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Ich hatte einen interessanten Bericht über das finnische Schulsystem gesehen. Da träumen wir nur von!!!
Sie sagten aber auch, das diese Umstellung nicht von einem Tag auf den anderen geht.
LG Heidrun
Dieser Beitrag zeigt es eindrucksvoll:
Die finnischen Schulen laufen unseren Schulen im europäischen Vergleich ja auch regelmässig
den Rang ab...
Mein Schwager war mit seiner Familie für 7 Jahre Lehrer an der deutschen Schule in Helsinki.
Er hatte die Verhältnisse direkt vor Augen.
Dieser Beitrag zeigt es eindrucksvoll:
geschrieben von Mareike
Ganz so krass war es bei uns während der Grundschulzeit meiner Enkelin nicht. Sie ist sehr klein, es war je Jahrgang nur eine Klasse (inzwischen zwei) und pro Klasse war fast immer zwei Lehrer. Das Dilemma ging erst an den weiterführenden Schulen los. Nach 2 Monaten wurde die obere Etage wegen Pilzbefall gesperrt. Es war schon lange bekannt wie marode die Schule war (wie schlimm wussten die Eltern allerdings nicht). Inzwischen wurde dort eine Mobilschool aufgestellt.
Sie wechselte die Schule (aus einem anderen Grund), die allerdings auch renovierungsbedürftig ist, es passiert aber nichts.
Als ich mir das Video ansah, erkannte ich das es scheinbar gar nicht so ungewöhnlich ist, das Lehrer Fächer unterrichten die sie gar nicht studiert haben. Ich war erschrocken als die Klassenlehrerin uns jetzt am Infoabend sagte, dass die Französischlehrerin gar nicht dafür ausgebildet ist 😵 , entsprechend sei der Unterricht gewesen. Meine Enkelin hatte Spanisch als Zweitsprache.
LG Heidrun
Das ist gar nicht so selten @Heidrun.
Es wird nur nicht immer offen kommuniziert.
Es gibt Statistiken darüber.
Einen erste Eindruck:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1363010/umfrage/seiteneinsteiger-lehramt/
Ab 2016 steigt die Zahl der Seiteneinsteiger drastisch! Jährlich steigend.
Die Klassenstärken wurden erheblich größer, viele Kinder ohne Deutschkenntnisse und aus unterschiedlichen Kulturkreisen waren dazu gekommen.
Das war und ist schon für geschulte, gut ausgebildete und erfahrene Lehrer eine immense Herausforderung ...
Noch eine Darstellung:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1363033/umfrage/seiteneinsteiger-lehramt-bundesland/
Es gilt als sicher, dass ab Mitte der 2020er Jahre eine signifikante Lücke entsteht, die sich in den anschließenden zehn Jahren weiter öffnen wird.
https://de.statista.com/statistik/studie/id/132470/dokument/lehrkraeftemangel-und-seiteneinsteiger-in-deutschland/
Mareike
Simiya
Liebe Simiya
Eigentlich ist das, was dieses Video zeigt, für mich nicht neu.
Als ich 1969 hier in NRW in den Schuldienst aufgenommen wurde, war der Lehrermangel auch sehr groß.
Unsere jüngste Tochter (75 geboren) wurde in ihrer Grundschulzeit 3 von 4 Jahren von einer sogenannte "Mikatze" unterrichtet.
Wikipedia Mikatze
Ich konnte zum Glück zu Hause einiges ausgleichen.
Einiges im Video ist sogar geschönt - die Hilfsbereitschaft der Kollegen lässt sehr häufig zu wünschen übrig.
Sie sind ja meist selber schon am Limit
Vieles macht mich auch heute noch wütend.
Wer schon mal Vertretungsunterricht leistete, weiß wie extrem schwierig das ist. Auch für erfahrene Lehrkräfte.
Diese sogenannte Seiteneinsteiger werden ins eiskalte Wasser geschmissen.
Dabei wäre es gar nicht soooo schwer, eine adequate Einarbeitung zu ermöglichen, erst recht nicht für die Grundschule.
Ein Intensivseminar (mit Vergütung) - mindestens über 6 Monaten - könnte Grundkenntnisse in Pädagogik und Didaktik vermitteln. Auch digital wäre da vieles möglich.
Es reicht ja nicht, selber über Deutsch- und Mathe-Kenntnisse zu verfügen 😅, mann muss sie vermitteln können. Dazu könnten Programme entwickelt werden, z B zum Lese-Lernen im 1. Schuljahr ...
Mareike
Früher gab es hier bei uns den Vorteil, dass so ziemlich alle Kinder in die "Vorschule" gehen mussten. Das heißt, im letzten Kindergartenjahr wurden sie an das Stillesitzen gewöhnt, sie lernten mit dem Stift umzugehen und ordentlich zu sprechen. So hatte die Lehrerin in der 1. Klasse bereits eine kleine Grundlage, auf die sie aufbauen konnte. Das gibt es nun nicht mehr, da nicht alle Kinder eine solche Vorschuleinrichtung besuchen können.
Seiteneinsteiger, wer auf die Idee gekommen ist, müsste das Bundesverdienstkreuz bekommen. War ein Witz. So werden die Kinder nur beschäftigt. Es ist jemand da, der aufpasst, dass sie sich nicht gegenseitig die Bücher um die Ohren hauen. Etwas übertrieben ausgedrückt. Natürlich kann es einige Quereinsteiger geben, die Naturtalent haben. In den meisten Fällen glaube ich nicht daran, dass es was bringt.
Und schlau sind die Mägdlain und Knäblein! Die merken sofort, wenn die Lehrkraft anfängt zu schwimmen. Dann ist alles zu spät.
Simiya
Ehrlich und offen gesagt, ist das Ministerium für Bildung ein ganz problematisches in Deutschland, zumal hier die Instanzen Bund/Land/Kommunen regelmässig aufeinanderprallen und auch gute Vorschläge und Pläne gegenseitig torpedieren.
Und nun lud die aktuelle BildungsministerIn Stark-Watzinger zu einem Gipfel - und praktisch niemand kam aus den Ländern, weil diese mal wieder bockig oder beleidigt sind.
Ein sehr unwürdiges Schauspiel, wie ich finde.
Auch bei der VorgängerIn, Frau Karliczek war es nicht besser - beide Damen werden vermutlich auch im Volk nur von wenigen gekannt und es wäre wirklich mal an der Zeit, eine prägnantere Person in dieses wichtige Amt zu berufen. Olga
Die finnischen Schulen laufen unseren Schulen im europäischen Vergleich ja auch regelmässig
den Rang ab...Ja dann..... was macht der Schwager jetzt mit seinem schulischen Wissen? Evtl. in Deutschland?
Mein Schwager war mit seiner Familie für 7 Jahre Lehrer an der deutschen Schule in Helsinki.
Er hatte die Verhältnisse direkt vor Augen.
Aber in Deutschland schneiden beim Bildungssystem weiterhin Sachsen, Bayern und Thüringen sehr gut ab. Was können die besser und effizienter als andere Bundesländer? Oder setzt das einen verhängnisvollen Kreislauf in Gang, so dass gut ausgebildete LehrerInnen in die Bundesländer gehen, wo das Niveau des Bildungssystem noch höher angesiedelt ist?
Auf der anderen Seite dürfte es auch für junge Menschen nicht motivierend sein, den Beruf LehrerInnen ergreifen zu wollen, wenn grundsätzlich nur über die Schwachstellen gesprochen wird und das vorwiegend von denen, deren eigene Schulzeit schon viele Jahrzehnte vorüber ist.
Es ist so wie in den Pflegeberufen: da wird auch nur Negatives berichtet und dies hält junge Menschen davon ab, in diesen beruflichen Bereich zu gehen. Olga