Forum Blog-Kommentare Des toten Dichters Sonett

Blog-Kommentare Des toten Dichters Sonett

Anmerkung zu meinem Sonett
geschrieben von ehemaliges Mitglied
mein Sonett habe ich aus meinem Archiv herausgeholt und hier eingestellt, weil ich durch das Sonett von "damenwahl" angeregt, verführt, wurde...
LG Karin (absolut? vogelfrei)
immergruen
immergruen
Mitglied

Sonett von sonara - klingen
geschrieben von immergruen
Ein Sonett ist nicht nur eine klassische Versform sondern der Wortbedeutung nach etwas, das klingen (sonare) sollte.
Ich finde, Dein Gedicht, nennen wir es mal nicht Sonett, sondern vielleicht "Des toten Dichters klangvolles Lied" hat einen sehr gedankenvollen Inhalt und es gefällt mir sehr.
Ich habe mich schon viele Male gefragt, warum man der Form so viel Raum abverlangt, wenn der Inhalt darunter leidet. Ich muss ein Gedicht mögen, gern lesen und von seinem Inhalt angesprochen werden. Dann ist es für mich gut.
Analysieren dürfen die Germanisten und Sprachwissenschaftler.
Ich bin eine, die mit dem Herzen schreibt, so wie viele andere hier auch.
In diesem Sinne danke ich Dir für Dein "Sonett", das aus berufenem Mund keiner klassischen Form angehörend, eingestuft wurde.
Liebe Grüße vom immergruen
an elbwolf
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auf einen neuen Anlauf Deinerseits hoffend


Danke für die Einladung, aber ich passe nicht in die streng angelegten Formen eines Gedichtes... da bekomme ich Platzangst...

Karin (die gerne ihre Gefühle und Wörter fliegen lässt)

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an immergruen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hallo und DANKE - da bin ich froh, dass ich hier nicht mit meinen formfreien Gedichten alleine bin... ein Gedicht, oder Gedanken und Gefühle, Erlebnisse, und noch vieles mehr, benötigen freien Raum um schwingen zu können
Einen lieben Gruß
Karin
liebe Karin
geschrieben von ehemaliges Mitglied
immer, wenn ich lese, dass es nur auf den Inhalt eines Gedichtes ankommt, stockt mein Atem, etwas will sagen: Nein! Wir Menschen bestehen aus Rhythmus und Musik, weshalb soll Sprache nicht eine Form haben?

Ich habe hier schon (ich glaube bei mygeneration38) einen eifrigen Vortrag zu "Form und Inhalt" geschrieben. Mach ich natürlich nicht mehr.
Nun liegt es jedem frei, zu schreiben wie er will und kann. Macht ja sowieso jeder. Gut.

Ich habe mein "Sonett auf ein Sonett" (mit heftiger Hilfe von Elbwolf) in mein Gedichteforum gestellt, in dem ich seit 2006 schreibe. Darauf kam eine - ach, mir so sympathische Bemerkung. "Beim Sonett hat man sich in die Form zu geben, das fällt oftmals schwer, doch durch die Form wird der Inhalt veredelt.
Gefällt mir sehr gut - fast eine kleine Einführung in die Freude der Sonett-Dichtung."

Also, es gibt auch die andere Seite. Freude an der Form, die den Inhalt veredelt.

Liebe Karin, ich wollte zu diesem Thema nichts mehr schreiben, doch wir sind schon lange befreundet, deshalb diese Zeilen. NICHT für mich, sondern der Form zuliebe.

Dein Gedicht gefällt mir, so wie es ist.

lieben Gruss
Ingeborg
die gerne ab und zu die Form liebt.
omasigi
omasigi
Mitglied

nun ja
geschrieben von omasigi
eine Form kann veredeln ist richtig
aber eine Form kann auch einengen.

Gegen Einengung bin ich mein ganzes Leben schon.

Man spuert in jedem Fall ob ein Gedicht aus dem Herzen kommt oder ob es eine Konstruktion ist.

Liebe Vogelfrei und liebes immergruen
dichtet weiter so wie es euch in den Sinn kommt.

Ich lese eure Gedichte gerne auch wenn sie im strengen dichterischen Sinne aus der Form fallen.

Wuensche euch allen noch einen gemuetlichen Sonntag.
omasigi

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nun ja
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@Omasigi, nun ja...

Was ich in diesem Forum nicht verstehe:
jeder spricht immer nur im entweder-oder.
Ich hab ja viele Gedichte in verschiedenen Formen, vom Haiku bis zum Elfchen, geschrieben. Kann man nicht einmal wenigstens sowohl-als auch annehmen?
Mein ganzes langes Leben muss ich Kompromisse eingehen,immer die Dinge von verschiedenen Seiten anpacken.
Hier geht es immer nur: gefällt mir, gut - gefällt mir nicht - nicht gut.
Es gibt sogar User, die auf Kommentare von mir zu ihren Gedichten nicht mehr antworten, wahrscheinlich weil ich eine zeitlang mit Elbwolf an den Sonetten gebastelt habe.

Was ist das für eine unausgereifte Haltung? Entweder-oder.
Der User war sicherlich noch nicht auf meinem Blog und hat die vielen anderen Sachen angeschaut.

@Elbwolf:
Ja, ich hatte ein gutes Verstehen mit mygeneration38, sie macht hübsche Videos. Als es ein wenig abgekühlt wurde, habe ich ihr eine PN geschickt und den Sachverhalt erklärt.
Es ist wieder gut zwischen uns, sie ist eine kluge Frau.
Eben auch: sowohl-als auch.

So, jetzt reicht es mir.
Clematis
an Clematis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
sowohl-als auch


richtig... manche empfinden eine Form als Veredelung... manche empfinden es als Einengung... und manche wechseln zwischen einer vorgegebenen Form und der Freiheit so zu schreiben wie sie es momentan fühlen...

Lieben Gruß
Karin
an alle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch ich habe mich (allerdings nicht so intensiv wie elbwolf) mit den verschiedenen Formen eines Gedichtes befasst und manchmal, also "sowohl als auch", Gedichte in einer bestimmten Form geschrieben.
Zum Beispiel:

Nebelschwaden ziehen lautlos

Nebelschwaden ziehen lautlos
sanft durch diesen, jenen Baum,
sprachlos stehe ich und schaue,
ja, zu atmen wag' ich kaum.

Nichts gibt es auf dieser Erde,
was der Mensch geschaffen hat,
das ein wenig sich könnt messen
mit Natur und ihrer Pracht.

Keine Schlösser sind so schöne
auch kein Bild, die Poesie.
Mensch, in deiner Gier, halte inne,
bleibe steh'n, betrachte sie.

Hüte sie und habe Ehrfurcht,
denn der Nebel wandert leis'.
Irgendwann musst du sonst fragen:
"Wo bin ich mit meinem Fleiß?"

Wo ist meine Zeit geblieben,
bin ich jetzt in diesem Baum?
Was könnt ich denn hinterlassen,
ist mein Leben gar nur Schaum?

Nein, ich werde mich bemühen,
diese Blume dort zu sein,
und dies Blatt auf jenem Baume,
und der Halm an jenem Teich.

Meine Seele ist im Nebel,
wand're glücklich jetzt mit ihm,
die Natur, sie soll ja leben,
soll nach mir doch noch besteh'n.

© Karin Steinberg-Berge – Juli 1991
an alle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Doch meistens ist es so, dass ein Gedicht spontan durch irgend einer Kleinigkeit entsteht.

Das folgende Gedicht ist entstanden, als ich vom Strand kam, meine Schuhe in der Garderobe auszog und feststellte, dass ich in meiner jetzigen neuen Umgebung wieder mit dem Sand in Einklang leben werde, und zwar so, wie in meiner Jugend auf Gran Canaria. Und noch in der Garderobe, mit Sand an den Füßen, in den Schuhen und Socken, auf dem Boden, entstanden in meinem Kopf folgende Sätze:

Lebens – Sand

Sand: Anfang
tägliche Begleitung
überall wahrnehmbar
geduldig akzeptiert

Sand: Ende
wieder tägliche Begleitung
überall wahrnehmbar
jetzt freudig begrüßt

Karin Steinberg-Berge
Usedom/Seebad Ahlbeck 11.10.2015

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