Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen

Innenpolitik 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen

olga64
olga64
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30 Jahre Rostock-Lichtenhagen
geschrieben von olga64

Vor 30 Jahren konnten man erschreckende Bilder aus Rostock-Lichtenhagen sehen, wo untergebrachte Flüchtlinge und ehemalige DDR-Vertragsarbeiter aus Vietnam usw. von einem Mob verfolgt und bedroht wurden und eine Polizei tatenlos zusah, bzw. wieder abgezogen ist, weil sie sich nicht in der Lage sah, gegen diese Gewaltätigen adäquat einzugreifen.
Es entwickelten sich am Ort des Geschehens auch sofort Händler-Strukturen, die unterstützend mit Bratwurst und Bier tätig wurden, damit noch mehr Steine und Molotows geworfen werden konnten und fast ein Haus mit dem sinnigen Namen "Sonnenschein" mit darin noch ca 100 Menschen angezündet worden wäre. Denen gelang es, mit minimalen Werkzeugen den Durchbruch zum Nachbarhaus aufzustemmen und sich zu befreien.
Die Bilder gingen um die Welt - in meinem Gedächtnis haften geblieben ist eine Aufnahme eines Mannes in vollgepinkelter Jogginghose und wurfbereiter Bierflasche in der Hand, wild grölend "Ausländer raus".

Es endete wie durch ein Wunder ohne Tote und es scheint sich auch in dieser Region mittlerweile viel geändert zu haben; zu verdanken ist dies auch der wichtigen Arbeit von Menschen, die sich - oft auch ehrenamtlich - dafür einsetzen, dass die verschiedenen Gruppen von Menschen auch in Rostock friedlich zusammenleben.

Man sollte das Ereignis nicht verdrängen oder v ergessen und dafür sorgen,dass solche Ereignisse in unserem Land nie wieder geschehen. Olga

minerva
minerva
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RE: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen
geschrieben von minerva
als Antwort auf olga64 vom 22.08.2022, 18:17:17
 fast ein Haus mit dem sinnigen Namen "Sonnenschein" mit darin noch ca 100 Menschen angezündet worden wäre.

wieso fast ????

es hat gebrannt.......


https://www.deutschlandfunk.de/rostock-lichtenhagen-1992-wut-hass-brand-und-alle-gucken-zu-100.html
 
wandersmann
wandersmann
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RE: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 22.08.2022, 18:17:17

Ja olga64, übelste Gosse das von damals.


Hitlergruß.jpg

Bias
Bias
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RE: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 22.08.2022, 20:31:51
Ja olga64, übelste Gosse das von damals
geschrieben von wandersmann_1
Machen wir uns nichts vor, Wandersmann:
Wenn Politik, Umstände und Zeiten es zulassen, werden auch – möglicherweise sogar ganz besonders – aus den friedlichsten und frömmsten Nachbarn erbitterte Feinde, wie der Krieg in Serbien gelehrt hat.
Da gilt Thomas Hobbes’ Spruch vom Mensch, der dem Menschen ein Wolf ist.
olga64
olga64
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RE: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen
geschrieben von olga64

Das erste rassistische Progrom seit dem Ende der Nazi-Zeit war leider auch nicht das letzte.
Trotzdem ist Deutschland seitdem ein Einwanderungsland geworden - das konnten auch die rechten Gewalttäter in Rostock, in Mölln oder Solingen nicht verhindern - Deutschland ist divers.
Als 2015 mehr als eine Million Geflüchtete aus Syrien und dem Irak zu uns kamen, passierten Meissen, Freital, Dresden Heidenau - hasserfüllter Mob, die Erstaufnahmeeinrichtungen attackierten.

Und heute noch erklärt ein ehemaliger Verfassungsschutz-Präsident, Herr Maassen, die Seenotrettung von Flüchtlingen als Shuttle-Service nach Europa. Er erklärt, dass für junge Migranten Deutschland ein Paradies sei, da sie hier losgelöst von ihrer Stammeskontrolle ihr Leben führen könnten.

Solange es solche Hetzereien und Agitationen gibt, ist der Rechtsextremismu die grösste Bedrohung für die Demokratie in Deutschland.

Es ist dramatisch, wenn immer noch so Vorfälle geschehen wie bei dem vietnamesischen Vertragsmitarbeiter, der seit 35 Jahren in Sachsen lebt, krank wurde und zur Behandlung länger als 6 Monate in seine Heimat fuhr. Dieser Mann mit Familie soll nun abgeschoben werden.
Gut,d ass es Flüchtlingsorganisationen gibt, die solche Fälle an die Öffentlichkeit bringen und sich mit Petitionen gegen solche Ungeheuerlichkeiten zu wehren versuchen. Olga  (Textpassagen teilweise entnommen dem Kommentar "Rechtsextremismus - 30 Jahre danach" von Dunja Ramadan und "Hans-Georg Maassen - So nicht tragbar"  von Wolfgang Janisch - alles erschienen in der heutigen SZ). Olga


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