Forum Gesundheit und Fitness Gesundheit Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern

Gesundheit Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern

hugo
hugo
Mitglied

Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 11:23:56
ja marina, das ist ein Thema mit sehr komplizierter und auf sehr vagen Bestimmungen beruhenden Gesetzen und Verordnungen,,

Als ich mal anfing im KKW zu arbeiten wurde stets argumentiert das die Grenzwerte und Schwellwerte keine verlässlichen Aussagen darstellen.

Also ein bestimmter Wert in Millisievert oder Becquerel pro Kilo oder pro m² usw kann nicht als rechnerisch oder sonst wissenschaftlich ermittelter Grenzwert dafür angesehen werden.

Es gab ihn nicht, diesen bewiesenen Grenzwert für eine bestimmte Strahlenbelastung.
Also musste man -auf möglichst niedrigem Niveau- einfach solche Werte festlegen.

Auch, um den Verbrauchern etwas Sicherheit vorzugaukeln oder zu geben werden eben Grenzwerte vorgegeben. Dazu kann man dann noch abgestuft unterscheiden zwischen Frauen, Kindern, Schwangeren,,,Beschäftigten usw,,,

Was glaubst Du was weltweit für eine große Unsicherheit in Sachen Bestimmung und Festlegung von Strahlenschutzwerten herrscht.

Ob nun beim Pilze essen oder der Handynutzung, beim Fernsehen oder dem Röntgen also in der Medizin oder der Industrie,,,überall kannste von Vermutungen ausgehen,,,

Vielleicht können uns hier die Experten mal das Neueste dazu beibringen,,*g*

--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 10.12.2007, 11:48:38
Hallo, hugo,

eine kurze Ergänzung:
Grenzwerte sind immer nur wirtschaftlich
begründet!

Viele Grüße
--
arno
hafel
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Mitglied

Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 10.12.2007, 10:30:23
Was Du schreibst ist richtig Karl. Die betroffenen Eltern sehen das nur "etwas anders". Hier in SH ist um Krümmel herum schon seit Jahren diese Diskussion.
--
hafel

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hafel
hafel
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Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 11:23:56
@ Marina: Dein Artikel trifft genau den Kern. Jedem Gutachten folgt ein Gegengutachten, und das seit Mitte der neunziger Jahre.
Ich kenne Krümmel noch aus meiner Berufszeit, ich war 30 Jahre in der Physikalischen Chemie tätig. Es ist ein KKW der ersten Generation und gehört schon wegen seiner Störanfälligkeit abgeschaltet.


--
hafel
hafel
hafel
Mitglied

Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 10.12.2007, 11:48:38
@ Hugo: Vielleicht können uns hier die Experten mal das Neueste dazu beibringen,,*g*




Das ist ein frommer Wunsch. Die Experten unterliegen doch einer Lobby.
--
hafel
Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 11:23:56
Im Zusammenhang mit den hier diskutierten gehäuften Krebsfällen in der Nähe von Atomkraftwerken möchte ich auf folgendes interessantes Gerichtsurteil aus dem Jahre 1999 (!)hinweisen:

Damals hat das Sozialgericht Neuruppin bestätigt, dass die Leukämieerkrankung eines Ende 1996 im Alter von 48 Jahren Verstorbenen wahrscheinlich auf seine Arbeit im Kernkraftwerk Rheinsberg zurückzuführen sei.

Das Gericht hat damals zwar ausdrücklich betont, dass die bei dem Mann gemessene Strahlendosis "nicht über den Grenzwerten der DDR - Strahlenschutzverordnung" gelegen habe, er sei jedoch einer wesentlich höheren Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen als die Normalbevölkerung, womit sich auch sein Krebsrisiko entsprechend erhöht habe.

In ihrer Urteilsbegründung hat die Vorsitzende Richterin (medizinisch zutreffend) betont, dass jede noch so geringe Strahlung über eine Veränderung von Zellen eine Krebserkrankung auslösen könne. Radioaktive Strahlung sei generell geeignet, Leukämie auszulösen. Es gäbe keinen Schwellenwert, unterhalb dessen radioaktive Strahlen gesundheitlich unschädlich seien. Jede beliebige Dosis könne theoretisch eine Krebserkrankung auslösen.

(Quelle und vollständiger Artikel s. Linktipp)


--
ursula

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Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 13:05:47
Danke Ursula, das ist sehr interessant und bestätigt genau das, was ich schon vor ca. 20 Jahren gelesen habe und heute nirgendwo mehr zu lesen ist, ist das nicht merkwürdig?
An solchen Mechanismen kann man deutlich die Gehirnwäsche erkennen, der wir alle ausgesetzt sind. Wenn eine Technologie sich einmal durchgesetzt hat, ist es sehr schwer für Journalisten, sich noch kritisch dazu zu verhalten, wenn sie noch Aufträge bekommen wollen. Ich habe gerade vor kurzem einen Artikel gelesen darüber, dass Zeitungen regelrecht erpresst werden von den Konzernen, indem ihnen mit Anzeigenentzug gedroht wird. Und da die meisten Zeitungen nur noch an einem seidenen Faden hängen, müssen sie sich diesen Erpressungen beugen. So beeinflusst (oder sollte man schon sage: bestimmt?) die Wirtschaft das gesamte Medienwesen und manipuliert uns erfolgreich.
--
marina
hafel
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Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 13:05:47
Ganz aktuell :
Ich höre gerade aus den "Schleswig-Holstein-Nachrichten", dass auf Grund der Studie heute eine große Bürgerdemonstration in Geesthacht ist. Passt in das Thema.
--
hafel
hugo
hugo
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Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2007, 13:05:47
ursula bestätigt mit ihrem Zitat: "Der Verstorbene sei einer wesentlich höheren Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen als die Normalbevölkerung, womit sich auch sein Krebsrisiko entsprechend erhöht habe."

Das trifft allerdings auch auf Piloten zu, die wöchentlich über die Pyrenäen fliegen, über Menschen die in der Nähe der WISMUT-Abraumgebiete wohnen, auf Röntgenmitarbeiter und viele andere auch,,,


Da ist es für die Zuständigen wohl ungemein schwer überhaupt Grenzwerte zu "erfinden" denn Jahrhunderte alte Erfahrungswerte gibts da ebenso wenig wie exakte Zuordnungen aus jüngster Vergangenheit.

Bleibt also weiter nichts als ökonomisch Zwänge und nicht reduzierbares Restrisiko unter einen Hut zu bringen. (in der Praxis baut man für Reparaturen auch keine Meterdicke unbezahlbare Bleiwand auf, sondern reduziert die Aufenthaltsdauer in der Gefahrenzone und verteilt die Arbeit auf mehrere Personen)

übrigens kenne ich mindestens ebensoviele Menschen aus Baunkohle-Kraftwerken die an Krebs verstorben sind wie aus KKW,s

Nun wird auch orakelt und vermutet das die in der Kohle vorhandene radioaktive Belastung durch die Verbrennung in der Asche konzentriert wird und sich dann über die Flugasche in der Umgebung anreichert.

Andere widersprechen dem und behaupten das diese Konzentration in der Asche mit ihren Substanzen -Thorium Uran Kalium,,- dem normalen Werten des Bodens entsprächen und schon deshalb keine zusätzlichen höheren Messwerte ergeben können.

Auf alle Fälle tickt ein Geigerzähler tüchtig, wenn man ihn auf Kraftwerkasche ansetzt.

übrigens ist auch Feinstaub und Radioaktivität aus den Tagebauen ein Thema:

Die Problematik des gesundheitsschädlichen Feinstaubs wird im Zusammenhang mit Dieselruß seit langem diskutiert. Das Umweltbundesamt hält Feinstaub für „das unterschätze Risiko“. Allein auf das Konto des Dieselruß’ sollen jährlich 10.000 bis 19.000 Tote in Deutschland gehen. Dass auch die Braunkohlentagebaue eine nicht zu unterschätzende Quelle von Feinstaub sind, wurde bislang allerdings verschwiegen.(so zumindest zu lesen beim BUND)

--
hugo
arno
arno
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Re: Studie: Mehr Leukämiefälle nahe Atommeilern
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 10.12.2007, 16:41:04
Hallo, hugo,

hast Du auch Informationen über die
radioaktiven Staubemissionen aus den
hohen Kaminen der Kernkraftwerke im
Störfall und im Betrieb??
Solche Informationen sind für das
Thema viel interessanter.

Viele Grüße
--
arno

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