Innenpolitik Mauerbau vor 49 Jahren

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 16.08.2010, 17:35:59
"dutch, ich hätte doch gerne mal Diejenigen, die zu DDR-Zeiten ein Studium machen konnten gehört oder deren Präambeln der Abschlussarbeiten gelesen. Heute fällt es vielen auch nicht schwer alles zu verleugnen..."
geschrieben von hugo


Du schreibst einen Mist, dass einem Übel werden kann. Und dieser Mist, den du hier ablässt, wird mit zunehmender Entfernung von dieser Zeit immer übler.

Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wie diese Präambeln von Abschluss- Diplom- oder ähnl. Arbeiten zu Stande kamen und dass es überhaupt nicht möglich war, darauf zu verzichten.

Genau das ist ja das Perverse an diesem System gewesen, dass man in allen seinen Arbeiten an irgendeiner Stelle das sozialistische Schwert schwingen musste, wenn man nicht sofort "abgemeldet" werden wollte. Und was das bedeutet hätte, kann selbst dir nicht entgangen sein.

Dass du daraus nun ein "wes Brot man aß ..." machst, zeigt, dass du dich immer mehr von der damaligen Realität entfernst und hier im Forum deine Leser auf übelste Art und Weise über die Realitäten in der damaligen DDR belügst.

Bekommst du nicht wenigstens mal einen roten Kopf, wenn du dein Geschriebenes liest?

hafel
hafel
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 16.08.2010, 17:35:59
@ Hugo: ich kann mich noch erinnern, dass an der Kieler Universität ein Doktorand seine Abschlussarbeit dem Teufel gewidmet hatte. Der zuständige Doktorvater schluckte zwar ein wenig, aber die Dissertation war fachlich in Ordnung und ging durch.

Andere Gesellschafts-Systeme, andere Sitten.

Hafel
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf hugo vom 16.08.2010, 17:35:59
Hugo
da haben deine Freunde wohl einfach Glück gehabt.
Ich könnte dir so einige Geschichten erzählen über Schikanen bei Grenzübertritt. Natürlich nicht jedes Mal. Es gab auch nette Grenzer, aber ich hatte oft Erlebnisse die sehr gewöhnungsbedürftig waren. Sowohl mit dem Auto als auch bei Zugfahrten gab es gezielte Provokationen.

Wenn man deine Beiträge liest, fragt man sich, warum wohl so viele Menschen es anders erlebt haben als du und lieber eine gefährliche Flucht gewagt haben, als weiter dort ( in deiner paradiesisch anmutenden DDR) zu leben.
Ich will damit nicht sagen, dass alles nur schlecht war, aber es gab so viele Dinge, die für die Menschen unerträglich waren, dass
ich mich frage wo und wie du gelebt hast, wenn du dies nicht mitbekommen hast.
Ich habe eine große Familie in der EX DDR und nicht einer davon möchte sie zurück.
Stellamaris

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 16.08.2010, 17:35:59


Die Grenzen der Tschechei (damals noch CSSR) Ungarn usw waren nicht weniger gesichert als jene zwischen der DDR und der BRD.

hugo
geschrieben von hugo


:Geografische Namen sind oft, je nach Blickwinkel, politisch nicht korrekt. Das gilt auch für die Tschechische Republik. Dort legt man Wert darauf, dass die Deutschen das Land in der Kurzform Tschechien nennen und nicht Tschechei, weil dieser Begriff bei den Nazis beliebt war; Hitler hatte schließlich nachweislich "von der Zerschlagung der Rest-Tschechei gesprochen". Die tschechische Argumentation hat sich in Deutschland durchgesetzt, Tschechei sagen heute nur noch wenige, nämlich Ewiggestrige und Provokateure.

sysiphus...
Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 16.08.2010, 19:10:13
@ Stellamaris

Das gilt auch für meine Leute, keiner wäre so verdreht, dass er sich, auch bei allem was nachkam und eine so riesige Umstellung der Lebensbedingungen mit sich brachte, die Mauer zurückwünschen würde.

Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass es nur unter bestimmten Bedingungen möglich war, ein Studium zu beginnen.

@ Hugo,

magst Du nicht einmal die Bedingungen schildern, die überhaupt dazu führten, dass ein junger Mensch - egal ob m oder w - studieren konnte?

Bzw. vielleicht besser die Ausschlußkriterien, die doch nichts mit der Intelligenz und der Studierfähigkeit eines jungen Menschen zu tun hatten?

Meli



hugo
hugo
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 16.08.2010, 18:55:42
Andere Gesellschafts-Systeme, andere Sitten. (hafel)

oh ja hafel, das kannste ruhig laut sagen das ist so.

und beim Blick zurück kommen eben mal mehr mal weniger Trübungen zum Vorschein, je nachdem von wo aus, von welchem Standpunkt aus man Vergangenes betrachtet und welchen Gefühlen, Erinnerungen, Begebenheiten usw. man freien Lauf läßt und welche man unterdrückt.

wenn ich gramklaus lese,,,seinen wütenden "Richtigstellungen lausche,,kommt mir hin und wieder die Frage,,wieviele Menschen mögen es damals gewesen sein die über die gesamte Zeit oder vorübergehend oder gar nicht diesem System, diesem Regime mit der Faust in der Tasche ihre Aufwartung machten,,

waren es 10% oder gar 90% ?
ich kann mir nicht vorstellen das die damalige Oberschichtklicke mit nur einigen wenigen abgeschotteten Personen in der Lage war, 40 Jahre lang ca 16 Millionen unzufriedener, unwilliger, widerborstiger Untertanen bei Laune bzw gefügig zu halten.

Da muss es weit mehr Zustimmung bzw mindestens Gleichgültigkeit oder Desinteresse oder Feigheit oder einen Mischmasch aus diesen Charakteristiken gegeben haben, damit eine so lange Zeit eine so unbeliebte Führung (wie behauptet) schamlos und unbehelligt ihr Unwesen treiben konnte.

Interessanterweise sind die Menschen welche das System trugen/mittrugen/fütterten/am Leben erhielten,,mit der Wende über Nacht allesamt ausgestorben,,
,,ich kann deren Gräber nicht mal finden, geschweige denn Deren Nachlass

ich glaub auch das ist ein Grund mit, das solche Leute wie hugo, dutch usw die es ab und zu mal wagen eine der üblichen Nurschwarzdarbietungen aus eigener Anschauung etwas zu belichten zu beleuchten,,in Ermangelung der echten Verantwortungsträger als Ersatzdummi und Strohpuppen herhalten müssen in welche man ungeniert sein Bajonett reinsticht wie in eine Attrappe,,,um vom Missmut über die eigene damalige Verantwortungslosigkeit, Feigheit, Hilflosigkeit, Fügsamkeit usw. abzulenken ??

oder ist es ausschließlich eine Art der modernen Frustabbaumaßnahmen gestresster Exossis die mit einer solchen Aggressivität gegenüber ihren Zielobjekten (von denen sie kein gefährliches Echo erwarten müssen) endlich mal die Faust aus der Tasche nehmen um derartig unartig auftrumpfen ????

wenns nur das wäre,,auch dann hätte ich mit meinen Beiträgen ein gutes Tagwerk vollbracht und könnte noch zufriedener mit mir selber sein *g*

hugo

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

OT
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf sysiphus vom 16.08.2010, 19:11:15
zitat sysiphus: "Tschechei sagen heute nur noch wenige, nämlich Ewiggestrige und Provokateure."

...und nur Rassisten sagen Negerkuss und Zigeunerschnitzel?
ana
ana
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ana
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2010, 13:22:01
dolly,

und warum hast Du diesen antifaschistischen Schutzwall eigentlich als
gut empfunden ?
Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen,dass Menschen solch eine
fürchterliche Mauer als gut empfinden? Donnerwetter !

Sollte das Arbeiter- und Bauernparadies vor bösen Mächten- Eindring-
lingen geschützt werden,ja ?
Also ich habe diese Schandmauer ganz anders empfunden und weißt auch wie, ich will es Dir sagen:
Als total menschenverachtend !
Bürger hinter Mauer und Stacheldraht ganz einfach von einem Tag zum
anderen einzumauern,toll!

Wie ich Dich einschätze,warst Du eine sogenannte linientreue Genossin
dieses Staates,hörig und folgsam und bist und bleibst dieser Gesinnung
aus Überzeugung bis zum Lebensende treu !

hugo
hugo
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 16.08.2010, 19:10:13
Es gab auch nette Grenzer (stallamaris) oh wie öde, langweilig, uninteressant, hm ,,damit kannste keine Gesprächsabende beleben, da muss viel mehr Pfeffer rein,,,mindestens Verhaftungen an der Grenze, Schikanen, extreme Behandlungen, Konfiszierungen usw,,usw,,

entschuldige Stellamaris das ich hier eine Eventidee einbringe,,war nicht bös gemeint sollte nur als Anschauung dienen.

und gleich noch eins drauf: "Ich habe eine große Familie in der EX DDR und nicht einer davon möchte sie zurück.
(Stellamaris)
Antwort: hugo auch,

hier sind wir 100 pro (m)einer Meinung bis auf den kleinen Wermutstropfen das ich aus Deiner herauslese, das Du bisher nicht richtig mitgelesen hast.

Ansonsten müsstest Du wissen das es hier Niemanden gibt der die DDR zurückhaben will, sondern das es hier nur einige unsachliche Meinungen Behauptungen und Vermutungen darüber gibt das es noch einige Diskutanten gäbe, welche usw,,

hallo sysiphus, danke für die Richtigstellung ,,ob ich das jemals begreife ?? früher sagten wir: ich fahr mal schnell rüber ins Tschechische oder ins Böhmische oder in die Tschechei ohne damit zu verbinden was adolf dazu sagte,,ich sag heute sogar noch Autobahn zur Autobahn obwohl Hitler damals auch ,,usw aber das ist ein anderes Thema *g*

hallo meli,,,zum Punkt Mauer --trifft auf Dich zu, was ich gerade schrieb,,,

mit dem Studium aus meiner Sicht,,,mach ich doch gerne und beschreib das so wie ich das erlebte, was mich auch persönlich betraf aber auch was üblich was unüblich und was es da an Besonderem gab,

,,dieses Thema ist vielschichtig,,ich denke da können auch Klaus und dutch und gram und viele andere mitreden und ihre Sicht einbringen.

ja es gab verschiedene Gründe die es ermöglichten, erschwerten oder gar verhinderten zu einem Studium zu kommen
von persönlichen/familiären Umständen
über allgemeinübliche Gepflogenheiten wie private oder offizielle "Beziehungen" echte und/oder vorgeschobene Ablehnungen, politische Generallinien, bis hin zu ideologischen Barrieren oder Bevorzugungen,,aber das würde hier zu weit führen das alles auseinander zu klamüsern und mit Beispielen zu Belegen oder zu widerlegen.

hugo



andreadoria
andreadoria
Mitglied

Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf clara vom 13.08.2010, 13:55:39
Was mich mal interesieren würde, da ich es nicht ganz nachvollziehen kann, ist folgender Aspekt: Wieso eigentlich gab es im Sommer/Herbst 1961 seitens der Ostdeutschen keine Proteste und Demos wie 28 Jahre später? War es die Furcht vor den Russenpanzern eingedenk des 17.6.1953? Wieso muckte die Masse nicht auf?
Und warum eigentlich verhielten sich die Amis so relativ ruhig?^
Und was an Zählbarem hat die Bundesrepublik in all den Jahren der Teilung unternommen, diese zu beenden?
Hatten sie diesbezüglich überhaupt einen Hauch von Souveränität? Gegen Amerikanisch-Russsische Interessen?

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