Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor

Internationale Politik Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor

fritz_the_cat
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Mitglied

Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von fritz_the_cat
Es ist aber komischerweise kein Land aus Europa dabei. Französische Filialbanken sollen in diesen Ländern geschlossen werden, Kapitalerträge höher besteuert werden.
Hier noch die Liste der Länder.

http://www.lefigaro.fr/impots/2010/02/15/05003-20100215ARTFIG00021-bercy-a-boucle-sa-liste-des-paradis-fiscaux-.php
Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf fritz_the_cat vom 15.02.2010, 10:30:31
Der 'Erfolg' ist zu erwarten:
Diese Firmen werden abwandern.
Steuereinnahmen dann Null.
'Toll' gemacht.
fritz_the_cat
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Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2010, 10:34:04
Der 'Erfolg' ist zu erwarten:
Diese Firmen werden abwandern.
Steuereinnahmen dann Null.
'Toll' gemacht.

Warten wir mal ab. Ich habe sowieso den Eindruck, daß es nur Staaten gibt, damit die Multis auf den öffentlichen Straßen ihre Güter transportieren können und ansonsten die Staaten die Infrastruktur für ihr Schaffen schaffen. Es gehörten nicht die Länder abgeschafft, sondern die Staaten, aber wenn das so weit wäre, wer würde dann regieren? Hast du "Metropolis" gesehen? Da steuern wir hin, ob wir wollen oder nicht.
Wenn uns versprochen wird: "Die Firmen brauchen Gewinn, damit sie Arbeitsplätze schaffen, damit der Motor wieder anspringt", und das Ergebnis ist dann:
Die Firmen machen Gewinn, Arbeitsplätze werden vernichtet, das Geld bleibt gebunkert bzw. werden in Neukäufe investiert, damit die Konkurrenz verschwindet, dann kann die Richtung nur nach links gehen, global gesehen.

Viele Grüße,
Fritz
________
Nichts wird so leicht für Übertreibung gehalten wie die Schilderung der reinen Wahrheit.
(Joseph Conrad, ukrainisch-brit. Schriftsteller, 1857-1924)


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Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf fritz_the_cat vom 15.02.2010, 10:43:41
Leider war ich etwas zu langsam,
mit den Ergänzungen zu meinem Artikel.

Deshalb hier nochmal ergänzt.

Der 'Erfolg' ist zu erwarten:
Diese Firmen werden abwandern.
Steuereinnahmen dann Null.
'Toll' gemacht.

Beispiel?
Wenn ich -nicht nur ich- Software baue,
dann kann ich das in Timbuktu, Madeira, Bahamas genau so machen wie in München. In Timbuktu ... ist der Abgabensatz 10%. Zu wesentlich besseren Umweltbedngungen.

Und mache sich keiner etwas vor,
Software ist heutzutage angesagt;
ohne läuft nichts mehr, nicht mal mehr Türschlösser, Heizkostenzähler, Stromzähler, Tachos, ...
Das ist also eine Schlüsseltechnologie, um die niemand herumkommt.

Die 'maßgeblichen Herrschaften' haben jedoch selbst nach 30 Jahren immer noch nicht kapiert, daß sie hochbesteuerte Leistung nicht im eigenen Land durchsetzen können. Und schon mal gar nicht bei Software.

Das einzige Mittel ist Abgabensenkung im jeweils eigenen Land. Alles andere ist Mumpitz.


Von wegen die 'Bösen Multies'...
Die kleinen, flexiblen 'Klitschen' sind schon lange weg! Unbemerkt.
Die Multies passen wohl sehr genau auf; denn dazu haben sie den Stab.
fritz_the_cat
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Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2010, 10:51:12
Das einzige Mittel ist Abgabensenkung im jeweils eigenen Land. Alles andere ist Mumpitz.

Die kleinen, flexiblen 'Klitschen' sind schon lange weg! Unbemerkt.
Im Grunde hast du recht. Aber wir sind schon so weit im Sumpf, daß wir da nicht mehr rauskommen ohne eine völlige Neustruktur. Es heißt immer: Die Armut muß beseitigt werden. Aber dabei denkt man nur an materielle Mißstände, denkt, neue Märkte schaffen zu müssen, damit in Angola sich jeder die Wegwerfprodukte leisten kann. Wenn jeder seinen kleinen Acker hätte, seine Schafe und Ziegen, von denen er sich ernähren kann und er nicht hungern muß, dann ist er nicht arm und versündigt sich nicht an der Umwelt. Aber dann würde es keinen "Wachstum" geben.
2. Punkt:
Und ein kleiner Klempner, Schreiner kann nicht so einfach "weg" ziehen und woanders sein Glück suchen.
Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf fritz_the_cat vom 15.02.2010, 11:01:41
Und ein kleiner Klempner, Schreiner kann nicht so einfach "weg" ziehen und woanders sein Glück suchen.

Ganz genau so, Fritz.
Und für diese Menschen, die den Staat tragen,
für die gehören die Abgaben gesenkt und die Bedingungen erleichtert.

Nicht Hartz-IV trägt den Staat, sondern die Menschen, die IN DEM STAAT Einkommen erwirtschaften - und genügend davon behalten können.

So ähnlich hat's ja Westerwelle ausgedrückt.
Und dafür wird er heftig ausgeschimpft.
Von Ewig-Gestrigen, die über Jahre nichts bewegt haben, sich aber jetzt schon über seine Wortwahl das Maul fusselig labern.

Es ist nicht abzusehen, daß sich wirklich spürbare Abgabenerleichterungen einstellen.
Damit ist der Karren dick und fett an der Wand.

Leider, und ich bin Optimist.
fritz_the_cat
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Re: Frankreich geht gegen Steuerparadiese vor
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2010, 11:19:39
Und für diese Menschen, die den Staat tragen,
für die gehören die Abgaben gesenkt und die Bedingungen erleichtert.

Vollkommen richtig, aber dann muß das Geld woanders hergenommen werden. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Masse wird ausgenommen, 1 Euro mehr im Monat pro Person macht schon mal 80 Millionen mehr aus, und niemand merkt es. Da ist es doch einfacher für den Finanzminister, die Grundbedürfnisse des Menschen preislich hochzuhalten und darauf dann Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, Kohlepfennig etc. draufzuknallen (das ist nur ein Beispiel). Denken wir an die Versicherungssteuer! Mit welcher Berechtigung wird sie erhoben? Es muß ja gezahlt werden.

Viele Grüße,
Fritz
________
Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah.
(Fernandel, fr. Schauspieler, 1903-1971)


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