Erinnern - oder besser nicht?


Erinnern - oder besser nicht?

 Wir erinnern uns manchmal an gute Tage, an hervorragende Eindrücke, die wir im Leben hatten Aber auch die weniger tollen Erlebnisse, die wir einst ertragen haben, bilden eine Fundgrube von Wissen, die extreme Auswirkungen hindern können, Gleiches zu wiederholen.
        Ich bin obendrein der Meinung, dass das Gedächtnis mit dazu beiträgt, das Leben erträglich zu machen; wir sind ja fähig, zu lernen und müssen frühere Fehler nicht wiederholen. Dazu gehören natürlich auch die Erinnerungen, die im Kopf herumwirbeln wie fallenden Blätter im Herbstwind, um irgendwann, irgendwo, auf fruchtbaren Boden zu fallen und als Dünger dienen, auf dem Neues - (oder Altes?) - dann wächst.
        Ein altes Sprichwort erläutert, »dass nicht alles Gold ist, was glänzt«! Wie wahr! Auch Erinnerungen spiegeln uns oft etwas vor das uns ohne Zweifel passt. leider fehlt meist in der Vorstellung der »Teil 2«, weil die Folgen einer Idee ja ausgeblendet werden. So - und passgenau so geschieht auch Geschichte!
        Heute ist ein Tag der Erinnerung. Ein unheilvoller Tag - ein Geburtstag! (Eigentlich haben Geburtstage etwas Positives zu verkünden, ein freudiges Ankommen in eine Welt voller Liebe und angenehmer Eindrücke. Dieses »Eigentlich« hat jedoch schon mit der Geburt Einschränkungen mitgebracht, die dem Ankommenden leider nicht nur Herzlichkeit vorhersagt!)
        Der, dessen Geburtstag früher mit viel Enthusiasmus gefeiert wurde, lebt - und ohne Einschränkung sage ich: »Gott-sei-Dank« - nicht mehr!
Am 20.April 1889 wurde er in Braunau am Inn geboren. Sein Name: Adolf Hitler.
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Jedes Schulkind in jener Zeit der 30/40er Jahre kannte seine Biografie, (durch Verordnung an den Schulen auswendig gelernt und in fast allen Punkten »geschönt«). Es hatte ihm sicher niemand an der Wiege gesungen, dass er sich später zu einem solchen Gewaltherrscher und Despoten entwickeln würde. Wir wissen es heute aus leidvoller Erfahrung besser, Sechs Millionen ermordeter Juden und zahllose weitere Opfer eines Größenwahnsinnigen klagen - seit 80 Jahren - an!
        Viele der heute lebenden Politiker und Geistesgrößen haben sich seitdem für das Geschehen entschuldigt. »Entschuldigung« - ein einfaches und schnell dahingesagtes Wort. Was ändert es? Hat sich die Welt dessentwegen geändert? Im Gegenteil! Die Menschen auf unserem Globus haben scheinbar noch mehr Negatives daraus gelernt. (Auch das gibt es!) Wir sehen und hören es Tag für Tag ...


©by H.C.G.Lux

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Kommentare (2)

LisaK

Lieber Pan,
ich glaube, das Böse wie auch das Gute war und ist  zu jeder Zeit in allen Menschen. Welcher Teil davon überwiegt, liegt in unserer Verantwortung. Ich halte das Erinnern an diese schrecklichen Geschehnisse deshalb für sehr wichtig und will die Hoffnung darauf, dass der Mensch lernfähig ist, nicht aufgeben.
Lg Lisa
 
 
 

Pan

Ja, Lisa, Ich bin der Meinung, "Wer die Hoffnung verliert, hat auch den Mut verloren. " 
Oder wie Pearl S.Buck sagte: »Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben.«
Grüße von
Horst


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