Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

karl-hagen
karl-hagen
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von karl-hagen
als Antwort auf olga64 vom 15.12.2015, 17:30:46
Liebe Olga, sie schreiben ja fast zu allem einen Kommentar und manchmal verlassen sie in der Wahl ihrer Worte das Gebot des Anstandes. Das mag ja nicht besonders schlimm sein. Nur wenn man zu allem den Senf dazugeben muss, sollte es wenigsten einigermaßen stimmen.
Die Rente berechnet sich nach Beitragshöhe und Beitragsjahre.
Das heute besonders viele Westfrauen niedrige Renten beziehen, liegt teilweise an den Rentenreformen der rot - grünen Regierung.
In den 60 ziger Jahren wurden den Frauen noch nach einer Eheschließung angeboten, sich die Rentenbeiträge, die sie bis dahin eingezahlt hatten, auszahlen zu lassen. (Ohne Arbeitgeberbeiträge) Sie waren ja durch die Ehemänner abgesichert. Die Frauen, die sich auf diese Versprechen verlassen haben, sind heute die Dummen.
In den folgenden Jahren folgte eine Politik, die die Familie als Gemeinschaft mit gegenseitiger Verantwortung immer mehr in Frage stellte. Man könnte glauben, wir haben das Familienbild der DDR übernommen.
Weiter wurden die Renten gekürzt. Die als Ausgleich eingeführte private Altervorsorge erweist sich als Flop für die Rentner. Die Verzinsung der Guthaben ist dank der Bankenrettung gegen 0 gesunken. Die Versicherungsgesellschaften haben aber gut verdient.
Die Altersarmut wird von der Politik bewusst in Kauf genommen.
Hätten wir zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung ausschließlich private Altersversorgung gehabt, hätten die Ostrentner schlecht ausgesehen.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.12.2015, 12:06:31

… dass immer mehr alleinlebende ältere Menschen nicht mehr mit der Rentenhöhe auskommen können, weil z. B. immer mehr Medikamente selbst bezahlt werden müssen oder weil z. B. steigende Mieten nicht mehr bezahlbar sind.
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sirod49
geschrieben von sirod49


Das sind zwei sehr wichtige Gründe für die Altersarmut und ab 2016 werden ja noch strengere Bauvorschriften fällig, dass heisst noch höhere Kosten und höhere Mieten.
Die Mieten sind der grossen, dicke fette Happen der vielen Rentnern aber auch der arbeitenden Klasse mit Einkommen unter 2000 Euro pro Ehepaar schwer zu schaffen macht.
Bei Medikamenten ist es für Rentnern die keine Zuschüsse der Kasse erhalten bzw. Vollzahlung durch die Kasse eine teure Sache.
Oder ein paar Schuhe/Saqndaletten(Schlappen) mit Einlagen, Eigenanteil 150 Euro.
Je nach Angebotslage geht der Preis noch wesentlich höher für die Schuhe.
Wenn ich immer höhre, Deutschland ist reich, dann fallen mir die Obdachlosen oder Tafelgänger ein.
Es wird zuviel verdrängt....
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 27.12.2015, 15:24:00

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Wenn ich immer höhre, Deutschland ist reich, dann fallen mir die Obdachlosen oder Tafelgänger ein.
Es wird zuviel verdrängt....


Ja, du sagst es!
Es wird einfach verdrängt, bzw. ignoriert.
Eine kurze Notiz ab und zu in den Zeitungen oder in den Nachrichten wird nur teilweise wahrgenommen.

Natürlich ist der Begriff “Armut” relativ und jeder versteht darunter wohl etwas anderes.
sirod49

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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 27.12.2015, 15:24:00
Wenn ein Prozent des Einkommens mit Medikamentenbezahlung erreicht sind fallen sie weg, auch bei Rentnern!

Außerdem sollte man sich die Frage stellen warum viele Menschen eine kleine Rente bekommen! haben sie zuwenig vedient, hatten sie nicht genügend Kenntnisse um ein ordentliches Gehalt zu bekommen, warum hatten sie zuwenig Kenntnisse? usw.
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 11:40:31
Wenn ich hier in Bayern die großen SUV's fahren sehe, die vielen Doppelhaushälften, die gebaut werden und die mondänen Geschäfte, die es in München gibt, dann denke ich eher, dass zumindest der Lebensstandard in Bayern sehr hoch ist. Auch die Mittelschicht kann sich immer noch Urlaube und große Autos leisten. Der Anteil der H4'ler und Tafelgänger dürfte im Verhältnis eher gering sein und damit nicht ausschlaggebend.

Und sicher, jeder definiert Armut anders. Ich denke, eine einzelne, ältere Person die Hartz IV bezieht oder eine Grundsicherung und nichts auf der hohen Kante hat, muss sehr kleine Brötchen backen und das Geld für das Lebensnotwendige ausgeben. Das bedeutet dann auch, keine kostspielige Unterhaltung außer Haus, kein Urlaub, kein oder kaum Essen gehen. Das Dasein ist damit eher trist oder zumindest nicht sehr abwechslungsreich.

Klaro
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 11:58:47
Wenn ein Prozent des Einkommens mit Medikamentenbezahlung erreicht sind fallen sie weg, auch bei Rentnern!

Außerdem sollte man sich die Frage stellen warum viele Menschen eine kleine Rente bekommen! haben sie zuwenig vedient, hatten sie nicht genügend Kenntnisse um ein ordentliches Gehalt zu bekommen, warum hatten sie zuwenig Kenntnisse? usw.


Die 1-Prozent-Regelung gilt nur für chronisch Kranke und Krebskranke,
ansonsten gilt die 2-Prozent-Regelung.

Die Frage, warum Menschen eine geringe Rente bekommen ist damit beantwortet, dass diese nicht die Gelegenheit hatten lange genug in einem gut bezahlten Job zu arbeiten. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben nicht unbedingt etwas mit der beruflichen Qualifikation zu tun.

Gutkarl

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freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Gutkarl vom 28.12.2015, 12:35:46

Die Frage, warum Menschen eine geringe Rente bekommen ist damit beantwortet, dass diese nicht die Gelegenheit hatten lange genug in einem gut bezahlten Job zu arbeiten. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben nicht unbedingt etwas mit der beruflichen Qualifikation zu tun.Gutkarl


Es ist in erster Sache Glück.

Wenn ein Professor nur 10 Jahre arbeiten kann und dann krank ist und arbeitsunfähig wird, Pech gehabt und das selbe trifft auf die anderen Arbeiter auch zu.
Ein wichtiger Faktor ist auch noch, den Willen zu haben 50 Jahre zu arbeiten und haushalten bzw. von dem wenigen etwas für´s Alter zu reservieren fest in Beton gegossen.
Wer es schafft 50 Jahr zu arbeiten, der hat dann alles überstanden und hat Glück gehabt, denn ohne geht es nun mal nicht.
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 11:58:47
Ein Prozent kann aber schon sehr viel Geld für diejenigen sein, die nicht wissen woher sie es nehmen…

Und nicht zu vergessen die vielen Zahlungen, wo sich die Kassen immer mehr raushalten!

Habe gerade heute wieder viel Geld in der Apotheke gelassen. Ja, ich kann das Gott sei Dank bezahlen und will nicht klagen aber ich denke eben auch an die Menschen, die die Apotheke wieder ohne das helfende Medikament verlassen müssen…
sirod49
olga64
olga64
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 15:23:47
Auch hier schadet es nicht, weniger emotional die Sache zu betrachten. Hat jemand eine Rente von 1.000.-- monatlich,beträgt der Zuzahlungsbeitrag für verschreibungspflichtige Medikamente 20.-- Euro pro Monat. (Nicht verschreibungspflichtige Medikamente müssen logischerweise selbst bezahlt werden).
Allerdings sollte auch mal berücksichtigt werden, dass z.B. nicht berufstätige Ehefrauen während ihrer Ehe nie Krankenversicherungsbeiträge bezahlen mussten - sie waren immer kostenlos beim Ehepartner versichert. Berufstätige Ehefrauen zahlten immer einen eigenen Beitrag und natürlich auch die Frauen, die mit ihrem Partner nicht verheiratet waren.
Ich kenne einen solchen Fall aus dem Bekanntenkreis. Die Frau wurde Witwe und zahlt jetzt erstmals selbst ihre Krankenkasse, basierend auf ihrer Witwenrente (ca 9%). Olga
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.12.2015, 16:16:29
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(Nicht verschreibungspflichtige Medikamente müssen logischerweise selbst bezahlt werden).
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Olga


Erst heute musste ich eine verschreibungspflichtige Salbe selbst bezahlen!
Kommt wohl auch darauf an, in welcher Krankenkasse man ist?

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