Fernsehen und Film Neufeld, mitkommen!

Gillian
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Neufeld, mitkommen!
geschrieben von Gillian
Dieser neue Film - als "Drama" angekündigt - wird heute abend in der ARD gesendet.
Er behandelt das Thema Mobbing in der Schule.
Die in den Medien häufig beschriebenen Vorkommnisse dieser Art ziehen mich immer tagelang runter, und ich weiß noch nicht, ob ich mir dieses "Drama" antue.
Ändern kann ich diese Welt sowieso nicht mehr. Freiheit gut und schön - es gibt sie aber eigentlich nur für die Stärkeren.
Vielleicht schalte ich die letzten zehn Minuten mal ein, um festzustellen, ob sich tatsächlich etwas gebessert hat (wenigstens im Film).
Gi.
olga64
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gillian vom 02.04.2014, 15:27:29
Dieser TV Film erhält eine sehr gute Kritik in der Südd. Zeitung. Ich werde ihn mir am Samstagabend auf Einsfestival ansehen. Wir können (und wollen) so vieles nicht ändern, was um uns und mit uns passiert. Aber trotzdem schaue ich mir solche gesellschaftskritischen Filme sehr gerne an - Mobbing ist ja auch kein Einzelproblem von Schulkindern, sondern kommt doch in jeder Altersgruppe vor, oder? LG Olga
Gillian
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von Gillian
als Antwort auf olga64 vom 02.04.2014, 15:35:46
Aber ältere Mobbingopfer sind nicht so hilflos wie Schulkinder, sie können Gegenmaßnahmen ergreifen.
Wenn in der Schule nicht einmal die Lehrkräfte eingreifen (dürfen?), der FREIHEIT wegen (wie mir klaus in einem anderen Thread erläuterte), wird das Leben dieses schüchternen Kindes zur Hölle.
Sehen Sie das nicht auch so, Olga? Sie treten doch sonst auch immer im ST für das Wohl der Kinder ein.
Gi.

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olga64
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gillian vom 02.04.2014, 16:02:06
Kinder haben auch Eltern und ich hoffe für die Kinder, dass zu denen so viel Vertrauen herrscht, dass sie sich ihnen anvertrauen und dann die Eltern die nötigen Schritte unternehmen. Sofort wieder als 1. Instanz einen Lehrer zu benennen (der ja nicht nur für ein Kinder, sondern für ca 30 zuständig ist und in erster Linie Wissen vermitteln soll) finde ich unrealistisch.
Eltern habe heute viel Mitspracherecht auch in den Schulen und auch interdisziplinäre GEspräche zwischen den Eltern beider "Parteien" sollten doch möglich sein, oder?
Und ob es Kinder hier schwerer haben als z.B. ein älterer Mensch, der allein und isoliert lebt und z.B. von der Hausgemeinschaft gemobbt wird, wage ich sehr zu bezweifeln, da diesem sicher oft unterstellt wird, dass er oder sie aus Altersstarrsinn falsch reagiert.
ABer auch das Internet bietet viel Raum und MÖglichkeiten für Mobbing für alle Altersklassen - erleben wir ja selbst als User oft, wir hier rumhantiert wird - auch hier überlebt dann nur der Stärkere, oder? Olga
Gillian
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von Gillian
als Antwort auf olga64 vom 02.04.2014, 16:10:25
Liebe Olga, ich habe einen ganz schlimmen Fall in meinem eigenen Umfeld.
Gerade die schüchternen Kinder erzählen zu Hause nichts, sondern leiden still vor sich hin.
Die Lehrkräfte bemerken es zwar, informieren die Eltern aber nicht (in meinem erwähnten Fall ist das so).
Wenn die Eltern es dann über Umwege erfahren (von anderen Eltern oder Mitschülern), stehen sie trotzdem hilflos daneben, denn IN DER SCHULE haben sie NICHTS zu bestimmen!
Gespräche mit den Eltern der Mobber? - Aussichtslos. Die freuen sich doch, dass ihr Kind so dominant und "erfolgreich" ist und haben keinerlei Interesse, daran etwas zu ändern. Glauben Sie mir, es ist nicht alles so ideal wie Sie es beschreiben.
Gi.
olga64
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gillian vom 02.04.2014, 16:25:42
Natürlich kann ich es nicht 100%ig richtig beurteilen - das kann sicher keiner, weil auch Mobbing zu vielschichtig ist. Aber ich denke, auch später erfahren die Menschen Mobbing, z.B. an ihrer Arbeitsstelle. Da ist dann auch keiner,der helfen wird - nur sie selbst können es (die Betroffenen). ABer letztendlich muss auch Mobbing hinterfragt werden - in den meisten Fällen geht ja was voraus und es erfolgt eine Reaktion - und da helfen dann nur Gespräche mit den Beteiligten, auch zusammen mit einem Mediator oder Psychologen. Es wurde immer gemobbt (früher nannte man dies anders) und jeder wird Beispiele aus seiner Kindheit kennen, wo er oder sie allein abseits stand, weil eine Gruppe grausamer Kinder mit Anführer dies so befehligte. Die einen isolieren sich dann, die anderen hauen drau und der Rest überwindet es und lernt vielleicht noch draus. Olga

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ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf Gillian vom 02.04.2014, 16:25:42
Gillian
meine Tochter " unterrichtet " Lehrer an Schulen , wie sie mit Mobbing und Gewalt an ihrer Schule umgehen können.
Es ist durchaus nicht so, dass Lehrer nicht eingreifen dürfen, sie wissen nur meist auch nicht wie.
Die meisten Lehrer sind nicht gut ausgebildet, was Pädagogik betrifft.
Es gibt schon diverse Anlaufstellen, die auch Eltern, Lehrern und Kindern helfen mit dem Problem fertig zu werden.
Dort bekommen Deine Bekannten sicher Hilfe , auch in ihrer Nähe.

Hilfe
Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gillian vom 02.04.2014, 16:25:42
Hallo Gillian,
meine Tochter war ein zartes kleines Mädchen von 7 Jahren und ging
in einer Grundschule,an der eine Hauptschule angegliedert war.
Als sie nicht mehr zur Schule gehen wollte, bekam ich heraus das sie ständig von ca. 13 bis 14 jährigen Jungen geärgert wurde.
In einer Pause bin ich auf dem Schulhof gegangen und habe mir zeigen lassen wer die Bengels sind und habe denen das passende mit Nachdruck gesagt, das Resultat war das sie meine Tochter in Ruhe ließen.
Ein paar Jahre später in der Realschule zu einen Elternabend,
habe ich über die Lehrerin nur den Kopf schütteln können.
Sie erzählte uns , das einige Kinder in der Klasse, sich nicht benehmen könnten, sie würden permanent den Unterricht stören und sie wisse sich nicht anders zu helfen, als so lange vor die Türe zugehen,bis Ruhe in der Klasse wäre.
Diese Lehrerin konnte ich nicht bedauern, und mich hat nicht gewundert das die Kinder sie nicht respektierten.
Das war ein Armutszeugnis der Lehrerin, wenn Lehrer es nicht schaffen sich Respekt der Schule zu verschaffen , haben sie offensichtlich den falschen Beruf gewählt.
Gillian
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von Gillian
Ich habe mir die letzten zehn Minuten angeschaut in der Erwartung, dass eine hoffnungsvolle Lösung angeboten wird.
Doch damit war nichts .
Nachdem der Junge "therapiert" worden war, suchten sich die Mobber ein anderes Opfer .
Der nächste Film heißt dann wohl "Müller, mitkommen!".

Stellamaris und Catrinchen: Danke für eure Stellungnahmen und Hilfsangebote. Grundlegend wird sich kaum was ändern.
Gi.
olga64
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Re: Neufeld, mitkommen!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 02.04.2014, 19:30:41
Ich finde auch, dass den Lehrern hier oft unrecht getan wird. Was sollen sie tun? Sie müssen ja auch Unparteilichkeit üben und sind keine Richter - sie müssen die Klasse in ihrer Gesamtheit führen und beurteilen. Und gerade bei sog. Mobbing-Vorfällen wird ja auch gelogen: diejenigen, die mobben, schliessen sich zu Gruppen zusammen und lügen evtl. - oft aber auch ein Opfer und meist sind Dinge vorausgegangen, die dazu führen.
Wie schon gesagt- Mobbing werden diese Schulkinder auch später in ihrem Berufsleben erfahren - und da ist kein Lehrer, keine Mami, die helfend eingreifen könnte. Ein Chef, dem das zu viel wird und der den Betriebsfrieden seines Unternehmens gefährdet sieht, wird dann irgendjemandem kündigen - und dies nicht pädagogisch wertvoll.
Es liegt an den Eltern, diese Unwägbarkeiten des menschlichen (Zusammen)-Lebens zu erklären und den Kindern Kraft zu vermitteln, damit diese damit umgehen können. Daraus kann Stärke erwachsen, denn das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Olga

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