Innenpolitik Darf ein Volksverhetzer weiter Ministerpräsident bleiben?

"Magdeburg (dpa) - Die vielen Fälle von Kindstötungen in den neuen Bundesländern sind für Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer Folge einer übernommenen DDR-Mentalität. «Ich erkläre mir das vor allem mit einer leichtfertigeren Einstellung zu werdendem Leben in den neuen Ländern», sagte Böhmer dem «Focus». Für manche ostdeutsche Frau sei eine Kindstötung anscheinend «ein Mittel der Familienplanung». Diese Einstellung sei vermutlich eine Folge der DDR-Abtreibungspolitik."

Eine ungeheuerliche Entgleisung Böhmers.
Und das sagt mit ihm gerade jemand, der in der DDR jahrzehntelang Chefarzt einer Frauenklinik war. Es ist für mich nur schwer vorstellbar, dass ausgerechnet dort, unter seiner Agide keine Abtreibungen vorgenommen wurden.

Aber unabhängig davon: Wer solche dreisten Behauptungen in die Welt setzt, sollte sich wegen Volksverhetzung verantworten müssen. Das mindeste wäre ein sofortige Rüchtritt Böhmers von seinem Amt als MP. Über eine Einweisung in s Heim sollten kundige Ärzte befinden.

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gerald

@gerald,
warum nicht gleich foltern und hinrichten?
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klaus

Ich glaube klaus, dass du mit Deiner Sympathieerklärung hinsichtlich Böhmers Austickers leider nicht alleine dastehst.
Bisher war mir dieser Mann vor allem durch Sachlichkeit in seinen Äußerungen aufgefallen. Was ihn hier allerdings motiviert hat, derart Unausgegorenes und durch keine wissenschaftliche Studie belegtes von sich zu geben, ist mir schleierhaft.
Hier wird durch ihn bewusst Volksverdummung und Volksverhetzung betrieben.
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gerald

@gerald,
"...dass du mit Deiner Sympathieerklärung hinsichtlich Böhmers Austickers leider nicht alleine dastehst."

Ich weiß zwar nicht, wo ich hier eine Sympathieerklärung abgegeben habe, meine aber, dass ein Ministerpräsident auch zu solchen schwierigen Themen eine Meinung abgeben darf, ohne gleich abgesetzt und in eine Heilanstalt eingeliefert zu werden.
Böhmer ist ja nicht der erste Ost-Politiker, der eine ähnliche Meinung vertreten hat. Ich denke da an Stolpe( "sittliche Verwahrlosung") oder Schönbohm.
Ich glaube nicht, dass es so "einfach" zu erklären ist, warum im Osten die Zahl der Kindestötungen höher ist, als im Westen.
Sicher spielt der größere Anteil an Armen und Perspektivlosen im Osten eine bedeutende Rolle.
Warum aber sollte man nicht auch darüber nachdenken, was Böhmer sagt: "Viele Ostdeutsche seien zu sehr auf den Staat fixiert und geben dadurch ihre individuelle Verantwortung auf."

Also nicht gleich entlassen und in's Heim einweisen.

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klaus

Die Frauen, die heute ihre Babys töten, wurden wesentlich in der Nachwendezeit sozialisiert. Das Abschieben der Verantwortung auf böse DDR-Zeiten ist nichts als ein Ablenkungsmanöver.
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karl

Ich sehe das ähnlich. Wir hier im Norden (Schleswig-Holstein und Hamburg) hatten ja in der letzten Zeit auch einige schlimme Entgleisungen der Mütter.
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hafel

In Böhmers eigener Partei wird ebenfalls Kritik laut. Der CDU-Sozialexperte im Magdeburger Landtag, Markus Kurze, sagte, solch einer "pauschalen Aussage" müsse widersprochen werden. Laut Kinderärzten seien Kindstötungen vielmehr auf die heutige Gesetzeslage zurückzuführen, die ein rechtzeitiges Einschreiten bei Misshandlungen von Kindern erschwere.

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karl

naja klaus, da haben wir es doch.

Deine Art des Differenzierens,,,,so gaaaanz nebenbei anklingen lassen,,

erst die Frage: "Ich glaube nicht, dass es so "einfach" zu erklären ist, warum im Osten die Zahl der Kindestötungen höher ist, als im Westen."

und dann selber die Antwort geben:
"Sicher spielt der größere Anteil an Armen und Perspektivlosen im Osten eine bedeutende Rolle."

aber dann den wie ganz selbeverständlich falschen Schluss daraus ziehen: Jeder soll denken: Die DDR, die entsetzlichen Zustände in der DDR ...

und ausgerechnet Du, der da immer besonders ein Auge auf die jetzigen ja viel besseren Zustände wirfst ,,

übrigens waren in der DDR alleinstehende Frauen optimal versorgt, es gab keine Kirche
die sich gegen erlaubte Abtreibungen stemmte und somit war die illegale Abtreibung bei der "altenKräuterhexe von nebenan" die in katholischen Gegenden der 60 iger Jahre noch ihre Unwesen getrieben haben soll wohl, kein Thema,,,
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hugo

Ich glaube nicht einmal, dass die Zahlen sehr gestiegen sind. Es gibt dafür jedenfalls keinen wissenschaftlichen Nachweis.

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hafel

@hugo,
"...aber dann den wie ganz selbeverständlich falschen Schluss daraus ziehen: Jeder soll denken: Die DDR, die entsetzlichen Zustände in der DDR ..."

Ich habe überhaupt keine Schlüsse gezogen, sondern angeregt, auch über das, was Böhmer gesagt hat, NACHZUDENKEN , denn ich bin der Meinung, dass es viele Gründe gibt und nicht nur den von dir "erhofften" einen.
Nochmal zum Nachlesen, was ich geschrieben habe :
"Sicher spielt der größere Anteil an Armen und Perspektivlosen im Osten eine bedeutende Rolle.
Warum aber sollte man nicht auch darüber nachdenken, was Böhmer sagt: "Viele Ostdeutsche seien zu sehr auf den Staat fixiert und geben dadurch ihre individuelle Verantwortung auf.""

Es gibt also eigentlich keinen Grund, auf mich einzuschlagen - aber das geht wohl nicht anders bei dir.

"übrigens waren in der DDR alleinstehende Frauen optimal versorgt..."
Um die Frauen, die in der DDR alleinstehend waren, geht es überhaupt nicht, da die heute um oder über 40 sind.
Ob die "optimal versorgt" waren, wage ich zu bezweifeln. Ich kenne aus meiner Schulpraxis sehr viele Kinder alleinstehender Frauen, die waren überhaupt nicht gut versorgt.
Falls du allerdings mit "versorgt" meinst, dass sie nicht verhungert sind, hast du natürlich Recht.


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klaus