Innenpolitik Leider kein Aprilscherz

hafel
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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 05.05.2008, 18:35:41
Hugo, nun will ich Dir hier nochmals kurz antworten, obwohl FÜR MICH das Thema hier abgegessen ist.

Ich habe hoffentlich nichts von Hexenverbrennungen und Inquisitionen geschrieben (will alles nicht nochmals zurück lesen)? Diese kirchlichen Zuchtelemente waren mir schon immer zuwider. Ich weiß nicht wie Du das aus meinem Text rauslesen kannst??

Ich denke, Hugo, dass uns beide eine winzige Kleinigkeit an erlebter Erfahrung trennt. Ich habe eine 5cm-dicke Stasiakte, wo selbst meine drei Kinder (im Alter von 5 bis 8 Jahren) aktenkundig sind. Und das ist nur die Akte aus Leipzig. Für die Akte, die in Berlin liegt, fehlte mir bisher der Mut zur Einsicht (es tauchen ja immer wieder "gute alte Freunde" auf).
Ich beurteile eben den Stasi-Begriff etwas anders und sehe das durch meine reine subjektive Brille. ...... im ühbrigen Du auch!

Wie kommst Du aber darauf, dass ich hasserfüllte Forderungen habe? Überzeichnest Du hier nicht "ein klein wenig"??

Ich vermisse einfach einen "Aufschrei", wenn die Schnüffler von gestern heute Positionen einnehmen und so tun als wäre nichts geschehen.

Hugo-Zitat:aber doch nicht jetzt nach 15 Jahren die kleinen Fische raussuchen die teilweise sogar nun schon eben diese 15 Jahre bewiesen haben das sie auch zupacken und der Allgemeinheit dienlich sein können.


Zupacken und der Allgemeinheit dienlich sein, konnten nach 1945 auch einige Nazis. Trotzdem war ich dafür, dass sie ausgedient hatten.
--
hafel
hugo
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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 05.05.2008, 19:23:48
hafel du vermisst einfach einen "Aufschrei", wenn die Schnüffler von gestern heute Positionen einnehmen und so tun als wäre nichts geschehen, ja, sogar die 68 er Bewegung rufst Du zurück und die verbinde ich -in der extremsten Phase- auch mit Pistolenschüsse auf deren Vertreter einerseits und mit Entführungen und Morden auf der anderen Seite,,

eine solche, wenn auch nur gedankliche Annäherung an das Thema Stasibewältigung, fast 20 Jahre nach der Wende,,,läßt nun mal für Versöhnung, von rechtsstaatlicher, demokratischer, vorbildhafter Bewältigung wenig Spielraum und deutet eher auf ,,naja auf meine Interpretation hin.

oder wie willst Du das, was im Anschluss an den von Dir geforderten Aufschrei erfolgen wird, in geordnete, zivilisierte Bahnen lenken ??
Wirste dann die verruchten Besen bzw Geister die der Hexenmeister ruft,,auch wieder los ?
--
hugo
hafel
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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 05.05.2008, 20:33:47
@ Hugo: ja, sogar die 68 er Bewegung rufst Du zurück und die verbinde ich -in der extremsten Phase- auch mit Pistolenschüsse auf deren Vertreter einerseits und mit Entführungen und Morden auf der anderen Seite,,


Hugo, das nehme ich Dir nun nicht übel, denn diese Zeit hast Du nur aus der Ferne (so weit überhaupt möglich) mitbekommen. An Deinen Bemerkungen ersehe ich, dass Du weder die 68er Bewegung verstanden hast noch sachlich darstellen kannst.
--
hafel

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Bannewitzer
Bannewitzer
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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von Bannewitzer
als Antwort auf hafel vom 01.04.2008, 00:47:20
Hallo,

wir haben in Bannewitz (Sachsen) auch einen Bürgermeister, der bei der STASI war.
Wo ist das Problem?

Der Mann heißt Christoph Fröse, und bekennt sich offen für seine DDR-Vergangenheit, und er macht als unparteiischer Bürgermeister wirklich gute Arbeit, und ist bei der meisten Bannewitzern sehr beliebt.

Schlimmer sind diese ehemaligen Stasi-Spitzel, die sich nicht bekennen wollen, wie ein gewisser Herr Gottfried H. aus Bannewitz, die gegen den bekennenden Bannewitzer Bürgermeister nur hetzen, um so von ihrer eigenen Vergangenheit abzulenken. (siehe hier: http://stasispitzel-flutzer.blogspot.de/ )

Das finde ich nur noch zum Kotzen, soetwas.

Laßt doch bitte auch die ehemaligen STASI-IM in Ruhe, wenn die sich offen dazu bekennen, und nette Leute sind.

Herr Gottfried H. aus Bannewitz
Bild1
selbst ist als Stasi Spitzel entlarvt, leugnet es aber immer noch-
Bild2
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Bannewitzer vom 23.03.2012, 20:21:36
Bannewitzer,

ich kann deine Wut verstehen, finde es aber nicht gut diese persönliche Angelegenheit hier im Forum diskutieren zu wollen. Mir sieht das sehr nach einem Rachefeldzug aus. Und das nach 20 Jahren. Wenn deine Angaben stimmen warst du damals höchstens 16 Jahre alt als man dich bespitzelte.

Ciao
Hobbyradler

Zumindest hast du das offene Bild entfernt un man muss auf den Link klicken.
Marija
Marija
Mitglied

Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 01.04.2008, 00:47:20


Das macht mich alles auch sehr betroffen.
Wie einst Altnazis hohe Ämter besetzen konnten und erst nach langer Zeit mühsam enttarnt wurden, so spielt sich Ähnliches hinsichtlich der Stasi-Leute ab.

Ich möchte nicht wissen, wie viele der ehemaligen "Kryptographen" in Vorstandsposten von Konzernen installiert worden sind und im Wirtschafts-und Finanzwesen ihr übles Spiel weiter spielen.

arija

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Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bannewitzer vom 23.03.2012, 20:21:36
"Das finde ich nur noch zum Kotzen, soetwas."

Ich glaube dir, dass du frustriert bist über Dinge, die ein Dpl. Ing. G. Höll aus Bannewitz so von sich gibt.
Es ist allerdings auch immer noch ein Unterschied, ob ein ehemaliger Stasispitzel im Öffentlichen Dienst - z.B. als Bürgermeister - arbeitet oder wie dein "Zielobjekt" Höll als Privatmann unterwegs ist.
Viele Stasimitarbeiter - bes. Hauptamtliche - haben mit üppiger finanzieller Unterstützung aus mysteriösen Quellen sich nach der Wende schnell "privatisiert", ohne dass es dafür gesetzliche Handhabe gegeben hat.

Über dein Zielobjekt gibt es im Internet schon einige Seiten, auf denen er bloßgestellt wird, wie du sicher weißt.
Musst du nun auch im st noch ein Diskussionsthema aufmachen über eine Person, die hier keiner kennt?
So als "Privatrache" !

P.s. Du schreibst: "Laßt doch bitte auch die ehemaligen STASI-IM in Ruhe, wenn die sich offen dazu bekennen, und nette Leute sind."
Warum eigentlich sollten ehemalige Stasi-IM in Ruhe gelassen werden, wenn sie sich dazu offen bekennen?
Erzähl das mal den Ausspionierten, die durch solche IM's schwer geschädigt wurden. Denen nutzt die plötzliche "Nettigkeit" und das offene Bekenntnis zur Tat überhaupt nichts.

hugo
hugo
Mitglied

Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2012, 09:33:29
Viele Stasimitarbeiter - bes. Hauptamtliche - haben mit üppiger finanzieller Unterstützung aus mysteriösen Quellen sich nach der Wende schnell "privatisiert", ohne dass es dafür gesetzliche Handhabe gegeben hat.


das unterschreib ich gerne, ist mein Reden seit 20 Jahren,

woran ich mich aber störe, ist die Tatsache, das die dafür Schuldigen die jetzt und heute unter und über uns agieren und wirksam sind, völlig aus dem Rennen sind, oder wann wurden und werden die mal angesprochen ?

Es sind doch nicht die alten Stasizuträger oder Hauptamtlichen die man dafür Belangen kann das Ihnen nach der Wende soo viele Türen offenstanden, die hab doch nur genutzt was ihnen geboten wurde,,die waren zwar hörig bzw gekauft/überzeugt aber doch nicht zu blöd um sich zu noch besseren Konditionen wieder "kaufen/überzeugen zu lassen.

hugo

Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 24.03.2012, 09:57:33
"das die dafür Schuldigen die jetzt und heute unter und über uns agieren und wirksam sind, völlig aus dem Rennen sind, oder wann wurden und werden die mal angesprochen ? "
geschrieben von hugo


Was sollte es für einen Sinn machen, die Leute "anzusprechen"?
Wenn man ihnen keine Vergehen nach DDR-Gesetz nachweisen kann, weil z.B. die Unterlagen weg sind und die "Stasi-Transferleistungen", die mit Sicherheit geflossen sind, ebenso nicht nachweisbar sind, war es schwierig hier aktiv zu werden.

Es gab immerhin 30.000 Ermittlungsverfahren - aber nur wenige Verurteilungen.
Hauptgrund: Wenn zum Tatzeitpunkt kein Verstoß gegen DDR-Gesetze vorgelegen hat, kann heute nicht dagegen abgeurteil werden, es sei denn, es handelt sich um Schwerverbrechen, wie Tötungsdelikte.

Nach DDR-Gesetzen war im Rahmen der Stasi-Arbeit so ziemlich alles erlaubt, wie z.B. längere Einzelhaft, Verhörmethoden, die jetzt als Folter gelten, Wegnahme der Kinder... - ganz zu schweigen v. Haftgründen, wie Republikflucht oder die ganze Palette, die unter den Begriffen "Hetze", "Sabotage", "Staatsverleumdung", "Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit", "Menschenhandel", "asoziales Verhalten", "ungesetzliche Gruppenbildung", "ungesetzliche Verbindungsaufnahme" alles möglich machten.

Tu nicht so, als wäre dir das unbekannt und reg dich nicht künstlich auf, dass man besonders an höhere Stasioffiziere, die in leitender Stellung die Weichen gestellt haben, nicht oder nur schwer herankam. Die Gründe sind auch dir bekannt.
clara
clara
Mitglied

Re: Leider kein Aprilscherz
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2012, 09:33:29


P.s. Du schreibst: "Laßt doch bitte auch die ehemaligen STASI-IM in Ruhe, wenn die sich offen dazu bekennen, und nette Leute sind."
Warum eigentlich sollten ehemalige Stasi-IM in Ruhe gelassen werden, wenn sie sich dazu offen bekennen?
Erzähl das mal den Ausspionierten, die durch solche IM's schwer geschädigt wurden. Denen nutzt die plötzliche "Nettigkeit" und das offene Bekenntnis zur Tat überhaupt nichts.


Klaus, über diesen Satz bin ich auch gestolpert. Ein öffentliches Bekenntnis zu Verbrechen bringt diese ja nicht zum Verschwinden. Und "nette Leute" waren auch Nazis, die Kinder streichelten und Hunde liebten.
Nein, überhaupt nicht in Ruhe lassen sollte man solche Leute! In meinem ostdeutschen betroffenen Bekanntenkreis darf man so etwas gar nicht sagen.

Clara

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