Ludwig van Beethoven - Ein Sohn des Rheins

Autor: ehemaliges Mitglied





Ludwig van Beethoven wurde am 15. oder am 16. Dezember 1770 in Bonn geboren. Eindeutig ist nur das Taufdatum am 17. Dez. überliefert. 1770 begann das Jahrhundert der Romantik und währte bis 1870.
Mit seinem Werther gab Goethe der Romantik ihren ersten Höhepunkt. In der Musik trat die Romantikwelle etwas später ein. Beethoven war ein typischer Romantiker und brachte das in der dritten und fünften Sinfonie zum Ausdruck.

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Geburtshaus heute

Beethoven, ein genialer, bahnbrechender und seiner Zeit vorauseilender Komponist. Er ist weltweit einer der bekanntesten Deutschen. Einer der größten Komponisten aller Zeiten.
Zeitlos seine Musik und Vorbild für weitere und spätere Komponisten. Schubert, Berlioz, Schumann, Brahms, Bartók, Dovorak, Bruckner Sibelius, Wagner, alle wurden von ihm inspiriert und beeinflußt. Wagner behauptete von sich - seine Kunst beginne da, wo Beethoven aufgehört hat.
Brahms wurde auf die Ähnlichkeit seiner ersten Sinfonie mit Beethovens neunten angesprochen.
Das hört doch jeder Esel war sein Kommentar dazu.


Schon als 7jähriger gab Beethoven sein erstes Konzert.
Seine Eltern waren dem Alkohol verfallen und hatten dem entsprechend finanzielle Probleme.
Der kleine Beethoven hatte keine Zeit mit anderen Kinder zu spielen. Er wurde auch nachts vom Vater aus dem Bett gezerrt und mußte den Zechkumpanen auf der Geige vorspielen. Er hatte mehrere Lehrer und traf mit 12 Jahren seinen Hauptlehrer, Christian Gottlob Neefe der Musiker und Schriftsteller war. Beethoven war ein sehr schlechter Schüler, bekam aber von seinem Lehrer eine umfassende Allgemeinbildung vermittelt. Er bewunderte Schiller und lernte durch seinen Lehrer Neefe viele einflußreiche Leute kennen.

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Kurfürst Graf von Waldstein wollte Beethoven unbedingt mit Mozart bekannt machen. 1787 reiste er nach Wien und traf dort Mozart, der sehr depressiv war. Beethoven ein linkischer Jüngling fühlte sich wohl im Glanz und Prunk der Hauptstadt unbehaglich. Er war ungehobelt, sein schwarzes Haar ungkämmt und wirr und sein Gesicht hatte einen verdrießlichen Ausdruck.

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Der große Mozart dagegen war elegant und modisch gekleidet , hatte die Manieren eines Weltmannes und empfing den Jungen aus der Provinz mit gemischten Gefühlen. Als aber Beethoven auf dem Klavier zu spielen begann, war das Talent unüberhörbar und Mozart meinte, dieser junge Mann werde eines Tages die Welt von sich reden machen.
Wie recht Mozart damit hatte, denn Beethoven beeinflußte noch viele Komponisten nach ihm mit seiner Musik.

Beethoven reiste wieder nach Bonn zurück, weil seine Mutter im Sterben lag. Er gab dann überwiegend Klavierunterricht und mußte die Familie ernähren. Er verliebte sich in seine Klavierschülerin Eleonore, diese aber heiratete einen Stundenten. Er begann an der Universität zu studieren.

1790 war Joseph Hadyn auf dem Weg nach London und machte in Bonn Rast. Hadyn war von Beethoven begeistert und wollte ihn nach Wien schicken. Der Kurfürst ließ sein Genie aber nicht nach Wien ziehen.

Erst 1792 verließ er Bonn und ging nach Wien und bekam eine Wohnung im Palast des Kurfürsten von Lichnowsky.


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Hadyn hatte den "kleinen Beethoven" längst vergessen als er aus London wieder nach Wien kam. Beethoven bekam Stunden bei Hadyn, aber Lehrer und Schüler, sie verstanden sich nicht gut.
1794 ging Hadyn wieder nach London und schrieb eine Beurteilung über Beethoven.

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Er sagte: "Meiner Meinung nach wird immer etwas - um nicht zu sagen Verschrobenes - doch Ungewöhnliches in ihren Werken ein. Dunkles, weil sie selbst ein wenig sonderbar und finster sind".

Beethoven war eine exzentrische Erscheinung, er achtete wenig auf sein Äußeres, der Überrock war schief zugeknöpft, sein volles Haar ungebändigt. Er lief mit auf den Rücken verschränkten Armen
durch die Straßen Wiens und wurde oft Karikaturisten dargestellt.

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Er war launisch, ungerecht,
beharrlich in seiner Meinung, verletzend gegenüber Freunden, unbeherrscht, ungeduldig, impulsiv,
unberechenbar und intolerant.

Schon früh wurde er von Schwerhörigkeit geplagt so um 1801. Die Beschwerden traten vorrübergehend auf.
Er wurde von seinem Arzt zur Kur nach Heiligenstadt geschickt. In dieser Zeit komponierte er die Symphonie Nr. 2, die von Optimismus überströmte. Durch das Landleben gewann er wieder Kraft und schöpfte neue Zuversicht für die Zukunft.
Als jedoch klar war, dass sich die Schwerhörigkeit trotz Ruhe und Erholung nicht aufhalten ließ, verfiel er erneut in Verzweiflung. Er war so kraftlos, dass er meinte sterben zu müssen. Er schrieb
dann 1802 sein Testament und gabe Anweisung, es erst nach seinem Tod zu öffnen. Dieses Heiligenstädter Testament enhüllt mehr über seinen Gemütszustand als die gleichzeitig komponierte Musik. Erst seine späteren Werke drücken das aus, was er damals in Worte faßte.

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Nach der Rückkehr aus Heiligenstadt gelangte Beethoven in seinen Kompositionen zu höchster künstlerischer Ausdruckskraft. Er erschloß damit eine ganz neue Welt der Musik.

Im Sommer 1803 fing er mit der Arbeit zur Symphonie Nr, 3, der Eroica an, die eine Hymne auf Napoleon werden sollte.


Sinfonie Nr. 3 Eroica


Für das Publikum war das Werk so neu und bahnbrechend, so dass es bei der ersten Aufführung rebellierte.
Beethoven idealisierte Napoleon und war entsetzt als dieser sich zum Kaiser gekrönt hat. Auch möchte er nicht den Krieg, der auch in Wien tobte.

Unsterblich wurde er durch die 9. Sinfonie. Zum Teil ist die Sinfonie die Vertonung des Gedichtes " Ode an die Freude" von Schiller. Beethoven liebte Schiller und dieses Gedicht. Schon in jungen Jahren in der Bonner Zeit hatte er den Plan zu der Vertonung im Kopf gehabt. Erst 30 Jahre später setzte er seine Idee in die Tat um.
Der erste Satz, laut und leise und Rhytmen werden gewechselt . Eine Passage erinnert an den Rhythmus einer Eisenbahn. Das war genial, denn es gab zu der Zeit noch keine Eisenbahnen.
Beim zweiten Satz stehen die Geigen im Mittelpunkt und dem dritten Satz gab Beethoven eine ganz andere Richtung, ohne Trommler.
Der vierte Satz ist der entscheidende Satz und damit ging das Werk um die ganze Welt, es war und ist zeitlos.

Sinfonie Nr. 9, vierter Satz


1970 wurde A Song of Joy ein Pop-Hit. 1985 wurde die "Neunte" die offizielle Hymne der Europäischen Union und Beethoven ist damit unsterblich geworden, wenn er es schon nicht war.
Die "Neunte" stand auch Pate für die Entwicklung der CD. Der Vizepräsident des Konzern machte es zur Bedingung, dass die "Neunte" an einem Stück gehört werden muß. So hat die CD eine Spieldauer von 80 Minuten.

Auch bei Klassiklaien ist Beethoven bekannt durch die 5. Sinfonie mit dem Ta-Ta-Ta-Taaaa.

Sinfonie Nr.5

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Sie hat auch den Beinamen Emperor (Kaiser) Der Name hat aber nichts mit einem Kaiser zu tun.
Er ist meist im englischprachigen Raum bekannt, weil sie als kaiserlich unter den Sinfonien beschieben wurde.
Beethoven hat auch 38 Klaviersonaten geschrieben und jede für sich ist ein kleines Meisterwerk.
Er war ein genialer Klaviervirtouse und das bringen seine Klavierstücke zum Ausdruck.
Klassikanfänger sollten sich der Musik vorsichtig nähern, denn sie ist meist ernst und dramatisch.
Ich habe mit dem Klavierstück "Für Elise" angefangen und dann einige seiner Klavierkonzerte gehört.

Für Elise

Aber, das ist alles Ansichtssache und vom Geschmack abhängig.

Ein Biograf hat es nicht leicht über Beethoven zu schreiben, denn seine Biografie ist lückenhaft.
Obwohl er sehr viele Briefe geschrieben hat und als er taub war, hat er überwiegend schriftlich kommuniziert, gibt es einige Rätsel in seinem Leben.Sein Freund Anton Schindler, Geigenspieler und Jurastudent blieb bis zu seinem Tod ein treuer Weggefährte und das, obwohl Beethoven ihn als armseligen Lumpen beschimpfte. Er nannte ihn ein lächerliches, verachtenswertes Objekt und trotzdem blieb A. Schindler ihm freundschaftlich verbunden. Er war sein Diener, persönlicher Sekretär und unbezahlbar. Nach dem Tod von Beethoven eignete er sich eine große Anzahl von Dokumenten und Briefen an. Er vernichtete zwei Drittel dieser Schriftstücke, um die unangenehmen Seiten seines Meisters zu vertuschen und zu verschleiern.
Vielleicht hat er auch den Namen der unsterblichen Geliebten vertuscht?

Wie groß Beethoven ist, das zeigt auch ein Zitat von Kurt Masur, einem deutschen Dirigenten.

Beethoven hat die abendländische Musik entscheidend geprägt
und je vertrauter wir mit seinem Werk und dessen Entstehung sind,
desto besser verstehen wir nicht nur den Komponisten,
sondern auch unsere eigene Kultur.

Damit ist es auf den Punkt gebracht und es ist alles gesagt. Auch in seiner Taubheit hat Beethoven großes vollbracht. Er hat seine Sinfonien geschrieben, er hat sie bei der Uraufführung dirigiert.
Den Applaus konnte er nicht hören, aber er wußte, dass er auf der Höhe seines Ruhms stand.

anjeli


(Zweiter Teil "Beethoven und die Frauen und seine zwischenmenschlichen Beziehungen" folgt)

Quelle: Die großen Komponisten

Bonn und Beethoven - Eine schöne Stadt am Rhein und ihr großer Künstler


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