Literatur Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben Matt Haig
Das zuerst in England 2015 erschienene Buch(Reasons to stay alive) ist nicht irgendein Buch über Depressionen, sondern eine eindrucksvolle und sehr sensible Verbindung von Autobiographie, Ratschlägen und romanhaften Elementen, wobei der Autor sich vor al-lem auf seine eigenen Depressionen bezieht. Die Lektüre dieses Buchs kann sowohl depressiven Personen als auch ihren Kontaktpersonen helfen, die diesbezüglichen Proble-me zu bewältigen. Es gelingt Matt Haig dabei, eine optimistische Lebenseinstellung zu vermitteln und Menschen, die unter Depressionen leiden, Wege aufzuzeigen, ihre oft in Schüben auftretende Krankheit zu überwinden bzw. sich mit ihr in einer lebenswerten Form zu arrangieren. Der Autor lehnt zwar eine medikamentöse Behandlung von De-pressionen nicht grundsätzlich ab, hat sie für sich selber aber nicht in Anspruch genom-men und problematisiert sie zugunsten anderer Handlungsstrategien, mit denen er selbst gut zurechtgekommen ist. Zahlreiche Zitate und persönliche Empfehlungen sind ein weite- rer Reiz dieses Buches, das dennoch nicht den Leser gängeln will, sondern ihn zum Nachdenken anregt. Seine Ratschläge gehen weit hinaus über Therapieempfehlungen wie Natur, Sport, Musik, Lesen, Kontakte und positives Denken. Matt Haig betont, dass De-pressionen sehr weit verbreitet seien, dass es jeden treffen könne und dass depressive Menschen viele positive Qualitäten haben könnten. Auch wenn man nicht alle Ratschlä-ge und Erfahrungen des Autors billigen muss, bleibt als Fazit, dass dieses Buch allen Lesern Lebensmut macht.