Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik so läuft bundesdeutsche Demokratie

Innenpolitik so läuft bundesdeutsche Demokratie

ingo
ingo
Mitglied

Re: Demokratie
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 26.02.2010, 19:13:28
Ich halte es für sinnlos, Karl, an dieser Stelle die Vorzüge der Parlamentarischen Demokratie aufzuzeigen. Diejenigen, die hier aufgeschrien haben, sind m.E. resistent dagegen. Dieser Thread hat für mich auf ganz andere Weise einen besonderen Wert: So deutlich wie hier konnte ich noch nie erkennen, wer auf unser System, unfäkalisch ausgedrückt, pfeift. Soweit sind die Hosen hier m.W. noch nie runtergelassen worden.
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: So läuft bundesdeutsche Demokratie nicht.
geschrieben von eliza50
als Antwort auf hans10 vom 26.02.2010, 23:49:12
Außerdem war im Herbst 89 auch das Hochhalten von Transparenten verboten.

Da stellt Hans 10 eine unwahre, pauschale Behauptung auf.

In unserer freiheitlichen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland war das Zeigen von Plakaten in der Öffentlichkeit noch nie verboten, wohl aber in dem Terrorregime, das von der Vorgängerpartei derjenigen beherrscht wurde, die jetzt den Bundestag für ihre Parolen, die ausser die genannten 10 % der Bevölkerung, sonst keinem interessieren, für ihre Zwecke missbrauchen wollten.
Re: Um was geht's hier eigentlich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 26.02.2010, 20:23:01
"Ja genau so ist es, sie sind bescheuert."


Tolle Aussage - die große Mehrheit eines 80-Mio-Volkes ist deiner Meinung nach bescheuert?

Du kannst natürlich nicht eine Volksmeinung an nur EINER Frage - Afghanistan - orientieren.

Es gibt sicher viele andere Probleme, die die Wähler interessieren, wenn sie sich entscheiden, welche Partei oder Kombination ( Erst- und Zweitstimme) sie wählen.
Das Problem Afghanistan-Einsatz ist sicher eine ziemlich polarisierende Frage, aber andere Probleme ( Arbeit, Krisenbewältigung, Erhaltung des persönlichen Wohlstands, ...) lassen sich nicht einfach wegdrücken.

Deshalb 90% der Wähler eines Landes als BESCHEUERT zu bezeichnen, ist nicht nur ziemlich aarogant, sondern garantiert auch wenig förderlich für deine eigene Agitation.
Mit einer solchen Meinung wirst du wenig Wähler umstimmen können.

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eko
eko
Mitglied

Re: Um was geht's hier eigentlich?
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2010, 09:43:53
Sehe ich auch so !
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: so läuft bundesdeutsche Demokratie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 26.02.2010, 19:19:26
Keine Frage: Arundhati Roy hat recht. Das, was uns als "Demokratie" verkauft wird, ist gar keine. Es ist nur noch eine schönklingende Hülle, ist Propaganda, ist Neusprech, ist zum Kampfbegriff im Angriffskrieg verkommen (so wie "Frieden", "Verteidigung", "Sicherheit", "Menschenrechte" u.a. auch). Die Angriffskrieger und ihre Anhänger benutzen die Hülle, um Kriegsgegner niederzukartätschen.

Als "Tiefpunkt parlamentarischen Geschehens in Deutschland" habe ich das gestrige Geschehen im Reichstag beschrieben. Ich bleibe dabei: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat sich als Kalfaktor betätigt und der Regierung Tribut gezollt und das Parlament beschädigt.

Noch was... Niemand sollte sich abschrecken lassen von den Neusprechenden. Was schlecht ist, muss auch schlechtgeredet werden. Ich tue mein Möglichstes.

--
Wolfgang
hugo
hugo
Mitglied

Re: Demokratie
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 27.02.2010, 00:11:45
Du hast immer noch nicht verstanden, daß Demokratie ein politisches und Kapitalismus ein wirtschaftliches System ist. (adam)

oh doch adam,,ich denke schon das ich begriffen habe wie und was da gespielt wird, was der Kapitalismus (bzw Diejenigen, welche sich ihn zunutze machen)mit der Demokratie macht, wozu er sie missbraucht, wie er sich Ihrer bedient und dahinter versteckt,,

wenn wir uns einig sind, das diese beiden sehr gut zusammenpassen und nur noch darauf geachtet werden braucht das es zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt, ok dann wär ja alles in Butter,,
aber so lange das System vorgibt was Menschenrecht ist und wir uns diesen Vorgaben beugen,,kann das nicht klappen.

Beispiel der Sanktionsparagraph 31 des SGB II

so lange solche "Demokratieknüppel" geschwungen werden (pro Jahr ca 840000 Strafen für ALG II Empfänger, davon 560.000 Sperrbescheide mit über 700 Millionen "Einsparung" ) und nur diejenigen sich gegen dieses Unrecht erfolgreich wehren, die es vermögen einen Anwalt zu aktivieren,,

ok nun kannst Du sagen, was willst Du, ist das nicht die höchste Form der Demokratie wenn Jeder sich mit Hilfe der Rechtsprechung notfalls ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit zurückerkämpfen lassen kann ?

bleibt meine Antwort, nee das ist kein gutes Zeichen wenn zu hunderttausenden die demokratischen Rechte erst über Gerichtsentscheide erkämpft werden müssen.

Was nützt mir das vermeintlich demokratische Recht auf die Besteigung eines Sechstausender im eigenem Land, wenn ich diesen Berg nicht finde, er mir vorenthalten wird und, noch ehe ich mich ihm nähern kann, mir die Ausrüstung wegsanktioniert wird.

warum die Harzer, die ja fast allesamt erst mal wie Schmarotzer, Diebe, Hinterzieher überwacht werden nicht gleich mit Fussfesseln nageln, den Zweitschlüssel der Wohnung dauerhaft beim Amt deponieren (um Tag-, und Nacht-Kontrollen zu ermöglichen, eine Webcam in der Wohnung -möglichst vor dem Kühlschrank und über dem Herd- anbringen, durch die Suppenküche Zwangsverköstigen lassen, zur Organspende verpflichten und bei der Gesinnungskontrollbehörde zu einem Armuts-, und Demutskurs zu vergattern
,,naja und das alles als einen besonders gelungenen Demokratiebeweis hinstellen.

aber wir gucken nach China nach Russland nach sonstwohin und benörgeln deren Demokratieinterpretationsversuche,,,und übersehen dabei die Abnutzungserscheinungen im eigenem Lande,,,sie wird hier mehr und mehr zum Opfer der Bürokratie,,
nur Loblieder oder Lobeshymnen auf die theoretisch scheinbar funktionierende Demokratie (nur, weil der jetzige Zustand so bezeichnet wird) rühren neuen Kleister an der die klare Sicht nimmt.

Vom gelangweilten überzeugtem Nixtun weil man denkt,,ist ja schon ok,,und vom Prügeln der Kritiker allein, wird sich nichts Bessern.


hugo

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sysiphus
sysiphus
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Re: Die bundesdeutsche Demokratie hat sich bewährt!
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2010, 09:55:17
Ich tue mein Möglichstes.
--
Wolfgang



Glücklicherweise hat das sehr wenig, bis keine Wirkung!

sysiphus...
hugo
hugo
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Re: Die bundesdeutsche Demokratie hat sich bewährt!
geschrieben von hugo
als Antwort auf sysiphus vom 27.02.2010, 10:13:21
Glücklicherweise hat das sehr wenig, bis keine Wirkung! (sysiphus...)

oh doch, Du -in diesem Falle- Irrender,,,bei mir wirkts,,,

merkste das nicht *g*

hugo
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Die bundesdeutsche Demokratie hat sich bewährt!
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 27.02.2010, 10:17:56
Glücklicherweise hat das sehr wenig, bis keine Wirkung! (sysiphus...)

oh doch, Du -in diesem Falle- Irrender,,,bei mir wirkts,,,

merkste das nicht *g*

hugo
geschrieben von hugo


Ja, das meinte ich mit "sehr wenig"!

sysiphus...
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: so läuft bundesdeutsche Demokratie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 26.02.2010, 10:27:20
Die Kriegsbegeisterung überwiegt. Die Krieger schüren die Begeisterung. Und ihre Nachläufer tuten ins selbe Horn und wollen den Angriffskrieg mit dem Kampfbegriff "Demokratie" aufhübschen. - Es kann nicht schaden, Arundhati Roy ins Spiel zu bringen - jene unerschrockene und unermüdliche Aktivistin, vor der die Mächtigen zittern. Vor vielen Jahren, als der neue Feind konstruiert und das Auf-ihn-mit-Gebrüll geübt wurde, schrieb sie:
FAZ.net, 02.10.2002
Kampf der Kulturen: Wie man einen Krieg verkauft
Von Arundhati Roy

[...]

Unlängst haben die Vereinigten Staaten erheblich dazu beigetragen, Indien und Pakistan von einem Krieg abzuhalten. Fällt es den Amerikanern so schwer, den eigenen Rat selbst zu beherzigen? Wer moralisiert hier eigentlich? Wer predigt Frieden und führt gleichzeitig Krieg? Amerika, nach Präsident Bushs Worten die "friedfertigste Nation der Welt", hat in jedem der letzten fünfzig Jahre gegen irgendein Land Krieg geführt. Und Kriege werden nie aus altruistischen Motiven geführt. Meist geht es um Hegemonie, um Geschäftsinteressen. Tom Friedman schreibt in seinem Buch "The Lexus and the Olive Tree": "Die verborgene Hand des Markts wird ohne verborgene Faust nicht funktionieren. Ohne McDonnell Douglas kann McDonald's nicht erfolgreich sein. Die verborgene Faust, die dafür sorgt, dass die High-Tech-Unternehmen von Silicon Valley überall auf der Welt ungehindert florieren können, heißt US Army, Air Force und Marine Corps." Vielleicht wurden diese Worte in einem Moment großer Verunsicherung geschrieben, aber es ist die prägnanteste, genaueste Beschreibung des Unternehmens Globalisierung, die ich je gelesen habe.

Nach dem 11. September [2001] und dem Krieg gegen den Terror sind verborgene Hand und Faust enttarnt. Deutlich können wir nun sehen, wie Amerikas andere Waffe, der freie Markt, mit einem verbissenen Lächeln über die Entwicklungsländer hereinbricht. "The Task That Never Ends", die immerwährende Aufgabe also, ist Amerikas perfekter Krieg, das Vehikel des unaufhörlich expandierenden amerikanischen Imperialismus. Profit heißt auf Urdu "faida", und "Al-qaida" bedeutet: Wort, Wort Gottes, Gesetz. Manche Inder bezeichnen den Krieg gegen den Terror als Kampf zwischen Al Qaida und Al Faida. Wort gegen Profit. Im Moment sieht es aus, als würde Al Faida die Oberhand gewinnen.

[...]

--
Wolfgang


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