Religionen-Weltanschauungen kapitalismus als saekularisierte religion
Crimmscher
Mitglied
Re: kapitalismus als saekularisierte religion
Zufällig stiess ich am Morgen auf diesen Beitrag.
Und mir fällt dabei der Satz ein: Am Anfang stand immer das Wort!
Das Wort wurde in den Köpfen der Menschen zur Idee.
Meisten erfassten sie den Sinn des Wortes nicht, oder wollten ihn nicht erfassen.
Ea gab so viele Bücher in welchen das "Wort" geschrieben stand.
Im Bücherschrank meines Vaters, eines einfachen Mannes, der beruflich Bauernmöbel bemalte. standen sie alle.
Das Neue Testament, das "Kommunistische Manifest" neben "Mein Kampf", die Geschichte der KPdSU zwischen den Schriften von Hegel und Feuerbach und nicht zuletzt die "Blaue Reihe" , die Werke der Klassiker Marx und Engels.
Nächtelang sass er am Tisch lesend und sich dabei die Augen verderbend.
Gebracht hat es ihm ausser Erkenntnissen nichts.
1886 geboren, zog er in zwei Weltkriegen für Volk und Vaterland ins "Feld" , wie man so schön sagte.
Dann durfte er noch vor Kriegsende erleben, wie man die Todesmärsche der KZ-Häftlinge durch unser Gebiet trieb.
Dann kamen die Besatzer, zuerst die Amerikaner auf der heutigen A4, sie schossen erst mal ein bisschen auf die Stadt, der Anblick von der Pleißenbrücke aus, war sicher verlockend, zumal keine Gegenwehr zu erwarten war.
Dann richtetete sie erst einmal ein Camp für "schwarze" GI ein, welche dann als Vorhut in die Stadt mussten.
Sechs Wochen später, besetzten uns nach Abzug der Amis die Sowjets, die Ruhmreiche Armee brachte unter Marschall Sokolowski die Versorgung der künftigen SBZ erst mal in Gang.
Wir waren ja gegen Westberlin ausgetauscht worden.
Ich vermute mein Vater war wahrscheinlich im innersten Kommunist, doch er erkannte, dass auch unter den Sowjets der Kommunismus nicht existieren kann.
Er erlebte noch die Vereinigung der SPD unter Grotewohl und der KPD unter Pieck zur allesbeherrschenden, von Moskau geführten, SED.
Den 17.Juni 1953 erlebte er nicht mehr.
Wie er heute urteilen würde?
Ich kann es nicht einmal erahnen.
Und mir fällt dabei der Satz ein: Am Anfang stand immer das Wort!
Das Wort wurde in den Köpfen der Menschen zur Idee.
Meisten erfassten sie den Sinn des Wortes nicht, oder wollten ihn nicht erfassen.
Ea gab so viele Bücher in welchen das "Wort" geschrieben stand.
Im Bücherschrank meines Vaters, eines einfachen Mannes, der beruflich Bauernmöbel bemalte. standen sie alle.
Das Neue Testament, das "Kommunistische Manifest" neben "Mein Kampf", die Geschichte der KPdSU zwischen den Schriften von Hegel und Feuerbach und nicht zuletzt die "Blaue Reihe" , die Werke der Klassiker Marx und Engels.
Nächtelang sass er am Tisch lesend und sich dabei die Augen verderbend.
Gebracht hat es ihm ausser Erkenntnissen nichts.
1886 geboren, zog er in zwei Weltkriegen für Volk und Vaterland ins "Feld" , wie man so schön sagte.
Dann durfte er noch vor Kriegsende erleben, wie man die Todesmärsche der KZ-Häftlinge durch unser Gebiet trieb.
Dann kamen die Besatzer, zuerst die Amerikaner auf der heutigen A4, sie schossen erst mal ein bisschen auf die Stadt, der Anblick von der Pleißenbrücke aus, war sicher verlockend, zumal keine Gegenwehr zu erwarten war.
Dann richtetete sie erst einmal ein Camp für "schwarze" GI ein, welche dann als Vorhut in die Stadt mussten.
Sechs Wochen später, besetzten uns nach Abzug der Amis die Sowjets, die Ruhmreiche Armee brachte unter Marschall Sokolowski die Versorgung der künftigen SBZ erst mal in Gang.
Wir waren ja gegen Westberlin ausgetauscht worden.
Ich vermute mein Vater war wahrscheinlich im innersten Kommunist, doch er erkannte, dass auch unter den Sowjets der Kommunismus nicht existieren kann.
Er erlebte noch die Vereinigung der SPD unter Grotewohl und der KPD unter Pieck zur allesbeherrschenden, von Moskau geführten, SED.
Den 17.Juni 1953 erlebte er nicht mehr.
Wie er heute urteilen würde?
Ich kann es nicht einmal erahnen.
ehemaligesMitglied33
Mitglied
Re: kapitalismus als saekularisierte religion
hi, crimmscher, guten morgen und guten tag,
du schreibst so fleißig, dass man dich nicht
übersehen kann. ich hätte gern deinen vater
gekannt. er hat es richtig gemacht! hundert
ausrufezeichen: denn die erkenntnisse aus den
erfahrungen ziehen, darauf kommt es doch an.
erfahrungen haben wir alle, das ist kein verdienst,
aber darüber mal nachdenken, warum und weshalb mir
dieses zustieß, was soll es mir sagen? unsere
lebenslernaufgabe, nicht dichtmachen!, und immer
wieder ins volle menschenleben, das sagte der
herr geheimrat goethe,...
ein herzliches lächeln für dich,
witta
du schreibst so fleißig, dass man dich nicht
übersehen kann. ich hätte gern deinen vater
gekannt. er hat es richtig gemacht! hundert
ausrufezeichen: denn die erkenntnisse aus den
erfahrungen ziehen, darauf kommt es doch an.
erfahrungen haben wir alle, das ist kein verdienst,
aber darüber mal nachdenken, warum und weshalb mir
dieses zustieß, was soll es mir sagen? unsere
lebenslernaufgabe, nicht dichtmachen!, und immer
wieder ins volle menschenleben, das sagte der
herr geheimrat goethe,...
ein herzliches lächeln für dich,
witta
Crimmscher
Mitglied
Re: kapitalismus als saekularisierte religion
Naja witta!
Grüß Dich.
Wir modernen Menschen, in Ost wie in West, haben es einfach nicht mehr drauf das Alter zu schätzen, wir haben es vielmehr nach dem Krieg erfolgreich gelernt, bis ins hohe Alter noch "jung" zu bleiben.
Auch wenn die Arthrosen manchmal nicht so richtig mitspielen wollen.
Der olle Geheimrat war ein Meister das Leben zu leben.
In Böhmen wandere ich oft auf seinen Spuren, es ist interessant zu erfahren was er dort, ausser in Ilmenau, trieb.
feixe Rolf
Grüß Dich.
Wir modernen Menschen, in Ost wie in West, haben es einfach nicht mehr drauf das Alter zu schätzen, wir haben es vielmehr nach dem Krieg erfolgreich gelernt, bis ins hohe Alter noch "jung" zu bleiben.
Auch wenn die Arthrosen manchmal nicht so richtig mitspielen wollen.
Der olle Geheimrat war ein Meister das Leben zu leben.
In Böhmen wandere ich oft auf seinen Spuren, es ist interessant zu erfahren was er dort, ausser in Ilmenau, trieb.
feixe Rolf