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Innenpolitik Kindererziehung und Kinderentwicklung

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf lupus vom 27.09.2018, 15:10:28
Du hattest sicher erkannt, dass ich den Text nur wiederholt hatte.
Das "bespielen" ist sicher in beiden Varianten vorhanden.

Erschreckend bleibt für mich die Entwicklung, die wie von Dr.Winterhoff eingeschätzt, dazu führt, dass die Hälfte der Kinder nicht ausbildungsfähig sei.
Welche Zukunft für Deutschland!

Interessant an den Reaktionen in der  Diskussion ist auch, dass in Ermangelung von besseren Argumenten erst mal versucht wird den Mann mit Hilfe von Gegnern etwas unglaubwürdig zu machen.
Weiterhin scheint das Video nicht betrachtet worden zu sein, denn wie sonst könnte jemand behaupten "wir waren als Schüler auch so"?

lupus
 
"wir waren als Schüler auch so" - Nun gut, da habe ich geschmunzelt. Nicht weiter ernst genommen ..

Nein, wir, die meisten von uns, waren nicht so.
 
Das deutsche Schulsystem aus den 50er und 60er Jahren habe ich zum Glück nicht genossen. Ich wurde nie geschlagen, in der Schule nicht und zu Hause auch nicht.

Zum Glück hatte ich dank der Mutter auch ein liberales Elternhaus, wo in der Erziehung mehr wert auf Selbständigkeit und Selbstbeherschung gelegt wurde, als auf Gehorsam. Das hat damals gefruchtet und 3 von 4 Kindern schafften ein Studium. Das war in der Zeit nicht selbstverständlich in einem Arbeiterhaushalt.

Aus Erzählungen von meinem Mann und auch aus Berichten hier im ST weiß ich, dass hier in DE sehr streng und sogar mitunter mit heftigen Strafen Gehorsam erzwungen wurde. Ich kann nicht verstehen, dass dies immer noch als notwendig und als Voraussetzung für Erziehung und Bildung angesehen wird.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ich das derzeitige Chaos an den Schulen gutheiße. Da muss man jedoch genauer hinschauen. Für das Chaos gibt es vielerlei Ursachen. Ein Enkel von mir besucht eine Brennpunktschule. Hin und wieder bin ich dort schon mal im Einsatz. Die Bedingungen dort sind so, dass es überhaupt erstaunlich ist, dass 50% es irgendwie zu einem Abschluss bringt. Ohne intensive Unterstützung im Elternhaus, auch was das Erklären von Unterrichtsinhalten angeht, ist das nicht zu schaffen.
Das kann und darf doch nicht die Regel sein!!
lupus
lupus
Mitglied

RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von lupus
als Antwort auf Mareike vom 27.09.2018, 15:44:41

Ich bin 1947 in eine Dorfschule gekommen.
Es wurde in der Schule niemand geschlagen. ( von den Lehrern! Lachen)
Es war niemand so wie die Kinder im Video und es konnte auch keiner so sein.

Wenn du manchmal so nahe am Geschehen bist weißt du ja bestens Bescheid. Hast aber auch keine Lösung wie die 50% geändert werden soll.

lupus

Mareike
Mareike
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf lupus vom 27.09.2018, 15:58:07

Kleinere Klassen.
Besser geschulte Lehrer.
Weg von dem Gedanken, dass Lehrer an erster Stelle Wissen vermitteln sollen.
An erster Stelle sollen Lehrer gute Pädagogen sein.
An zweiter Stelle sollen sie vermitteln, wie man heutige Wissens-quellen  (Tante Google) richtig nutzen kann.
Lehrpläne müssen überarbeitet werden, unnützes Wissen gestrichen.
Es macht keinen Sinn von Plusquamperfekt und Präteritum zu schwafeln, wenn 50% der Schüler den einfachsten Satzbau nicht hinkriegen.
Oder den Flächeninhalt eines Kreises berechnen zu lassen, wenn die Begriffe Fläche und Umfang nicht bekannt sind.
Eltern bringen ihre Kinder als Dolmetscher mit zum Elternabend ... sagt doch genug, oder? Wie können diese Eltern zum Beispiel beim Erfassen einer Lektüre behilflich sein??
Läßt sich endlos fortführen.
Manchmal frage ich mich: Ist dies gewollt? Brauchen wir in Zukunft vorwiegend Müllentsorger und Straßenbauarbeiter?


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olga64
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 27.09.2018, 16:29:01

Kleinere Klassen bedeuten noch mehr Lehrer.
Wo sehen Sie die? Gibt es irgendwo exotische Bäume, wo man die pflücken kann, nachdem dieser Beruf mehr und mehr diskreditiert wird und die Attraktivität für jungen Menschen schwindet, hier tätig werden zu wollen.
Es wundert mich nicht ,da sich in diesen Beruf alle möglichen Leute einmischen: Eltern, Grosseltern usw. - die meisten ohne irgendwelche interne Kenntnisse, aber für die allgemeine Jammerei und Empörerei in einem Seniorenforum reicht es natürlich, obwohl auch bei uns die Schulzeit (je nach Zeitdauer, wie lange man diese besuchte) ja auch schon mehr als 50 Jahre vorbei ist.

Pädagogen sollen dann die ERziehungsarbeit innerhalb von Schulstunden von je 45 Minuten neben der Vermittlung von Wissen schaffen, wozu sich Eltern in den Jahren vor Schulbesuch, in der Zeit des Schulbesuchs und nach Beendigung nicht in der Lage sehen? Ein Armutszeugnis für solche Eltern, wie ich finde.
Vielleicht wäre es besser, vorher zu überlegen, bevor man Kinder zeugt, ob man sich dafür überhaupt  als Eltern - auch pädagogisch - in der Lage sieht, dieser wichtigen Aufgabe nachzukommen. Olga

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 27.09.2018, 16:36:23

Es wundert mich nicht ,da sich in diesen Beruf alle möglichen Leute einmischen: Eltern, Grosseltern usw. - die meisten ohne irgendwelche interne Kenntnisse, aber für die allgemeine Jammerei und Empörerei in einem Seniorenforum reicht es natürlich, obwohl auch bei uns die Schulzeit (je nach Zeitdauer, wie lange man diese besuchte) ja auch schon mehr als 50 Jahre vorbei ist.
 
Noch lustiger wird es, wenn sich SeniorInnen einmischen, die weder Kinder noch Enkel haben, noch interne Kenntnisse ... aber was soll´s. Hauptsache mitmischen.
Sirona
Sirona
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Mareike vom 27.09.2018, 18:16:59
Mareike, man muss nicht unbedingt Kinder und Enkel haben um die Situation der Schulen beurteilen zu können. Es gibt genügend Berichte und Reportagen im TV. Ich würde mich hüten den hier diskutierenden Seniorinnen fehlende Kenntnisse zu unterstellen.
Im übrigen bin ich durch meinen Sohn und Schwiegertochter bestens über die Schulmisere informiert.

Sirona

 

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olga64
olga64
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 27.09.2018, 18:16:59

Interessant: da beziehen Sie also Ihre Kenntnisse über Lehrer von Ihren evtl. Kindern, die Sie vor Jahrzehnten erzogen haben oder von Ihren evtl. Enkeln, die Ihnen ja dann subjektiv von den schulischen Individualerfahrungen berichten.

Ob das wirklich für eine aussagekräftige Studie reicht?

Es ist richtig, ich habe keine Kinder und demzufolge auch keine Enkel.Aber ich habe die Schule lange besucht (mehr als 12 Jahre) und in meiner Familie gibt es Pädagogen, Lehrer usw. ebenso wie in meinem Freundeskreis. Meine aktuellen Informationen beziehe ich von meiner Nachbarin, die als Lehrerin an einem Gymnasium unterrichtet.
Das zeigt mir schon vieles auf, weil ich mich auf die Schilderung von Kindern nicht verlassen möchte: ich habe seltenst Kinder kennengelernt (mich eingeschlossen), die ihre Lehrer lieben und sehr gerne zur Schule gehen. Olga

RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 27.09.2018, 18:33:13

Aber man sollte unbedingt Kinder und möglichst Enkel haben um in der heutigen Kindererziehung und Kinderentwicklung mitreden zu können Zwinkern.
 

Mareike
Mareike
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Sirona vom 27.09.2018, 18:33:13

Sirona, mein Kommentar bezog sich auf Olgas Beitrag, NUR auf Olgas Beitrag. Olgas Beitrag hat mich genervt.

Eine meiner Töchter ist Sonderschullehrerin. Ihre Kinder besuchen unterschiedliche Schulen: Ihre Tochter besucht eine Gesamtschule (Gymnasialzweig), der Sohn eine Realschule. 

Dann habe ich 2 weitere Enkel, die in Stuttgart ein Gymnasium besuchen. Dort sind die Schulverhältnisse besser.

Wir kennen ebenfalls die Schulmisere aus mehreren Blickwinkeln.
Über Lösungsmöglichkeiten kann man unterschiedlicher Meinung sein. Dazu ist der Austausch hier im Forum sinnvoll und gut.

 

olga64
olga64
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RE: Kindererziehung und Kinderentwicklung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.09.2018, 18:39:42

Ist das so, dass Grosseltern für die Kindererziehung zuständig sind?
Meist entwickeln sich ja grössere Kräche mit den (Schwieger)Töchtern, wenn sich die Grosseltern zu sehr einmischen.
Wie geht das dann eigentlich, wenn Mutter/und oder Oma in einem anderen Land lebt? Oder reicht es allein, weil man biologisch seine Mutterschaft schon mal unter Beweis stellen konnte? Olga


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