Jacky Melbourne

Jacky Melbourne                                                                    24.07.2021


1.Kapitel


Jacky fand den Brief auf dem Nachtisch ihrer Mutter und las:

Liebe Jacky!

Diesen Brief liest du erst,wenn ich im Himmel bin.

Viel wichtiger ist jedoch,dass du weißt,dass ich dich von ganzem Herzen liebe und,dass alles,was wir zusammen erlebt haben-traurige und glückliche Momente-sehr glückliche Zeiten für uns waren.Und du sollst wissen,dass ich dich nie vergessen werde.

Aber jetzt zu dir!

Damit du weißt,dass ich natürlich sehr gerne möchte,dass du nicht versuchst,den Ernst der Lage zu missverstehen,sage ich zu dir:

Das Leben ist zu kurz,um es einfach zu vergeuden.Jeder Moment ist so einzigartig und zu wertvoll,um zu vergessen,dass es ein Geschenk Gottes ist.

Merke dir diese Worte!Präge sie dir gut ein!

In der nächsten Zeit,wo ich nicht mehr für dich sorgen kann,musst du deine eigenen Wege gehen und daraus lernen.Du wirst erwachsen werden und dein eigenes Leben führen.Denn eben genau diese Schule des Lebens,die du durchmachen musst,wirst du brauchen.Ich werde nicht mehr für dich da sein,aber du wirst mich nie vergessen und ich werde dein Schutzengel sein.

In Liebe

deine Mutter Melanie Melbourne.

Als sie den Brief gelesen hatte,brach sie schluchzend zusammen.

(nach Lukas Pöllinger von Heidi Grünwedl)
 


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Kommentare (15)

Heidi Grünwedl

15.Kapitel von Jacky Melbourne

Am Donnerstag um 8.00 Uhr wachten Oma Anna und Jacky vom Klingeln ihres Weckers auf.Jacky zog sich an,dann kam Schwester Bärbel und zog Oma Anna an.Jacky machte das Frühstück,dann ging sie einkaufen bei Edeka.Sie machte einen Großeinkauf und fuhr mit dem Bus.Oma Anna malte ein Mandala an und häkelte die Decke für Marlene,ihre Freundin,weiter.

Marlene hatte eine Tochter Sabine,die am Samstag ihren Freund Rainer heiraten wollte.Für die war das Deckchen.Oma Anna und Jacky waren zur Hochzeit eingeladen worden und da mussten sie wohl ein Geschenk mitbringen.Die Hochzeit fand auch in der Nikolauskirche statt,wie die Beerdigung von Melanie und John.Aber noch war genug Zeit.Oma Anna häkelte fleißig an ihrer Decke,als Jacky heimkam und die Einkäufe im Kühlschrank und in der Kammer verstaute.

Dann machte sie das Mittagessen.Es gab kubanische Eier mit Tomatensauce.Sie ließen es sich schmecken,dann machten sie den Abwasch.

Nachmittags kam Jackys Freundin Susanne.Sie gingen zusammen ins Hallenbad,in die Sauna und in die Dampfgrotte.Sie ließen es sich dort gutgehen und genossen sehr ihre Anwendungen.

Oma Anna spielte mit ihrer Freundin Beate ein paar Runden Canasta,nachdem Schwester Bärbel sie aus dem Mittagsschlaf geholt hatte.

Als Jacky und Susanne heimkamen,ging Beate wieder und Schwester Bärbel kam wieder und machte Oma Anna für`s Bett fertig.

Als sie wieder ging,aßen sie zu dritt zu Abend,dann ging Susanne auch wieder.Sie machten den Abwasch,dann spielten sie noch eine Runde Canasta,hörten SWR 4 im Radio,danach gingen sie ins Bett.Sie schliefen gut bis zum nächsten Morgen um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

14.Kapitel von Jacky Melbourne

Am nächsten Tag am Mittwoch wachte Jacky um 7.30 Uhr vom Weinen von Oma Anna auf.Sie tröstete sie,dann klingelte der Wecker um 8.00 Uhr und Oma Anna hörte auf mit Weinen.Sie hatte Schmerzen in der Hüfte,vor 10 Jahren ungefähr hatte Oma Anna eine Hüft-OP.Seitdem tat manchmal ihre Narbe weh,da musste sie immer weinen.Sie war schon so,wie ein kleines Kind.Aber das war nicht weiter schlimm.Sie war ja schon 80 Jahre alt und war ein wenig dement.

Um 9.00 Uhr kam Schwester Bärbel und machte Oma Anna für den Tag fertig.Sie gab ihr ihre Tabletten und zog sie an.

Jacky und Oma Anna verstanden sich sehr gut.Oma Annas Weinen war Jacky nun schon gewöhnt und sie konnte Oma Anna immer gut trösten.Manchmal sagte Oma Anna aber auch: „Ich will sterben,aber mein Herz ist so stark.Gott hat mich wohl vergessen.“ Das fand Jacky dann immer besonders schlimm und sie gab ihr dann immer einen Bonbon zum Trost.Oma Anna freute sich immer sehr darüber und sie schlief dann immer im Wohnzimmer auf ihrem Ohrensessel ein,genauso wie heute.Jacky ließ sie schlafen,sie beantwortete einen Brief ihrer Freundin Claudia,den der Postbote ihr heute gebracht hatte und strickte an ihrem Schal für Susanne weiter,nachdem Schwester Bärbel wieder gegangen war und das Frühstück vorbei war.

Dann war das Mittagessen.Danach fuhren sie mit dem Bus zur Nikolauskirche zum Grab von Melanie und John.Als sie ankamen,gingen sie noch zu dem Blumenladen um die Ecke und kauften 15 rote Rosen,die sie in eine Vase auf das Grab stellten.Als Jacky das tat,begann Oma Anna wieder zu weinen und sagte: „Ich möchte sterben,aber mein Herz ist so stark.Gott hat mich wohl vergessen.“ Jacky steckte ihr schnell einen Bonbon in den Mund,da war sie still.Jacky war froh und erleichtert zugleich,deswegen.Sie blieben noch eine Weile am Grab stehen und hingen ihren Gedanken nach,dann fuhren sie wieder heim.

Daheim angekommen,spielten sie noch eine Runde Canasta.Dann kam Schwester Bärbel und gab Oma Anna die Tabletten und duschte sie.Danach spielte Jacky ein paar Abendlieder auf dem Klavier und Oma Anna häkelte an ihrem Deckchen weiter.Sie konnte sehr gut häkeln und war glücklich.

Um 21.00 Uhr gingen sie beide schlafen und schliefen gut bis zum nächsten Morgen um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

13.Kapitel von Jacky Melbourne

Als es Dienstag wurde und 8.99 Uhr morgens,wachte Jacky wieder auf,als der Wecker klingelte.Jacky stand auf,machte sich fertig und das Frühstück,dann kam schon Schwester Bärbel um 9.00 Uhr.Sie bekam noch eine heiße Schoki mit Sahne,nach Oma Annas Behandlung und sie unterhielten sich zusammen,dann ging sie wieder.Jacky und Oma Anna  aßen zusammen ihr Frühstück,dann räumte Jacky wieder alles auf.Jacky putzte fleissig die ganze Wohnung,denn es regnete den ganzen Morgen und sie konnten nicht rausgehen.Dann kochte sie das Mittagessen.Währenddessen häkelte Oma Anna an ihrer kleinen Decke für die bettlägerige Marlene weiter.Dann gab es Jackys Lieblingsessen: paniertes Schollenfilet mit Kartoffelsalat und Remouladensosse.Sie aßen noch einen Schokopudding danach,dann machten sie ein Verdauungsschläfchen.

Nachmittags besuchten sie die bettlägerige Marlene im Nachbarhaus,die sich sehr freute,dass sie kamen.Sie aßen zusammen einen Zwetschgenkuchen mit Sahne und tranken eine heiße Schoki mit Sahne und unterhielten sich gut.Marlene war traurig,dass sie nicht persönlich zur Beerdigung von Melanie und John kommen konnte,aber sie erzählten ihr alles.Da war sie wieder froh.Dann gingen sie wieder heim.

Um 17.00 Uhr kam Schwester Bärnel.Siie machte Oma Anna für die Nacht fertig und trank noch mit Jacky ein Glas Coca Cola.Dann ging sie wieder.Oma Anna malte  noch ein Mandala an. und Jacky schaute noch im Fernsehenan!

Dann gingen sie ins Bett und schliefen tief und fest ein bis Mittwoch morgen.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

12.Kapitel von Jacky Melbourne

Als Montag war,klingelte der Wecker um 8.00 Uhr.Jacky stand auf und zog sich an und weckte Oma Anna.Dann machte sie das Frühstück.Als es 9.00 Uhr war,kam Schwester Bärbel und machte Oma Anna für den Tag fertig.Dann ging sie wieder.Sie frühstückten.es gab heiße Schoki mit Sahne und Schokocroissants vom Bäcker Mayer,wie jeden Morgen.Danach tranken sie noch einen heißen Milchkaffee.

Um 10.00 Uhr kam dann nochmal Schwester Bärbel und richtete mit Oma Anna die Tabletten für eine Woche,dann ging sie wieder.

Oma Anna malte ein Mandala an und Jacky kochte Oma Annas Lieblingsessen,Spinat mit Rührei und Kartoffeln.Dann aßen sie zusammen.Danach spülten und trockneten sie ab und machten ein Mittagsschläfchen und Oma Anna musste schon wieder mal weinen.Jacky tröstete sie und plötzlich klingelte es.Es war Jackys Freundin Susanne.Sie wollten zusammen spazieren fahren im Hamburger Stadtpark mit Rollschuhen und ins Cafe Mayer fahren und einen Schwarztee mit Schwarzwälderkirschtorte essen gehen.

Gesagt,getan,sie fuhren los.Da es Frühling war,zwitscherten munter die Vöglein.Sie beide waren auch lustig und vergnügt.Im Stadtpark und im Cafe waren jeweils viele Leute,sodass sie kaum einen Platz fanden,aber schließlich doch.Alles schnatterte und schwätzte laut durcheinander.Man konnte kaum sein eigenes Wort verstehen.Als sie alles verputzt hatten,fuhren sie wieder heim mit ihren Rollschuhen.Dabei stürzte Jacky plötzlich und schlug sich das Knie auf,dummerweise begann es auch noch zu regnen.Es war ein richtiger Pechtag für Jacky.Das Knie blutete stark.Sie tupfte das Blut mit einem Taschentuch ab,danach liefen sie wieder heim.Auf`s  Fahren hatte Jacky dann doch keine Lust mehr.

Daheim angekommen,verarztete Jacky ihr Knie und wusch es ab.Danach spielten Susanne und Jacky daheim noch eine Stunde mit Oma Anna Canasta,dann ging Susanne wieder.

Jacky ließ Schwester Bärbel rein,die Oma Anna fertig machte für die Nacht.Sie aßen zusammen zu Abend,dann ging Schwester Bärbel wieder.

Oma Anna malte noch ein Mandala an und Jacky machte das Radio an,den Classicsender.Dann strickte sie an ihrem Frühlingsschal für Susanne weiter.

Dann war es 21.00 Uhr und sie gingen ins Bett.Sie schliefen bis Dienstag um 8.00 Uhr morgens.Oma Anna wachte aber mal wieder in der Nacht auf und musste weinen,wobei sie Jacky trösten musste,was ihr auch gut gelang.So konnten sie dann beide wieder weiterschlafen.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

11.Kapitel von Jacky Melbourne

Am Sonntag morgen um 7.00 Uhr klingelte dann der Wecker in Jackys Zimmer.Sie stand auf,weckte Oma Anna,die schon wach da saß und ihr noch langes,weißes Haar kämmte.Jacky machte das Frühstück und um 8.00 Uhr kam dann Schwester Bärbel und machte Oma Anna für den Gottesdienst fertig.Als Jacky auch fertig angezogen war,fuhren die beiden mit dem Bus 165 zur Nikolauskirche,wo der Gottesdienst stattfand.Danach besuchten sie noch Melanies und Johns Grab,dann fuhren sie wieder heim und gingen beim Löwen noch chinesisch essen.Jacky musste bei dem Besuch des Lokals sehr an ihren Papa in China denken.Wie es ihm wohl so ging?

Als sie wieder daheim waren,machte Jacky das Radio für Oma Anna an.Oma Anna malte ihre Mandalas an und Jacky ging ins Hallenbad,schwimmen.Danach ging sie noch in den Wellnessbereich in die Sauna und in die Salzgrotte.Als sie wieder daheim war,kam soeben Schwester Bärbel um die Ecke.Sie versorgte Oma Anna für die Nacht.Und nach dem Abendbrot,schrieb Jacky einen Brief an ihre Freundin Susanne,wo sie vom Suizid ihres Bruders und dem Tod ihrer Mutter berichtete.Oma Anna schaute im Fernsehen „Die goldene Stimmgabel“ an,eine schöne Musiksendung.Natürlich liefen dann wieder die Tränchen bei Oma Anna,aber als sie dann im Bett lag,waren sie endlich versiegt,dank Jackys Trostzusprüchen.Jacky ging danach auch müde und erschöpft ins Bett und beide Frauen schliefen tief und traumlos bis Montag um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

10.Kapitel von Jacky Melbourne

Nun war es soweit und es war Samstag.Oma Anna hatte ihren 80.Geburtstag.Sie bekam Besuch von Schwester Bärbel,die drei flammende Herzen mitbrachte.Zu dritt saßen sie da und quatschten über dies und jenes und aßen ihre flammenden Herzen.Oma Anna war glücklich.Genüßlich trank sie ihre heiße Schokolade und lächelte selig vor sich hin.Plötzlich klingelte es an der Haustüre.Es war der Postbote.Er brachte drei Briefe.Einen Brief von Marlene,einen Brief von Beate und einen Brief von David Melbourne,pünktlich zum Geburtstag.Marlene schrieb nicht so viel,wie Beate,aber Oma Anna freute sich trotzdem darüber.Jacky riss sofort Papas Brief auf und las:

Meine liebe Jacky,liebe Mutter,

mich hat`s mal wieder total erwischt.Ich liege hier mit Corona in meinem Bett und werde jeden Tag 24 Stunden von meiner Krankenschwester Ming-Chu versorgt.3 Stunden pro Tag stellt sie das Atemgerät für mich an.Morgens und abends gibt sie mir Remdesivirtabletten und das Essen und zieht mich immer an und aus.Sie ist schon eine treue Seele.Wenn ich Ming-Chu nicht hätte,wäre ich verloren.Mein Job als Maurer habe ich gekündigt.Ich kriege Krankengeld.Da ich mich in Ming-Chu verliebt habe,will ich nach meiner Genesung wieder mit ihr nach Deutschland ziehen und sie dort heiraten.Vielleicht werden wir auch bald Nachwuchs bekommen,denn vor meiner Krankheit haben wir zusammen geschlafen.Bald wird sie einen Schwangerschaftstest machen lassen.Ich werde euch von dem Ergebnis benachrichtigen.Mal sehen,was der Test anzeigt.Vielleicht wirst du bald ein kleines Geschwisterchen bekommen,Jacky.Laß dich überraschen.Ich hoffe,dass meine Krankheit bald wieder vorbei ist und Ming-Chu und ich bald nach Deutschland reisen können.Bis bald!

Der Suizid von John und der Tod von Melanie berühren mich zutiefst und machen mich sehr traurig und nachdenklich.Wie gerne hätte ich mich von beiden verabschiedet und wäre auf ihre Beerdigung gegangen,aber leider habe ich erst danach von ihrem Tod erfahren.Sobald ich wieder gesund bin,komme ich nach Deutschland und besuche ihr Grab.Wo sind sie denn begraben?Gott sei Dank hat John meine Adresse gewußt und sie noch Jacky gegeben,damit sie mich benachrichtigen konnte.Herzlichen Dank!

Alles Gute euch beiden und hoffentlich bis bald mit Ming-Chu.

Liebe Grüße von David Melbourne.

Als Jacky geendet hatte,setzte sie sich an den Tisch und schrieb zurück.

Lieber Papa1

Ja,ich freue mich sehr,etwas von dir zu hören.Mit deiner Krankheit Corona haben Oma Anna und ich nicht gerechnet.Natürlich hoffen wir beide,dass du bald wieder gesund wirst und mit Ming-Chu nach Deutschland reisen kannst.Viel Glück und gute Besserung wünschen wir dir beide.

Natürlich würde ich mich freuen,wieder ein Geschwisterchen von dir zu bekommen-jetzt,da John gestorben ist.Hoffentlich werde ich mich auch mit Ming-Chu vertragen,aber ich glaube schon.

Oma Anna und mir geht es gut.Wir leben unseren Alltag.Schön,dass du Oma Anna gleich zum Geburtstag geschrieben hast.Herzlichen Dank!

Oma Anna geht es erstaunlich gut,seit Mutter und John tot sind,trotz ihres burn-outs.Aber manchmal wache ich in der Nacht auf,wo ich an ihr Bett treten muss und sie trösten muss,weil sie weint.Das ist jetzt jede Nacht seit John`s Suizid passiert.Aber sie lässt sich zum Glück immer schnell wieder beruhigen,sodass ich danach wieder ins Bett gehen kann und weiterschlafen kann.Da bin ich froh.Oma Anna und ich warten sehr auf eure Rückkehr.Wir brauchen eure Hilfe dringend,vorallem auf Ming-Chu`s Hilfe freue ich mich.Vielleicht brauchen wir dann den Pflegedienst nicht mehr,weil Ming-Chu ja Krankenschwester ist.Da könnten wir uns Geld sparen.

Melanie und John sind auf dem Friedhof von der Nikolauskirche begraben.

Bis bald,in freudiger Erwartung!

Anna Melbourne und Jacky Melbourne

Jacky nahm den Brief,steckte ihn in einen Umschlag und klebte eine Briefmarke drauf.Dann lief sie schnell zum Briefkasten,wo sie ihn einwarf.

Als sie zurückkam,war Schwester Bärbel gegangen.Oma Anna saß am Tisch und beantwortete ihre Geburtstagsbriefe von Beate und Marlene.

Jacky machte das Mittagessen,dann aßen sie und danach schrieb Oma Anna und schrieb.

Jacky fuhr mit dem Bus 165 zum Edeka und machte einen Großeinkauf dort.Als sie wieder zurückkam,sah sie,wie Oma Anna die Briefe verschloß und eine Briefmarke draufklebte.

Jacky machte das Abendessen,während Oma Anna für die Nacht fertig gemacht wurde von Schwester Bärbel.Dann ging Jacky rüber ins Elternhaus und schloß die beiden Fenster von John`s Zimmer,nachdem sie sich vergewissert hatte,dass die Wände dort auch alle trocken waren.Danach ging Jacky noch zum Briefkasten und brachte die beiden Briefe  von Oma Anna weg.
Als sie heimkam,musste sie leider wieder Oma Anna trösten,die schon wieder herzzerreißend weinte,wegen Melanie und John.Als Oma Anna im Bett lag,spielte Jacky ihr auf dem Klavier,ein paar christliche Abendlieder aus dem Gesangbuch vor,dann schlief Oma Anna.Jacky ging auch ins Bett und sie schliefen beide bis Sonntag morgen um 7.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

9.Kapitel von Jacky Melbourne

Am nächsten Tag um 8.00 Uhr wachten beide Frauen auf.Sie frühstückten und um 9.00 Uhr kam wieder Schwester Bärbel und machte Oma Anna fertig.Dann ging Jacky mit Oma Anna zum Friseur und Kosmetiksalon,wo Oma Anna hübsch gemacht wurde.
Nachmittags nach dem Essen spielten sie bis 16.00 Uhr Canasta,dann telefonierte Oma Anna mit ihrer Freundin Marlene,die um die Ecke wohnte.Oma Anna erzählte vom Krebstod von ihrer Schwiegertochter Melanie und vom Suizid ihres Enkels John,da die Nachbarin schon bettlägerig war und nicht zur Beerdigung der beiden Freunde kommen konnte.Marlene war höchst erschrocken,als sie davon hörte.Und sie war traurig,dass sie nicht selbst zum Grab der beiden gehen konnte und Blumen dort hinlegen konnte.Sie erzählte Oma Anna,dass ihre Nichte Eva-Marie am übernächsten Samstag nachmittag in der Nikolauskirche heiraten würde und fragte Oma Anna,ob sie mit Jacky auch dazu kommen wolle.Oma Anna sagte natürlich ja.Sie beide würden sich sehr freuen.Man einigte sich darauf,dass Jacky noch am gleichen Tag zu Marlene kommen sollte und mit dem Geldgeschenk von Marlene einen großen Blumenstrauß für das Grab kaufen sollte.Nachdem der Pflegedienst wieder weg war,malte Oma Anna 2 Mandalas an und Jacky ging zu Marlene und holte das Geld für den Blumenstrauß für`s Grab.Mit dem Geld wollte Oma Anna einen schönen Blumenstrauß bei dem Blumenladen in der Nähe der Nikolauskirche,kaufen.Danach schaute Jacky noch eine Stunde im Fernsehen an.
Dann gingen sie ins Bett und schliefen glücklich und zufrieden bis Samstag morgen um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

8.Kapitel von Jacky Melbourne

Am Donnerstag um 8.00 Uhr begann Oma Annas und Jackys Tag-wie immer.

Um 10.30 Uhr kamen die Maler und Jacky zeigte ihnen das blutverschmierte Zimmer,wo die Maler sofort begannen,alles zu säubern und danach alles begannen weiß zu streichen.Als sie fertig waren,bekamen sie noch jeder 3 Brötchen,die Oma Anna für die beiden Maler geschmiert hatte.Als sie fertig waren mit Essen,gingen sie wieder.Jacky hatte die beiden großen Fenster in Johns Zimmer geöffnet,damit die Wände schön trocknen konnten.

Dann ging sie zu Oma Anna,stellte die Waschmaschine an,kochte das Mittagessen und deckte den Tisch.Dann aßen sie,spielten eine Stunde Canasta und fuhren dann um 14.00 Uhr zum Grab von Melanie und John mit dem Bus 165.

In der Nähe der Nikolauskirche gab es einen Blumenladen,dort kauften sie 25 rote Rosen,die sie auf das Grab in eine Vase stellten.Sie beteten noch das Vaterunser,verweilten ein wenig,dann fuhren sie mit dem Bus 165 wieder heim.

Unterwegs traf Oma Anna ihre Freundin Beate,die auch bei Melanies und Johns Beerdigung dabei gewesen war.Sie quatschten und quatschten bei einer Tasse Schwarztee im Café Mayer um die Ecke.Dann gingen sie wieder auseinander und nach Hause.

Daheim wartete schon Schwester Bärbel,die ein wenig wütend war,weil sie warten musste.Aber sie fing sich sogleich wieder,als sie hörte,wo die beiden gewesen waren.Sie wusch Oma Anna und gab ihr die Tabletten,dann ging sie wieder.

Nach dem Abendessen schaute Jackyund Oma Anna malte noch ein Mandala an.Danach ging es ins Bett und Oma Anna und Jacky schliefen glücklich und zufrieden bis Freitag um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

7.Kapitel von Jacky Melbourne

Am nächsten Tag klingelte der Wecker um 8.00 Uhr.Jacky stand auf,wusch sich und machte das Frühstück,als auch schon der Pflegedienst eintraf.Schwester Bärbel wusch Oma Anna,zog sie an und gab ihr die Tabletten,dann fuhr sie wieder.

Schwester Bärbel hatte Oma Anna schon für die um 11.00 Uhr stattfindenden Beerdigungen von Melanie und John Melbourne angekleidet.Jacky war auch schon fertig angezogen.Um 10.00 Uhr kam das bestellte Taxi Weinert.

Sie stiegen ein und fuhren zur Nikolauskirche in die Innenstadt von Hamburg.Dort warteten schon die Trauergäste von Melanie und John Melbourne.Oma Anna und Jacky gesellten sich zu ihnen.Viele weinten.Oma Anna und Jacky begrüßten alle recht herzlich,mit manchen hielten sie sogar ein Schwätzchen.

Plötzlich läuteten die Glocken und der Leichenwagen von gestern morgen fuhr vor.Als die Kirchentür aufging,ging auch die Tür vom Leichenwagen auf.Die Bestatter holten Melanies und Johns Särge aus dem Wagen und eine große Prozession setzte sich in Bewegung.Alle Leute verschwanden nach und nach  in der Nikolauskirche.

Als alle saßen und die zwei Särge positioniert waren in der Kirche,begann die Orgel wieder zu spielen.Oma Anna und Jacky waren sehr ergriffen davon,sodass sie beide gleichzeitig begannen zu weinen.

Es war eine sehr schöne Beerdigung.Pfarrer Seibold hielt eine schöne Trauerrede für Melanie und John.Es wurde viel gebetet und geweint.

Als die Beerdigung vorbei war,verließen die Gäste mit den beiden Särgen die Kirche und sie gingen zum offenen Grab auf den Friedhof.Dort wurden noch ein paar liebe Abschiedsworte gesprochen,dann wurden die beiden Särge zur Erde gelassen.Alle Gäste gingen nochmal dort vorbei und warfen Blumen und Erde ins Grab;dann war alles vorbei.

Oma Anna und Jacky verabschiedeten sich von allen Gästen,dann fuhren sie mit dem Taxi Weinert wieder heim.

Nachmittags kam dann noch die Müllabfuhr und holte das Bett und den Teppich von John ab,aus Melanies Wohnung.

Als das Abendessen vorbei war und Schwester Bärbel gegangen war,malte Oma Anna noch ein Mandala an und Jacky schaute im Fernsehen.Danach war der Tag um.Sie gingen ins Bett und schliefen tief und traumlos bis Donnerstag morgen um 8.00 Uhr.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

6.Kapitel von Jacky Melbourne

Als Jacky fertig war mit dem Abwasch,rief sie die Müllabfuhr an und befahl ihnen den blutverschmierten Teppich und das blutverschmierte Bett abzuholen von der Wohnung ihrer Mutti.Dann rief sie die Maler an.Sie sollten die Wand hinter John`s Bett streichen,denn auch sie war blutverschmiert.

Danach setzte sie sich an den Tisch und schrieb folgende Zeilen an ihren Vater David Melbourne.

Lieber Papa!

Ich hoffe,es geht dir soweit gut und du bist wohlauf.Oma Anna und mir geht es gut.Aber leider ist etwas Schlimmes passiert.John,dein Sohn,hatte Schulden und hatte seinen Job verloren,weil er beim Kiffen und Saufen erwischt wurde,sodaß er seine Schulden nicht mehr bezahlen konnte.Aus Verzweiflung beging er einen Suizid.Er wollte uns nicht auf der Tasche liegen.Morgen wird er beerdigt.

Leider ist noch etwas Schreckliches passiert.Deine Exfrau Melanie ist letzte Woche im Krankenhaus an Darmkrebs verstorben.Daher auch der verzweifelte Suizid deines Sohnes John.Sie wird auch morgen beerdigt.Wie du siehst,leben nur noch deine burn-out-kranke Mutter Anna und ich.Wir brauchen deine Hilfe,finanziell und gesundheitlich.Kannst du wieder nach Deutschland kommen und bei uns bleiben für immer?

Ich hoffe,es geht dir gut.Melde dich,bitte bei Oma Anna und mir.Unsere Adresse ist:

Anna Melbourne
In der Wiesenstr.1
29029 Hamburg
Deutschland

Herzlichen Dank und bis bald!

Liebe Grüße von deiner Tochter Jacky und deiner Mutter Anna

Oma Anna faltete den Brief zusammen,tat ihn in ein Kuvert auf das sie eine Briefmarke geklebt hatte und Jacky lief zum Briefkasten,um den Brief einzuwerfen.Nun hofften die beiden Frauen auf ein Lebenszeichen  von Annas Sohn David Melbourne.

Nachdem das Abendessen vorbei war und der Pflegedienst gegangen war,gingen sie beide zu Bett und schliefen tief und traumlos bis 8.00 Uhr morgens am nächsten Tag.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

5.Kapitel von Jacky Melbourne

Sie erwachte.Wo war sie?Wer rief denn da ihren Namen?Sie machte langsam und voller Angst ihre Augen auf.Als sie vorsichtig um sich schaute,sah sie einen Mann in Uniform vor sich stehen.Daneben stand weinend Oma Anna.“Jacky,was machst du hier?“,fragte Oma Anna vorwurfsvoll.“Ich weiß nicht“,sagte Jacky:“Ich muss wohl hier geschlafen haben.Ich kann mich gar nicht mehr erinnern,wie ich hier reingekommen bin.“Sie erinnerte sich an nichts mehr.Alles war wie weggewischt.“Oma Anna,warum weinst du denn?“,fragte Jacky.Oma Anna entgegnete:“Kannst du dich denn gar nicht mehr erinnern?Dein Bruder John hat doch gestern in Melanies Wohnung Suizid begangen.“Langsam dämmerte es Jacky wieder.Ja,genau,und sie hatte ihn gefunden und war geflüchtet,ohne Oma Anna Bescheid zu sagen oder die Polizei anzurufen.Sie war so schockiert,dass sie außerstande war,sich Hilfe zu holen.Ob sie wohl jetzt eine Strafe bekäme?Oma Anna bemerkte gar nicht,dass der Polizist langsam versuchte in ihre Wohnung zu gelangen.Er hatte Hunger und brauchte auf diesen morgendlichen Schreck hin einen starken,schwarzen Kaffee.Also ging er nach oben.Wenn Jacky nicht gewesen wäre,wäre die weinende alte Dame bestimmt immer noch da unten im Keller geblieben.Jacky berührte vorsichtig die Hand der Oma,nahm sie und führte die willenlose Frau fürsorglich in ihre Wohnung.Dort stand der Polizist in der Küche und trank genüsslich seinen schwarzen,gezuckerten Kaffee.Als er die beiden sah,setzte er sich,nahm sein Protokollheft und seine Brille aus der Tasche und notierte sich alles,was er heute morgen gehört und gesehen hatte.Und das war sehr viel.Als er fertig war,schloss er das Heft,salutierte und ging.Jacky hatte zum Glück keine Strafe von ihm bekommen.

Unterdessen hatte Oma Anna aufgehört zu weinen.Jacky und Anna standen vor der Haustür und beobachteten das Geschehen gegenüber von der Straße.Da stand ein großer Leichenwagen.Dort hinein trugen sie den Sarg mit Jackys Bruder John.Jacky und Anna hatten sich nicht mal verabschieden können von ihm.Sie wussten nicht,wann der Suizid war,nur,dass er sich in den Mund geschossen hatte mit Papas Pistole,das war offensichtlich.

Der Leichenwagen war beladen und fuhr davon.Der Bestatter hatte Oma Anna einen Brief in die Hand gedrückt,der sich als Abschiedsbrief von John entpuppte.Oma Anna und Jacky gingen in die Wohnung und öffneten den Brief.Da stand:

Liebe Oma Anna,liebe Jacky!

Wenn ihr beide diese Zeilen hier lest,werde ich tot sein.Ich habe den Freitod gewählt,weil ich euch liebe.Ich hatte so viele Schulden,dass ich dachte,ich verschwinde einfach.Da Mutti tot ist,konnte sie sie nicht mehr bezahlen und Oma Anna  braucht die kleine Rente für Muttis und meine Beerdigung und für die Pflegedienststelle von Schwester Bärbel und da wollte ich nicht betteln.Außerdem hatte ich meinen kleinen Job verloren,weil ich gekifft und getrunken hatte und dabei von meinem Chef erwischt wurde.Ich hatte also kein Geld mehr und konnte meine Schulden nicht bezahlen.Jetzt bin ich im Himmel,wo unsere geliebte Mutti Melanie auch ist und,wo ich keine Sorgen mehr habe.Ihr beide müsst selber sehen,wie ihr damit fertig werdet.Ich schreibe dir,Jacky,die Adresse von Vater auf.Schreibe ihm einen Brief und schildere ihm,was passiert ist.Er müsste noch in Hongkong leben,wo die Adresse ist.

David Melbourne
Kennedy-Allee 12
34634 Hongkong
Rep.China

Vielleicht kommt er ja wieder zu euch beiden zurück und bleibt bei euch-für immer.
Jacky,Liebes,du wirst mir sehr fehlen.Mach`s gut!Pass` auf Oma Anna auf.Sie ist sehr krank,weißt du?Da gerade Coronazeit ist,musst du ja nicht in die Schule,Jacky.Da kannst du Oma Anna im Haushalt helfen und sie pflegen,wenn ich nicht mehr da bin.Jeden Morgen um 9.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr kommt der Pflegedienst,wäscht sie und gibt ihr die Tabletten.Montags um 10.00 Uhr kommt  er nochmal und stellt die Tabletten für eine Woche.Da müsstest du immer dabei sein,Jacky.Danke!Du musst bei ihr auch wohnen und ihr alles im Haushalt helfen.Sobald aber Vater zurück kommen sollte aus China,kann er dir ja weiter helfen.

Macht`s gut,ihr zwei!Im Himmel werden wir uns wieder sehen.Good-bye,Jacky und Oma Anna.

Ich habe euch beide sehr,sehr lieb.Bis bald!

Als Jacky verstummte,nachdem sie den Brief von John vorgelesen hatte,begann Oma Anna wieder zu weinen.Schluchzend saß sie da.Jacky versuchte sie kläglich zu trösten:“Ach,Oma,wein` doch nicht!Du hast doch noch mich und ich bleibe bei dir.Ich hole nur schnell meine Klamotten und Schuhe aus meinem Schrank von Muttis Wohnung.“Gesagt,getan!Jacky lief schnell rüber in Melanies Wohnung,packte schnell alles,was sie besaß in die Koffer und schleppte es hinüber zu Oma Annas Wohnung.Dort angelangt,sah sie,wie der Pflegedienst Oma Anna gerade noch wusch und ihr die Tabletten gab.Zuversichtlich,aber ein wenig traurig,ging Jacky in die Küche,bereitete das Frühstück vor und wartete auf Oma Anna,die nach einer halben Stunde schon kam und sich an den Küchentisch setzte.Zusammen aßen sie und verbrachten den Tag.

So warteten sie auf die Beerdigung von Mutter und John.Es war ein langweiliger Tag,der langsam rum ging und sehr lange dauerte.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

4.Kapitel von Jacky Melbourne

Als Jacky durch die offene Verandatür ging,sah sie ihren Bruder John in einer Blutlache im Bett liegen.Vorsichtig ging sie näher.Ja,da lag er,neben ihm Vaters Pistole.Sie stürzte augenblicklich zu Boden,als sie ihn so daliegen sah.Dort lag sie nun selber,zwischen Schuhen und Klamotten.Sie zitterte und schwitzte,sie wollte einschlafen und nie mehr wachwerden.War das ein Traum oder Wirklichkeit?Es war zum Verrückt werden,sie stöhnte und zitterte und es hörte gar nicht mehr auf.Was sollte sie nur tun?Sie wusste es nicht.Was kann man nur tun,wenn der Bruder erschossen auf dem Bett liegt?Langsam stand sie auf und beugte sich angeekelt über ihn.Dort lag er-in seinem eigenen Blut.Sie wollte ihn anfassen,traute sich aber nicht so recht.Plötzlich aber fasste sie einen Entschluss.Sie berührte seine Augen sanft mit der Hand und schloss sie vorsichtig.Jetzt konnten sie sie nicht mehr dauernd so anstarren.Das war besser so.Sie hatte große Angst vor seinen Augen gehabt.Warum starrten sie sie so an?Weil er tot war?Wahrscheinlich!

Ihre Füße gehorchten ihr nicht mehr.Plötzlich sackte sie wieder,wie ein nasser Sack,zusammen.Zusammengekrümmt saß sie vor dem Bett ihres Bruders auf dem Boden.Im Schock merkte sie nicht mal,dass sie im Blut drin saß.Ein krächzendes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.Sie weinte und,wie sie weinte.Sie schrie:“John,John,wo bist du?“Aber es antwortete ihr niemand mehr.Er war tot,sie hatte ihn verloren,für immer.Er war fort-im Himmel!

Als sie ihre Mutter tot im Krankenhaus vorgefunden hatte,war das anders.Jetzt war es schrecklicher.Alles war rot-voll Blut,das Kissen,das Bett,die Matratze,die Wand hinter`m Bett.Sie wollte nur weg,aber ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr.Wo sollte sie hin-zur Oma Anna?Wäre nur ihre Mutter noch da und am Leben,aber sie war auch tot.Sie hatte niemanden,mit dem sie sich besprechen konnte,der sie tröstete.Sie war allein-wieder mal allein.Sie beschloss zu verschwinden.Das hier-den Suizid ihres Bruders-musste sie mit sich selbst ausmachen.Oma Anna würde da keine Hilfe sein mit ihrem burn-out,an dem sie seit Mutters Krankheit und Tod so sehr litt.

Und Jacky ging.Sie verschwand einfach aus diesem ganzen Horrorszenario.Sie ging zwar zu Oma Annas Haus,ging aber nicht in Oma Annas Wohnung,sondern sie schnappte sich den Kellerschlüssel,ging die Treppe hinunter und verschwand heulend im Keller.Dort angelangt,schloss sie ihn auf,ging zu dem alten quietsche gelben Sofa mit der geblümten Decke,warf sich,angezogen,wie sie war,darauf hin und schlief augenblicklich nach dem Stress unter Schock ein.Jacky schlief bis zum nächsten Tag um 8.00 Uhr,als sie plötzlich eine für sie fremde Männerstimme weckte.

(Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

3.Kapitel von Jacky Melbourne                                                             März 2021


Als ich in das Bad zurückkam, war die Wanne voll genug. Ich stellte den Hahn ab und schüttete den ganzen Inhalt des Badesalzes hinein. Dann zog ich mich aus. Ich stieg vorsichtig hinein, dann setzte ich mich ganz langsam in die Wanne. Warmes Wasser umspülte meinen Körper. Das Wasser gluckste, sodass sich meine angespannten Muskeln langsam entkrampften. Ein wohliges Gefühl keimte in mir auf und glücklich und zufrieden seufzte ich tief. Ich schloss die Augen und dachte an Mutter, jetzt, da sie nicht mehr da war. Ein Gefühl der Einsamkeit durchfuhr mich und ich wußte nun, dass ich auf mich alleine gestellt war und ohne meine Mutter weiterleben musste. Ich merkte aber, dass mich der Tod von Mutter, wie sie gestorben war, ein Trost für mich war. Ein schrecklicher Unfall oder ein Suizid wäre viel schlimmer für mich gewesen zu ertragen. Ich seufzte erneut und beschloss aus der Wanne zu steigen, mich abzutrocknen und schlafen zu gehen.

Gesagt, getan, ich stieg aus der Wanne und hüllte mich in ein riesengroßes Badetuch ein. Dann schaltete ich die Wasseröffnung an und schaute gelangweilt zu, wie sich die Wanne leerte, dann ging ich ins Schlafzimmer, um mich in mein Bett zu legen und zu schlafen, aber was ich da sah, liess mich zu Stein erstarren.

(nach Lukas Pöllinger von Heidi Grünwedl)

Heidi Grünwedl

2.Kapitel von Jacky Melbourne                                              März 2021

Schluchzend und niedergekauert sass ich da, aber ich zwang mich, ruhig zu werden und so versiegten die Tränen, die über meine Wangen liefen. Erschüttert sass ich da. Ich lehnte mich zurück und begriff erst sehr viel später, dass ich den Brief meiner Mutter immer noch in meiner Hand hielt. Ich faltete den Brief vorsichtig, ohne ihn zu zerknittern, zusammen und tat ihn in den Umschlag zurück. Ich war von heute auf morgen erwachsen geworden. Ich wusste nun, dass ich allein war, ohne Sicherheit und Schutz und ich fragte mich, ob Mutter überhaupt gewusst hatte, dass sie Krebs hatte und sterben würde. Trotz allem Schmerz, der mich übermannte, musste ich trotzdem an die schönen Momente in der Zeit mit Mutter denken. Ich wollte sie einfach nicht vergessen.

Eine ganze Weile sass ich einfach nur da und kämpfte gegen die aufsteigende Verzweiflung an. Als der Sturm der Gefühle verebbte, stand ich auf,  um ein Fenster zu öffnen. Ich drückte mit aller Kraft gegen das Fenster. Es ließ sich schwer öffnen. Als es mir schliesslich doch gelang, pfiff eisige Kälte ins Zimmer hinein. Ich atmete gierig die frische Luft ein und erblickte am Horizont einen fantastischen Sonnenuntergang. Die Hügellandschaft versank in ein gleissendes Licht und ich genoß still die majestätische Wirkung, die dieser Sonnenuntergang auf mich hatte.

Plötzlich übermannten mich meine Gefühle erneut und ich verlor die Kontrolle über mich und begann haltlos zu weinen. Lange, lange sass ich so da und die Tränen liefen, bis ich erschöpft und am ganzen Körper zitternd zusammenbrach. So blieb ich sitzen. Ich kauerte mich zusammen und merkte vor Trauer nicht mal die eisige Kälte, die im Zimmer herrschte.

Plötzlich aber kam ein Windstoß, der heftig meine kurzen Haare aufwirbelte. Ich bewegte mich ruckartig und die Erstarrung löste sich. Ich beschloss das Fenster zu schließen und im Bad meine Haare zu kämmen. Ich erhob mich langsam,  schloss das Fenster und ließ das Rollo herunter. Dann tappte ich ohne Licht zur Tür und suchte dort den Lichtschalter. Als ich ihn drückte, wurde es sofort taghell. Ich musste einige Augenblicke warten, bis meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Dann schritt ich ins Bad, kämmte meine Haare und entschied spontan, ein heißes Bad zu nehmen. Ich holte frische Handtücher aus dem Schrank und holte auch das Badesalz heraus.

Als ich die Handtücher auf den geschlossenen Toilettendeckel gelegt hatte, ließ ich heißes Wasser in die Badewanne laufen. Solange sich die Wanne füllte, holte ich im Zimmer meinen Schlafanzug vom Bett unter dem Fenster.

(nach Lukas Pöllinger von Heidi Grünwedl)


 

Heidi Grünwedl

@manfred36

danke für dein Herzchen zu meinen Geschichten mit der Jacky Melbourne. Ich werde sie weiter reinposten, wenn ich Zeit dazu habe.

Liebe Grüße

Heidi


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