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Innenpolitik Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden

olga64
olga64
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Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von olga64
Es ist seit einiger Zeit klar, dass hoch leidenden Schmerzpatienten oft ama Ende ihres Lebens nur noch Cannabis (ein Naturprodukt) eine gewisse Linderung verschaffen kann und die pallative Medizin sehr unterstützt.
Endlich hat sich unser Bundestag dazu durchgerungen, dass diese Menschen sich nicht kriminalisieren und hoch verschulden müssen, um diese Hilfe zu erhalten. Sie erhalten es jetzt in der Apotheke - die Krankenversicherungen erstatten die Kosten, wenn es ärztlich verordnet wurde.
Der persönliche Anbau von Cannabis ist nach wie vor nicht gestattet (aber daran halten sich ja viele schon längst nicht mehr, wenn man auf den Balkonen so mancher WG`s die Pflanzen mal richtig anschaut, die dort fröhlich wachsen).
DAs Naturprodukt Cannabis ist auch gut als wirkliche Alternative z.B. zu den völlig wirkungslosen Globuli-Pillen, mit denen esoterische Heilpraktiker seit vielen Jahren leidenden Patienten viel, viel Geld abknöpfen, ohne jemals eine hohe therapeutische Wirkung zu erhalten.
Olga
Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2017, 16:13:16
Olga, eins verstehe ich nicht: Morphium ist schon lange erlaubt in der Palliativmedizin, ist das nicht viel stärker als Cannabis? Eine Freundin von mir hat in ihrer letzten Krebsphase ständig die stärksten Morphintabletten oder -pflaster und ganz am Ende solche Sachen oder noch Stärkeres durch den Tropf gekriegt.
Insofern wundere ich mich seit langem darüber, dass Cannabis gerade in der Palliativmedizin bisher nicht erlaubt war. Dabei fällt mir die Szene ein aus dem tollen Film "Ziemlich beste Freunde", wo der Pfleger dem Protagonisten im Rollstuhl mit Cannabis geholfen hat, als er gerade eine unerträgliche Schmerzattacke hat, Sie erinnern sich?
olga64
olga64
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Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2017, 17:09:54
Na klar, erinnere ich mich. Ich weiss nun aber nicht, ob morphiumhaltige Tabletten nicht immer schon auf Rezept erhältlich waren. Wenn eine grössere Therapie im Rahmen der Palliativmedizin durchgeführt wird, geschieht dies m.W. im Krankenhaus. Bei einer meiner Freundinnen in der letzten Lebensphase war dies so. Sie hatte einen wiedergekehrten Brustkrebs und war froh, wenigstens keine Schmerzen zu haben. Tragischerweise wollte sie dann ihre letzten Tage in einem Hospiz verbringen; aber auf der Fahrt dorthin starb sie im Krankenwagen.
Ich denke, die Cannabis-Therapie ist auch für Leute gut, die nicht im Krankenhaus sind und zu Hause sich damit Linderung verschaffen können. Bisher mussten sie ja befürchten, dafür bestraft zu werden und was noch schlimmer ist, sie mussten sich das über dunkle Kanäle gegen eigene Bezahlung beschaffen (meist haben die Leute keinerlei Einkommen mehr).
Für die Zukunft denke und hoffe ich sowieso, dass die Kriminalisierung von Cannabis endlich aufhört. Mittlerweile ist dieses Gras gerade bei jungen Menschen eine ganz normale Angelegenheit (darüber rauchen die weniger Zigaretten und saufen auch nicht mehr so unkontrolliert). Das sollte auch der Gesetzgeber endlich akzeptieren. Es würde sich damit auch die Beschaffungskriminalität reduzieren - in anderen LÄndern geht es ja auch. Olga

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Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2017, 17:34:24
Olga, meine Freundin war nicht im Krankenhaus, sie hat die Morphinpflaster und -tabletten verschrieben gekriegt, weil sie extreme Schmerzen hatte (Zwölffingerdarmkrebs).
Das ist schon lange möglich, und ich finde es deshalb auch gut, dass der Konsum von Cannabis jetzt nicht mehr kriminalisiert wird.
Obwohl - wenn man es nicht zu Therapiezwecken braucht, wäre ich vorsichtig. Ich würde so etwas nur dann nehmen, sonst grundsätzlich nicht, weil ich gelesen habe, dass auch Cannabis bei weitem nicht so harmlos ist, wie es oft dargestellt wird. Langfristig führt der dem Vernehmen nach zu Blödheit. Und eine psychische Sucht stellt sich dann sicher auch oft ein, wenn schon keine körperliche.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2017, 18:09:15
Alle Suchtmittel, im Übermass genommen, führen zu Blödheit und vermutlich noch schlimmeren Dingen. Ist bei Alkohol ähnlich.
Ich fuhr kürzlich mit einer Regionalbahn, wo viele Schüler mitfahren (grössere, die vermutlich in diesem Jahr Abitur machen). An einer Station stiegen andere Typen ein, die den Schülern, die sich um die sammelten, kleine Päckchen aushändigten. Nachdem die anderen wieder ausgestiegen waren, kamen die SChüler grinsend auf ihre Plätze zurück und erklärten, jetzt hätten sie mal wieder Vorrat gekauft.
Ob dies Maulheldentum war (was ich nicht glaube) oder einfach Kauf von Gras, weiss ich natürlich nicht. Aber das Gras mittlerweile von so vielen konsumiert wird (auch ausserhalb der Schmerzpatienten) ist es eine ganz normale Droge geworden wie auch früher Extasy u.a. noch viel gefährlichere Dinge. Olga
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2017, 18:18:49
Leider bin ich ja ein Mensch von GESTERN. Trotzdem hatte ich mir vor einigen Jahren vorgenommen meine Jugendversäumnisse in Holland nachzuholen, natürlich nur um damit eine Bildungslücke zu schließen. Leider war man in Holland so böse die Coffeeshops für Ausländer zu sperren.

Nun hoffe ich inständig, die legale Anwendung nie in Anspruch nehmen zu müssen.

Für Kranke ist die Entscheidung sicherlich eine Wohltat.

Ciao
Hobbyradler

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von lupus
als Antwort auf hobbyradler vom 21.01.2017, 01:13:33
Eine Legalisierung für Spasskonsumenten sollte erst dann erfolgen wenn Folgeschäden nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit repariert werden.
lupus
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von Tina48
als Antwort auf lupus vom 21.01.2017, 09:31:11
Eine Legalisierung für Spasskonsumenten sollte erst dann erfolgen wenn Folgeschäden nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit repariert werden.
lupus


Da muss man mal genauer hinschauen , bevor man eine Legalisierung von Cannabis von vorneherein ablehnt .
Was kosten uns als Solidargemeinschaft die vielen legalen Alkoholabhängigen , was kosten uns als Solidargemeinschaft die voll krass kranken Heroin - , Kokain - und Crystal-Meth- Abhängigen ?
Letztere Todesdroge ist - dank der zahlreichen "Labore" in Osteuropa - immer noch stark auf dem Vormarsch , UND von Crystal-Meth loszukommen ist 100 Mal schwerer als von Cannabis wegzukommen .Ein hochkomplexes Thema .
sammy
sammy
Mitglied

Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von sammy
als Antwort auf Tina48 vom 21.01.2017, 09:57:20
Da muss man mal genauer hinschauen , bevor man eine Legalisierung von Cannabis von vorneherein ablehnt .
Was kosten uns als Solidargemeinschaft die vielen legalen Alkoholabhängigen , was kosten uns als Solidargemeinschaft die voll krass kranken Heroin - , Kokain - und Crystal-Meth- Abhängigen ?

....ich glaube hier wurde der falsche Ansatz gewählt. Die Legalisierung von Cannabis würde doch die "Alkoholanhängigen/Zigarettenabhängige" und andere "Suchtkranke" nicht mindern, es wäre doch eine weitere Variante für eine Suchtkrankheit, die sich dann ungehindert weiter verbreitet.
Den einzigen "positiven" Aspekt sehe ich lediglich in der "Entkrimminalisierung".

sammy
Tina48
Tina48
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Re: Endlich - Cannabis kann jetzt auch vom Arzt verschrieben werden
geschrieben von Tina48
als Antwort auf hobbyradler vom 21.01.2017, 01:13:33
Verbringe doch deinen Lebensabend in einem israelischen Seniorenheim .
"Israel Marihuana als Arznei im Altenheim" FR von 2012 .
Mittlerweile ist die Zahl der legalen Konsumenten dort auf 20.000 angeschwollen .

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