Literatur Ausgedient Lisa Lercher 2014
Dieser bereits 2014 erschienene Roman von Lisa Lercher behandelt das Thema Mobbing in Verbindung mit Mord am Beispiel einer Wiener Behörde. Weitere zum Nachdenken anregende Themen sind Freundschaft und Liebe, die wie das Thema Mobbing relativ differenziert dargestellt werden. Enttäuschend für Krimifans ist vielleicht, dass der Roman kein klassischer Kriminalroman ist, obwohl er vom Verlag so angekündigt wird. Aber dieser Roman ist eine sehr eindrucksvolle und einfühlsame Erfassung der Entwicklung von Mobbing unter Arbeitskollegen.
Die engagierte Beamtin Anna Posch soll nach ihrer Versetzung den freigewordenen Posten ihrer Vorgängerin übernehmen, die offenbar Selbstmord begangen hat. Massive Konflikte mit ihrer neu-en Chefin und deren Sekretärin, aber auch das insgesamt aggressiv-gereizte Arbeitsklima be-lasten alle , die in dieser Behörde arbeiten. Der zweite vermeintliche Selbstmord in dieser Behör-de wird schließlich als Mord nachgewiesen. Eine schuldige Person wird von der Justiz bestraft, die Mitschuldigen kommen weitgehend ungeschoren davon.
Der Roman ist auch eine Kritik an den Zwängen der Bürokratie und ihrer Verflechtung mit politi-scher Einflussnahme. Insgesamt ist dieser Roman trotz einiger Schwächen lesenswert.