Biowissenschaften Neustart in Kopf

miriam
miriam
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von miriam
Beim besten Willen - ich kann Euch nicht folgen, denn eigentlich ist es so:

http://www.marienkapelle.de/Fragezeichen.gif[/img]

[i]Was wollt' ich eben sagen???


Miriam
luchs35
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von luchs35
Die hier geschilderten "Denklöcher" kenne ich alle aus eigener Erfahrung Aber ich habe noch eine: ich muss einkaufen, Kühlschrank ist leer, im Bad fehlt einiges, Wäsche muss gewaschen werden etc. Natürlich schreibe ich alles auf, ich will ja nicht im Supermarkt stehen und nicht mehr wissen, was ich brauche. Bis hierhin ist es wohl normaler Ablauf.

So- und nun vergesse ich aber schon zuhause die Einkaufsliste, Schrecksekunde- dann volle Konzentration. Ich stelle mir den Merkzettel vor und kann ihn ablesen. Noch nie habe ich dabei vergessen einzukaufen, was zuhause auf dem Tisch als Einkaufsliste lag.
Spielt mir also mein Gehirn einen Streich, wenn ich mir einbilde, ich vergesse, was ich kaufen will, wenn ich es nicht aufschreibe? Oder ist es nur Merkfaulheit?

Gehe ich aber los, obwohl ich gar keine Liste gemacht habe, vergesse ich das meiste, was gebraucht wird. Ob das eine Art fotografisches Gedächtnis ist, weil ich vorher ja die Liste aufgeschrieben habe ?

Ja, mein Gehirn- das unbekannte Wesen...

Luchs
kolli
kolli
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von kolli
als Antwort auf luchs35 vom 04.10.2012, 13:16:35
.... Ich stelle mir den Merkzettel vor und kann ihn ablesen. Noch nie habe ich dabei vergessen einzukaufen, was zuhause auf dem Tisch als Einkaufsliste lag.....

Ja, mein Gehirn- das unbekannte Wesen...

Luchs


Gratuliere zum Fotographischen Gedächtnis.
Gruß: kolli

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luchs35
luchs35
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von luchs35
als Antwort auf kolli vom 04.10.2012, 13:29:35
Danke, Kolli, hat aber auch Nachteile, vor allem, wenn man Gelesenes nicht mehr aus dem Kopf bringt und dann später nicht mehr genau weiß, habe ich das irgendwo gelesen oder hat mein Gehirn das "produziert"

Luchs
kolli
kolli
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von kolli
als Antwort auf luchs35 vom 04.10.2012, 13:51:34
Dennoch hätte ich doch auch gern so einen Photochip eingebaut,
würde er doch sicher beim Wiedererkennen von lange nicht mehr gesehenen guten alten Bekannten aktiv werden.
Da hab ich schon hin und wieder so einiges erlebt.
Gruß:
kolli
miriam
miriam
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von miriam
Es geht sicherlich vielen von Euch wie mir: das Altern allgemein, bereitet mir keine Angst - wohl aber der evtl. Verlust des Gedächnisses, auch wenn dies nur partiell wäre.

Um dies so gut wie möglich zu verhindern oder zu verzögern, mache ich mir nie Einkaufslisten, bzw. führe auch keinen Geburtstagskalender.
Wahrscheinlich entsteht dadurch für die grauen Zellen eine gewisse Mehrarbeit - die ich aber als Gedächtnistrainig betrachte.

Und siehe da - die im Kopf gespeicherten Daten, melden sich zur richtigen Zeit.

Vielleicht ist diese Methode einen Versuch wert?


Miriam

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val
val
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von val
als Antwort auf miriam vom 04.10.2012, 14:38:05
Mangelnde Konzentration = mangelndes Interesse? Es sind ja eher die notwendigen, aber langweiligen Dinge, die man nicht speichert und die nicht so spannend sind (Lebensmittel, Gebrauchsartikel usw).
Ich stand schon vor 20 Jahren (da war ich 54) oben auf der Leiter und wusste nicht, was ich da suchte.
Aber Geburtstage, Buch- und Filmtitel behalte ich immer, auch wichtige Termine - aber die schreibe ich
dann doch lieber auf
Gruss Val
hisun
hisun
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von hisun
als Antwort auf nasti vom 25.08.2012, 15:18:02
Nasti, ich habe das Buch und kann mich nur Deiner Begeisterung und auch
den Äusserungen der Presse anschliessen:

„Eines der besten Bücher des Jahres 2008“ The Guardian

"Endlich erfährt die Kraft des positiven Denkens wissenschaftliche Anerkennung. Dieses verblüffende, wundersame Buch stellt unsere gewohnte Welt auf den Kopf - mit Folgen für unsere Auffassung von Bildung, von Kultur und unsere gesamte Gesellschaft." New York Times

"Faszinierend. Doidges außergewöhnliche Darstellung der endlosen Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns macht Hoffnung." Oliver Sacks

Norman Doidge unter anderem:

Ständig Neues lernen, ist nach Ansicht des Harvard-Psychiaters Geroge Vaillant ein entscheidender Faktor für Glück und Gesundheit im Alter. Vaillant leitet die größte und längste derzeit laufende Untersuchung des menschlichen Lebenszyklus, die Harvard Study of Adult Development. Diese untersucht 824 Personen vom Teenagealter bis zu ihrem Lebensende. Die Testpersonen stammen aus drei Gruppen: aus Absolventen der Harvard University, sozial schwachen Einwohnern der Stadt Boston und Frauen mit einem überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten. Einige dieser Menschen, die heute über achtzig Jahre sind, werden nun schon seit sechs Jahrzehnten beobachtet. Vaillant kam zu dem Schluss, dass Alter nicht nur ein Verfallsprozess ist, wie viele jüngere Menschen denken. Ältere Menschen entwickeln häufig neue Fähigkeiten und sind weiser und sozial kompetenter als jüngere Erwachsene. Diese älteren Menschen neigen weniger zu Depressionen als junge Menschen und leiden in der Regel erst kurz vor ihrem Tod unter behindernden Krankheiten.

Ben Gurion, der erste Premierminister Israels, brachte sich im Alter selbst Altgriechisch bei, um die antiken Klassiker im Original lesen zu können. "Wozu soll das gut sein?", könnten Sie sich fragen. "Wem will ich etwas vormachen? Ich bin am Ende meines Weges angekommen!" Diese Art zu denken ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, denn sie beschleunigt den Verfall eines Gehirns, das alles verliert, was es nicht mehr benutzt.

Körperliche Aktivität ist nicht nur deshalb sinnvoll, weil sie die Bildung neuer Gehirnzellen fördert, sondern auch, weil sie das Gehirn mit Sauerstoff versorgt. Gehen, Radfahren oder jede Form des Herz-Kreislauf-Sports stärkt das Herz und die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, und tragen dazu bei, dass wir uns geistig wacher fühlen. Das wusste schon der römische Philosoph Seneca vor zweitausend Jahren. Neuere Forschungen zeigen, dass Sport die Produktion des Nervenwachstumsfaktors BDNF fördert, der bei der plastischen Veränderung eine entscheidende Rolle spielt. Alles, was Herz und Blutgefäße fit hält, kräftigt auch unser Gehirn. Dazu zählt auch eine gesunde Ernährung. Es ist gar kein Leistungssport erforderlich, es genügt, den Körper regelmäßig auf natürliche Weise zu bewegen. Schon zügiges Gehen regt die Entwicklung neuer Gehirnzellen an (van Praag und Gage).

Im Alter von neunzig Jahren entwarf der Architekt Frank Lloyd Wright das Guggenheim-Museum.

Mit 78 Jahren erfand Benjamin Franklin die Brille mit zwei Gläsern.

In ihrer Untersuchung der Kreativität fanden H.+ C. Lehman und Dean Keith Simonton heraus, dass wir zwar in den meisten Lebensbereichen zwischen 35 und 55 auf dem Höhepunkt unserer Kreativität stehen, dass aber Menschen zwischen 60 und 80, obwohl sie langsamer sind, noch immer so produktiv sind wie Mitte 20.

Der 91-jährige Cellist Pablo Casals wurde von einem Studenten gefragt: "Maestro, warum üben Sie noch?". Darauf antwortete Casals: "Weil ich Fortschritte mache."

Also, let’s go on

hisun
.*.
hisun
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von hisun
als Antwort auf luchs35 vom 04.10.2012, 13:16:35
Luchs, Du hast das wunderbar beschrieben - mir geht es genau so. Da ich immer in Eile bin (weiss nicht warum), vergesse ich oft den Einkaufszettel zu Hause. Die Schreckensminute ändert nichts daran, es passiert immer wieder. Nun habe ich das Glück, dass ich mit angestrengter Konzentration die Reihenfolge der aufgeschriebenen Dinge in Gedanken lesen kann. Vielleicht auch, weil die Reihenfolge dem Ladensystem angepasst ist, d.h. dem Durchgang vom Eingang bis zur Kasse, praktisch wie ich bin

Es geht mir auch mit Bildern so. Bilder, die ich gesehen habe, sind gespeichert. Darum plagen mich oft Bilder über das Elend auf dieser Welt. Ich kriege sie nicht mehr aus dem Kopf. So geht es mir auch mit Krimis oder Dok-Filmen. Noch Jahre danach plagen mich spezielle Szenen. Wenn ich einen Film gucke, dann schliesse ich die Augen, wenn was Schlimmes passiert.

Lesen oder hören sagen beeindruckt mich nie so, wie Bilder es tun.

Ja, das Gehirn, das unbekannte Wesen

hisun
.*.
luchs35
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Re: Neustart in Kopf
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hisun vom 04.10.2012, 18:56:26
Lach, Hisun, wir könnten eineiige Zwillinge sein, das alles kenne ich so gut! Aber damit kann ich leben. Nur wenn ich mit dem Navi verreise, korrigiere ich das Ding andauernd, was es mir oft richtig übel nimmt-vor allem, weil ich zuvor schon die Straßenkarte so genau ansehe, dass ich zumindest in etwa weiß, ob das Navi richtig führt

Luchs

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