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Diskussion historischer Ereignisse 300 Jahre Meissner Porzellan - Manufaktur

sarahkatja
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300 Jahre Meissner Porzellan - Manufaktur
geschrieben von sarahkatja
300 Jahre Meissner Porzellan.

Der Jagd nach Gold verdankt die Meissner Porzellanmanufaktur in diesem Jahr ihr 300 jähriges Bestehen.

Damals bedeutete es die Erfüllung eines großen Wunsches der Fürsten, unabhängig von dem teuren chinesischen Import zu werden, denn es gehörte zu ihrem Ansehen, dass jeder Fürst eine eigene stattliche Porzellansammlung vorzuweisen hatte.

August der Starke sammelte in seiner Zeit 35 000 Kunstobjekte aus Porzellan, wovon die Hälfte aus China importiert war.

Schon seit dem 7. Jahrhundert beherrschten die Chinesen die streng gehütete Kunst, weißes Porzellan herzustellen.

Um seinem Lehrherrn in Berlin zu imponieren, behauptete der in Thüringen geborene Apothekerlehrling Johann Friedrich Böttger, Anfang des 18. Jahrhunderts, aus Silber Gold machen zu können und er scheute sich nicht, diesen Schwindel vielen staunenden Augen vorzuführen.

Er hatte das Pech, dass der preußische König Friedrich I. 1701, sowie auch der sächsische Kurfürst August der Starke von seinen Experimenten und seiner Verbindung zu dem Alchemisten Johannes von Löwenstein erfuhren.

Um einer Festnahme zu entgehen, floh Böttger von Berlin nach Sachsen, wo ihn August der Starke gefangen nahm.

In der Festung Königstein, unter strenger Bewachung und unter kurfürstlicher Kontrolle, sollte Böttger Gold herstellen.

Als alle Versuche keinen Erfolg brachten, engagierte der Fürst, zur Unterstützung Böttgers, den Gelehrten Ehrenfried Walter von Tschirnhaus.
Beiden gelang, trotz vieler Experimente, nicht die Herstellung des Edelmetalls.

Von Tschirnhaus hatte sich schon vorher mit Versuchen zur Herstellung von Porzellan beschäftigt und nach immer wiederholten Goldumwandlungs - Misserfolgen wandten sich beide dieser neuen Aufgabe zu.

Im November 1707 gelang Böttger die Herstellung eines rotbraunen Feinsteinzeugs, das sogenannte „Böttger – Steinzeug.“

Zwei Monate später gelang es Böttger und von Tschirnhaus aus Kaolin, Quarz und Feldspat das erste deutsche weiße, harte Porzellan herzustellen.

Böttger soll aus Freude über den Erfolg über seiner Tür den Spruch angebracht
haben:“ Es machte Gott, der große Schöpfer, aus einem Goldmacher einen Töpfer.“

Am 23. Januar 1710 gab August der Starke in einem „allerhöchsten Dekret“ die Gründung der „Manufaktur Meißen“ bekannt, deren Leitung, nach Tschirnhaus Tod, Böttger übernahm.

Nach 12 jähriger Gefangenschaft erhielt er seine Freiheit zurück, doch seine Gesundheit war durch die vielen chemischen Experimente zerstört.

Nach langer Krankheit starb er mit nur 37 Jahren
am 13. März 1719 in Dresden.

Die Meissner Porzellan – Manufaktur befand sich mehr als 150 Jahre noch auf der Albrechtsburg, bis sie ins Meissner Triebischtal umzog, wo sie noch heute ihren Sitz hat.

Sarahkatja




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