Forum Blog-Kommentare Wenn Oma zur Flasche greift.

Blog-Kommentare Wenn Oma zur Flasche greift.

nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

Natürlich ...
geschrieben von nnamttor44
gibt es viele Arten von Hilfe, gerade bei der Alkoholsucht. Aber der Betroffene muß sie auch annehmen wollen. Kurz bevor ich aus meinem Leben bis vor 3 Jahren geflohen bin, gab es im TV eine Sendung zum Alkoholismus der älteren Menschen. Auf halber Sendung kam mein Ex aus seinem Modellbaukeller, der zunehmend für ihn ein Grübelzimmer mit ständigem Biergenuss geworden war. Die Schiffsmodelle wurden schon lange nicht mehr fertig, dafür stolperte er nachts gegen 2 oder 3 Uhr ins Bett mit allerlei Folgen, die ich hier nicht beschreiben will.

Als er mitbekam, was für eine Sendung ich da gerade sah, bekam ich einen sehr drohenden Blick und: "... dazu brauchst Du überhaupt nichts zu sagen!"

Er wollte es einfach nicht durchdenken, wissen!! Selbst bei einem gemeinsamen Spaziergang, der wirklich zufällig am Treffpunkt für trockene Alkoholiker vorbeiführte, änderte sich seine Stimmung augenblicklich.

Es ist schon bitter, wie Alkoholsucht den Menschen verändert und ich bin mir ganz sicher: so einsam werde ich mich nie wirklich fühlen, als dass ich jemals dem täglichen, sich ständig steigenden Alkohol"genuß" verfallen werde! Man kann auch in Würde alt werden und muß nicht einem sich ständigen Bedauern, dass sich das eigene Leben nicht gerade wunschgemäß dem Ende zuneigt, unterliegen ...

Uschi / nnamttor44
nnamttor44
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Alkohol - schon Sucht?
geschrieben von nnamttor44
Warum "Wenn Oma zur Flasche greift?" Ich kennne sehr viel eher "Wenn Opa sein Leben lang und täglich immer öfter zur Flasche greift".

Mein Ex hat es "als Mann für normal" gehalten, abends mindestens seine 4 - 5 Flaschen Pils zu trinken ...

nnamttor44
Dnanidref
Dnanidref
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Naürlich hast Du mit Deinem ersten Kommentar recht,
geschrieben von Dnanidref
liebe Uschi,
allerdings möchte ich mit meinem Beitrag nicht falsch verstanden werden. Auch warum ich diese Überschrift zu dem Beitrag so gewählt habe, möchte ich ganz kurz erläutern:

Der Beitrag von mir sollte so verstanden werden, dass es mir vordergründig um die Ursache „Einsamkeit von Senioren“ geht und in Folge daraus, um die häufig entstehenden Ersatzbefriedigungen, die oft in Suchtfallen enden und hierbei u. a. auch, um sich daraus entwickelnde Alkoholprobleme. Dabei wird von Experten und gleichermaßen von sozialen Helfern immer deutlicher ein erschreckender Trend erkannt, dass immer mehr Frauen im Alter aus Einsamkeit zur Flasche greifen. Darum habe ich einzig den Titel für diesen Beitrag so gewählt!

Das soll aber auch heißen, dass in der Allgemeinheit den Männern angedachter übermäßiger Alkoholgenuss und in Folge daraus entstehende Probleme, also auch u.a. Suchtprobleme, aber auch Beziehungsprobleme hier eher nicht gemeint sind, aber sicher auch ein interessantes Thema wären, dass von mir vermutlich noch gesondert aufgegriffen wird. Wobei Beziehungsprobleme durch entstandene Alkoholprobleme wiederum nach Ursachen analysiert werden müssten und das kann eine ganze Menge sein. Allerdings ist hier wie da charakterliche Labilität verbunden mit Leichtsinn der persönliche Grund. Doch bei meiner Themenwahl spielt die Einsamkeit die Hauptrolle während in den letztlich genannten Fällen die/der Betroffene ja in einer Beziehung ist, also eigentlich nicht einsam, und es darum so oder so zu einem Beziehungsproblem wird.

Ich freue mich auf Deinen nächsten Kommentar,
lieben Gruß,
Ferdinand

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nnamttor44
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Ist schon in Ordnung!
geschrieben von nnamttor44
Ich weiß, worauf Du hinweisen wolltest. Ich wollte auch nicht das Problem meines Ex' hier darstellen. Wenn ich's richtig überdenke, hatte ich seit etwa Mitte der 1970er Jahre für mich die Gefahr, die Du hier für die Einsamkeit des Alters darstellst, weil - kaum dass mein Mann abends nach der Arbeit zuhause war und gegessen hatte - er umgehend in seinen Modellbaukeller verschwand, immer vordergründig, um weiter zu bauen, tatsächlich aber, um schnellstens das erste Bierchen zischen zu können.

Was die Einsamkeit angeht/-ging, wäre ich zu der Zeit schon gefährdet gewesen. Aber die Erfahrung mit ihm, mit seinem Onkel und dessen alkoholkranker Ehefrau, die letztlich "am Suff" verstarb, haben bei mir sehr feste Vorstellungen bewirkt, deren Vorgaben mir ganz klar waren, mich niemals weder dem Alkohol noch irgendwelchen anderen (Medikamenten-) Drogen hinzugeben. Ich konnte ja feststellen, was das bei anderen bewirkte. Aber ich habe in langen Jahren gelernt, mit dem eigenen Alleinsein gut klarzukommen. Und das ist nun im Alter hier allein einfacher, als in meinem Haus, wo mein Ex allenfalls zum TV-Zappen oder zum Bemeckern nach oben kam. Auch das kann man lernen ...

LG Uschi
Dnanidref
Dnanidref
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Nein Uschi, es ist
geschrieben von Dnanidref
ein viel zu häufiges Problem, wie Du es leider erleben musstest und in aller Offenheit schilderst, als dass wir es unter den Teppich kehren wollen und zur Tagesordnung übergehen.
Werde dazu einen meiner nächsten Beiträge verfassen, zumal Menschen mit Alkohlproblemen auch meistens ein vorher intaktes Umfeld mit runter ziehen. Sei froh, dass Du Dir zwar Blesuren geholt hast, aber zwischenzeitlich doch schon wieder Abstand dazu gewinnen konntest! Narben bleiben leider allemal zurück.
nnamttor44
nnamttor44
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Das Schlimme an solchen Geschichten
geschrieben von nnamttor44
... ist ja, dass - mehr noch als der/die Partner/In - die Kinder darunter leiden.
Ich verstehe allerdings bis heute nicht, wie unser Sohn trotz Alkoholablehnung nicht begriffen hat, dass sein Zueinanderhalten weder seinem Vater noch seiner LP'in hilft.

Ich hab es einerseits ja Jahrzehnte selber so durchgezogen, aber er bekam doch von Kindheit an mit, dass es beim Vater nicht besser, sondern schlimmer wurde. Unsere Tochter ist durch die sehr schmerzlichen Erfahrungen heute froh, einen Strich drunter gemacht zu haben. Aber weh tut es immer noch, vor allem, wenn wir glasklar die Ablehnung des einzigen Enkelkindes erleben.

Bei dem Onkel meines Mannes waren die Kinder schlimmer dran: der Ältere lebt heute (wenn er noch lebt) als psychisch Kranker in einem Pflegeheim, der jüngere hat sich wie seine Mutter zu Tode ges....! Ich seh den betrunkenen Onkel im Geiste noch auf allen Vieren durch unseren Flur kriechen ...
Eigentlich müßte mein Göga doch mitbekommen haben, wohin der Suff führt. Ich bin nur froh und dankbar, dass das unsere Kids nicht mitbekommen haben. Gott sei Dank hat mein Ex es dann vorgezogen, abends rechtzeitig die Jalousien herunter zu lassen, damit der im Nachbarort kurende Onkel glauben mußte, bei uns sei schon Schlafenszeit.

Uschi
Dnanidref
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Tja, liebe Uschi,
geschrieben von Dnanidref
das sind Schicksale durch Suchtprobleme, die dauerhaft und in der Regel fürs ganze Leben, im Beziehungsumfeld, seelisch schmerzhafte Wunden zumindestens aber Narben hinterlassen. Dazu arbeite ich derzeit an einem Beitrag, den ich trotz einer Vielzahl anderer Aufgaben in den nächsten Tagen zu bloggen glaube, und zu dem ich dann Sichtweiten von Betroffenen oder zu Erlebtem im Bekanntenkreis mir erhoffe.
Der Beitrag hier sollte allerdings mehr Anregung sein, einsame Menschen möglichst vor Suchtproblemen zu warnen oder zu bewahren und ihnen in schlimmen Situationen beizustehen, zum Beispiel durch eine vertrauensvolle Anlaufstelle, vielleicht auch in Form einer Selbsthilfegruppe. Dazu hatte ich mir ein bisschen Ideen anderer in Form von Kommentaren erhofft, um für die geplante Umsetzung der Hilfe, die Möglichkeiten besser austaxieren zu können, denn die Vorbereitungen hierzu habe ich bereits angegangen.

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