Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg

Aktuelle Themen Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 22.01.2011, 23:24:01
Stimmt Hans,
es ist wieder mal ein Bauernopfer.
adam
adam
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von adam
als Antwort auf rolf † vom 22.01.2011, 23:35:22

Es ist doch ein normaler Vorgang, wenn jemand, der objektive Ermittlungen als Betroffener beeinflussen könnte, von diesem Posten entfernt wird. Etwaiges Tarnen und Täuschen wird so zumindest schwieriger.

Und als Bauernopfer würde ich den Kapitän nicht bezeichnen. Er ist der höchste Offizier am Ort des Geschehens und kein Opfer, wenn er rehabilitiert werden sollte. Die Entlassung ist auch in seinem Interesse. Ich frage mich, warum er nicht selber darum gebeten hat.

Dazu kommt noch, daß in Zukunft der jeweils oberste Dienstgrad, der bei Ermittlungen betroffen ist, mit seiner Entlassung rechnen muß. In Hinblick darauf, daß die Bundeswehr bald nur noch aus Freiwilligen und Berufssoldaten bestehen wird, halte ich die Entlassung des Kapitäns auch für einen Wink mit dem Zaunpfahl. Gerade im Kreis höherer Offiziere wird das Beachtung finden.

--

adam
hugo
hugo
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 22.01.2011, 23:24:01
Was ist das für eine Entscheidung? Auf Druck der Öffentlichkeit, wenn der Kapitän selber noch nicht gehört worden ist? Und sollte sich alles als "Humbug" erweisen, wird der Kapitän wieder rehabilitiert? Na dilettantischer geht's wohl nicht mehr? (Hafel )

hm hafel, das muss nicht so sein. Stell Dir mal vor Du bist selber in solch einem Fall betroffen
egal ob direkt oder indirekt, kannste Deiner Meinung nach nichts dafür (hast stets den Dienstweg die Dienstvorschriften eingehalten und Dich nach bestem Wissen verhalten)

Was liegt da näher als Dich selber aus dem Verdacht herauszunehmen der entsteht, wenn Du Dich in dieser Sache als eigener Anwalt als Ermittler und Verteidiger Deiner Angelegenheit besonders hervortust.

adam schreibt das so ähnlich wenn ich ihn recht verstanden habe.

Wenn Du Dir nix vorzuwerfen hast (das tun schon andere für Dich, da kannste Dich drauf verlassen, schnell sind Neider und Kritiker zur Stelle) dann musste auch nicht mit drinne rummähren, das macht nur noch mehr verdächtig, vonwegen Maulkorb und Vertuschung usw,,
da kannste Dich lieber dem Verdacht des Kneifens aussetzen und der Vermutung: aha nun haut er ab usw ,wass ja auch zumeistens kommt,,
umso besser stehste nachher da wenn Unabhängige Unverdächtige Deine Unschuld feststellen.

übrigens haben wir wohl zwei Diskussionen,,einmal die vielen bzw wenigen Vorkommnisse bei der BW und zum Anderem der Umgang mit dem Umgang mit Diesen.

Ich hab nicht das Gefühl das es in der BW zu viele solcher Vorfälle gibt (das ist relativ) aber ich bin mir sicher das es aufgrund der Angst vor Veröffentlichung und/oder Bestrafung und/oder Falschdarstellung usw zu versuchten und gelungenen Vertuschungen kommt und erst dadurch ein weiteres großes Problem nämlich das der Unredlichkeit aufkommt.

und davon wird dann auch die oberste Führung direkt betroffen, weil eben für die Gesamtdisziplin oder Disziplinlosigkeit eines Heeres, einer Armee nun mal nicht der Gefreite XY oder der Major YX Hauptverantwortlich ist sondern der oberste Chef.

beinahe wär das ja schon beim Fundusfall schief gegangen , da wurde auch gemunkelt,,oder bei den Rekrutenmisshandlungen in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne oder die rechtsradikalen Auswürfe die immer mal wieder zutagetreten ,,,

anscheinend handeln zu viele Vorgesetzte (siehe auch die vermeintlich unter Verschluss und in den Archiven gesicherten Beweisvideos und Berichte der Schweinereien im Irak bei den Amis oder die Selbstmordraten bei den Russen usw.)
nach dem Motto, was unter uns bleibt, regt Niemanden auf,,,

das wird in der heutigen Zeit viel öfter aufgedeckt und kommt ans Tageslicht als früher,,,und darauf sind Viele noch nicht vorbereitet bzw wollen das nicht wahrhaben und bleiben noch bei der alten Vertuschungsmasche, Tarnen, Täuschen, Hinhalten Aussitzen, Gras wachsen lassen,,
hugo

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Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 22.01.2011, 22:04:43
"Erstaunlich finde ich die Abberufung des Kapitäns Schatz noch bevor die Untersuchungskommission ihre Arbeit aufgenommen hat."(Karl)
"Auf Druck der Öffentlichkeit, wenn der Kapitän selber noch nicht gehört worden ist?"(havel)
geschrieben von karl, havel


Was ist denn an der Abberufung eines Kommandeurs oder Leiters so SENSATIONELLES.
Der Kapitän ist doch nicht aus der Bundeswehr entlassen worden - er ist quasi beurlaubt worden.
Allein zwischen 2000 und 2005 wurden 64 höhere Bundeswehrkommandeure( ab Major aufwärts)beurlaubt - also vom Kommando entbunden, weil es staatsanw. Ermitlungen zu Vorkommnissen gab.
Das hat ulkigerweise die Medien nicht interessiert.
Woran könnte das wohl liegen?

Das ist doch auch deshalb keine Vorverurteilung, weil bestimmte Medien ( Kieler Nachrichten, Spiegel, Bild...)das schreiben.

Ich halte das für notwendig und in allen Bereichen( auch Wirtschaft, Behörden ...) üblich, wenn staatsanwaltliche Untersuchungen stattfinden.

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 23.01.2011, 01:16:57
Hätte Kapitän Schatz in dieser Affäre das gleiche harte Rückgrat gehabt, das er anscheinend beim Schikanieren seiner jungen Rekruten gezeigt hat, wäre er von selbst zurückgetreten, bis alles geklärt ist. Diese "Meuterei" hatte seine Ursachen.

Ein ehemaliger Bundeswehrgeneral zeichnete unlängst in einer TV- Debatte die verschlungenen Wege auf, die es braucht, bis ein Vorkommnis bei der BW beim obersten Dienstherrn - in diesem Fall v. Guttenberg- landet. Auf diesem Weg wird so viel vertuscht, geleugnet, verharmlost, dass es fast ein Wunder ist, dass überhaupt etwas an die Öffentlichkeit dringt.
Das ist allerdings nicht nur bei der BW Deutschland so, sondern offenbar militärischer Usus in allen Ländern.

Ich vermute, bei Berufssoldaten wird das nicht besser, sondern noch eingeschworener.

Luchs

adam
adam
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 23.01.2011, 10:27:57

So sehe ich das auch Luchs.

Das Thema "Bürger in Uniform" wird nach der Umstrukturierung der Bundeswehr wichtiger denn je. Bisher wurde das innerhalb der Bundeswehr wohl nur für die Wehrpflichtigen verstanden. Nun müssen einige Offiziers-Herrschaften lernen, daß das auch für sie gilt und zwar als Pflicht.

Der Vorfall auf der Gorch-Fock war sicher schlimm, weil eine junge Frau ums Leben kam, ebenso der Tod des Soldaten in Afghanistan, aber daß ganz offensichtlich die Post der Soldaten zensiert wurde, zeugt in Offizierskreisen von einem Standesdünkel, der nicht sein darf. Hier muß parlamentarische Demokratie gelernt und begriffen werden. Wer das nicht einsieht, ist im Dienst der Bundeswehr fehl am Platz und muß gefeuert werden.

--

adam



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hafel
hafel
Mitglied

Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 23.01.2011, 09:36:18
Nein Hugo:

Ich gebe noch einmal den Originaltext vom Verteidigungsminister ein:

"Damit reagierte Minister zu Guttenberg auf den anhaltenden Druck der Öffentlichkeit und der Oppositionsparteien im Bundestag. Mit dem Wechsel des Kommandanten soll der Druck aus der politischen Diskussion genommen werden. Die Marine bestätigt, dass dies keine abschließende Entscheidung sei. Wenn sich die Vorwürfe als haltlos herausstellen sollten, wird der Kommandant voll rehabilitiert."

Wenn es dem VM um eine faire ergebnisoffene Ermittlung geht, muss er es entsprechend formulieren! Wenn er sagt: "auf anhaltenden Druck der Öffentlichkeit", dann reagiert er nur auf Pressemeldungen. Er hätte doch auch genauso sagen können: "um die Ermittlungen fair und unbeeinflusst zu führen, wird der Kapitän Schatz zunächst von seinem Amt entbunden" Das klingt schon anders. Politiker, die sich dem Druck der Presse (Bild Zeitung) beugen, sind mir suspekt. Hugo, da hast Du früher schon ganz anders geurteilt.

Nach wie stehe ich zur Unschuldsvermutung, bis klare Beweise vorliegen. Ich habe klar und deutlich den Wehrbeauftragten kritisiert, da er einseitig geurteilt hat. Beide Seiten müssen erst gehört werden!

Hafel
hafel
hafel
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Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 23.01.2011, 10:27:57
@ Luchsi: "beim Schikanieren seiner jungen Rekruten"

Ich wundere mich etwas über Deine Anmerkung!

Wer hat denn bisher von Schikane gesprochen???

Bisher nur die zurück geschickten Kadetten. Sollte da nicht auch die Stammbesatzung befragt werden?

Der leitende Staatsanwalt aus Kiel, der das Unglück vom November untersucht hat (kann man nachlesen, wenn man möchte) hat klar festgestellt, dass "Fremdeinwirkung" -also Druck von Außen nicht vorlag.

Warum beteiligst Du Dich an einer Vorverurteilung (Schuikane) wenn die andere Seite erst am Donnerstahg verhört wird?

Ich schüttele da nur den Kopf.

Hafel
luchs35
luchs35
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Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 23.01.2011, 10:54:23
"Damit reagierte Minister zu Guttenberg auf den anhaltenden Druck der Öffentlichkeit und der Oppositionsparteien im Bundestag.

Eine Frage, Hafel: Hat das v. Guttenberg so gesagt, oder ist das eine Interpretation von der Presse- so klingt es nämlich, sonst hätte der Satz mit "Ich....." beginnen müssen.

Luchs
hafel
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Re: Der von Bild getriebene Minister
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 23.01.2011, 10:50:34
Richtig Adam: "der Vorfall auf der Gorch-Fock war sicher schlimm, weil eine junge Frau ums Leben kam, ebenso der Tod des Soldaten in Afghanistan, aber daß ganz offensichtlich die Post der Soldaten zensiert wurde, zeugt in Offizierskreisen von einem Standesdünkel, der nicht sein darf. Hier muß parlamentarische Demokratie gelernt und begriffen werden. Wer das nicht einsieht, ist im Dienst der Bundeswehr fehl am Platz und muß gefeuert werden."


Aber zunächst müssen die Fälle geklärt, WER hier die Schuld hat und nicht einfach auf das Offizierkorps eingedroschen werden. Kann nicht auch eine zivile Stelle "in der Heimat" die Post zensiert haben? Weißt Du genau dass es Offiziere waren?

Hafel

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