Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?

Innenpolitik Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?

silhouette
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 26.02.2008, 14:43:56
@ hafel
Ich finde keinen Satz, in dem ich dir widersprechen könnte. Hast du meinen link zur ZEIT gelesen? Da steht genau drin, wie wenig die Zahlen aussagen, wie falsch die Ergebnisse sind, auf die er sich gestützt hat. Und das darf jemandem in dieser Position einfach nicht passieren.

Es gibt halt ein paar Themen, die in Foren auch noch in 20 Jahren die Gemüter erhitzen werden, wenn man sie auch nur ein bisschen antippt. Das deutsch-deutsche gehört dazu genauso wie die heutige USA oder der Nahe Osten.
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silhouette
mart
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von mart
als Antwort auf silhouette vom 26.02.2008, 14:51:57
na, ja ...Böhmer hat sich die Zahlen auch nicht aus den Fingern gelutscht, sondern sie kommen aus einer Richtung, die zumindest bis jetzt mit leichtfertigen Aussagen wenig am Hut hatte.
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mart
Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 26.02.2008, 14:43:56
@hafel,
vielleicht sollte man zu Böhmer noch hinzufügen, dass er kein "gelernter" Politiker ist und erst ziemlich spät( mit 55 Jahren) zur Politik kam. Ihm fehlt immer noch die Erfahrung beim Umgang mit Medien und er tat sich meist schwer, seine Meinung hinter dem Berg zu halten.
Schon einige Male zeigte er deutlich, dass er nicht alle Entscheidungen der Bundes-CDU mittragen wollte, was ihm dann den Beifall der Medien eintrug.
So ist das eben. Unbequeme Ansichten, die erfahrene Politiker unausgesprochen lassen, führen schnell zur Aburteilung.
Und wie weit das geht, sieht man auch hier im Forum. Da wird ein Volksverhetzer "geboren", der Böhmer garantiert nicht ist.
Interessant ist, dass der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs- Stolpe- zum gleichen Thema von einer "fortschreitenden sittlichen Verwahrlosung der ostdeutschen Bevölkerung" sprach, ohne eine solche Diskussion auszulösen. Auch im ST hat man das überhaupt nicht wahrgenommen.
Lag es vielleicht daran, dass Stolpe Mitglied der SPD ist ?????

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klaus

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silhouette
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf mart vom 26.02.2008, 15:17:46
@ mart
Die Art von Wertung, die Pfeiffer abgibt, erwarte ich auch von einem Politiker. Aber seine Ergebnisgrundlagen sind zumindest umstritten, m.E. falsch, wenn die ZEIT recht hat. Die noch nicht fertige! Studie wird pikanterweise von seiner Stellvertreterin am Kriminologischen Forschungsinstitut Hannover ganz anders vorgestellt.
Unten ein neuer Versuch, für den entsprehcenden Bericht einen Leser zu finden. Man muss den ganzen Artikel lesen.

Hier ein paar Sätze daraus:

>>Die amtlichen Daten, auf die er sich bezieht, sehen auf den ersten Blick tatsächlich so aus, als würden Ostdeutsche ihre Kinder wesentlich häufiger töten als Westdeutsche. Je nach Gruppierung sind es zwei bis drei Mal so viele Fälle, erklärt die Kriminologin Theresia Höynck, die selbst am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen eine groß angelegte Studie zum Thema „Tötungsdelikte an Kindern“ durchführt. Doch bei genauer Betrachtung halten Böhmers Argumente den Daten der Kriminalstatistik nicht stand.

Was also sagen die Daten wirklich? Theresia Höynck erklärt, dass die amtlichen Zahlen nur nach dem Alter der Kinder erhoben werden. Alle null- bis fünfjährigen Kinder tauchen darin auf. Getötete Neugeborene stehen da neben Kindern von psychisch kranken Eltern und neben Kindern, deren Vater oder Mutter sich selbst und die Familie umbrachte (sogenannte „Mitnahme-Suizide“). Das Baby, das einmal zu stark geschüttelt wurde, ist darin ebenso enthalten, wie die Kinder, die vor den Augen der Eltern verhungerten oder zu Tode misshandelt wurden. Ähnliche Ursachen und soziale Hintergründe sind also nur teilweise zu vermuten.

Außerdem sind die Zahlen selbst nicht aussagekräftig. Die statistische Varianz ist sehr groß. Da die Bevölkerungszahl in Ostdeutschland wesentlich geringer ist als in Westdeutschland und Kindstötungen ohnehin sehr selten vorkommen, könnte das theoretisch bedeuten, dass ein totes Kind mehr in der Statistik einen Unterschied von 100 Prozent zum Vorjahr ausmachen würde.

Höynck hat im Rahmen ihrer Studie versucht, Zahlen aus jener Zeit zu ermitteln, als die DDR noch bestand. Doch bisher ist es nicht gelungen, Daten zu bekommen, die sich mit denen der Bundesrepublik vergleichen ließen. Eigentlich weiß man also so gut wie nicht, ob es in der DDR ein zum Westen abweichendes Verhalten gegeben hat.

Tatsache ist, dass bisher nur einzelne Gruppen von Kindstötungen, beispielsweise aus psychiatrischen Einrichtungen, untersucht wurden. Viele Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass verschiedene Ursachen - soziale und psychische Probleme sowie andere Überforderungen - zusammengekommen sind, wenn ein Kind getötet wurde. Eine umfangreiche Untersuchung fehlt jedoch.<<


@ Klaus
Jobs sind nicht zum jahrelangen Üben da, in keinem anderen Beruf auch nicht. Und er hat schon reichlich Gelegenheit gehabt, zu lernen, was ein Politiker öffentlich sagen darf und was nicht. Stattdessen hat er auf Rückfrage noch eine Schippe draufgelegt. Zurückrudern kam erst, als es im Blätterwald schon gewaltig rauschte.

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silhouette
hugo
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von hugo
als Antwort auf silhouette vom 26.02.2008, 16:39:48
oh ja silhouette: Jobs sind nicht zum jahrelangen Üben da, und Leute wie Klaus und Co die wissen das auch sehr genau wenns auf die andere Seite geht.

Was würde er zu einer Politikerin sagen die, gerade erst mal gewählt, ihre allerersten Interview vor gewieften Journalisten abgibt und sich daneben äußert ?

Obs da auch solch eine vehemente Verteidigung und mildernde Umstände gäbe ??

,,ich hab das irgendwie völlig anders in Erinnerung,,,und mit SPD hatte das nix zu tun,,,

wenn ich ein klein wenig weiterspinne, dann komm ich drauf das ja nicht nur die Kindtötung ein Mittel zur Familienplanung, sondern auch die Altenbeseitigung oder die Faulenzerentsorgung oder die Erbschaftsprobleme einer Familie auf solche Art regulierbar und lösbar sein könnten,,

übrigens fand ich bei der Recherche im Net eine Seite, die sich speziell mit Kindstötungen zu befassen scheint, finde deren Aussage jedoch übertrieben oder was soll man von solchen Formulierungen halten:

"Doch im Widerspruch zu diesen wohlklingenden Wahlkampfäußerungen steht die Tatsache, das am 29. Juni 1995 eine deutliche Mehrheit sowohl der CSU-Abgeordneten als auch der CDU-Abgeordneten im Bundestag für das “Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz” gestimmt hat, das in § 13 die Bundesländer beauftragt, ein “ausreichendes Angebot” an Tötungskapazitäten “sicher”zustellen."

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hugo
mart
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von mart
als Antwort auf silhouette vom 26.02.2008, 16:39:48
Silhouette,
Ich las den ZEITartikel sehr wohl;

Er ist, was die Relativierung der Fallzahlen betrifft, sehr seltsam.

Soll ich jetzt meinen, die Tötungszahlen sind irrelevant, weil nur 0 bis 5 jährige gezählt wurden?
Ja, ein Fall könnte eine 100%ige Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeuten - was soll das in diesem Zusammenhang.

Ich gebe dir aber recht, daß Böhmer hier mit einer persönlichen und vor allem nicht belegten Behauptung enorm ins Fettnäpfchen getreten ist,

- aber Hugo, ich sehe einen gewaltige Unterschied zur DDR-bewundernden Politikerin, die die Stasi und die Mauer als unentbehrlich für einen kommunistischen Staat ansieht.

mart

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hugo
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von hugo
als Antwort auf mart vom 26.02.2008, 17:54:48
hallo mart, worin liegt Deiner Meinung nach der gewaltige Unterschied ??

Ist es die Differnz zwischen anscheinend DDR-freundlich und anscheinend DDR-kritisch ?

Was die Medien wollen, ist mir schon klar, denen ists egal ob sie eine kleine Westfrau oder einen etwas größeren Ostpolitiker aufs Korn nehmen,,,,Hauptsache Schlagzeilen auf welche die Massen anspringen,,,

und was Wir dann daraus selber für uns ableiten macht eben den Unterschied. oder ?

--
hugo
Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 26.02.2008, 17:11:39
@hugo,
immer , wenn die Argumente ausgehen, Fragen nicht beantwortet werden können, kommen bei Hugo die Ablenkungsspinnereien zum Zuge, wie "Altenbeseitigung oder die Faulenzerentsorgung ".
Lenkt so schön ab und ist auch noch "lustig"!?

Was eigentlich hast du anders in Erinnerung und was hat mit SPD nichts zu tun?

--
klaus
mart
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von mart
als Antwort auf hugo vom 26.02.2008, 18:23:02
Ja, was ich daraus für mich ableite, das macht den gewaltigen Unterschied - stimmt auffällig.


--
mart
hugo
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Re: Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.02.2008, 18:26:35
hallo klaus, hattest Du Fragen ?

ach ja eine am Ende deines Beitrages und zwar:

Lag es vielleicht daran, dass Stolpe Mitglied der SPD ist ?????

und meine Antwort darauf,,ok die haste übersehen, war das diese Medienkampagne mit dieser Frau nichts mit der SPD zu tun hatte und trotzdem gewaltig aufgebauscht wurde.

und daraus konstruierst Du einen Argumentenmangel beim hugo,,oh wie freundlich von Dir

mart hallo,,,ist nicht ganz korrekt zuordenbar Deine Satz, was Du da für Dich ableitest, ich überleg noch *g*

aber noch mehr solcher Äußerungen sollte sich der Böhme besser nicht leisten,,,


hugo

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