Der Thalamus
Welch einen fraglichen Genuss
beschert mir dieser Thalamus!
Zwei kleine Meter vor mir stehn,
kann ich die Uhr ja nicht mehr sehn.
Ich muss schon bald zum Doktor gehn.

Doch jeden Abend, und auch später,
seh ich den Abendstern im Äther,
in sich gekehrt in Raum und Zeit,
40 Milliarden Meter weit...
Die Uhr zu sehn, wäre gescheit!

Lisa N.



Hier im Gedicht sieht es aus, als ob der Thalamus der Hauptschuldige wär, dass ich die Uhr nicht sehe.😂
Er ist zwar nur für das Koordinieren und für das Filtern unserer Sinneswahrnehmungen im Zentrum unseres Gehirns zuständig, aber, was habe ich davon, wenn er mir nur Spätnachrichten sendet: „Uuups! Du hättest den Topf mit dem Lappen anfassen sollen. Der war nämlich heiß!“ Oder: „Die Venus ist weit und die Uhr ist nah." Das weiß ich alles selbst!
Ich kreide ihm nur an, dass er nicht mal versucht, im Heimwerkeln z.B., die Sinnesorgane wieder etwas aufzupeppen. Stattdessen muss ich wieder drei Monate lang warten, bis zum nächsten Arzttermin, nur wegen ein wenig Kurz-oder Weitsicht.
Bis dahin höre ich nur: "Die Uhr ist noch immer zu nah!!! Schieße sie ins Universum zur Venus. Dann siehst du, wie viel Uhr es ist!“😁

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Kommentare (6)

protes

tja liebe Lisa,
 irgendwie bestimmt dieser Thalamus
einfach so über uns
und nicht nur bei der uhr
sondern auch bei anderen SICHTWEITEN
meint mit einem lächen
der hade
zu deinen passenden, mir gefallenden reimen
 

Lisan

@protes  

Dass dir mein Reim gefallend reimt,
dem Thalamus erfreulich scheint.
Die Sichtweiten sind halt divers,
die Wahrnehmungen kontrovers.
Das Lächeln schicke ich zurück,
brauch ja kein Porto! Welch ein Glück! 
Lieber  Gruß von Lisa
 

lillii

Liebe Lisa,
das tut mir leid, das ist ja eine ganz verzwickte Sache und man kann es scheinbar nicht beheben.
Ich wusste bis jetzt beim Lesen Deines Artikels nicht mal, dass es dieses Leiden gibt; denn es ist schon eine blöde Sache an der Du leidest.
Helfen Medikamente oder ist fast aussichtslos?
Sei lieb von Luzie gegrüßt:

ich habe es etwas gößer geschrieben; ich hoffe, dass Du es lesen kannst.

Lisan

@lillii  

Liebe Luzie,
durch einen Unfall mit 17 Jahren, also vor sehr lange Zeit, hatte ich ein Leben lang mit dem beschädigten Auge zu tun und, obwohl ich zwischendurch von einem der berühmtesten Ärzte hier in Berlin operiert wurde, geht mein Leiden weiter. Keiner kann sich vorstellen, welche unmöglichen Verrenkungen ich durchführen muss, bis ich ein Gedicht posten😂 Ich lebe aber nun damit und es ist ein Teil von mir geworden. Man sieht mir das nicht an und hat es nie gewusst. selbst meine Kinder wussten es lange nicht. Hier habe ich es preisgegeben, weil ich nicht immer pünktlich auf die Kommentare antworten kann und mich so mit entschuldigt habe.
Alles gut! ich sende dir liebe Grüße und habe einen schönen Tag, wünscht Lisa

lillii

@Lisan  

Liebe Lisa, das macht doch gar nichts, wenn  Du nicht sofort antwortest, man sitzt ja nicht ständig am PC.

Ich sehe zwar auf beiden Augen, doch auf dem rechten auch nur verschwommen und das hat scheinbar eine lange Geschichte.

Als Kind ( heute 87 Jahre) hatte fast jedes Kind Lungenentzündungen usw durchzumachen, wenn Antibiotika vorrätig war, bekam nan es.
Meinen Eltern sind in den Jahren vorm Krieg drei Söhne an Lungenetzündung gestorben; drei Kinder in zwei Jahren. Ich bekam die Krankheit auch und zu der Zeit kam gerade das Penicillin auf und das bekam ich dann  und habe überlebt.
Doch, dass ich mit dem rechten Auge gar nicht richtig sehen auch nicht lesen kann, fiel erst bei der Einschulung auf. Es hilft keine Brille, es ist wie es eben ist.
Ich sehe zwar mit dem rechten Auge doch nicht klar; ich könnte damit nicht lesen.
Ich kenne es nicht anders und zum Glück ist mein linkes mit Brille funtionstüchtig und ich bin es seit der Kindheit nicht anders gewohnt. und so ist es auch Teil meines Lebens geworden.
Ich wünsche Dir, dass Du noch Vieles schreiben und einsetzen kannst.

Sei herzlichst gegrüßt von Luzie.

Lisan

@lillii  

Liebe Luzie, ich habe ein Programm dem ich diktieren kann, ohne oft die Fehler zu bemerken, die durch das Diktieren entstehen. Ich kann mir auch vorlesen lassen, was aber bei längeren Texten so langweilig ist, dass mich das monotone Vorlesen dazu bringt, mich nicht darauf konzentrieren zu können, was im Text passiert. ich bastle noch immer gerne Bilder (siehe meine Bildergalerie), aber wie die Bilder in der Realität aussehen, das kann ich nur erahnen, weil ich nur verschwommen sehe. Vor der letzten Corona-impfung war alles in Ordnung, aber danach war bei mir die Hölle los.
Ich bin froh, dass nach einem Jahr diese schreckliche Müdigkeit von mir gefallen ist und ich nicht mehr den ganzen Tag schlafen muss. nur mit den Augen weiß der Arzt auch nicht mehr, was er mir noch verschreiben soll. Das Schlimmste zurzeit ist, dass ich nicht ins Freie kann, weil mich keine Sonnenbrille der Welt vor dieser Lichtempfindlichkeit schützen kann. das hier ist einfach nur ein kleiner Einblick in meinen Alltag und wie ich schon einmal hier gesagt habe, ich bin mit dem, was mir passiert im Einklang und Mitleid gebührt nur den Menschen auf dieser Welt, die kein Dach über dem Kopf haben, dir nichts zu essen und zu trinken haben und die ihre Liebsten verlieren, weil es noch immer wichtiger ist Waffen zu kaufen, statt Brot für die eigenen Kinder. 
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und alles liebe. 
Lisa


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