Forum Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Winter ade?"

Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Winter ade?"

therese
therese
Mitglied

Genau so sehe ich es auch...
geschrieben von therese
liebe Inge.
Was haben wir doch für ein Privileg - wir dürfen 4 Jahreszeiten erleben - vom Werden - zum Sein - bis zum Vergehen.
Ist es nicht was wunderschönes, bei klirrender Kälte, das Knistern des Schnees unter den Füssen, zu hören! Die Eiskristalle in ihrer Vielfältigkeit zu betrachten. Den Schneeflocken, die vom Himmel fallen, zu zusehen. Neulich sah ich Kinder auf einer Wiese liegen, sie hatten Augen und Mund geöffnet um die Schneeflocken auf ihrem Gesicht voll und ganz zu geniessen - es erinnerte mich an meine Kindheit.
Unter dem Schnee bereitet sich die Erde auf IHRE Blütezeit - den Frühling, vor - gönnen wir ihr diese Zeit!

Liebe Grüsse von einer "Mitwinterliebhaberin". Therese
Alles hat seine Zeit Teil 1
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Für dich, liebe Inge, und wie Friedrich W. Weber in seinem Gedicht "In der Winternacht" beschreibt, ist die Winterzeit eine besondere Zeit der Ruhe, des Nachdenkens, des Kräftesammelns. So auch für mich. Diese Jahreszeit mit ihrer Kälte, der unangenehmen Witterungslage, durch die der Mensch sich mehr oder weniger auf sich konzentriert und an wenige Orte gebannt wird, birgt viel Kreatives – "… es wächst viel Brot in der Winternacht." Bewusst annehmen, dass der Winter eine Chance zur Regeneration und Weiterentwicklung von Körper, Geist, Seele gibt, macht seine Bedeutung und Faszination aus.

Fortsetzung siehe Teil 2
Alles hat seien Zeit Teil 2
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Warum nur kann der Mensch so schlecht annehmen was nicht änderbar ist? Seine Gier etwas zügeln? Sind Wohl und Wehe nur abhängig von der Wetterlage? Geduld ist nicht jedermanns Sache und doch hilft sie dabei, die Zeit zu entschleunigen und beschenkt uns dadurch großzügig - mit wieder gewonnener Zeit. Das will doch jeder, Zeit haben, oder etwa nicht?
Ach ja, der sicherste Künder des Wechsels von Winter zu Frühjahr ist für mich ein alter Baum. Wenn dessen Knospen beginnen prall zu werden, dann dauert es nicht mehr lange bis Frühling sein "blaues Band wehen lassen wird".
"Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde." (aus Prediger 3)
Lieber Gruß
Regina[/size]

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Alles was Ihr schreibt,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hat seine Richtigkeit und lange Zeit ging es mir ähnlich. Und es ist weiter richtig, dass der Winter noch nicht vorbei ist.
Trotzdem sehne ich den Frühling herbei. Nicht nur für mich. Mein alter Vater kann in diese Kälte nicht hinaus und möchte gern das Grab besuchen, zu dem es ihn - wenn es ginge - täglich zieht. Aber die Kälte zieht seine Bronchien zusammen, er kann die warme Wohnung nicht verlassen. Und dieses Los teilt er sicher mit vielen alten Menschen.

Fortsetzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2009, 14:40:14
In der Klinik häufen sich von November an die Fälle der "saisonalen Depression"- weil das Licht fehlt.
Die Rheumatiker leiden sehr, wenn es feucht und kalt ist.
Ich weiß nicht, wieviel Wohnungslose in diesem so extrem kalten Winter erfroren sind.
Alles auf dieser Welt hat seine 2 Seiten - ich liebe den Winter, wenn ich auf die Höhe fahre - hier unten in der Stadt habe ich ihn satt.
Zumal ich nach meinem Sturz erstmalig im Winter selbst nicht so gehen kann, wie ich es sonst gewohnt war, also einen Rollentausch habe vornehmen müssen.
Aber es ist gut, dass kein Mensch in das Wetter eingreifen kann.
Wir müssen alle sehen, wie wir damit umgehen - und das möglichst kreativ.

Im übrigen fiel mir, liebe Inge, bei Deinem Titel das alte Lied ein und jetzt habe ich es als Ohrwurm.

Winter ade, Scheiden tut weh, aber das Scheiden macht, das mir das Herze lacht, Winter ade, Scheiden tut weh.

Liebe Grüße an Euch, die ich trotz meiner Ausführungen gut verstehen kann.

Meli

pelagia
pelagia
Mitglied

Eine Anmerkung
geschrieben von pelagia
liebe Meli. Ich habe viele Jahre in einer Beratungsstelle gearbeitet (auch psychisch Kranke). Es ist eine tatsache, dass z.B. die meisten Suizide im Frühjahr festgestellt wurden, nicht im Herbst oder Winter (viele Fachberichte im Internet dazu). Ein anderes, wenn wir auf das Wetter schauen, ist die Sommerhitze, die schwüle Luft gerade für die älteren und kranken Menschen auch oft ein arges Problem.
Ich meinte mit meinem Beitrag weniger das Wetter, sondern den Winter als Jahreszeit. Als Ordnung für unser Leben, das wir nach innen und außen leben sollten. Ich denke, wir können von der Natur einiges lernen, wenn wir uns auf sie besinnen.

Mit dem was Du schreibst, hast Du natürlich auch Recht, aber vielleicht habe ich jetzt deutlicher ausgedrücken können, worum es mir geht.
Lieben Gruß
Inge

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Liebe Inge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich denke, ich habe schon verstanden, was Du meintest.
Es geht mir zu Beginn eines jeden Winters so, wie Du es beschreibst. Und ich freue mich auch auf jede Jahreszeit.
Der Winter mit seinen Rückzugsmöglichkeiten ist für mich persönlich wichtig, denn ich arbeite in diesem sehr anstrengenden Bereich einer Akut-Uniklinik, daher auch mein Hinweis auf die Depression (nicht Suizid).
Da muss Rückbesinnung, Erholung aus der körperlichen Erschöpfung sein, Wärme, gute Gespräche mit Freunden, Bücher, Musik in einem anderen Ausmaß und mit anderen Inhalten als im Sommer.
Du schreibst davon, dass wir von der Natur lernen sollten. Inge das täte ich gern, aber ich kann dies mit den persönlichen Anforderungen, die an mich gestellt sind, nicht vereinbaren.
Ich bin voll berufstätig, habe die entsprechenden Anforderungen zu erfüllen und nur in dem kleinen Rahmen, der mir dabei bleibt, kann ich alles das, was ich oben beschrieben habe, gestalten.
Fortsetzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2009, 18:06:43
Ich finde es gut, wenn Du es schaffst, das Wetter außer Acht zu lassen.
Wenn ich im Winter Nachtdienste mache, lebe ich nur im Dunklen.
Ich komme im Dunkeln nach ause, schlafe wirklich den gesamten Tag und gehe im Dunkel wieder aus dem Haus, mein „Maulwurfsleben“.

"Normalerweise" sitze ich im Februar mit meinem alten Vater bereits im Windschatten in der Sonne auf dem Balkon, einfach weil die Winter bei uns sehr kurz sind. Und glaube mir, es ist für mich fast nicht zu schildern, wenn nach einer solchen Winter-Dunkelzeit das Licht auf einmal wieder vorhanden ist.
Da fehlen mir die Worte, das zu beschreiben.
Und das ist das Ungewöhnliche hier für uns an diesem Winter - er hat früher angefangen und geht länger - eigentlich will ich damit ausdrücken, dass meine innere Uhr ein wenig dadurch spinnt.
Da ist bereits der Wunsch nach Aufbruch, nach Sehnsucht auch wieder in der Natur den Blumen zu begegnen.
Fortsetzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2009, 18:06:43
Und ich denke, dass - je nach persönlichem Erleben - diese innere Uhr (ich finde momentan keinen besseren Ausdruck, werde darüber nachdenken, versprochen)
anders gestellt ist.
So, das waren jetzt noch einmal meine Gedanken dazu.
Vielleicht ist auch der Hinweis auf das Verstehen Deines Textes in meinem Kommentar einfach zu dünn geraten, weil die andere Seite sehr drängte.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Hannelore
therese
therese
Mitglied

Soooo
geschrieben von therese
verschieden können die Vorlieben auch bei den Jahreszeiten sein!
Auch wenn ich im Winter nach jedem Patienten Besuch meinen Wagen sauber machen muss, zieh ich dies der Sommerhitze vor. Wenn man in den warmen Wohnungen Pat. geduscht oder auch sonst gepflegt hat und dann raus in den bis zu 60 heissen Wagen steigen muss....nicht gerade mein Ding. Ich bin nun mal eine "Kälteliebhaberin... lieber 15 minus als 30 plus. )
Aber ich verstehe Dich sehr gut Meli, auch ich habe früher ein paar Jahre nachts gearbeitet.
Wieder ein Grund mehr.... sich an den 4 Jahreszeiten zu freuen, so hat es für alle etwas.
Liebs Grüessli, Therese

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