Karfreitag in meiner Kindheit ..


Karfreitag in meiner Kindheit ..
.. das war am Nachmittag diesen Tages, nahezu drei Stunden in der Kirche ausharren, auf der Holzbank zwischen Vater und Mutter ..

auf der Empore wurde endlos über´s Leiden Christi gesungen, es wollte so gar kein Ende nehmen ..
auch die Orgel war verstummt, und statt der Glöckchen, mit denen die Ministranten immer läuteten, klapperte eine Holzklapper in deren Händen ..
summa summarum, alles sehr eintönig und sehr langweilig, und vor allem so schrecklich endlos für mich als kleines Kind ..

aber dann endlich, hinaus aus der Kirche, frische Luft um die Nase und nach Hause zum Eier färben ..
Oma hatte sie bereits gekocht, und der Zwiebelsud wartete auch schon ..
kleine Blättchen aus dem Garten wurden ums Ei gelegt, und ein Netz drumherum gebunden, der Stoff eines alten Vorhangs, und ab in den braunen Sud ..
nach dem Sudbad rieb Oma sie noch mit einer Speckschwarte ein, damit sie fein glänzten ..

der Osterhase konnte also kommen, und die Eier ins Osternest legen, freilich erst am Ostersonntag
🐰



Bild pixabay
 

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Kommentare (2)

Dumba

Hallo liebe Eva, 
an die schlimme endlose  Zeit in der Kirche kann ich mich auch sehr gut erinnern .
Total unverständlich war mir  , warum sich der Pfarrer im Mittelgang der Kirche
zwischen den Bänken
 platt auf die Erde gelegt hatte und dort endlos so verweilte....?

Nach dem Gottesdienst gab es aber leider kein Eier färben in unserer Familie.
Alle Großeltern waren schon verstorben,
es gab nur ein mageres Abendbrot.

Aber nach dem Osternacht-Gottesdienst mit einem großen  Feuer in der Kirche
bekam ich ein buntes Ei am Ausgang der Kirche.

Ich danke Dir für diesen Blog Beitrag.

Frohe Ostertage
Dumba

Claudine

Deine Erfahrungen gleichen derart meinen Karfreitagserinnerungen, sie könnten glatt von mir sein.
Danke, liebe Elou, für das Teilen dieser Geschichte und frohe Ostern.
Claudine


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