Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen

Wirtschaftsthemen SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen

hugo
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 03.07.2007, 11:45:16
die Situationen anderer Länder darfst Du -auf einzelne Menschen bezogen- nicht mit der in Deutschland vergleichen, dafür sind die Lebenshaltungskosten zu unterschiedlich.
Es kann nur um das Prinzip und um die menschenwürdige Behandlung aller Menschen in Deutschland in unserer Betrachtung gehen.

Internationale Vergleiche sind nur dahingehend interessant DAS SIE als Fakt derzeit gehandhabt werden und zu funktionieren scheinen, also auf Deutschland übertragbar sind.

Bei uns gibt es durch Harz IV quasi einen Kombilohn, also eine Existenz sichernde Transfersleistung die nötig wird weil andere Hebel und Mittel fehlen.

die kaufkraftsteigernden Wirkungen durch Mindestlohneinführung sind bei den Experten umstritten und ich brauch sie wohl hier nicht erklären.

Die Lenkungsfunktionen niedriger Löhne, wie sie in der Theorie vermittelt wurden haben sich derzeit als unwirksam erwiesen. (die Haare eines Kunden wachsen unverändert, egal ob der Friseur wenig Lohn oder gar staatliche Stütze erhält)

Berufswunschfördernde Maßnahme kann ebenso gut ein normaler, ein hoher oder ein extrem hoher Lohn sein es müssen nicht Niedrigstlöhne sein.

Bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage gehts ja auch gar nicht vordergründig nur darum, möglichst viel Arbeitsleistung aus den Werktätigen und Jobinhabern für möglichst geringe Löhne herauszupressen und diese dann fehlenden Geldmittel durch Steuergelder aufzumotzen, sondern mir geht es hauptsächlich auch um die menschliche Seite dieses Problems.

Es geht um das menschliche Grundrecht das für eine -dem Arbeitgeber einkommenssichernde- Tätigkeit, auch der Arbeitnehmer davon leben können muss. Alles andere ist tiefstes Mittelalter,,,,,und ich habe wenige Verständnis für Theorien, welche dieses Mittelalter so vehement verteidigen,,,aber ich erkenne deren eigensüchtigen Hintergründe,,*g*

hugo
telramund
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 03.07.2007, 17:34:42
hugo schrieb am 03.07.2007 um 17.34:


> Es geht um das menschliche Grundrecht das für eine -dem Arbeitgeber einkommenssichernde- Tätigkeit, auch der Arbeitnehmer davon leben können muss. Alles andere ist tiefstes Mittelalter,,,,,und ich habe wenige Verständnis für Theorien, welche dieses Mittelalter so vehement verteidigen,,,aber ich erkenne deren eigensüchtigen Hintergründe,,*g*

> hugo



Wir könnten jetzt noch seitenlang weiterdiskutieren und würden mehr oder weniger aneinander vorbeiargumentieren.
Also machen wir hier einen Schlußpunkt.

Allein die relativ höheren Lebenshaltungs- und Arbeitskosten in Deutschland, verbieten in einer globalisierten Wettbewerbswirtschaft, die staatliche Festlegung von flächendeckenden Mindestlöhnen. Der Prozess der Rationalisierung und Arbeitsplatzverlagerung ins kostengünstigere Ausland, würde durch einen solch dirigistischen Eingriff noch weiter beschleunigt.

Unser Problem ist vielmehr, ein zunehmender Mangel an qualifizierten und bestens ausgebildeten Fachkräften,, die wir dringend benötigen, um unseren sozialen Wohlstand und unseren internationalen Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten. Diesen benötigen wir auch als rohstoffarmes vom Export abhängiges Land, das leider jahrzehntelang und noch anhaltend eine verkehrte Zuwanderungspolitik betrieben oder geduldet hat!

In dem ehemaligen SED/DDR-Unrechtstaat mögen die Versorgungsprobleme anders angegangen worden sein. Das Endergebnis dieses sozialistischen Verbrecher-Regimens sollte uns eines Besseren lehren.
--
telramund
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 03.07.2007, 18:58:08

In dem ehemaligen SED/DDR-Unrechtstaat mögen die Versorgungsprobleme anders angegangen worden sein. Das Endergebnis dieses sozialistischen Verbrecher-Regimens sollte uns eines Besseren lehren.
--
telramund

ja und Honecker ist an Allem Schuld, ohne Ihn gäbs heute keine Arbeitslosigkeit keine Staatsverschuldung, keine Ausländerproblematik, keine Neiddebatten und summa summarum auch keine Mindestlohnforderungen,,wie einfach lässt sich doch die heutige Welt erklären,,und wir armen Trottel diskutieren hier heiß und emsig um den Bart des Propheten,, *g*

hugo

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telramund
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 03.07.2007, 19:14:09
Das war jetzt keine sehr geistreiche Reaktion auf meine Ausführungen. Aber jeder versucht halt nach besten Kräften seinen Standpunkt zu halten...

Nochmals schönen Gruß
Telramund
--
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hugo
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 03.07.2007, 19:30:51

hallo telramund,,dieser "geistvolle Einwand und Querverweis" zur DDR-Misswirtschaft kam von Dir,, diese Steilvorlage musste ich einfach verwerten, da konnte ich nicht an mich halten das musste eben raus,,*g*

das möchte ich nun schnell wieder gut machen und dafür einen -aus meiner Sicht brauchbaren, aus deiner Sicht vermutlich links angehauchten- Link zum Thema Mindestlöhne einstellen.


hugo
telramund
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 03.07.2007, 21:25:37
hugo schrieb am 03.07.2007 um 21.25:

> hallo t2elramund,,dieser "geistvolle Einwand und Querverweis" zur DDR-Misswirtschaft kam von Dir,, diese Steilvorlage musste ich einfach verwerten, da konnte ich nicht an mich halten das musste eben raus,,*g*
> 2
> das möchte ich nun schnell wieder gut machen und dafür einen -aus meiner Sicht brauchbaren, aus deiner Sicht vermutlich links angehauchten- Link zum Thema Mindestlöhne einstellen.


> hugo


Hallo Hugo,

ein durchaus lesenswerter und interesssanter Pro-Artikel zu Thema Mindestlöhne, der allerdings viele, mir bekannten Argumente enthält und meine Skepsis gegenüber flächendeckenden Mindestlöhne nicht ausräumen konnte.

Allein der Hinweis, durch flächendeckende Mindestlöhne würde sich der Arbeitskräftemangel in diesem Sektor beheben lassen, entbehrt der BRD-Realität. Im Bereich der unqualifizierten Arbeiten haben wir in der BRD leider keinen Arbeitskräftemangel sondern - dank unserer verfehlten Zuwanderung - eher ein Überangebot von un- oder schlecht ausgebildeten Arbeitskräften.

Und der weitere Hinweis auf den Nachfrageeffekt durch höhere Mindestlöhne ist ein alter Hut aus der Gewerkschaftskiste. In einer weitgehend internationalen, globalisierten Wirtschaft führt ein Mehr an Konsumnachfrage durch höhere Mindestlöhne nicht automatisch dazu, dass mehr Produkte und Dienstleistungen aus der heimischen Wirtschaft nachgefragt werden. Sondern es werden die preisgünstigeren, weil mit geringeren Lohnkosten belasteten Produkte ausländischer Produktion und Herkunft bevorzugt. Und dies bedeutet eben, daß höhere Mindestlöhne nicht zwangsläufig durch einen entsprechend höheren Profit finanziert und abgesichert werden können.
--
telramund

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hugo
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 03.07.2007, 22:14:11
oho telramund
wenn wir in der BRD - dank unserer verfehlten Zuwanderung - (wie Du des öfteren hier einzuflechten verstehst) eher ein Überangebot von un- oder schlecht ausgebildeten Arbeitskräften haben, dann sollte das doch kein Nachteil auf Dauer sondern in einen großen Vorteil umwandelbar sein.

Experten sagen einen Einwohnerschwund für Deutschland voraus, bemängeln die gegenwärtig fast Kopf stehende Bevölkerungspyramide und die Wirtschaft schreit nach hochqualifizierten Nachwuchs.

Na, wenn sich daraus nicht hervorragende Zukunftsaussichten ableiten lassen ?

Was hindert Deutschland daran, eine Ausbildungs Offensive zu starten, die Umschulungsprogramme zielführender -also nachfragegerecht, nach Fachgebieten und nicht angebotsgerecht nach Ausbildungsangeboten- zu organisieren?

dann hätten wir hochqualifizierte Menschen die zügig Jobs bekommen, entsprechend hohe Löhne absahnen, damit die Konsumtion und den Binnenhandel, also auch die hiesige Produktion ankurbeln und für anhaltenden Aufschwung sorgen.

Ach nee das geht ja nun auch wieder nicht,,dann müssten wir ja mit Arbeitskräftemangel rechnen und für positiv bescheidbare Einwanderungsspekulationen stehst Du ja nicht zur Verfügung,,also was nun ?

Kein Mindestlohn, kein Bürgergeld, also was dann ??
weiter so wursteln mit zunehmend unsozialer Marktwirtschaft, mit weiter öffnender Einkommens-, und Unwohlstandsschere?
dutchweepee
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hugo vom 03.07.2007, 22:51:13
es ist unfug, daß die frisörpreise steigen würden, wenn eine entsprechende fachkraft statt 3,50 €/h nun 7,50 €/h bekommen würde. die wenigsten frisösen sind vollzeit ausgelastet und man kann es einem kunden schon zumuten, einen termin zu vereinbaren. ansonsten muss er halt warten.

in holland gibt es seit jahren mindestlöhne von 8 euro pro stunde, trotzdem sind hier die frisöre preiswerter als in deutschland. allerdings war ich seit 21 monaten nicht mehr beim frisör und weiss trotzdem, daß die wenigsten in den niederlanden NUR den mindestlohn verdienen, bei etwas mehr als 3% arbeitslosigkeit.

in vielen industriebereichen deutschlands gibt es nichtmal flächentarifverträge - zum beispiel der fleischverarbeitung. so kommt es, daß deutschland mit sklavenlöhnen von 3,50 €/h in der akkord-schlachterei, die anderen westeuropäischen nachbarn unterläuft - mit "arbeitsvieh" aus polen.

und da wagen es mancher neoliberale politiker, noch von "sozialer" marktwirtschaft in deutschland zu sprechen?
hugo
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von hugo
als Antwort auf dutchweepee vom 04.07.2007, 02:50:28

--
es ist Unfug, dass die Frisörpreise steigen müssen,,,dutch ok, da rennst Du bei mir offene Türen ein,,
Ist doch mein reden seit 1812.

Ich hab mal gelernt das in einer freien Marktwirtschaft sich Angebot und Nachfrage gegenseitig aufschaukeln aber auch einpegeln,,

Ich philosophiere hier mal: wenn es -wie derzeit wohl üblich- zuwenige Kunden gibt die solch hohe geforderte Preise zahlen möchten, dann müsste bei einer halbwegs akzeptablen Bezahlung der Angestellten, bald der eine oder andere Laden schließen.

So hätten die noch tätigen Läden mehr Kundschaft und könnten zukunftsfroh weiterwursteln. So versteh ich die Marktwirtschaft.

Wenn der Ladenbesitzer aber nicht willig ist sich den Gesetzen des Marktes zu fügen (und der Staat unterstützt ihn ja kräftig dabei sich dagegen zu stemmen indem er die unterbezahlten Frisöre mit Steuergeldern über Wasser hält ) senkt er nicht etwa die Leistungspreise, bietet nicht etwa besondere Zusatzleistungen, macht den Kunden nicht lukrative Angebote, sondern zwackt seinen Mitarbeitern etwas von der Lohntüte ab.

Ist doch eine verkehrte Welt, fast so wie anno dunnemals als der sozialistische Staat auch mittels Subventionen sich in das Lohngefüge kräftig einmischte,,

Also unterläuft momentan der Staat die Gesetze der Marktwirtschaft und zwingt auch alle anderen Frisörmeister sich davon zu verabschieden und logischerweise die Gegebenheiten (Lohndumping usw.) für sich gnadenlos in Anspruch zu nehmen und Niedriglöhne zu zahlen.

Warum also nicht gleich Mindestlöhne einführen, letztendlich bekommen die tätigen Bürger ja doch eine Art Mindesteinkommen, auch wenn dies umständlich mit und durch verschiedene aufwändige Ämter und Behörden geschieht. ?


hugo
EehemaligesMitglied58
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Re: SPD könnte Mindestlohn unter Rot-Grüne Regierung einführen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 04.07.2007, 09:48:33
Und so sprach Hugo und jeder ökonom wendet sich mit grausen.
Eine so tolle , jeder logik hohnsprechende auslegung der marktwirtschaft am beispiel des frisörhandwerks hab ich noch nie gehört.
Das hätte nicht mal der selige karl marx so
verbogen hingekriegt hingekriegt.
Mensch hugo, schreib lehrbücher, aber veröffentliche sie im eulenspiegelverlag.

--
gram

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