Die unbelebte Natur Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter
Nach dem beängstigenden Beitrag "Die Reise nach Methusalem" den Loretta vor 3 Tagen dankenswerterweise verlinkt hat, ist hier eine logische Konsequenz der im Beitrag aufgezeigten Entwicklung nachzulesen: Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter (heise.de)
...
Eine andere logische Konsequenz wäre m.E. eine breite politische Offensive mit dem Ziel, soziale, kommunale und insbesondere familiäre Strukturen so zu stärken, dass gesellschaftlich integriertes Altern wieder möglich wird. Mir scheint jedoch, dass dies ausbleibt und weiterhin mit unerbittlichen ökonomischen Argumenten auf flexible Individualität gesetzt wird - und damit zuletzt natürlich auch auf Pflegeroboter. Es ist auch meine Generation, die hier ihre Zukunft plant. Ich bin sehr gespannt.
Dvd
...
Eine andere logische Konsequenz wäre m.E. eine breite politische Offensive mit dem Ziel, soziale, kommunale und insbesondere familiäre Strukturen so zu stärken, dass gesellschaftlich integriertes Altern wieder möglich wird. Mir scheint jedoch, dass dies ausbleibt und weiterhin mit unerbittlichen ökonomischen Argumenten auf flexible Individualität gesetzt wird - und damit zuletzt natürlich auch auf Pflegeroboter. Es ist auch meine Generation, die hier ihre Zukunft plant. Ich bin sehr gespannt.
Dvd
Re: Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter
Danke die David für dieses Thema - natürlich nicht für diese neue Errungenschaft des menschlichen Gehirns, die bei mir persönlich nur Angst erzeugt.
Wenn man dies auch noch betrachtet im Zusammenhang mit den Bestrebungen der Wissenschaft das menschliche Leben zu verlängern, dann stimmt eigentlich nicht nur mit dem Gehirn des Menschen einiges nicht, sondern auch mit seinem Geist nicht.
Ich gebe zu, dass ich erst erschrocken bin, als ich den Titel des Threads las – wobei ich doch wissen sollte, dass wenn du dieses Thema ansprichst, du dabei ähnlich empfindest wie auch ich. – und hoffentlich viele andere auch.
Kann es sein, dass das menschliche Gehirn sich in Richtung Dehumanisierung entwickelt?
Eigentlich würde sich auch darüber eine Diskussion lohnen.
Weißt du, da unterhalte ich mich schon lieber mit dem Tagebuch deines Dads – auch wenn ich ihm nicht gleich antworte – wie zum Beispiel jetzt, beim letzten Eintrag (# 029).
Vielleicht sollte man diese sogenannte Errungenschaft der Wissenschaft auch im Zusammenhang mit einem anderen, dramatischen Problem betrachten: die Wissenschaft könnte einiges dazu beitragen, das Hauptproblem der Menschheit wenigstens zum Teil zu lösen.
Und dieses Hauptproblem - ist nach wie vor der Hunger.
Lieben Gruß von Miriam
Wenn man dies auch noch betrachtet im Zusammenhang mit den Bestrebungen der Wissenschaft das menschliche Leben zu verlängern, dann stimmt eigentlich nicht nur mit dem Gehirn des Menschen einiges nicht, sondern auch mit seinem Geist nicht.
Ich gebe zu, dass ich erst erschrocken bin, als ich den Titel des Threads las – wobei ich doch wissen sollte, dass wenn du dieses Thema ansprichst, du dabei ähnlich empfindest wie auch ich. – und hoffentlich viele andere auch.
Kann es sein, dass das menschliche Gehirn sich in Richtung Dehumanisierung entwickelt?
Eigentlich würde sich auch darüber eine Diskussion lohnen.
Weißt du, da unterhalte ich mich schon lieber mit dem Tagebuch deines Dads – auch wenn ich ihm nicht gleich antworte – wie zum Beispiel jetzt, beim letzten Eintrag (# 029).
Vielleicht sollte man diese sogenannte Errungenschaft der Wissenschaft auch im Zusammenhang mit einem anderen, dramatischen Problem betrachten: die Wissenschaft könnte einiges dazu beitragen, das Hauptproblem der Menschheit wenigstens zum Teil zu lösen.
Und dieses Hauptproblem - ist nach wie vor der Hunger.
Lieben Gruß von Miriam
Liebe Miriam,
es lohnt sich, den verlinkten Artikel zu lesen, denn diesmal geht es nicht um humanoide Pflegeroboter, sondern um ganz praktische Hightech-Alltagshilfen, wie z. B. eine Gehhilfe als aktiv unterstützendes Außenskelett oder um einen "intelligenten", sich autonom bewegenden Toilettenstuhl. Die Arbeit der menschlichen Pflegekräfte wird dadurch nicht unnötig, aber sehr erleichtert, was dem Patienten zugute kommen wird.
Die aus der demografischen Umwälzung resultierenden Probleme können durch solche Entwicklungen m. E. schon abgemildert werden. Jedenfalls ist den Pflegenden wie den Pflegebedürftigen durch Technikverweigerung nicht zu helfen.
Beste Grüße und für alle der Wunsch, möglichst nie auf Vollpflege angewiesen zu sein, Karl
es lohnt sich, den verlinkten Artikel zu lesen, denn diesmal geht es nicht um humanoide Pflegeroboter, sondern um ganz praktische Hightech-Alltagshilfen, wie z. B. eine Gehhilfe als aktiv unterstützendes Außenskelett oder um einen "intelligenten", sich autonom bewegenden Toilettenstuhl. Die Arbeit der menschlichen Pflegekräfte wird dadurch nicht unnötig, aber sehr erleichtert, was dem Patienten zugute kommen wird.
Die aus der demografischen Umwälzung resultierenden Probleme können durch solche Entwicklungen m. E. schon abgemildert werden. Jedenfalls ist den Pflegenden wie den Pflegebedürftigen durch Technikverweigerung nicht zu helfen.
Beste Grüße und für alle der Wunsch, möglichst nie auf Vollpflege angewiesen zu sein, Karl
Re: Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter
Lieber Karl,
als Erwiderung möchte ich gerne hier eine reelle Geschichte erzählen.
Seit 27 Jahren werde ich in einer Praxis für Manuelle Therapie (bzw. Lymphdrainage) behandelt. Mein Glück dabei ist, dass meine Therapeutin nicht nur exzellent auf ihrem Gebiet ist – aber mir mittlerweile eine sehr gute Freundin geworden ist.
Vor zwanzig Jahren erkrankte ihre Mutter (damals erst etwas über 50 Jahre alt), schwer an Krebs.
Meine Therapeutin und ihr Mann nahmen die schwerkranke Frau ohne zu zögern bei sich auf – obwohl es noch andere 5 Geschwister gab, die in dieser Angelegenheit keinen Finger rührten.
Die Praxis lief fast ohne Einschränkungen weiter, trotzdem war die Betreuung der schwerkranken Frau, optimal.
Nachdem die Mutter starb, unterhielt ich mich sehr vorsichtig mit meiner Therapeutin über diese Zeit der schweren Belastungen, in der die Geschwister ihr alles überlassen hatten.
Ich werde ihre Erwiderung darauf nie vergessen: sie sagte, dass sie eigentlich dadurch das meiste von ihrer Mutter gehabt hatte – sie durfte ihren Tod miterleben – und auch immer intensiver helfen bzw. pflegen, da wo die Schwerkranke es nicht mehr schaffte.
Mein Eindruck ist, dass wir oder unsere Gesellschaft, sich immer mehr davor scheuen, bzw. davor drücken, mit dem was auch das Leben ausmacht konfrontiert zu werden: mit schwerer Krankheit, daraus resultiernde Hilflosigkeit - und Tod.
Miriam
als Erwiderung möchte ich gerne hier eine reelle Geschichte erzählen.
Seit 27 Jahren werde ich in einer Praxis für Manuelle Therapie (bzw. Lymphdrainage) behandelt. Mein Glück dabei ist, dass meine Therapeutin nicht nur exzellent auf ihrem Gebiet ist – aber mir mittlerweile eine sehr gute Freundin geworden ist.
Vor zwanzig Jahren erkrankte ihre Mutter (damals erst etwas über 50 Jahre alt), schwer an Krebs.
Meine Therapeutin und ihr Mann nahmen die schwerkranke Frau ohne zu zögern bei sich auf – obwohl es noch andere 5 Geschwister gab, die in dieser Angelegenheit keinen Finger rührten.
Die Praxis lief fast ohne Einschränkungen weiter, trotzdem war die Betreuung der schwerkranken Frau, optimal.
Nachdem die Mutter starb, unterhielt ich mich sehr vorsichtig mit meiner Therapeutin über diese Zeit der schweren Belastungen, in der die Geschwister ihr alles überlassen hatten.
Ich werde ihre Erwiderung darauf nie vergessen: sie sagte, dass sie eigentlich dadurch das meiste von ihrer Mutter gehabt hatte – sie durfte ihren Tod miterleben – und auch immer intensiver helfen bzw. pflegen, da wo die Schwerkranke es nicht mehr schaffte.
Mein Eindruck ist, dass wir oder unsere Gesellschaft, sich immer mehr davor scheuen, bzw. davor drücken, mit dem was auch das Leben ausmacht konfrontiert zu werden: mit schwerer Krankheit, daraus resultiernde Hilflosigkeit - und Tod.
Miriam
Re: Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter
Wie Karl schon schrieb, hier soll nicht der pflegende Mensch ersetzt sondern unterstützt werden.
Das Problem der Vereinsamung, das du ansprichst, ist eine Folge der Mobilitätsforderung unserer Politiker. Dabei ist es gleich, welcher Partei sie angehören. Gefordert wird die Einstellung, wie sie z.B. Olga hat(hatte?): Keine Bindung, daher Zeit für ständige Weiterbildung und flexibel bei der Wahl des Wohnortes.
Für Nachwuchs sollen doch andere sorgen, gibt ja genügend Dumme.
Das Problem der Vereinsamung, das du ansprichst, ist eine Folge der Mobilitätsforderung unserer Politiker. Dabei ist es gleich, welcher Partei sie angehören. Gefordert wird die Einstellung, wie sie z.B. Olga hat(hatte?): Keine Bindung, daher Zeit für ständige Weiterbildung und flexibel bei der Wahl des Wohnortes.
Für Nachwuchs sollen doch andere sorgen, gibt ja genügend Dumme.
Re: Panasonic und Toyota entwickeln Pflegeroboter
Rolf, aus dieser Unterstützung – und auch den gesellschaftlichen Trend den du ja selber beschreibst mitberücksichtigend – wird nach meinen Befürchtungen, bald das – zumindest partielle Ersetzen erfolgen.
Es geht im Grunde genommen, wenn wir über die menschliche Hilfe sprechen, eigentlich um eine humane Hilfe.
Miriam
Es geht im Grunde genommen, wenn wir über die menschliche Hilfe sprechen, eigentlich um eine humane Hilfe.
Miriam
Wo siehst du denn den Unterschied zwischen menschlich und human?
Hallo Miriam,
auch wenn ich dem Link von buchfreund noch nicht gefolgt bin, hatte ich von Anfang an seinen Thread so verstanden wie auch Karl: dass es um mechanische Unterstützungen zur Erleichterung der Pflege geht.
Über manches davon hätte sich Deine Therapeutin damals sicher auch gefreut und werden sich sicher auch viele Pflegekräfte freuen: wenn es ihnen (körperlich) leichter gemacht wird, ihre Patienten zu heben, umzulagern, zu bewegen etc.
Viele Pflegekräfte geben auch aus diesem Grund frühzeitig auf, weil sie die Arbeit einfach körperlich nicht mehr leisten können.
Damit meine ich sowohl professionelle Pflegekräfte wie auch pflegende Angehörige.
Das hat nichts mit der menschlichen Komponente der Pflege zu tun!
auch wenn ich dem Link von buchfreund noch nicht gefolgt bin, hatte ich von Anfang an seinen Thread so verstanden wie auch Karl: dass es um mechanische Unterstützungen zur Erleichterung der Pflege geht.
Über manches davon hätte sich Deine Therapeutin damals sicher auch gefreut und werden sich sicher auch viele Pflegekräfte freuen: wenn es ihnen (körperlich) leichter gemacht wird, ihre Patienten zu heben, umzulagern, zu bewegen etc.
Viele Pflegekräfte geben auch aus diesem Grund frühzeitig auf, weil sie die Arbeit einfach körperlich nicht mehr leisten können.
Damit meine ich sowohl professionelle Pflegekräfte wie auch pflegende Angehörige.
Das hat nichts mit der menschlichen Komponente der Pflege zu tun!
Bis Pflegekräfte auf solche Unterstützung hoffen dürfen, wird noch viel Zeit vergehen.
Klingt toll, Pflegebetten, von denen sich bequeme Rollstühle abkoppeln lassen,
haarewaschende Pflegeroboter....
Wer soll das bezahlen? Die Krankenkassen und Pflegeversicherungen keinesfalls,
solange es unterbezahlte Pflegekräfte oder 1€-Jobber geben wird. Es sind ja bis
jetzt noch nicht mal alle Krankenhausbetten mit verstellbaren Lattenrosten
ausgestattet aus Kostengründen!
Klingt toll, Pflegebetten, von denen sich bequeme Rollstühle abkoppeln lassen,
haarewaschende Pflegeroboter....
Wer soll das bezahlen? Die Krankenkassen und Pflegeversicherungen keinesfalls,
solange es unterbezahlte Pflegekräfte oder 1€-Jobber geben wird. Es sind ja bis
jetzt noch nicht mal alle Krankenhausbetten mit verstellbaren Lattenrosten
ausgestattet aus Kostengründen!
Das ist natürlich klar.
Aber: "jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt" (chines.)
Aber: "jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt" (chines.)