Innenpolitik Die Umwelthilfe

aixois
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 16.05.2024, 13:17:53

In meinen Augen besteht der eigentliche Sündenfall (insbsondere der Grünen) darin, dass sie ihr eigenes Allerheiligstes, die UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung), für die sie und die Umweltorganisationen seit Jahrzehnten vehement gekämpft haben und in weiten Teilen Erfolge erzielen konnten, auf dem Altar des (angeblichen) Energiemangels ganz schnell mal geopfert haben durch ihr durchgepeitschtes  LNG - Beschleunigungsgesetz.

Das brachte zwar erhebliche Beschleunigungen bei den Planungen und dem Bau der Terminals an Nord- und Ostsee, hat aber m.E. erheblichen Schaden angerichtet, einmal was die Glaubwürdigkeit der Grünen angeht, zum anderen , was auf  längere Sicht, die Invstitionsvorhaben angeht, wo Entbürokratisierung angesagt ist, d.h. "Beschleunigung", was nicht anderes als eine Umschreibung dafpür ist, das man es in Zukunft nur noch mit UVPs 'light' (wenn überhaupt) zu tun haben wird.
Zu Lasten der Natur und Umwelt.
Ein Rückfall in die ersten Jahre der Einführung bzw. Umsetzung der berühmten, von manchen berüchtigten UVP- Richtlinie 85/337EWG ?

Erst wird genehmigt und gebaut und dann im Angesicht möglicher eingetretenen Umweltschäden, ad hoc versucht, etwas zu korrigieren, soweit noch möglich.
Die Deutsche Regas (LNG Unternehmen) sieht dafür den Staat in der  Verantwortung, weil der  "das Sicherheitskonzept ... durch ihre  Behörden fortlaufend überprüfen soll". 

Das Ärgerliche daran: anscheinend werden diese zusätzlichen LNG-Kapazitäten gar nicht gebraucht.

aixois
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von aixois
als Antwort auf Friedensfreund vom 16.05.2024, 20:19:08


Man sollte nicht vergessen, was sich da erfolgreich im Hintergrund abspielt : Polen ist dabei,  seinen strategischen Plan umzusetzen, der größte Energielieferant (auch Gas Erd-und LNG Gdansk, Swinoujscie, Atom-/Windstrom ) für den Osten Europas zu werden, ursprünglich auch in Konkurrenz zu NORDSTTREAM. D.h. Polen wird einen großen Teil der früheren Energielieferungen Russlands (Gazprom) übernehmen.



 
Elbling
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Elbling

Die Lausitz hat Pläne für ein Lausitzer Science Park. Da tut sich was.
Neue Technologien in der Lausitz

Aber findet die DUH da auch wieder was zum 'klagen'..? Kann ja nicht angehen das die Menschen auch wieder eine Zukunft haben. Ein Grund wird sich schon gewiss finden lassen..!


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olga64
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 17.05.2024, 19:55:32

Ich würde es für mich als generelles Lebensproblem empfinden, wenn ich gemäss deutscher Mentalität schon im Vorfeld in allem sich evtl. Gutem abzeichnenden, automatisch negative Aspekte sähe.
Sie verderben sich dadurch nach meiner Einschätzung viele lebenswerte Aspekte und sollten einfach mal umdenken. Das geht z.B. auch damit ,wenn Sie an die aktuelle Situation der sich im Krieg befindlichen oder von Hungersnot bedrohten Menschen weltweit denken.
Sie würden sich vermutlich alle wünschen, nur mal eine kurze Zeit so gut leben zu dürfen, wie es uns Deutschen seit Jahrzehnten vergönnt ist. Olga

aixois
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 17.05.2024, 18:14:26

Woher wissen Sie,dass es nicht Putin himself war,der - nachdem er für Deutschland denGashahn sowieso zudrehte - gleich die Pipelines zerstören liess. Und dies auch deshalb, weil sein mit Frau Schwesig (MPìn von MV)ausgearbeiteter Taschenspieler-Trick, eine Umweltorganisation von Gazpromm finanzieren zu lassen, nach seinem Überfall auf die Ukraine nicht mehr opportun war.

Bei mir steht da gerade einer auf dem Schlauch : helfen Sie mir Verehrteste, die Logik dieses Statements nachvollziehen zu können !

Warum sollte Putin sprengen, wenn die Stiftung schon am 1. März (6 Monate vor der Sprengung !)  gehandelt hatte und sofort jeglichen Aktivität der Stiftung  zur Vollendung von Nord Stream2 eingestellt hatte.  Er hätte also gar nicht sprengen müssen, denn die Leitung NS2 war gar nicht einsatzbereit. Eine nicht benutzbare Pipelinje sprengen ? Wem hätte das einen Nutzen gebracht ?

Überigens : die Stiftung gibt es (auch gegen den ausdrücklichen Willen der DUH und der Grünen) heute noch, ich habe nicht gehört, dass sie die Beteiligung der Gazprom zurückerstattet hätte.

" Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV will helfen, Städte umweltfreundlicher zu gestalten, und das zivilgesellschaftliche Bewusstsein schärfen, indem sie unter anderem auch nichtstaatliche Forschungsvorhaben im Bereich des Klima- und Umweltschutzes unterstützt."

Die erste und eigentliche Naturschutz-Stiftung, die Ostseestiftung (gegründet für Nordstream I - ohne MV, aber mit Nordstream1)gibt es auch noch, sie kümmert sich mehr um die Meeresflora und  -fauna  " Als gemeinnützige Einrichtung dient die OSTSEESTIFTUNG der Förderung des Natur- und Umweltschutzes im deutschen Ostseeraum."

Fazit: Die Röhren sind kaputt, die dazugehördenden Stiftung nicht, sie leben noch !
 
Elbling
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 17.05.2024, 19:59:16
Ich würde es für mich als generelles Lebensproblem empfinden, wenn ich gemäss deutscher Mentalität schon im Vorfeld in allem sich evtl. Gutem abzeichnenden, automatisch negative Aspekte sähe.
Sie verderben sich dadurch nach meiner Einschätzung viele lebenswerte Aspekte und sollten einfach mal umdenken. Das geht z.B. auch damit ,wenn Sie an die aktuelle Situation der sich im Krieg befindlichen oder von Hungersnot bedrohten Menschen weltweit denken.
Sie würden sich vermutlich alle wünschen, nur mal eine kurze Zeit so gut leben zu dürfen, wie es uns Deutschen seit Jahrzehnten vergönnt ist. Olga
Man kann über Elon Musk denken was man will - aber er hat den Menschen in der brandenburger 'Sandbüchse' Arbeit und damit Zukunft ermöglicht. Und "Umweltschützer" demonstrieren nun gegen ihn. Wer steuert diese Menschen..?

Man mus sich garnicht groß anstrengen um zu bemerken das es mehr wie genug Neider gibt die den Menschen keine Zukunft gönnen wollen.
Und das sie gut leben durften weiß man ja inzwischen zur Genüge. Die Menschen in der Lausitz haben nur Rückschläge in den 30 Jahren hinzunehmen gehabt. Sie möchten schlicht nur überleben..!

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Nordlicht 55
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Elbling vom 16.05.2024, 15:52:52
Es ist wie mit den Windparks - keiner will sie, muß sie aber letztlich doch akzeptieren.
@ Elbling,

damit hast Du natürlich vollkommen Recht!

Es gibt da für mich aber einen großen Unterschied:

Die Windparks sollen ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sein. Ob sie eines Tages den erhofften Erfolg haben werden und welche Auswirkungen auch die auf Natur und Umwelt haben werden, ist noch nicht ganz klar.
Aber immerhin gibt es dafür den Anspruch, die Energiewende zu ermöglichen.

Ganz im Gegensatz zu den LNG Terminals.
Die sind dafür da, uns noch mindestens 23 Jahre an fossile Energie und erhebliche Klimaschäden zu binden.

Übrigens wurde für Habecks Projekt ein vorher bereits beschlossener Plan für den größten Windpark in der östlichen Ostsee gecancelt - weil genau dort die Tanker fahren müssen, um in den kleinen Hafen Mukrans zu gelangen.

Katja
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf lupus vom 16.05.2024, 20:08:10

Der Umwelthilfe! Die lebt doch von Spenden und von Klagen gegen jeden zum Geld verdienen, für mich ein  schlimmer Haufen.
 

Hallo lupus,

ja, ich weiß schon - die DUH wird von Einigen sehr zerrissen...😉
Es wurde ja sogar versucht, ihnen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen - was aber nicht geklappt hat.

Naturschützer stören eben auch oft (sogar mich an manchen Stellen).

Trotzdem haben für mich Umwelt- und Naturschutz einen hohen Stellenwert - und der bezieht sich jetzt nicht allein auf Rügen!

Katja
lupus
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von lupus

In den Nachrichten hörte ich so nebenbei ,dass die Umwelthilfe vor dem Gericht in Brandenburg einen Sieg erzielt habe  und das Gericht Forderungen an die Regierung hätte zur Änderung der derzeitigen Vorgehensweise im Klimaschutz.
Satz aus der Tagesschau: Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die bisher aufgelisteten Maßnahmen nicht ausreichten, um die Klimaziele zu erreichen.

Das bedeutet doch eigentlich, dass ein Gericht über die deutschen Maßnahmen und deren Wirkung im Klimaschutz befinden kann und darf
Ein für mich im Sinne von wissenschaftlicher Beurteilung der Klima- und Wetterentwicklung eine eigenartige Anmaßung von Sachverstand.

lupus

 

aixois
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von aixois
als Antwort auf Elbling vom 17.05.2024, 20:07:34

Die Frage ist doch ganz einfach,die die Kritik daran üben, dass z.B. Bürger, die von einem Industrievorhaben sich in ihren Rechten beeinträchtigt fühlen oder auch die DUH, die sich als Anwalt versteht für denh Respekt geltenden Umwelt- Naturschutzrechts und die vor Gericht, 'ihr' Recht suchen, dass also die, denen das gegen den Strich geht, mal sagen, wo für sie die Grenzen , die roten Linien liegen.

Also wo liegen sie , diese Grenzen ? Gibt es sie ? Nicht nur meckern ...

Ist alles gut, was kurzfristig Arbeitsplätze schafft ?

Ein Bürgermeister sagte mir mal (es ging um einen Gewerbepark in einem geschützten Gebiet), er brauche keine Bäume, ihm würden Plastikbäume reichen, die seien immer grün und würden nie vertrocknen. Kann man so sehen.
 


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