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Haustiere Aus dem Leben eines Morgenmuffel-Dosis

Morgenmuffel
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Re: Aus dem Leben eines Morgenmuffel-Dosis
geschrieben von Morgenmuffel
als Antwort auf Barbara48 vom 22.02.2016, 11:50:47
Hallo Barbara, hallo zusammen,

also die gute Nachricht zuerst: Ich bin noch nicht tot, schon gar nicht 70 Jahre ;)

Trotzdem dürft Ihr Euch an meinem Gedicht erfreuen und daher poste ich als Autorin es hier offiziell in voller Länge.

Falls jemand das Gedicht auf seine Seite stellen möchte, so möge er oder sie mir doch bitte einfach eine kurze eMail schicken, wo das Gedicht erscheinen soll. Wenn ich dann als Autor genannt werde spricht gar nichts dagegen, ich freue mich, wenn meine Arbeit Freude verbreitet :)

So, nun aber zum lyrischen Teil ;)

Aus dem Leben eines Morgenmuffel-Dosies von Korinna Imle

Ich wache auf, so kurz vor acht;
sprich: praktisch mitten in der Nacht.
Steig aus dem Bett, bin recht verdrossen,
die Augen sind noch halb geschlossen.

"In die Küche", so mein Streben,
mit Frühstück lässt sichs leichter leben.
Ein Tässchen Kaffee, Milch, ein Brot,
das rückt die Welt wieder ins Lot.

Gedacht, getan, doch welch ein Graus -
die Wirklichkeit sieht anders aus:
ich beiß so in mein Brötchen rein
und, wie könnt's auch anders sein:
Auf dem Belag, oh wunderbar,
liegt obendrauf ein Katzenhaar.

Schlaftrunken noch, mit NULL Geschick,
hat man für so was keinen Blick.
Eh man's versieht hat man's erlebt:
das Haar fest auf der Zunge klebt.

Ich taste also mit den Fingern,
in meinem Mund nach diesen Dingern.
Ich fisch', ich angle ewig lang
das Haar klebt fest, mir wird schon bang.

Das Haar ist immer noch zu fühlen,
mit Wasser will ich's runterspülen.
Ich trinke und, oh welch ein Wandel,
das Haar klebt an der rechten Mandel.

Es würgt, es kitzelt, zum Verdrießen,
Tränen mir ins Auge schießen.
Ich sitze da und seufze leise,
da geht es wieder auf die Reise:
Grad war es noch auf meiner Zunge,
schwups - jetzt ist es in der Lunge.

Ich huste, röchle, pruste laut,
der Morgen, ja, der ist versaut ...
Doch plötzlich, als ich tiefer schnauf,
kommt auch das Härchen wieder rauf ...
... und legt sich, als sei nichts passiert,
am Gaumen fest - bin irritiert.

Ich geb schon auf, ohjeminee,
da kommt die rettende Idee:
Noch einmal fest ins Brötchen beißen,
das wird's schon mit hinunterreißen.

Gesagt, getan, und welch ein Hohn,
es ist weg, nach EINEM Bissen schon!
Jetzt kann ich an dem Schreibtisch sitzen,
zufrieden meinen Bleistift spitzen.

Schräg von hinten schleicht zu mir,
mein heiß geliebtes Katzentier.
Sie schmiegt sich an und schnurrt ganz toll,
dass ich sie bitte streicheln soll.

Nach Knuddeln steht ihr jetzt der Sinn,
sie dreht mir keck ihr Bäuchlein hin.
Kann es denn etwas Schöneres geben,
als mit so einem Tier zu leben?

Ich lächle froh und spür ganz klar:
im Mund ein NEUES Katzenhaar

Vielen Dank für das Beachten des Copyrights und viel Spaß weiterhin :)

Liebe Grüße,
Korinna

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