Zum ersten Advent


Zum ersten Advent


Eigentlich wollte ich ja einen guten Text zur Vorweihnachtszeit schreiben. Ist leider nichts geworden, weil ich die Doppelzüngigkeit, die an diesen Tagen überall zutage tritt, nicht auch noch unterstützen möchte.
Da vor uns liegt das Kind in der Krippe, wird angebetet, wird hofiert von kleinen und großen Menschen, reich beschenkt - Gold, Weihrauch und Myrre, so ist es überliefert. 
»Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen« singen die Engel auf den Feldern und Weiden und alles stimmt mit ein. So lesen und hören wir es Jahr für Jahr in den Kirchen zum Heiligen Abend. Und auch die, die mit der Kirche nichts am Hut haben, feiern dieses segensreiche Weihnachtsfest mit. Weil es ja ein Fest der Familie ist!

Ja? Ist es das wirklich, ein Fest der Familie? Ich bin da aber doch skeptisch! Zu keiner Zeit wird in den Familien so viel gestritten wie Weihnachten. Dabei ist es gleich, ob es im Herrgottswinkel auf dem Almhof oder auf der Warf einer Hallig, ob im Haus in der Eifel oder auf dem Hof in der Magdeburger Börde geschieht.
Weihnachten sind alle mal wieder beisammen, die das ganze Jahr nichts von sich hören lassen! Und all die unausgeräumten Streitigkeiten treten ungehindert auf den Plan. Klar, Friede auf Erden - wenigstens für einen Tag - das wünscht sich eigentlich jeder. Aber auch jeder erwartet es nur vom Anderen!
Bitte wasche mir meinen Pelz, aber wehe, du machst ihn mir nass!

Ein Kind wurde geboren, damals in einer Zeit voller Not und Armut, in einem Stall. Er brachte uns die Hoffnung auf die Welt. Die Hoffnung auf eine bessere Welt. Niemand hatte da etwas von einer »Riesenparty« gesagt, die dann jedes Jahr gefeiert werden sollte. Auch von einer Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr wurde an diesen Tagen nichts erwähnt ...

Jesus Christus kam auf die Welt um uns zu erlösen - von allem Bösen. Und? Er hat es bisher leider nicht geschafft, auch zweitausend Jahre später bringt der Bruder den Bruder um; die Schwester wünscht der Schwester alles Schlechte der Welt. 
Deshalb, und gerade deshalb geschah dann auch Golgatha, rund dreißig Jahre später! Und all die sogenannten Propheten, gleich welchen Namens, die danach neue Religionen schufen nach ihrem eigenen Gusto, sie alle können dem Menschen nicht das Wasser reichen, der damals geboren wurde und der damals auch für uns starb!

»Weihnachten sollte nur für die gelten«, sagt mir mal jemand, »die auch an Christus glauben, für alle anderen dürfte es kein Feiertag sein
»Falsch.«
Auch für die "anderen Menschen" ist es geboren, das Kind dort in der Krippe! Und auch gestorben für die, die es verhöhnen und die dieses Kind in der Krippe später ans Kreuz schlugen.
Das gerade ist doch Weihnachten! Es ist kein Fest der Familie, wie es immer propagiert wird. Keine Tralala-Party mit Pomp und Glitzer.

Es ist ein Geburtstagsfest, ja. Aber was für eins! Und alle, die so liebend gern Geburtstag feiern, sollten sich in diesen Tagen daran erinnern, dass der Herr geboren wurde, vor zweitausend Jahren, in diesem heute noch aktuellen und misshandelten Palästina! Und dass er dort auch starb - im gleichen Land, und heute immer noch stirbt, Tag für Tag …

-Pan-


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Kommentare (2)

U. Petri

. . . und wenn wir uns einfach mal daran erinnern würden, daß dort ein Kind geboren wurde unter schwierigsten Bedingungen, die Mutter allein im Stall, zur Hilfe nur den Mann?

Wie viele Kinder werden jeden Tag geboren -
Die Einen gut versorgt mit gesicherter Zukunft -
viele Andere unter Sorgen und Gefahren und mit einer hoffnungslosen Zukunft.

Dieser Jesus,  in Bethlehem geboren , wurde zeit seines Lebens nicht müde,
den Menschen Nächstenliebe als Wichtigstes ans Herz zu legen, 

vergessen wir dies nie. 

Es gilt für alle Menschen, gleich welcher Religion oder Überzeugung sie sind!

Ursula

Christine62laechel


Wenn Du erlaubst, Horst, poste ich hier als meinen Kommentar zu Deinem Text mein Gedicht, das eine insofern ähnliche Thematik betrfft, dass es wohl keinen Sinn hätte, es bald als einen separaten Eintrag einzusetzen. Mein Gedankengang war ungefähr gleich, nur sprachlich natürlich... Möge mir das Ungeschickte vergeben werden.

Mit besten Grüßen
Christine



Jeden Tag?

Es war gesungen im schönen Lied vor Jahren,
wie gut es wäre, wenn Weihnacht immer wieder.
Ob wundervoll, ob dumm die Worte waren?
Was wäre, Jesulein käm‘ zu uns täglich nieder?

Wahrscheinlich würde es Meinungen viele geben.
Die Einen freuten sich: da wäre die Welt heilig!
Man kann ja aber auch anders seh‘n das Leben.
Wär‘s nicht zu schwierig, zu süß, und zu langweilig?



 


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