Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...

Innenpolitik Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Verhältnis der Rechtswissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird in einer Bilanz unter dem Titel "Guttenberg oder der „Sieg der Wissenschaft“?" von Andreas Fischer-Lescano behandelt.

Diese Nachbereitung der Guttenberg-Affäre sollte hier im St. nicht zum Aufwärmen von Hinlänglichbekanntem führen, so wie sie auch in diesem verlinkten Artikel eher nur der Aufhänger und DAS Sympton ist. Die zentrale Frage nach Fischer-Lescano ist meiner Interpretation nach folgende:

[i]"Welches Maß an Kolonialisierung durch Politik und Ökonomie darf die Rechtswissenschaftswelt zulassen, ohne dass ihre Autonomie und ihre gesellschaftliche Funktion untergraben werden?"
[/indent]

Wenn ich darüber nachdenke, sehe ich, dass damit ein wesentlichster Punkt angesprochen wird, der sich hintergründig in vielen verschiedenen Threads findet.(z.B. Zuletzt ACTA, Verfassungsschutz.....)

Es ist sehr gut, dass sich hier ein kritischer, analytischer Geist aus der betroffenen Zunft geäußert hat ... Er gibt mir viele Denkanregungen!
Re: Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2012, 11:46:56
Danke mart. Weißt du, dass Andreas Fischer-Lescano derjenige war, der das Plagiat als erster entdeckt hat? Durch seine Recherchen kam der Stein ins Rollen, was zur Folge hatte, dass er danach Morddrohungen von einigen der Guttenberg-Jünger erhielt.

Edit: Sehe gerade, dass das zu Anfang des Artikels erwähnt ist. Ich hatte ihn noch gar nicht gelesen, als ich gepostet habe. Aber macht ja vielleicht nix, andere überlesen die einführenden Worte vielleicht auch.
Karl
Karl
Administrator

Re: Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2012, 11:46:56
Ich bedanke mich auch. Ich werde diesen Artikel gründlich lesen. Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 31.01.2012, 07:57:05
Ich hab den Artikel gelesen und komme nicht so recht weiter. Der Autor bezweifelt, daß die Rechtswissenschaften ihre Autonomie gegenüber Politik und Ökonomie verlieren und deshalb ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nicht mehr gerecht werden könnten.

Diese gesellschaftliche Funktion scheint mir, durch das Elitedenken der Rechtswissenschaften, seit jeher so weit oben in der Gesellschaftspyramide angesiedelt, daß es auch erst dort, durch Konkurrenzdenken, zu einer Funktion kommt. Wäre das nicht so, hätten wir längst ein anderes BGB, das meiner Auffassung nach, in erster Linie die Alltäglichkeiten der Rechtsgeschäfte behandelt, aber auch, aus seiner Entstehungsgeschichte heraus, immer noch den gehobenen Teil der Gesellschaft vom unteren abgrenzt und quasi schützt.

Mahnt der Autor nicht eine Autonomie an, die es nie gab?

--

adam
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Das Verhältnis von Recht, Demokratie und Wissenschaft - Hinweis auf einen Artikel von...
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2012, 11:46:56


Mir ist nicht bekannt wer diesen Fall als „Sieg der Wissenschaft“ gefeiert hat, für mich war das bereits immer eine Blamage der Universitäten, zumal in Folge weitere Fälle bekannt wurden.

So wie wir uns vergeblich Politiker ausnahmslos moralisch wünschen, so vergeblich ist der Glaube diese absolute Moral in anderen Bereichen zu finden. Es ist zwar enttäuschend jedoch menschlich und fängt bei uns selbst an.

Ciao
Hobbyradler


Anzeige