Sommerradreise 2009 - Abschnitt 7


Sommerradreise 2009

Abschnitt 7
Von Wismar nach Stralsund


Und dieses Mal singt Achim Reichel das Lied vom „Fischer“ ... (Text des Liedes ... Seitenende!)



Der Weg von Wismar nach Güstrow (erstellt mit dem Routenplaner 7.0)
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreiseabschnitt5/167857_3_Sommerradreise_Abschnitt_5.jpg[/img]

Und der kürzere Abschnitt nach Neukloster (erstellt mit Google Maps)
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreiseabschnitt5/167855_3_Sommerradreise_Abschnitt_5.jpg[/img]

Und dies aus der Vogelschau von Google-Earth



Zwei Überlegungen liegen diesem Abschnitt der Route zugrunde: Einmal sollte der Weg an der Ostseeküste nicht nur an der Ostseeküste entlang führen (diese Strecke wurde bereits mehrmals geradelt), sondern auch durch das eigentliche Land. Und zweitens lag Güstrow als „Barlach-Stadt“ im Interesse der Präsidentin. Daß ein Ort wie Neukloster hier nicht übergangen werden sollte, lag bei dem Interesse der Präsidentin an monastischen Lebensformen klar auf der Hand.

Bezüglich der des Ortes heißt es, daß die erste Besiedlung rund um die die [i]Kussiner Burg
vollzog (1170), später wurde hier das Kloster von Heinrich Borwin I. Kloster Sonnenkamp gegründet, das bereits nach acht Jahren nach Neukloster verlegt – erste urkundliche Datierung um 1219. Die Burg verfiel mit der Zeit, jedoch das Kloster entwickelte sich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum für die Umgebung. Mitte des 14. Jahrhunderts waren Ländereien und Besitz am umfangreichsten. Das Kloster wurde jedoch Anno 1555 aufgelöst, sein Besitz und Land fiel an den Landesherren von Mecklenburg, der es von nun an verwaltete.

Auf der touristischen Webseite liest man u.a.:
Die Stadt Neukloster liegt am wunderschönen Neuklostersee. Neukloster liegt östlich vom Schweriner See, eingebettet in eine Vielzahl von kleinen und größeren Seen. Neben dem Neukloster See, der Grosse Wariner See, der Bibowsee und der Gross Labenzer See. Die Landschaft ist neben den vielen Seen geprägt von Wald und Wiesen. [...] Vom 2. Weltkrieg weitgehend verschont findet man noch viele historische oder einfach nur alte Bauten im Ort. Zur Zeit der DDR prägte ein langsamer aber stetiger Verfall auch die Kleinstadt Neukloster. Seit der Wende hat sich auch hier viel getan. Viele der typischen Kleinstadthäuser wurden liebevoll restauriert und erstrahlen wieder in ihrem ursprünglichen Glanz. Strassen und Wege wurden modernisiert. Mit seinen etwa 4.600 Einwohnern bleibt der Ort überschaubar.[/indent]

Das Kloster


Ein Backsteinsturm im Kloster



Dann führt der Weg übers Land direkt nach Güstrow.

Stich von Merian


Stadtplan von Güstrow


Güstrow hat, wie der Eintrag in Wikipedia zeigt, eine lange und durchaus interessante Geschichte; nicht zuletzt der Merian-Stich weist auf eine gewisse Bedeutung hin. Auf der Webseite des Ortes heißt dazu:
Eine wechselvolle Geschichte hat im Laufe der Jahrhunderte das Stadtbild Güstrows sowie das Leben ihrer Bewohner geprägt. Beinamen wie Residenzstadt, Paradies des Nordens, Umweltgerechte Stadt künden von der kulturhistorischen Bedeutung unserer Stadt. Wallenstein, Zar Peter der I, August der Starke, Georg Friedrich Kersting, John Brinckman, Johannes Schondorf, Ernst Barlach, Uwe Johnson haben in Güstrow Spuren hinterlassen.
Im Jahr 2005 feierte Güstrow ihr 777-jähriges Stadtjubiläum und ist heute mit ca. 31.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt im Land Mecklenburg-Vorpommern. [...]

Das Güstrower Schloss gilt als eines der schönsten Renaissanceschlössern Norddeutschlands und ist neben den Ernst Barlach Museen und dem liebevoll sanierten Altstadtkern heute Anziehungspunkt für viele Besucher.
Zielstrebig soll die Sanierung der Altstadt zum lebendigen Zentrum weiter voran gebracht werden, Güstrow als wirtschaftliches Mittelzentrum für Unternehmen attraktiver zu gestalten.


Es ist nicht leicht für alle diese Orte, die einerseits über eine lange Geschichte und noch vorhandenen Sehenswürdigkeiten verfügen, andererseits nach der Wende ihre industrielle und gewerbliche Struktur weitgehend verloren haben. Und jetzt – seit den frühen 90er Jahren – wurde die vorhandene Ortstruktur und Architektur mit einem hohen finanziellen Aufwand restauriert und man sieht im Tourismus die einzige Chance des wirtschaftlichen Überlebens. Dies wiederum muß man im Kontext zur immer weiter auseinanderklaffenden sozialen Schere sehen, bei sinkenden Reallöhnen und jetzt – eben aktuell – die Finanz- und Wirtschaftskrise, die selbst jene verunsichert, die jetzt noch Arbeit und ein brauchbares Einkommen haben.

Wie fast alle Orte im Gebiet in der ehemaligen DDR hat auch Güstrow einen laufenden Rückgang der Bewohner; gegenüber dem Stand von 1988 so 84% im Jahre 1999, 2002 dann 81% und im Jahre 2005 nur noch 80%. (Nur zum Vergleich zwei weitere Beispiele: Eisenhüttenstadt 62% gegenüber dem Stand von 1988; Schwedt 70% gegenüber dem Jahre 1981. In Wikipedia heißt es zur Einwohnerentwicklung der Stadt Frankfurt (Oder): "Nach Schätzungen wird Frankfurt in den nächsten Jahren bis 2025 weitere etwa 28 bis 30 Prozent seiner Bevölkerung verlieren, sodass sich dann die Einwohnerzahl auf unter 44.000 belaufen dürfte, was mehr als eine Halbierung seit 1988 bedeuten würde."


Güstrow (Google-Earth-Auschnitt)


Güstrow Marktplatz (Google-Earth-Auschnitt)



Schloß Güstrow


Schloß Güstrow/ Vogelschau (Google-Earth-Auschnitt)


Wie heißt es zu diesem Schloß:
Entstanden als ab 1558 als repräsentative Residenz Herzog Ulrichs von Mecklenburg. In Stichworten: Reiche Ausstattung mit üppigen Stuckdekorationen; barockklassizistische Torhaus; von führenden italienischen und niederländischen Baumeistern geprägt. Heute: Kunst aus Antike, Mittelalter und Renaissance, Glas von der Antike bis zur Moderne, Jagd- und Prunkwaffen sowie Kunst nach 1945 und Installationen zeitgenössischer Kunst in historischen Räumen.

Güstrow nennt sich aber heute vor allem die Barlach-Stadt, denn ab dem 1. Januar 1994 existiert die "Ernst Barlach Stiftung Güstrow". Diese Stiftung ist eine von zwanzig Institutionen der neuen Bundesländer, die im Jahr 2002 in das „Blaubuch" der Bundesregierung als „Kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung" aufgenommen wurden.


Karte: Weg von Güstrow nach Stralsund


Dieser Weg führt gleichsam durchs Land, nicht an der Küste entlang. Während die Küstenorte sich ökonomisch seit dem Wende-Schock halbwegs erholt haben, ging und geht es mit den Orten im Land immer weiter bergab, wie es die Entwicklung zeigt. Allein das Abbau industrieller und gewerblicher Arbeitsplätze, selbst die ehemaligen LPGs, jetzt Agrargenossenschaften, beschäftigen nur noch einen Bruchteil an Arbeitskräften (bei enorm gesteigerter Produktion) und die mit dem allem verbundene hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich nach wie katastrophal aus. Dazu kommt die laufende Abwanderung der jungen Arbeitskräfte, vor allem der jungen u.U. gut ausgebildeten Frauen; zur wachsenden ökonomischen Krise kommt die demographische Entwicklung. Resultat: Überalterung, Mangel an jungen Frauen, Überschuß an weniger qualifizierten jungen Männern. Die wahlpolitischen Folgen sind bekannt ...


Auf dem Wege nach Stralsund: Der Ort Tessin


Kirche von Tessin


Diese vielen Dorfkirchen - fast alles Backsteinbauten - haben so etwas Wuchtig-Wehrhaftes.


Tribsees (Google-Earth-Auschnitt)


Tribsees: Das Mühlentor (Google-Earth-Auschnitt)


Tribsees: Das Mühlentor


Kirche in Tribsees


Laage (Google-Earth-Auschnitt)


Laage – Kirche


Laage; Schloß Rossewitz (Herrenhaus)



Nicht nur Mecklenburg (sondern etwa auch Schleswig-Holstein, Brandenburg) war eine Region des Landadels, die auf ihren z.T. sehr großen Gütern wirtschafteten und residierten. Ihr architektonisches Kennzeichen waren die Herrenhäuser.
Dazu heißt es laut Wikipedia:
Als Herrenhaus wird ein von Landadligen oder Gutsherren bewohntes Gebäude bezeichnet, soweit es sich dabei nicht um ein Schloss handelt; die Bezeichnungen werden jedoch häufig synonym, besonders für große, künstlerisch gestaltete Anlagen benutzt. Im eigentlichen Sinne ist ein Herrenhaus ein Wohngebäude aus adligem Besitz, das nicht durch den Landesherrn bewohnt wurde.
Das Herrenhaus und das Schloss unterscheiden sich weniger durch ihre Bewohner, als durch ihre Funktion. Das Herrenhaus ist immer der Mittelpunkt des Gutes, wie dem Rittergut oder dem Adelsgut, also gewissermaßen eines historischen landwirtschaftlichen Betriebes, einer Gutsherrschaft. Der Gutsherr - der dem Adel entstammen konnte, aber nicht musste - war nicht nur Landbesitzer und Arbeitgeber, sondern er konnte auf seinem Gut in der Regel auch Recht sprechen und Urteile fällen. Die Arbeiter waren meist Leibeigene, die dem Gutsherren vollkommen unterstellt waren. Die Unterschiede zwischen Herrenhaus und Schloss liegen daher im funktionellen Bereich: ein kleines Gut eines nicht-adligen Herren besitzt nur ein Herrenhaus, das Herrenhaus eines adligen Gutsherren kann auch als Schloss bezeichnet werden. Dient ein adliges Schloss lediglich repräsentativen Zwecken und verfügt über keinen Gutsbetrieb, ist es nie ein Herrenhaus. Ist das Herrenhaus des nicht-adligen Herren besonders groß und ebenso künstlerisch gestaltet, wird es meist umgangssprachlich zum Schloss geadelt. [...]
In der 40-jährigen Bestehensphase der DDR gehörte der Schutz herrschaftlicher Häuser nicht zum Programm. So wurden die Häuser bis zur Unkenntlichkeit umgebaut oder als Steinbruch genutzt und großteils abgetragen. Inzwischen ist man sich aber der geschichtlichen Bedeutung der Gutsanlagen bewusst geworden, so dass viele wieder restauriert wurden.



Auf dem Wege nach Stralsund: Der Ort Franzburg


Marktplatz in Franzburg (Google-Earth-Auschnitt)


Franzburg – Marktplatz


Franzburg – Kirche




Dann die wunderschöne Hansestadt Stralsund (Google-Earth-Auschnitt)


Stralsund - Stich


Skyline von Stralsund


Was der Frau Präsidentin besonders in Stralsund gefällt: Das Heiliggeist-Spital


Weg von Rügen nach Stralsund/ Neue Brücke


Näheres zu Stralsund auf der Webseite der Stadt und in Wikipedia.

Im Jahr 1234 erhielt sie das Stadtrecht. Die Altstadt der alten Hansestadt gehört seit 2002 mit dem Titel Historische Altstädte Stralsund und Wismar zum UNESCO-Welterbe.


Jan Jadeson


[i]Es betreute Sie: [i]Jan Jadeson. Jan Jadeson, Jahrgang 1974, ohne Schulabschluß und Berufsausbildung, entschloß sich bereits mit acht Jahren, sich auf die Spuren der berühmten zwei Ameisen - die seinerzeit Herr Ringelnatz erwähnte - zu begeben. Allerdings gab er nicht auf der Hamburger Chaussee auf, sondern trampte per Schiff nach Australien. De olle Jan, wie ihn alle Welt - und das/die ist weit und führt u.a. in die Innere Mongolei oder nach Feuerland - zu nennen pflegt, berät die Präsidentin bei der Vorbereitung ihrer Reisen.




Johann Wolfgang von Goethe

Der Fischer (1779)

Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran,
Sah nach der Angel ruhevoll,
Kühl bis ans Herz hinan.
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Teilt sich die Flut empor:
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.

Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
"Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesglut?
Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter, wie du bist,
Und würdest erst gesund.

Labt sich die liebe Sonne nicht,
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht.
Das feuchtverklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
Nicht her in ew'gen Tau?"

Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Netzt' ihm den nackten Fuß;
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll
Wie bei der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
Da war's um ihn geschehn;
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
Und ward nicht mehr gesehn.




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Kommentare (3)

Linta
Immer wieder ein Erlebnis, immer wieder lohnt sich eine Reise dorthin

H. T.


pelagia erwartet Dich, eher unscheinbar, eine kleine Kostbarkeit: der „Engel der Hoffnung“. Du findest ihn in der Pfarrkirche St. Marien (Terrakottakachel von Barlach). Grüße ihn bitte von mir.
Linta Im Museum hats nachzulesen über die Geschichte von Neukloster und für mich "Hexe"
immer interessant der Kräuter-Garten.
Schon vor Jahren besuchte ich den Ort, einmal weil mich die Klostergeschichte sehr interessierte und dann auch natürlich anl. der Eisenbahnausstellung..

Inzwischen bin ich jährlich dort immer in Verbindung mit den Festspielen in Schwerin ist ja alles keine Entfernung..........

H. T.

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