Ein Metrum saß allein am Strand,
las ein Gedicht, das es grad fand,

hat Jambus da getroffen
und freute sich gar sehr.
Doch plötzlich war Trochäus da,
ihm schien der war besoffen.

Das Metrum sich vom Sitz erhob,
weil es sich ärgerte darob,

dann kam auch Daktylus dazu,
der passte auch nicht hin.
Als Anapäst sich noch einfand,
da war's vorbei mit seiner Ruh.

Was nützt das schönste Versmaß denn
beim Lesen des Gedichts,
wenn alles durcheinander hüpft?
Dann taugt das alles nichts.

Das Metrum nahm's, zerknüllte es
und warf es wieder weg.
Der Schreibsler, der vorrüber kam,
sah's liegen dort im Dreck.

Er las es, dachte sich dabei:
„Was geht das mich denn an?
Wenn mir was einfällt schreib ich es,
grad so wie ichs halt kann.“

Denn Regeln, hat er sich gedacht,
das gilt für Frau und Mann,
die wurden dazu nur gemacht,
dass man sie ändern kann.


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Info
Schreibsler war mein Schreibername
von meinem 18ten Lebensjahr an bis vor ca 10 Jahren.
Im Grunde bin ich das immer noch
und werds auch bleiben.
Protes

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied Gefallen tut das "Schreibseln"
Männlein und auch Weibseln.
Hingegen was da ist mit "...Päst"
und dem ganzen and'ren Rest,
das schätzen nur die Lorbeerleute,
und davon gibt es keine Meute,
nur ein erles'nes Häufelein.
Weshalb mag das denn bloß so sein?...


*Ramires* grüßt!

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