in Baby-Sprache verenden?


der Große war schon im Kindergarten und der Kleine war endlich reif dafür. Ich mußte raus um nicht in Baby-Sprache zu verenden. Ich suchte einen Job von 9 bis 1. Eine blöde Zeit, aber anders ging es nicht. Ich setzte eine Annonce in die Zeitung, die ähnlich lautete und prompt meldete sich eine Pension Garnie, direkt in der Nähe eines Unfallkrankenhauses mit stetig wechselden Pensionsgästen. Ich fuhr hin, schaute mir den Laden an und sagte ja. Der herrlichste Job in meinem Leben. Es waren keine Menschen, die dort Urlaub machten, es waren Menschen, die einen Angehörigen in der Klinik besuchten und von weit her kamen. Es gab auch Stammgäste, die sich einfach an die Pension mit Freude erinnerten und endlich auch diese wunderschöne Landschaft genießen wollten.
Und da gab es so ein liebes Ehepaar mit einem spastischem Kind namens Meiki, im Rollstuhl und Wasserkopf. Meiki wurde mein Lieblingskind, er reagierte auf Töne und Sprache und Anfassen. Ich durfte anfassen und ihn streicheln, was er sichtlich genoß. Seine Eltern erklärten mir seine Mimik und waren einverstanden, als ich vorschlug mal einen Hund mitzubringen. Ich nahm Cesar und Krümel mit. Meiki saß in seinem Rollstuhl und fühlte das dicke Fell von Cesar und juchzte vor Vergnügen. Dann kam Krümel auf den Schoß von Meiki, daß war ihm zu groß und er schüttelte sich. Man sah, daß er das nicht wollte. Ein paar Tage später nahm ich Meerschweinchen Minimax mit, ging ins Zimmer, redete mit ihm, erkannte an seiner Reaktion, daß er mich erkannte und ließ ihn Minimax streicheln und setzte ihn auf seinen Schoß. Die Eltern standen in Hochspannung daneben und das Kind bewegte die Hände und grabschte nach dem Minimax. Sorgfältig führte man seine Hände und achtete auch auf ein unkrontrolliertes Zugreifen. Aber Meiki blieb entspannt und verkrampfte nicht, seine Hände folgten dem Gekrabbel auf seinem Körper und er strahlte. Und das Händchen streichelte ganz zart und liebevoll den geduldigen Minimax. Er tastete und erforschte das gesamte Tierchen und Minimax knabbert dann auch noch ein bißchen an seiner Jacke rum, aber er fand es super lustig. Die beiden wurden ein Team, 2 Wochen mußte Minimax als Therapeut herhalten und beide haben es überlebt. Nach 4 Jahren erreichte mich die Nachricht, daß Meiki gestorben war und weiß der Himmel, ich habe es ihm gegönnt.
Das war Meiki und Minimax.
Minimax, mein Pfeifer, wenn sich die Türklinke bewegte, ein herrliches Schweinchen und er war stubenrein.
bis bald
Finchen

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Kommentare (2)

finchen ja, das weiß ich, da wir über Jahre in Kontakt blieben. Zuerst hatten sie einen kleinen Hasen ausgewählt, der aber dem Meiki nicht gefiel. Und somit bekam er ein Meerschweinchen, mit struppigen härteren Fell und das war dann der Treffer.
Vermutlich hatten seine kleinen Finger das Fühlen des Fells für ihn eine Bedeutung. Das Kind war ja auch blind und fühlte nur.
Bis demnächst und eine schöne Woche für Dich.
Gruß und Bussi
dat Moni-Finchen
omasigi soll man ein Tier geben.
Es wird zwar einwenig aufwendig sein, bis man das geeignete Tier
ausfindig gemacht hat. Dein Minimax war wirklich ein Therapeut.
Weist Du ob die Eltern von Meiki ihm ein Tier spaeter gegeben haben?

Wunderbar hast Du dieses Erlebnis geschildert.

gruessle
Sigrid

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