Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Einkommens- u. Vermögensverteilung durch Wahlverhalten ändern

Innenpolitik Einkommens- u. Vermögensverteilung durch Wahlverhalten ändern

Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
Mitglied

Um Gotteswillen .... warum denn alles ändern?
geschrieben von Die-Klostermaus
Ich habe zwar tapfer durch den ganzen Beitrag (Respekt!) gelesen, leider - da keine Finanz-, Steuer- etc.-Spezialistin, aber ich frage mich: Wozu doch alles ändern?

Seit Jahrhunderten (!) hören wir, dass alles seine Ordnung hat, Gott alles lenkt und leitet und vor allem, dass jeder nach seinem Können und Engagement, eben nach seinem Vedienst, sowohl entlohnt wird als auch entsprechend verdient.
Und wie heißt es so schön: Wenn jeder nach seinem Eigennutz strebt, ist eben allen geholfen.

Das Tolle am Kapitalismus ist eben, dass ab einem gewissen Zeitpunkt, lies: ab einem gewissen Vermögen braucht man nicht mehr arbeiten, nicht mehr produktiv sein.
Wie sagen die Banker so schön: Dann lässt man sein Geld arbeiten, was natürlich konkret heißt, dass den erzielten Mehrwert - eben meinen Gewinn - andere produktiv erarbeiten müssen.
Und natürlich möchte ich möglichst viel mit meinem Geld erwirtschaften (das wollen doch ALLE, die ihr Geld, wie auch erworben, verdient, ergaunert oder ererbt, einer Bank oder einer Sparkasse zum Zwecke der Geldvermehrung zur Verfügung stellen!), d.h. mir muss natürlich jedes Mittel recht sein, damit mein Geld sich hübsch vermehrt und dass sich die Kosten möglichst gering halten.

Und mit dem erworbenen, von mir aus auch ergaunerten Geld (zumindest habe nicht ich das Geld erarbeitet!) kann ich natürlich das wundersame Geschäft der ewigen Geldvermehrung weiter betreiben. Ich finde das ja toll, da ich über eine brauchbare Pension und weitere Einkünfte verfüge.

Aber ab einem gewissen Zeitpunkt, lies: bei einem gewissen Stand meines Vermögens kann ich, eine bescheidene persönliche Lebensweise vorausgesetzt, mein Geld gar nicht mehr verbrauchen. Eine moderne Form des Tischlein-deck-dich, ein Geld-vermehr-dich-Spiel.

Natürlich kann bzw. könnte ich jetzt sagen, andere sind zu faul gewesen, haben sich nicht entsprechend qualifiziert, sich nicht genügend eingesetzt, nicht genügend vorgesorgt - kurz: Sie sind selbst schuld an ihrer Situation, Altersarmut und gegebenfalls Verschuldung. (So klingt's ja hier bei gewissen Personen immer wieder an.)

Ich sage nur: Pech gehabt; oder wie heute die reizende Jugend zu sagen pflegt: Arschkarte gezogen.
Ob's wirklich die Arschkarte ist? Denn, was bleibt denen, die hübsch und brav ihre Gelderchen einem dieser Gaunerinstitute (= Bank etc.) überlassen haben? Glauben die wirklich, dass ihnen ihre Einlagen gesichert werden ... Das Versprechen(!) haben sie ja, aber nicht die Garantie.

Die wirklich Reichen - ich gehöre leider nicht dazu - sichern sich nach und nach jene Ressourcen, die jedermann braucht: Produktivkapital, Produktivmittel (dazu gehören auch Ackerland und Forst), vor allem aber die unersetzlichen Ressourcen wie Wasser[!], Energie, Nahrungsmittelerzeugung, Infrastrukturen.

Wenn sich heute Menschen über das Wirtschafts- und Finanzsystem ärgern und so ... meine Güte, sie haben das Ganze über 60 Jahre immer und immer wieder gewählt, über Kommunismus und Sozialismus geschimpft, jeden Gedanken und jeden politischen Versuch verteufelt, der auf eine Änderung abzielte. (Auch hier gibt es genügend Mitglieder, die ja, mehr oder weniger, alles in Ordnung finden.)

Solange sich die Masse der Weltbevölkerung mit dem Konsumramsch, mit Spaßkultur, mit virtueller Welt und virtuellen Spielchen abspeisen lässt und nicht geschlossen gegen das System aufsteht, wird das tolle Spielchen weitergehen - bis, so meine Vermutung, zum weltweiten Untergang.
Gier und Eigennutz, virtuelle und mediale Verdummung werden eine wirkliche Veränderung verhinden. "Wetten, dass" sich das alles nicht ändert?

Mit knapp achtzig Jahren sieht man halt die Welt etwas anders.

Die Klostermaus (Klostermäuse - die ja bekanntlich als sehr genügsam und bescheiden bekannt sind.)
peter25
peter25
Mitglied

Re: Einkommens- u. Vermögensverteilung durch Wahlverhalten ändern
geschrieben von peter25
als Antwort auf Elmar vom 04.01.2012, 20:54:48



Linke hin ,Linke her.Wer hat sie verkauft und wer war der Käufer?
Waren die berühmten "Heuschrecken" am Werk?

Recht muß ich Dir geben(Eingangsbeitrag)mit den Gewerkschaften.Da haste schon mal bei mir ins volle getroffen und meine Zustimmung.

Möchte nur zwei Herrn nennen, die an der Spitze der Gewerk.standen.Herr Steinkühler und Herr Zwickel.
Der eine mit Insider-Geschäften(Aktien) und der andere Mannesmann-Vodafon(Abstimmung-Abfindungen)soweit ich mich erinnern kann?

Sind das Arbeitnehmer-Vertreter? Zur damaligen Zeit wurden diese Leute noch mit meinem Beitrag unterstützt mit 1% von meinem Bruttogehalt.

Danach hab ich nicht mehr die Gewerkschaft unterstützt, sondern die 1% sinnvoller angelegt und zwar in einen "Bausparvertrag".



Elmar
Elmar
Mitglied

Re: Um Gotteswillen .... warum denn alles ändern?
geschrieben von Elmar
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 04.01.2012, 21:49:16
Hallo, Klostermaus

Du hast die Vergangenheit richtig beschrieben.

Ich füge noch hinzu: Alle hohen Kulturen haben sich irgendwann selbst zerstört, nachdem es nur noch Superreiche und arme Teufel gegeben hat.

Einige Mittelmeerländer haben uns im letzten Jahr gezeigt, dass irgendwann das Faß überläuft. Mit Gewalt will man etwas ändern; leider sieht es derzeit dort nicht rosig aus.

Ich lehne Gewalt ab. Aber ich möchte meinen Kindern und Enkeln einmal sagen können, dass ich nicht zugeschaut habe. Denn die müssen einmal auslöffeln, was heute verbrochen wird. Ich denke, den Versuch ist es wehrt, etwas zu verändern.

In den letzten Jahren, habe ich gelernt, dass friedliches demonstrieren als demokratisches Mittel nicht zur Kenntnis genommen wird. Lediglich die Randalierer erscheinen im Rampenlicht (Kastortransport, Stuttgart 21, usw.). Somit ist dieses Mittel unwirksam geworden.

mfg
Elmar


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Elmar
Elmar
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Re: Einkommens- u. Vermögensverteilung durch Wahlverhalten ändern
geschrieben von Elmar
als Antwort auf peter25 vom 04.01.2012, 22:15:38
Hallo, Peter 25

nach meiner Meinung hatte die Linkspartei aus dem Westen ein Programm, das nahe an meiner Meinung war. Und dann haben sich Oskar und Gregor an einen Tisch gesetzt und vieles geändert. Deshalb waren damals auch viele Parteiaustritte (Westbürger) festzustellen.

mfG
Elmar

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