Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen

Wirtschaftsthemen SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen

telramund
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von telramund
als Antwort auf dutchweepee vom 12.07.2007, 00:04:08
@dutchweepee

Die hier angeführten Niedrigstlöhne in der Fleischfabrik sind sicher ein Skandal, der abgestellt werden könnte.

Auch hier noch eine Anmerkung:

Bei diesen Billigstlöhnern handelt es sich m.E. um häufig illgal arbeitende ausländische Arbeitskräfte.

Unsere HARTZIV-Bezügler oder Sozialhilfeempfänger sind - im Gegensatz zu der vergleichbaren Situation im Ausland -materiell und sozial ausreichend abgesichert. Und sie haben es nicht nötig zu derartigen Hungelöhnen zu schuften. Gezwungen werden sie dazu ohnedies nicht. Dies ist die andere Seite der Medaille.

Insofern ist auch Deine Bemerkung, Deutschland entwickle sich zum Billiglohnland eine ziemliche Übertreibung.
--
telramund
dutchweepee
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf telramund vom 12.07.2007, 09:21:55
@telramund

natürlich arbeitet kein deutscher für diesen lohn - auch kein franzose, oder holländer. deshalb ist es ja so wichtig mindestlöhne zu beschliessen, um auch die arbeitslosigkeit unter den minder qualifizierten deutschen zu bekämpfen.

davon wären ja die hochqualifizierten kernbereiche der deutschen industrie nicht betroffen, da dort ja ohnehin höhere löhne gezahlt werden.

die mindestlöhne in holland, haben vor allem im dienstleistungsbereich dafür gesorgt, daß wesentlich mehr niederländer eingestellt wurden. kein unternehmer stellt einen sprach- und ortunkundigen polen ein, wenn er für das selbe geld einen einheimischen bekommen kann.

gutgelaunt
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf telramund vom 12.07.2007, 09:21:55
telramund,
dann erlaubst du hoffentlich auch eine andere Meinung zu deiner gemachten Äüßerung...."Unsere HARTZIV-Bezügler......,sind materiell und sozial ausreichend abgesichert.",aber nicht in einem Land,bzw. in gewissen Ballungsgebieten dieses Landes die Lebensunterhaltungskosten so hoch sind.

Außerdem scheinst du nicht ganz im Bilde zu sein..., der Trend zu "Hungerlöhnen" in etlichen Bereichen verselbstständigt sich rasant,da immer mehr Arbeitsplätze wegrationalisiert bzw. diese durch "Leiharbeiterfirmen" besetzt werden und fast jeder Arbeitgeber sich das zu Nutze macht.
Sogar "unsere" Polen gehen lieber nach Frankreich, Holland oder England,da dort mehr (Mindestlohn) gezahlt wird...,das ist die derzeitige Wirklichkeit.

gutgelaunt

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ehemaligesMitglied45
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von ehemaligesMitglied45
als Antwort auf susannchen vom 11.07.2007, 17:14:15
susannchen schrieb am 11.07.2007 um 17.14:
Was permanent übersehen wird: Faktisch haben wir einen solchen Mindestlohn längst, nämlich die Sozialhilfe (Hartz IV). Niemand wird auf Dauer auf oder unterhalb von dieser "Staatsknete" arbeiten, wenn er den Betrag auch ohne Leistung erhalten kann.
geschrieben von ziesemann


> Wie kommst du denn darauf?
> Die Statistiken sagen ganz was anderes als deine haltlose Therorie.
> --
> susannchen
Soso, susannchen, und was sagen denn welche Statistiken?
Ich kenne keine enzige, nach der Menschen auf Dauer für einen Betrag arbeiten, der unterhalb des Sozialhilfesatzes liegt.
--
ziesemann
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von ehemaligesMitglied45
als Antwort auf telramund vom 11.07.2007, 17:47:37
Wieder einmal kann ich nur zustimmen!
Das Wirtschaftssubjekt "Mensch" hat in der Tat zwei Seiten. Auf der einen kämpft es z.B. gegen die Globalisierung bis hin zu Krawallen, weil es um seinen Arbeitsplatz fürchtet, auf der anderen Seite werden aber gnadenlos "Geiz ist geil" dank Globalisierung Billigprodukte aus Asien gekauft. - Das ist die Rationalitätsfalle. In diese tappten viele Ostdeutsche 1990 hinein, als sie fast um jeden Preis nur noch Westware wollten mit der Folge, dass ihre - zugegeben: zumeist schlechteren - Ostprodukte unverkäuflich wurden, ihre Herstellung beendet und dadurch der Westwarenkonsument arbeitslos wurde.
Diese Interdependenzen in der Ökonomie zu sehen, ist manchmal schwierig. aber dennoch notwendig.


--
ziesemann
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von ehemaligesMitglied45
als Antwort auf dutchweepee vom 12.07.2007, 00:04:08
Pardon, aber der Begriff "Dumping-Löhne" ist falsch. Ein Dumping liegt nur vor, wenn ein Gut - in diesem Fall die Arbeitsleistung - im Ausland billiger angeboten wird als im Inland. Genau das Umgekehrte aber liegt vor. Auch die sog. "Hungerlöhne" in den deutschen Fleischfabriken werden eben in Rumänien nicht gezahlt. Die Alternative für diese armen Menschen lautet doch nicht: Hohe oder niedrige Löhne sondern nur: Niedriglöhne oder Arbeitslosigkeit.
--
ziesemann

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dutchweepee
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaligesMitglied45 vom 12.07.2007, 12:38:35
@ziesemann

das hätten die sogenannten "arbeitgeber" gerne, daß sich die menschen in das lohndiktat fügen. zum glück gibt es noch eine dritte variante, die du leider vergessen hast: DEN ARBEITSKAMPF.

das es möglich ist menschenwürdige arbeitsplätze und -löhne zu schaffen, zeigen die skandinavischen und benelux-länder. die menschen wollen keine almosen vom sozialamt, sondern durch verdient bezahlte arbeit ihre familien ernähren.

es ist der falsche weg, deutsche arbeitsplätze am lohnniveau von rumänien zu messen - vergleich bitte die infrastruktur und den ausbildungsstand der dortigen arbeitskräfte, mit denen in zentraleuropa. umgedreht wird ein schuh draus!
gutgelaunt
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf ehemaligesMitglied45 vom 12.07.2007, 12:38:35
Zitatauszug ziesemann:
..."Pardon, aber der Begriff "Dumping-Löhne" ist falsch. Ein Dumping liegt nur vor, wenn ein Gut - in diesem Fall die Arbeitsleistung - im Ausland billiger angeboten wird als im Inland."

..na na´ ziesemaann, das ist aber eine "eigenwillige Interpretation" hinsichtlich "Lohndumping"...)
das hat wohl weniger was mit Löhnen im Ausland im Vergleich zu den Inlandslöhnen zu tun.....!
Nein,hier wird bei steigender Gewinnmaximierug eine Lohnstruktur zu Lasten einer Seite, nämlich der Arbeitnehmer unterboten, weil die Nachfrage an Arbeitsplätzen ständig zunimmt und diese oft schamlos von Arbeitgebern ausgenutzt wird,immer mit der Drohgebärde...."der globale Wettbewerb zwingt dazu.."...)

gutgelaunt
susannchen
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaligesMitglied45 vom 12.07.2007, 12:38:35
Leitungswasser ist deiner Meinung ja auch kostenlos (anderer Beitag).
Da macht es nicht viel Sinn mit dir über Mindestlohn und HartzIV zu diskutieren
--
susannchen
heinzdieter
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf telramund vom 11.07.2007, 17:47:37
Diese These der Unternehmenverlagerung ins Ausland bei zu hohen Mindestlöhnen stammt nicht von mir sondern ist eine Argumentation der Unternehmer.
Das eine Verlagerung von Unternehmen oder Sparten (Abteilungen) ins Ausland stattfindet ist in der Woche mindestens 2-3 mal in jedem Wirtschaftsteil renommierter Tageszeiungen zu lesen.
So vertritt jeder von uns seine Meinung einige sind FÜR und die die Anderen GEGEN die Einführung von einem Mindestlohn, der wie z. B in England jährlichen der Teuerungsrate angepasst wird.
In England herrscht Vollbeschäftigung.
Meinen Standpunkt habe ich klar und deutlich ausgedrückt:
Ich bin für die Einführung von einem Mindestlohn für alle Berufsgruppen egal ob für eine Verkäuferin oder Konstrukteur.
Dieser Lohn erarbeitet in einer 40 Stundenwoche soll das Auskommen sichern und jährlich angepasst werden.


--
heinzdieter

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