Alles wurscht!

Autor: ehemaliges Mitglied

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FR: Gibt es auch Dinge, unter deren Verlust Sie [jetzt im Alter] leiden?

Ilse Helbich: Wenn ich irgendwo bin, wo Leute skifahren, dann denk ich mir schon: Ich möchte so gern diesen Hang hinunterbrausen! Ich würde auch gerne wieder im Meer schwimmen, ohne Angst haben zu müssen, dass ich ertrinke. Diese Sachen sind sehr stark. Noch etwas ist sehr stark: Das Alter ist keine Zeit des Idyllischen oder Friedlichen. Mir kommen durch irgendein Loch in meinem Gedächtnis Dinge in den Sinn, die unglaublich hart sind, und die ich früher nicht zu denken gewagt hätte.

FR: Wie erklären Sie sich das?

Ilse Helbich: Ich habe einfach das Gefühl, dass es gleichgültig ist, ob etwas furchtbar tragisch oder furchtbar heiter ist. Diese Gleichgewichtung der Dinge ist schwer zu verstehen für Menschen, die nicht sehr alt sind. Die wollen, dass das Alter und das Ende friedlich sind.

FR: So wie Sie es beschreiben, sind Heiterkeit und Härte kein Widerspruch.

Ilse Helbich: Gar nicht. [...]

[...]

aus... Ilse Helbich über das hohe Alter: Alles wurscht!, FR, 10.04.2010

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