Religionen-Weltanschauungen Gewissensbildung

felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2009, 11:38:20
Du hast Recht Ursula.
Sicher passt das Thema zu "Politik und Gesellschaft" könnte aber auch unter Sozialverhalten, psychische Entwicklung, Ethik oder sonst einem Titel stehen.
Ideologien, Traditionen, Kulturformen, Erziehung aber auch Religion haben mit der Gewissensbildung zu tun.

Die Diskussion läuft nun eher in Richtung "Entstehung und Entwicklung eines ethischen Verhaltens".
Du kannst aber jederzeit neue Gedanken und Impulse einbringen!

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felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf barbarakary vom 03.02.2009, 11:35:36
Es gibt tatsächlich pathologische Fehlbildung, die eine Verhaltenskontrolle stark reduzieren.
Völlige Gewissenlosigkeit dürfte zu einer fehlenden Lebensfähigkeit führen!

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felix
yankee
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von yankee
als Antwort auf felix vom 03.02.2009, 11:57:21
Sind Menschen mit der fehlenden Fähigkeit zur Reue und Mitgefühl nicht auch gewissenlos ? Ich glaube man nennt diese Leute Soziopathen. Bin mir aber nicht ganz sicher. Auf jeden Fall sind diese Menschen meist äusserst gefährlich. Vielleicht kennt sich da jemand besser aus. Würde mich aber sehr interessieren, wie diese fehlenden Eigenschaften im Zusammenhang mit der Gewissensbildung gesehen wird.
--
yankee

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felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf yankee vom 03.02.2009, 13:21:20
Der Begriuff "Soziopathie" gilt als veraltet.
Hier eine Umschreibung dieser psychischen Störung aus Wikipedia:


Dissoziale Persönlichkeitsstörung:

Die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist durch ausgeprägte Diskrepanz zwischen Verhalten und geltenden sozialen Normen gekennzeichnet. Typische Merkmale sind:

- Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen
- Unfähigkeit zur Verantwortungsübernahme, gleichzeitig eine klare Ablehnung und Missachtung sämtlicher sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen
- Unfähigkeit, längerfristige Beziehungen aufrechtzuerhalten, jedoch keine Probleme mit der Aufnahme frischer Beziehungen
- Geringe Frustrationstoleranz, Neigung zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten
Fehlendes Schuldbewusstsein
- Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen.


Es leuchtet ein, dass Personen mit dieser Störung eine akute Gefahr für die Gesellschaft darstellen!
--
felix
yankee
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von yankee
als Antwort auf felix vom 03.02.2009, 13:48:40
Ein fehlendes Schuldbewusstsein verhindert doch m.E. die Bildung eines Gewissens. Ergo setzt die Gewissensbildung auch bestimmte Fähigkeiten im Menschen voraus, die erstmal vorhanden sein müssen. Es ist also nicht nur die Erziehung usw. massgeblich.

P.S. Die Lebensfähigkeit ist dadurch ja nicht weg. Wohl aber das leben in einer Gemeinschaft bzw. Gesellschaft.

--
yankee
wanderer
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von wanderer
als Antwort auf dutchweepee vom 02.02.2009, 18:07:36
@dutchweepee

wird ein gesetz jedoch aus unverständlichen gründen erlassen, findet eine norm keine gesellschaftliche akzeptanz, so hat man auch keine gewissensbisse, diese norm zu übetreten. selbst durch zwang und strafe werden diese gesetze dann auch nicht durchsetzbar sein.


Würde ich, so pauschal, wie es von Dir formuliert wurde, nicht unterschreiben.
denn letztendlich gäbe es den Gaunern und Ganoven jedes Alibi, Gesetze zu missachten resp. zu brechen.
Und unpopuläre Gesetze, die kein freudiges "Hallo" in der Gesellschaft finden, wird es auch immer wieder geben. Trotzdem zwingt oft die von dir erwähnte "Einsicht in die Notwendigkeit" gerade auch zur Einhaltung dieser Gesetze. Wäre dem nicht so, stünde man an der Schwelle zur Anarchie.
--
wanderer

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felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf felix vom 03.02.2009, 13:48:40
Im Zusammenhang mit dem Begriff "Gewissen" sind mir noch einige Denkanstösse eingefallen:

- Man benützt heute vermehrt den Ausdruck "soziale Kompetenz" für die Gesamtheit von Verhaltensweisen und Fähigkeiten, die uns ermöglichen ein funktionierendes Mitglied unserer Gesellschaft zu sein. Dazu gehört auch das Gewissen als Instanz für die Wertorientierung.

- Im Gegensatz zum eigenverantwortlichen, einsichtigen Verhalten gibt es auch das autoritätsorientierte Verhalten in Gehorsam. Dieser Gewissensgehorsam hat eine andere Qualität und wird von Machtinteressierten oft durch Indoktrination erreicht.

- Interessant ist auch der Aspekt der "Gewissensfreiheit", ein Persönlichkeitsrecht unter den Menschenrechten. Oft wird dieses Recht mit der Glaubensfreiheit in Zusammenhang gebracht.

- Eine Konsequenz daraus kann auch eine Rechtfertigung des "zivilen Ungehorsams" sein. Dies ist ein recht heikles Thema!

--
felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf wanderer vom 03.02.2009, 16:03:19
Ich weise auf meinen Beitrag über den "zivilen Ungehorsam" hin!
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felix
Re: Gewissensbildung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yankee vom 03.02.2009, 14:03:40
Ein fehlendes Schuldbewusstsein verhindert doch m.E. die Bildung eines Gewissens. Ergo setzt die Gewissensbildung auch bestimmte Fähigkeiten im Menschen voraus, die erstmal vorhanden sein müssen. Es ist also nicht nur die Erziehung usw. massgeblich.

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yankee


Hallo yankee,
andersherum ist richtig : Nur mit einem regelrecht ausgebildeten Gewissen ist man in der Lage, das eigene Handeln moralisch zu bewerten und Schuldbewusstsein zu empfinden.
Allerdings müssen in diesem Zusammenhang auch noch emotionale Fähigkeiten bzw. Störungen berücksichtigt werden und diese sind nicht erworben, sondern angeboren!

Dazu vielleicht später mehr (muss schnell weg)

Gruß, Ursula
felix
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2009, 17:08:02
Auch emotionale Fähigkeiten respektive Störungen sind nicht einfach angeboren sondern weitgehend erworben. Genetischbedingte Dispositionen können mit eine Rolle spielen.
Die Gedfühlsbereitschaft und -fähigkeit wird massgeblich während einer sensiblen Prägungsphase in der frühen Kindheit ausgebildet. Wichtig ist dabei das soziale Umfeld, die Familie, das Geborgenheitsgefühl beim Elterteil, welches das sogenannte Urvertrauen ermöglicht.

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felix

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