Gesundheit Gestern passiert....

darklady
darklady
Mitglied

Re: Gestern passiert....
geschrieben von darklady
als Antwort auf navallo vom 04.11.2008, 17:45:07

Ich denke nicht dass ich vorschnell urteile. Ich schrieb ja dass mich diese Begebenheit ins Grübeln gebracht hat.
Das mit dem operieren sehe ich übrigends auch ohne diesen Vorfall ganz anders.
Wenn ein Patient für sich entscheidet,um sein Leben zu kämpfen, und deswegen operiert werden will, dann zählt der Wille des Patienten.
Insbesondere dann, wenn man sieht dass jeder Arzt eine andere Meinung vertritt.
Begriffe wie "operationsfreudig" oder "ausschlachten" finde ich total daneben.
Wenn ein Arzt eine solche Aufgabe übernimmt, dann bestimmt nicht um zu verdienen.
Zumal im vorliegenden Fall die Frau Kassenpatientin ist.

In meinen Augen entscheidet nicht der Arzt wie ich mein Leben zu führen habe.
Ein Arzt ist für mich dann ein guter Arzt, wenn er mir die Wahrheit sagt, eine fundierte Diagnose trifft und mich umfassend berät.
darklady
baerliner
baerliner
Mitglied

Re: Gestern passiert....
geschrieben von baerliner
als Antwort auf darklady vom 04.11.2008, 19:35:53

....
In meinen Augen entscheidet nicht der Arzt wie ich mein Leben zu führen habe.
Ein Arzt ist für mich dann ein guter Arzt, wenn er mir die Wahrheit sagt, eine fundierte Diagnose trifft und mich umfassend berät.
darklady


Schön und gut, die Entscheidung muss der Patient treffen. Er muss ja auch die Einwilligung zur OP erteilen.

Aber: wer sagt Dir, dass die Ärzte im Norden nicht, wie von Dir gefordert, gehandelt haben? Gut, sie haben vielleicht nicht die OP ins Beratungsgespräch einbezogen, weil sie der Frau nicht eine trügerische Hoffnung vorspielen wollten. Noch einmal, Außenstehende sollten schon gar nicht ohne Kenntnis aller Einzelheiten verurteilen!

--
baerliner
Re: Gestern passiert....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf baerliner vom 04.11.2008, 22:19:43
Ich muß Darklady da beipflichten.
Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, daß es manchmal, nicht immer, so ein Gefälle Nord - Süd gibt.
Vielleicht auch in anderen Fällen umgekehrt, aber das kann ich nicht beurteilen.
Beinahe hätte ich einen Angehörigen verloren.
Die Folgen sind noch heute zu (er)tragen, von beiden.
Und wenn man dann an der Wand steht, in meinem Fall einmal fast zehn Jahre, im zweiten Fall dauerhaft, dann ist es schwer, Hilfe zu bekommen.
Wer einmal in dem Warteraum der Intensivstation mehrere Stunden saß, nur weil Ärzte und Richter ihr Amt nicht ernst nahmen, weiß, wovon ich spreche.
Wenn es an´s Eingemachte geht, sprich Suizid, hilft niemand.
Hinterher erzählen einem alle, wie sehr man im Stich gelassen wurde.

--
clabauterman

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darklady
darklady
Mitglied

Re: Gestern passiert....
geschrieben von darklady
als Antwort auf baerliner vom 04.11.2008, 22:19:43

Genau das tust Du nicht ich !!!
darklady
supi62
supi62
Mitglied

grübeln, sich wundern, handeln oder geht es um akzeptanz...
geschrieben von supi62
als Antwort auf darklady vom 04.11.2008, 07:24:54


...
Und seit gestern grüble ich darüber nach, wie es sein kann, dass eventuell ein Gefälle beim medizinischem Standard zwischen Nord und Süd besteht.
darklady


ja darklady, ich kann es sehr gut nachvollziehen...
so viele gedanken kommen einem in den sinn...
und oft grübelte auch ich über solche vorfälle...
nur spielt “das warum, das wie, das wo“ wirklich eine rolle??
vielleicht geht es um akzeptanz dinge so anzunehmen wie sie sind??!!

ja, ich fing sogar an zu handeln, nachdem mein wundern nicht aufhören wollte...

(eine der vielen kleinen episoden, wo auch bei mir das wundern nicht aufhören wollte… ich besuchte ein mir hier bekanntes lokal, wo ich den wirt vom sehen her kannte… der wirt sass zusammengekauert an einem tisch im lokal, niemand bei ihm, ich fragte was denn mit ihm sei, und man erzählte mir: er habe vor 3 tagen einen herzinfarkt gehabt und in der klinik in der provinz wo er war, konnte man ihn nicht operieren. ja, das war alles. er habe vor 3 tagen einen herzinfarkt gehabt und konnte dort wo er war nicht operiert werden. deswegen fragte ich weiter, was er denn dann hier im lokal mache, und man sagte mir: ja hald einfach so, hier sein. ich dachte ich sitze im falschen film! bekannte, die regelmässig zum essen kamen und andere menschen, die sich seine freunde nannten, die sassen alle im lokal und niemand haldelte. du siehst darklady auch ich kam aus dem staunen nicht heraus, also ich ihn eingepackt 150 km in die klinik gefahren - um es hier abzukürzen – in der klinik angekommen wurde er 2 std. später, nach diversen untersuchungen, auf den op tisch gelegt und erfreut sich heute immer noch seines lebens (op war vor 2,5 jahren). war es nun „gesund“ für den patienten, dass ich ihm sein leben verlängerte um es mal deutlich zu sagen, ich weiss es nicht, daklady. ist es doch ein eingriff in die natur. bin ich ein eingriff in die natur? soll ich mir wirklich so etwas anmassen? sicherlich, ich bin kein arzt und ärzte haben einen eid abgelegt, nur wie weit geht auch dieser eid? und warum hat man ihn nicht von einer klinik in die nächste transportiert? weisst du was er damals in der klinik in der provinz sagte: kein problem wenn ihr mich nicht operieren könnt, aber dann will ich nach hause und so wurde er „losgelassen“.
sorry, nun merke ich, ich komme vom höchsel ins stöcksel…
so viele dinge hängen hier unmittelbar zusammen…)

heute weiss ich nicht mehr was "gesund" ist...
ich muss es zugeben...

ist es "gesund", den lauf der dinge aufzuhalten,
…mit dem wissen, es kommt wie es kommen soll…
…mit dem wissen, alles ist sowieso vorherbestimmt...
…mit dem wissen, es ist nur unser "ego" das denkt und lenkt...

ich weiss es nicht mehr...
deswegen ziehe ich mich heute oft zurück und denke, "das universum" wird es richten, ganz gleich wie...
nur manchesmal noch, lehnt sich etwas in mir auf...
ein kleines büchlein von ramesh s. balsekar mit dem titel „und so geschah es, dass…“ und seinen anekdoten half mir besser zu begreifen, vielleicht kann es auch dir helfen, darklady

--
supi62
darklady
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Re: grübeln, sich wundern, handeln oder geht es um akzeptanz...
geschrieben von darklady
als Antwort auf supi62 vom 05.11.2008, 06:20:31

Vielen Dank Supi. werde mich in ein paar Tagen wieder mleden. Liebe Grüße Carmen
darklady

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walter4
walter4
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Re: Gestern passiert....
geschrieben von walter4
als Antwort auf darklady vom 04.11.2008, 07:24:54
Der wurden in einer vierstündigen OP, Gebärmutter, Eierstöcke, Blase und 10m Darm entfernt, ebenfalls vom Krebs befallen.
Die Sinnhaftigkeit einer solch gewaltigen OP erschließt sich mir nicht. Da der Krebs wohl offensichtlich bereits weit gestreut hat, verlängert diese OP das Leben der Patientin kaum, u.U. "explodiert" der Krebs durch die operationsbedingte Schwächung des Organismus erst richtig. Bei meinem Onkel (Darmkrebs) machten die Chirurgen auf und sofort wieder zu, nachdem sie sahen daß es nichts mehr nützen würde. Er lebte noch ein halbes Jahr ganz gut.
--
walter4
baerliner
baerliner
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Re: Gestern passiert....
geschrieben von baerliner
als Antwort auf walter4 vom 05.11.2008, 23:44:10
Wenn die OP wirklich nur vier Stunden gedauert hat, dann hat die Patientin wohl doch noch eine "hohe" Lebenserwartung. Dann war die Harnröhre noch nicht befallen, was auch viele unangenehme postoperative Nebenwirkungen ausschließt. Für die "Nachsorge" empfiehlt sich auch der Besuch von online-Selbsthilfegruppen wie die im Linktipp für Blasenkrebs.

Vielleicht kennt die Patientin diese Selbsthilfegruppe sogar und hat darüber das Krankenhaus in Freiburg gefunden.
--
baerliner

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