Plaudereien Nostalgie ST 2001

JuergenS
JuergenS
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Nostalgie ST 2001
geschrieben von JuergenS
Auf einer alten CD-ROM von 2001 habe ich folgendes gefunden.

"1.Schriftdeutsch(Lissy):

Ein Eichhörnchenschweif hängt übers Balkongelän- der
Das Tierlein dazu sagt schon längst nichts mehr ..
Der Wolpertinger - selbst halb oder ganz gelähmt
Guckt auch zu - aber recht verschämt ...

2.Platt 1(Barbara):

De Steert vun een Eichkatt kiekt över een Balkongelänner,
dat Tier dato secht all lang nix mehr ..
De Wolpertiner - all sülben haaf oder ganz stief
kiekt ook to - man bannich op´n Slips pett ...

3.Platt 2(Kestine):

Een Eekskenstiärt kiekt üwern Balkongelänner,
dat Dier doto sägg schon längs nix meahr,
der Wolpertiner-söwst halw un stiew,
kiekt auk to-ower verschiämt.

4.Steirisch(kh):

Da Aachkatzlschwaf hängt übas Balkonglanda,
des Viecherl dazua sogt scho länga nix mea,
da Wolpatinger, sölba scho lamig,
schaugt a zua, oba ziemli gschamig.

5.Schwizerdütsch(Schorsch):

Es Eichhörnlischwänzli hanget öberem Baukon-gländer.
Das Tierli seit scho ne Zitli nüt me - was wänd er?
Der Wolpatinger - sä-uber scho haub gläämt,
luägt ou no, aber rächt verschäämt.

6."Droste Hülsof"(Rosmarie):

O, schaurig ist´s Eichkatzel zu sehn,
wenn es schweift im Abendrauche,
Sich wie Phantome die Schwänze drehn,
Balkongeländer beim Strauche,
wenn Wolpertinger gelähmt entspringt
und aus den Mäulern es zischt und singt!
O, schaurig ist´s, zum Moorhuhn zu stehn,
wenn es schämt sich im letzten Hauche.

7.Oberbayrisch(J.S.):

A Oachkatzlschwoaf hängdd üwan Boikon owe,
Des Viech dazua hoid scho längsd sein Schnowe.
Da Woibbadinga, dea seiwa scho laamd,
Schaugt aa zua rechdd vaschaamd.

8.Thüringisch-Sächsisch(Hans Jürgen):

Eiguggemol uff'm Balkone
da hängt doch ä Eechhernchnschwanz,
danäben und ärschendwie 'ohne'
und ooch nich mehr heele un ganz
weeßgnebbchn ä Wullberdinger.

9.Rheinfränkisch aus dem Saarland(Erna)

E Eichherncheschwanz hängt iwwers Balkoungeländer,
Das Dierche saat schunn lang nix meh.
De Wolberdinger - selwer halb odder ganz gelähmt
Guggt aa zu - awwer ganz verscheemt

10.Oboomerisch aus Anhalt(Waldtraut)

S' eechhernschen liecht iwwers baljongjeländer-,
des Tier meent lange schon nischt mehr.
N'Wolperdinger jibs in Bayern,
de Viecher , die sin nich von hier.
iwwers Hernchen wer mir tichich weenen.
was annerschtes stert mich jarnischt sehr.


Bisher ausser Konkurrenz:

"""Berlinerisch"""(J.S.)

N' Eichhörnkenschweif hängt über det Balkongjelända
Det Tierlein sacht schon ne Weile nüscht ma
Da Wolpatinga- selbst halb oder janz jelähmt
Guckt ooch, awa recht vaschämt.

"Filser Englisch"(J.S.):

A Tail of a Oachkatzl is hängig over the balkony,
It is long her, when it was talking,
The Wolpatinga, who lams itself scho long,
Looks too very ashamed.

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Neu/April 2002:

Thema: Bub oder Junge?

Doris ([email protected]) schrieb am 20.04.02 (15:47)(hessisch):

Hallo,
mit meinen 33 Jahren hab ich im Seniorentreff eigentlich nichts zu suchen, bin aber gestern bei der Suche nach einer Gedichtzeile hier gelandet, konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und möchte jetzt auch eine Dialekt-Version beisteuern:

Em Eischhernsche soin Schwonz hängt iwwerm Balkong,
des Dhiersche scho long nemmer babbele konn.
De Wolbertinger, der scho selbst lahme dhut,
guggt gonz veschämt dodebei zu.

Also hier noch mal in korrekturgelesener Form:

*Em Eischhernsche soin Schwonz hängt iwwerm Balkong,
*des Dhiersche schun lang nemmer babbele konn.
*De Wolberdinger, der schun selbst lahme dhut,
*guggt gonz veschämt dodebei zu."

Lustig, nicht? Die Vorlage war übrigens die Nummer 7.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Nostalgie ST 2001
geschrieben von Mareike
als Antwort auf JuergenS vom 30.05.2011, 10:23:47
Hi Heigl

Das gefällt mir. Vielleicht kann man diesen Faden wieder aufgreifen?

Ich schlage mal diesen Text zur Übersetzung vor:
Einem traeumt er kuennte fliegen Morgens
Einem träumt, er künnte fliegen;
Morgens stieg er auf die Bank,
Streckte von sich beide Hände,
flog, so breit er war und lang;
Wahrlich, er wär tief geflogen,
wo der Boden nicht getan,
Der empfing aus Maul und Nase
sein Geblüt und manchen Zahn.
Friedrich von Logau

Gruß
Mareike
JuergenS
JuergenS
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Re: Nostalgie ST 2001
geschrieben von JuergenS
Liebe Maraike,
da tät ich mich jetzt schwer, das zu "übersetzen", eine einfachere Geschichte, und kürzer, wär vielleicht verlockender?
Mareike
Mareike
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Re: Nostalgie ST 2001
geschrieben von Mareike
als Antwort auf JuergenS vom 30.05.2011, 13:36:57
Lieber Heigl

Ich bin auch nicht gut in Fonetik.
Fangen wir mal ganz einfach an:

Aus dem Kölschen Grundgesetz:
Et es, wie et es.
Et kütt, wie et kütt.
Wat fott es, es fott.

Übersetzt:
Es ist, wie es ist.
Es kommt, wie es kommt.
Was weg ist, ist weg.

Im Limburger Platt:
´T is, wie ´t is.
´T könt, wie ´t könt.
Wat vutt is, is vutt.

Niederländisch.
Het is, so als het is.(So wird zo geschrieben)
Het kom(m)t, zoals het kom(m)t.
Wat wech is, is wech (Geschrieben. weg)

Vel Jröß
Mareike

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