Aktuelle Themen Alles hat seine Zeit

Das war jetzt wunderschön.

Ich liebe die gesprochene Lyrik sehr - und ich bin froh, dass es diese von großartigen Künstlern gesprochen gibt.

Danke, dass Du das eingesetzt hast.

Ich winke mal nach Coesfeld rüber...

Lieben Gruß
Meli

Maria, danke-dankeschön, hab die gesprochene Lyrik
jetzt zweimal angehört, du hast uns und der Leserschaft
eine große Freude gemacht. Ja, alles hat seine Zeit,
die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, aber bei Wetterwechsel
kann sie heftig jucken und erinnern an Geschehnisse, je nachdem.
Ich bin dankbar und froh, dass ich in keiner Seilschaft bin,
die kommen und gehen so dahin, ob im ST, in der Nachbarschaft,
oder und so weiter. Ich hab immer einen guten Schutzengel gehabt,
der mich gewarnt hat, weil alles seine Zeit hat. Wenn es am
schönsten ist, soll man gehen. Das verstehen viele nicht, alles
endlos in die Länge ziehen, nimmt jedem Ding seinen Reiz, denn alles hat seine ???
Witta

Auch von mir ein herzliches Dankeschön, liebe Omaria.
Hermann Hesses "Stufen", in dem er das Leben als fortwährenden Prozess betrachtet und sich mit dem Thema Tod und Alter auseinandersetzt, ist auch eines meiner Lieblingsgedichte.
Ursprünglich hieß das philosophische Gedicht "Transzendieren", später hat er es "Stufen" genannt, das, wie ich finde, die wechselseitige Beziehung der einzelnen Lebensstufen am besten widerspiegelt.
Nochmals Dank, Bärbel

Maxi, ein interessanter Nick,

dabei denk ich automatisch an
Maxi Wanders Tagebuchaufzeichnungen
"Leben wär´eine prima Alternative."
Geschrieben auf ihrem Weg in den Tod,
sie hatte Brustkrebs, ihr Körper wurde Experimentier-
feld der Medizin. - Ein neuer Thread!

Automatisch denke ich auch an Maxi(miliane),
Protagonistin in Christine Brückners Trilogie,
Jauche und Levkojen, - Nirgendwo ist Poenichen, -
Die Quints. Alle drei Bücher hab ich verschlungen,
alles hat seine Zeit, wo sind die großen Erzähler
heute, die wirklich den Ruf und die Begabung haben?

Ich rezensiere für einen großen Verlag, habe in 2014
nur drei wirklich gute Bücher gefunden, mehr als
tausend Manuskripte und Probe gelesen. Mein Tipp:
aus dem Herzen schreiben, nicht überlegen und
konstruieren, aus der-die-das la main, und das super-
schnell, nicht zögern, tu´s hier und jetzt, hic Rhodos
hic salta (hier ist Rhodos, hier springe)...

In dieser schnelllebigen Zeit, wer zu spät kommt, verpasst
den Zug, wer zu spät kommt, bestraft das Leben. eine
Million Themen! Zu Beginn, am Anfang ist es vielleicht
a bissele schwer, lasst die Synapsen krachen,
Witta

Nirgendwo ist Poenichen - ich muss es mal wieder rauskramen.
Ich habe es als Hörbuch meinem alten Vater geschenkt, der es
mit der gleichen Begeisterung gehört hat, wie ich es vor Jahren las.

Doch Du sprichst hier vom zu spät kommen und dem Zug und der Zeit.

Ich weiß, dass wir folgendes Video schon öfter hier im ST hatten,
doch meine ich, dass es hier absolut passend ist.
Ich sehe es jedenfalls immer wieder gern und wer nicht, der muss
es ja nicht anklicken.



Meli

Meli, danke für das wunderschöne Video,
es ist eigentlich zeitlos, auch wenn alles seine
Zeit hat, manches ist trotzdem abstrakt. Ich denke
dabei an die Ewigkeit, Unendlichkeit, gute Mächte,
die bewahren uns oft vor das Schlechte, wenn wir für
gut befunden werden.
Komm eben zurück von Seniorenbetreuung, wie unterschiedlich
Menschen altern, das weißt du aus deinen Klinikjahren. Manche
sind schon mit sechzig fix und foxy, andere halten sich
prächtig bis neunzig und mehr, an der Grenze uhuuuuuu, nanuuu?
dann geht´s irgendwann ab in die Kuhle, dahin müssen wir
alle, alles hat seine Zeit.
Auch Popp-Rock-Gruppen, Musikbands,haben ihre Zeit... ich denke an die Abbas, Tigers und Rockefellers, Beatles und Schlohwickels,
ach, an so viele, die unbekannt sind, auch ich hatte mal so eine
Musikband, weil ich mehrere Instrumente spiele so für
den Hausgebrauch, japp!
Mein Lieblingslied bleibt für immer Fernando, wir lagen am
Lagerfreuer, wo ist die Zeit geblieben? Schöne Erinnerungen...
Witta

Fernando ist wirklich schön, ich höre es auch sehr gern,
mochte und mag ABBA auch heute noch, neben vielen anderen
Musikrichtungen.

Witta,

eine Nachbarin von mir betreut noch mit 75 Jahre ehrenamtlich an Demenz erkrankte Menschen in dem Heim, in dem ihre Mutter
die letzten Jahre verbrachte und verstarb.
Doch nachdem diese verstorben ist, macht sie einfach weiter und
ihr Mann, der schon über 80 Jahre alt ist, findet das auch gut.

Wobei die Absprache natürlich besteht, dass sie, falls er hinfällig
wird, dann für ihn da sein wird. Dann bemerkte sie mit einem Augenzwinkern, dass das natürlich auch durchaus umgekehrt sein könne - wer weiß das schon?

Beide sind so zufrieden in dem Wissen, dass sie ihre ZEIT noch
sinnvoll einsetzen.
Denn er kocht sehr gern und macht den Haushalt.

Denn, was ist Zeit ohne Sinn???
Ist nicht genau das gemeint? Alles hat seine Zeit - das ist immer
eine Zeit, die angefüllt ist - und sei es mit lange-Weile, die uns
dann wieder antreibt, etwas Neues in dieser so vielfältigen Welt zu erleben, sehen oder kennen zu lernen.

Das sagte Curd Jürgens in einem Interview über seinen Alterungsprozess

Es ist wichtiger, den Jahren mehr Leben zu geben als dem Leben mehr Jahre.

Und deshalb mal wech mit dem Blick von der Kuhle.

Wir wissen doch alle um unseren letzten Gang. Danach kommt die Ewigkeit, die für sich selbst steht - ohne jegliche Zeitbegrenzung.

Im übrigen gefällt mir sehr das Zitat von

Die tausend Jahre alten Abgedroschenheiten des Lebens sind unendlich interessant, sobald sie uns selber widerfahren.

Bis denne wieder

Meli

Gut zitiert

Stichwort "Curd Jürgens":


Das Lied gefällt mir sehr!

o Maria

Nein, Witta, ich dachte nicht an Maxie Wander bei der Auswahl meines Nicks, obwohl das eine gute Alternative gewesen wäre. Maxie Wanders "Guten Morgen, du Schöne", in der sie die Gedanken und Gefühle von 19 Frauen auf Tonband aufnahm und fast unverändert in dem Buch veröffentlichte (in der DDR unter großen Schwierigkeiten), hab ich verschlungen. Christine Brückner´s "Wenn du geredet hättest, Desdemona" ebenso. Das sind ungehaltene Reden ungehaltener Frauen. Sie erfand Reden für Frauengestalten aus alten Mythen, für Musen, Geliebte, Ehefrauen großer Männer in Literatur und Geschichte mit viel Einfallsreichtum, Schalksinn und amüsantem Umkehren der Verhältnisse. Great!

Bärbel

Maria! Curd Jürgens hatte eine wunderschöne
Stimme, ich liebte seine Filme, besonders den
mit dem Oberst Grabowski.. in meinem Herzen wird immer eine
Kerze für Sie brennen. Heute muss ich mir große Mühe
geben, einen guten Film zu finden. Vielleicht kommen
sie jetzt an Weihnachten, vielleicht sehen wir die
Hoppenstedts, Fanny und Alexander und selbstverständlich
sehen wir Miss Sophie. Und "alle Jahre wieder", vielleicht
sehen wir auch "nirgendwo ist Poenichen."
Die wunderbaren Oldies, alles hat seine Zeit.

Meine Nachbarin rezensiert meine Beiträge, lach so, nun bau
ich absichtlich Fehler ein, hab heute schon einen "dicken"
geschrieben. Der Dativ ist dem Akkusativ sein Tod, loool.
Ich schreibe hier, weil es mir Freude macht und stehe nicht
unter Vertrag, btw - by the way.

Die Sprache liegt im Wandel der Zeiten, besonders im letzten
Jahrzehnt wurde die Rechtschreibung mehreren Reformen unterworfen.
Die letzte wurde 2006 verabschiedet, Grass, Enzensberger, Süßkind
bestehen weiterhin auf der ursprünglichen Orthografie.
Hehe, schon wieder ein neues Thema, die gehen uns nicht aus.

Heute, am dritten Dezember, ist der Tag der Behinderten. Behindert
sind wir alle, wir verfallen, verschleißen. Manchmal verkümmern
wir in der Seele ... das ist sehr traurig. Schon wieder ein neues
Thema!

Wir bleiben noch a bissele am Ball, wir sind keine Konkurrenz,
Gertrude!

Witta

Gertrude, weiße Blume,
was bist du so stolz?
Es wächst kein grünes Blättlein
am trockenen Holz.
Gertrude, weiße Blume,
der Flieder, der blüht;
die Nachtigall im Walde,
die singet ihr Lied.
Sie singet von Liebe,
sie singet von Glück;
die Zeit, die verpasst ist,
die kommt nicht zurück.

Hermann Löns

(1866 - 1914), deutscher Naturforscher, Tierschilderer, Heide- und Liederdichter