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Fitness Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat

Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich brauche in folgender Sache Euren Rat:

Ende Januar 2008 hatte ich die hiesige Filiale einer großen Fitnessstudio-Kette aufgesucht. Bei meiner Recherche nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten war ich auf deren Internetseiten gestoßen, und das dort beschriebene Kurs- und Gerätetrainingsangebot – unter professioneller und individueller Betreuung – hatte mein Interesse geweckt.

Dem Herrn, der mich in Empfang nahm, erklärte ich, dass ich nach einer individuell betreuten Trainingsmöglichkeit suche. Ich bezog mich auf die Informationen, die ich bei meiner Internet-Recherche gewonnen hatte.
Der Herr fragte mich zunächst nach meinem Alter, nach meinen Trainingszielen und ob ich über Vorerfahrungen im Gerätetraining verfüge. Ich erklärte ihm, dass ich orthopädische Probleme hätte, die ich mit Hilfe eines individuellen Trainings gezielt angehen wolle. Mehrfach wies ich darauf hin, dass ich über keinerlei Erfahrung mit Fitnessstudios und den dortigen Geräten verfüge, ich also nicht nur eine fachkundige Anleitung benötige, sondern auch eine individuelle Betreuung während des Trainings.

Mir wurde versichert, dass dies der Fall sei, das Studio werde sogar sportärztlich betreut.

Auf Empfehlung des Beraters und zu meiner Sicherheit buchte ich (wie ich annahm zusätzlich) noch ein Personal Training mit drei Trainingseinheiten à 30 Minuten. Erst als ich den Vertrag unterzeichnet und die Aufnahmegebühr (118,85 EUR) entrichtet hatte, bekam ich den Termin für die erste Trainingseinheit - 9 Tage nach Vertragsbeginn.
Leider machte mich die späte Bereitstellung des Personal Trainers erst stutzig, als ich zuhause in den mitgegebenen Unterlagen nach der bis dahin als selbstverständlich angenommenen weiteren individuellen Trainingsbetreuung suchte – vergeblich.

Erst jetzt wurde mir klar, dass es in dem Studio außer des - zusätzlich gebuchten - Personal – Trainers (und entgegen der Versicherung während des Verkaufsgespräches) eine individuelle Betreuung tatsächlich nicht gab.

Da ich den Vertrag ganz offensichtlich unter falschen Voraussetzungen unterschrieben hatte, nahm ich umgehend mit dem Studio telefonisch Kontakt auf (nur 2 Stunden nach Vertragsunterzeichnung), schilderte die Situation und bat um Stornierung. Ausführlich erklärte ich, dass ein Training ohne professionelle Anleitung und ohne durchgehende individuelle Betreuung für mich nicht in Frage käme. Ganz und gar ausgeschlossen aber sei, dass ich mit dem Training an mir bis dahin unbekannten Geräten beginnen könne, bevor mir ein Personal Trainer zur Verfügung stünde. Das gesundheitliche Risiko eines unbetreuten Trainings sei mir entschieden zu groß.

Mir wurde Verständnis signalisiert, gleichzeitig erklärte man mir, dass eine „hausinterne Stornierung“ zwar möglich sei, aber nur so lange der Vertrag noch nicht an die Zentrale in Frankfurt gescannt sei. Dies müsse zuvor mit der „Regionalleitung“ abgeklärt werden.

Bei dem Rückruf wenig später erhielt ich dann einen abschlägigen Bescheid: Die Regionalleitung – so die Dame am Telefon - hätte eine Stornierung abgelehnt, eben weil sich die Vertragsunterlagen (leider) bereits in Frankfurt befänden.

Also wandte ich mich telefonisch an den "Customer Service" der Frankfurter Zentrale, wo ich die Auskunft erhielt, eine Stornierung sei möglich, nur müsse diese in der hiesigen Filiale erfolgen. In Frankfurt benötige man lediglich die schriftliche Bestätigung über die vollzogene Stornierung. Weiter teilte man mir mit, dass die Vertragsunterlagen noch nicht in Frankfurt eingetroffen seien.

In der Annahme, dass einer Vertragsstornierung nun nichts mehr im Wege stünde, gab ich die Informationen der Frankfurter Zentrale umgehend an die hiesige Filiale weiter und bat noch einmal telefonisch und schriftlich, mich aus dem irrtümlich zustande gekommenen Vertrag zu entlassen und die Aufnahmegebühren an mich zurück zu überweisen. Die mir bei Vertragsabschluss ausgehändigte Zugangsberechtigung zu den Räumen und die "Triple-Pack-Karte" für den Personal-Trainer sandte ich mit gleicher Post zurück.

Statt einer Antwort erhielt ich einige Tage später ein "Willkommensschreiben" aus Frankfurt und kurz darauf ein weiteres Schreiben, in dem mein Ausscheiden bedauert wurde. Gleichzeitig wurde ich über die angefallenden Kosten in Höhe von EUR 178,75 informiert (Aufnahmegebühr, inkl. Kosten für das zusätzlich eingekaufte Personal-Training sowie zwei Monatsbeiträge), wovon ich 118,85 EUR bei Vertragsabschluss bereits entrichtet hatte.

Die noch geforderten beiden Monatsbeiträge werden in Kürze fällig.

Nach meiner Ansicht hat das Studio folgende Fehler gemacht:

Statt einer korrekten Aufklärung über die tatsächliche Betreuungssituation wurde mir während des Verkaufsgespräches suggeriert, dass die Trainingsvoraussetzungen gerade für mich geeignet seien und auch den Vorstellungen entsprächen, die ich zuvor bei meiner Internetrecherche gewonnen hatte. Wäre ich korrekt informiert und beraten worden, hätte ich den Vertrag niemals unterschrieben.

Der in meinem Fall ganz unverzichtbare Personal Trainer hätte mir natürlich ab sofort zur Verfügung gestellt werden müssen und nicht erst 9 Tage nach Vertragsunterzeichnung, da ich ohne Trainer ja gar nicht mit dem Training beginnen konnte, wollte ich mich nicht einer erheblichen gesundheitlichen Gefahr aussetzen.

Da ein Trainingsbeginn ohne Personaltrainer also ausgeschlossen war, konnte ich auch von der mir vertraglich zugesicherten vierzehntägigen "Wohlfühlgarantie" keinen Gebrauch machen.

Nach meiner Ansicht hat sich das Studio meine Unterschrift durch falsche Beratung und unterlassene Aufklärung erschlichen und müsste deshalb die entrichteten Gebühren an mich zurück erstatten.

Oder liege ich da falsch? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun?

Gruß, Ursula

pharaox
pharaox
Mitglied

Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von pharaox
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 13:21:45
Hallo Ursula,

ein ähnliches Problem hatte ich bei unserem Fitnesscenter auch!
Ich hoffe Du mußt nicht erst deinen Rechtsanwalt einschalten, wie es bei mir war. Alles nur leere Versprechungen. Selbst als wir den Prozess gewonnen hatten, wurde noch 3 Monate lang versucht den Beitrag vom Konto abzubuchen! Letztendlich, nach massiver Strafandrohung, haben sie aufgegeben.
Viel Glück

pharaox
Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pharaox vom 10.04.2008, 13:35:30
Hallo pharaox,

danke für Deine Antwort!
Inzwische ist leider klar, dass ich das Geld freiwiellich nicht zurück bekomme. Vielmehr muss ich damit rechnen, dass die noch ausstehenden beiden Monatsbeiträge (die ich natürlich nicht auch noch bezahlen werde) per Mahnbescheid eingetrieben werden.... ((

--
ursula

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 13:21:45
Du liegst nicht falsch.
Ich würde an deiner Stelle nicht lange rummachen und zum Anwalt gehen. Den hier zusammengestellten Text wird er zur Einführung in den Fall begrüßen.

Ich mag mir solchen Stress nicht antun und habe daher eine gute Rechtsschutzversicherung. Ein paar Mal habe ich bei verschiedenen Geschäfts-Gegnern (nicht Partnern) die Erfahrung gemacht, dass ein zackiger Brief auf dem Briefbogen einer Anwaltskanzlei genügt hat, um zum Ziel kommen.

PS Ein bisschen "Verpetzen" bei Verbraucherschuztorganisationen würde ich in Erwägung ziehen, die Anstrengung würde ich aufbringen.
--
silhouette
Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 13:21:45
hi ursula,

einen vorwurf musst du dir gefallen lassen: du selbst hast nichts schriftliches unternommen. überprüfe genau, ob du jetzt nicht einen jahresvertrag unterschrieben hast. ich würde dir auch empfehlen bei der verbraucherzentrale nachzufragen. vielleicht haben die ja schon ähnliche fälle vorliegen. ich würde dir auch empfehlen den einzugsermächtigung über den betrag unverzüglich schriftlich zu stornieren.
--
plumpudding
Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 15:00:19
Danke, silhouette!
Ich bin zwar rechtschutzversichert, habe aber so gar keine Lust auf einen Rechtsstreit ....
Sollte das Studio allerdings die Frechheit besitzen und die noch geforderten beiden Monatsbeiträge einklagen, werde ich mich natürlich wehren.

Ich habe auch schon daran gedacht, die Sache publik zu machen, weiß aber nicht, wen ich da am besten ansprechen soll. Hast Du (oder sonst jemand) eine Idee, wer auf dieses Thema anspringen könnte?

Hallo plumpudding,
auch Dir vielen Dank fürs Nachdenken und die Ratschläge!
Doch, ich habe alles Erforderliche schriftlich unternommen und habe auch einen Jahresvertrag rechtzeitig verhindert. Die Einzugsermächtigung habe ich auch sofort widerrufen. Sollte trotzdem von meinem Konto abgebucht werden (was ich für möglich halte), werde ich das Geld durch meine Bank postwendend zurück holen lassen.

Gruß, Ursula

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susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 15:33:34
@Ursula
Traurig dass es immer wieder solche Studios gibt.
Hattest du einen Zeugen bei dem Vetragsgespräch dabei? Dann bist du fein raus, andernfalls kann ich dir nur Glück wünschen!
--
susannchen
Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf susannchen vom 10.04.2008, 16:26:18
Hallo susannchen, vielen Dank für Deine Antwort!

Einen Zeugen habe ich leider nicht, jedoch habe ich ein Schreiben der Frankfurter Zentrale vom 11.03.08, das (zumindest nach meiner Ansicht) indirekt meinen Vorwurf der falschen Beratung bestätigt.

Dort heißt es: "....Natürlich haben wir eine ausführliche Rücksprache mit unserem Studio gehalten..... Laut unserem Herrn xxxx wurde in dem Beratungsgespräch aufgrund Ihres Wunsches nach persönlicher Betreuung auf die Möglichkeit des Personal Training hingewiesen, woraufhin Sie diese Empfehlung annahmen und 3 x 30 Minuten Personal Training buchten. Für uns zeigt sich kein Beratungsfehler unseres Kollegen. ...."

Ich wurde also nicht darauf hingewiesen (mein Vorwurf), dass der zusätzlich gebuchte Personal Trainer die einzige Betreung in diesem Studio war. Außerdem hätte mir gerade wegen "meines Wunsches nach persönlicher Betreuung" dieser Personal Trainer sofort zur Verfügung gestellt werden müssen und nicht erst 9 Tage nach Vertragsunterzeichnung. Wie sollte ich von der 14-tägigen "Wohlfühlgarantie" Gebrauch machen, wenn ich mit dem Training (da unbetreut) gar nicht erst beginnen konnte?

Interessanterweise wurde mir in besagtem Schreiben noch folgendes Angebot unterbreitet: "... Aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, noch bis zum 15.04.2008 das Personal Training durchzuführen, ohne dass dadurch für Sie gesonderte Kosten entstehen. ..."

Wenn man eine Kündigung innerhalb der "14-tägigen Wohlfühlgarantie" zugrunde legt, gibt es schon seit Mitte März überhaupt keinen Vertrag mehr ...!

Gruß, Ursula
Der Ärger geht weiter ... :-((
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 13:44:31
Hallo pharaox,

danke für Deine Antwort!
Inzwische ist leider klar, dass ich das Geld freiwiellich nicht zurück bekomme. Vielmehr muss ich damit rechnen, dass die noch ausstehenden beiden Monatsbeiträge (die ich natürlich nicht auch noch bezahlen werde) per Mahnbescheid eingetrieben werden.... ((

--
ursula


Inzwischen sind wieder fast drei Monate vergangen, und der Ärger geht jetzt erst richtig los!!

Wie befürchtet, werde ich inzwischen mit Mahnungen bombadiert: Obgleich ich (durch die Schuld des Studios) die Leistungen aus dem Vertrag gar nicht in Anspruch nehmen k o n n t e und ich das Fitnessstudio nach der Vertragsunterzeichnung am 21.01.08 nicht ein einziges Mal betreten habe, soll ich (zusätzlich zur Aufnahmegebühr und zusätzlich zum Honorar für den Personal-Trainer) noch zwei Monatsbeiträge bezahlen - plus einer Mahngebühr von 10 Euro!

Vor wenigen Tagen erhielt ich nun die "letzte Mahnung" mit der Androhung, dass der "Vorgang" am 09.07.08 "unseren Rechtsanwälten zum Inkasso übergeben" wird, "wenn wir bis dahin keinen Ausgleich Ihres Mitgliedskontos verzeichnen können" ... (((

--
ursula
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Ärger mit Fitnessstudio - ich brauche Euren Rat
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2008, 13:21:45
@ursula,

du hats dieses angebot in netz entdeckt.
druck die seite aus, wo diese individuelle betreuung angeboten wird und mit dein vertrag geh damit zu einen anwalt.

manchmal hilft auch, solche leute mit den presse und medien zu drohen, aber ich halte ein anwalt für den sicheren weg.

erstmal eine beratungs stunde, und bei diese streitwert durfte es auch nicht so teuer sein.
--
eleonore

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