Innenpolitik Organspende

novella
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RE: Organspende
geschrieben von novella
als Antwort auf pippa vom 05.04.2019, 12:55:14

Genau dasselbe wollte ich ihn auch fragen, pippa. Woher weiß dicker68 das alles? Das sind alles wilde Spekulationen ohne faktengestütztes Fundament.
Die Argumente von ihm stimmen mich keineswegs um.
Hier wird von manchen ein Szenario entworfen, nach dem die Menschen von einer Mafia auf den Straßen gejagt werden, um ihnen bei lebendigem Leib Organe rauszuschneiden. (Ich weiß, dass das polemisch ist, schreibe es aber trotzdem.)

Mareike
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RE: Organspende
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2019, 12:48:03

Zumindest fühlt es sich so an.
Und das ist das Würdelose.

Es ist schrecklich von einem tödlich verletzten Menschen Abschied nehmen zu müssen, der einige Stunden vorher noch fröhlich rief: "Bis später!"

Aber bei diesem Menschen sein zu dürfen, die noch warme Hand zu halten, sich dem Unumkehrbaren zu vergegenwärtigen - all das ist existentiell um ein solches Ereignis verarbeiten zu können.

Die "Maschinen" entfremden jedoch.

Und dann zu spüren: "Schnell, schnell. Die Organen sind uns wertvoll."

Diese Diskrepanz ist unerträglich.

Ich denke bei dieser Diskussion nie an meinem eigenen Körper, den würde ich durchaus gerne zur Verfügung stellen.

Mareike
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RE: Organspende
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2019, 13:03:39
In Spanien hat man viel mehr Erfahrungen mit Organentnahme usw -  woher Du diese Info hättest, wüsste ich gerne.

 
"Beim Herztod darf nach einer gewissen Wartezeit nach dem Herzstillstand eine Organentnahme vorgenommen werden, auch wenn der Patient noch reanimiert werden könnte und das Gehirn noch funktioniert. Dieses Todeskriterium gilt beispielsweise in Spanien, Italien, Frankreich, Belgien oder der Schweiz. Somit kann ein Patient in einem Land schon legal für tot erklärt werden, während er woanders noch als Lebender mit allen Grundrechten gilt."

https://www.expat-news.com/17338/recht-steuern-im-ausland/organspende-welche-regeln-welchem-land-gelten/

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RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 05.04.2019, 13:18:51

offen gestanden halte ich die Seite nicht für besonders kompetent in dieser so wichtigen Frage , zumal als einzige Quelle eine webseite von Organspendegegnern genannt wird.

Genau heisst es in den Bestimmungen:  (Quelle:

Um die Organe und Gewebe spenden zu können, muss der Spender in einem Krankenhaus sterben (nach einem irreversiblen Stopp der Gehirnfunktionen oder der kardiorespiratorischen Funktionen, ohne dass eine Genesung möglich ist). Nur auf diese Weise kann der Körper vom Moment des Todes bis zur Extraktion künstlich aufrechterhalten werden.

Wenn alles Mögliche getan wurde, und alle Mittel eingesetzt wurden, um das Leben einer Person zu retten, und Ärzte, die nicht mit den Transplantaten in Verbindung stehen, die unumkehrbare Natur des Prozesses nach eingehender Prüfung bestätigen, wird der (Hirn)Tod der Person attestiert.

Sobald der Tod bestätigt ist, wird das medizinische Team der Transplantation beurteilen, welche Organe und Gewebe dazu beitragen können, die Gesundheit anderer zu verbessern oder andere zu heilen.
 
und mal ehrlich.. was soll denn noch getan werden, wenn das Herz irreversibel stehen bleibt und keine Chance besteht, es wieder zum Schlagen zu bringen? Dann ist das Hirn nach wenige Minuten auch so stark durch Blut- und Sauerstoffmangel geschädigt, dass es in kurzer Zeit ebenfalls keine Funktion mehr zeigt ..

Glaubst Du wirklich, die Spanier würden so spendebereit sein, wenn sie Angst vor Schmerzen und Leid bei Organentnahme  haben müssten? Da kennst Du aber die Spanier schlecht :-)
Mareike
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RE: Organspende
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2019, 13:43:13

Woschi
ich möchte mich bei diesem Thema nicht streiten.
Es kann hier jeder seine Gedanken dazu schreiben.
Es wäre schön, wenn man diese Gedanken zumindest als solche respektiert.
Wer bessere Infos hat stellt sie ein. So kann sich ein Jeder ein eigenes Bild machen.

RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 05.04.2019, 13:49:11

aber natürlich respektiere ich Deine Gedanken - es war mir nur wichtig dir mitzuteilen, was tatsächlich in den bestimmungen zur organentnahme in ES steht.
Die Entscheidung muss jeder für sich treffen und muss von allen respektiert werden.
Traurig finde ich nur, wenn bestimmte Medien  versuchen, den menchen Angst zu machen ...
Nichts für Ungut - ich schneke Dir ein herz und bin noch ganz lebendig

Herz


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Mareike
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RE: Organspende
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2019, 14:02:08

Nur noch eine Anmerkung dazu:
KAO ist eine Initiative gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Erst nachdem ihre Kinder beerdigt waren, haben sie begriffen, wozu sie ja gesagt hatten. Sie haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie sie es sich vorgestellt hatten.

RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 05.04.2019, 12:55:14
Doch er hebt sie auf, denn nach deiner Zustimmung suchen sie wenn's sein muß wie verrückt. Aber nach deinem Widerspruch wenn überhaupt nur sehr, sehr lax. Und damit ist deine Würde als Mensch nix mehr wert. von Dicker
 

Woher weißt du das? Bis jetzt ist das Gesetz doch noch nicht einmal verabschiedet, oder habe ich das verschlafen?
 
Liebe @pipa, das Gesetz soll verabschiedet werden. Noch kann man was machen im Vorfeld der Diskussion. Ist es erst verabschiedet wird es ungleich schwerer was dagegen zu unternehmen. dann kann es auch fast unmöglich sein.
Herr Span beruft sich auch auf die Nachbarländer... Schau dir mal die vorherigen Beiträge an - Herzstillstand, Reanimation wäre noch möglich aber Organentnahme....
Ich argumentiere hier nicht gegen die Organentnahme an sich - sondern gegen die Willkür der Entnahme wenn noch in Wirklichkeit Hilfe für den Betroffenen möglich wäre. Das Gesetz degradiert uns zu Ersatzteispender. Erst wartet man auf den Unfall - und später hast du einen "Unfall".... Ich will keine Mafia-Metoden. Bitte versteh das auch so.
RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 05.04.2019, 13:06:01
Zumindest fühlt es sich so an.
Und das ist das Würdelose.

Es ist schrecklich von einem tödlich verletzten Menschen Abschied nehmen zu müssen, der einige Stunden vorher noch fröhlich rief: "Bis später!"

Aber bei diesem Menschen sein zu dürfen, die noch warme Hand zu halten, sich dem Unumkehrbaren zu vergegenwärtigen - all das ist existentiell um ein solches Ereignis verarbeiten zu können.

Die "Maschinen" entfremden jedoch.

Und dann zu spüren: "Schnell, schnell. Die Organen sind uns wertvoll."

Diese Diskrepanz ist unerträglich.

Ich denke bei dieser Diskussion nie an meinem eigenen Körper, den würde ich durchaus gerne zur Verfügung stellen.
Ich habe deinen Beitrag mal so ungekürzt widerholt reinzitiert. 2007 ist meine Mutter mit 92 Jahren verstorben. Ich habe die letzten 2 Tage bis zu letzt bei ihr verbracht. Sie war vorher eine Frau die trotz ihrem Alter "fit wie ein Turnschuh war". Es ist nicht leicht einem geliebten Menschen, egal in welchem Alter, zu verlieren. Bei meiner Mutter war ich es mir schuldig bei ihr zu sein, auch wenn sie höchstwahrscheinlich mich nicht mehr wahr genommen hat. So ist sie wenigstens nicht allein gewesen.

Mir hat das geholfen das unabänderliche zu akzeptieren. Und deswegen sehe ich deine Situation mit anderen Augen.

"Die Würde des Menschen ist unantastbar" - auch im Tode. Nur er selbst sollte über sich verfügen dürfen - jederzeit.
RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.04.2019, 14:40:45

Respekt wäre doch eigentlich, das akzeptiert wird (egal von wem), das der Betroffene keinen Ausweis hat....oder sehe ich das so unheimlich verkehrt?-

Ich sehe kein Problem in der bisherigen Handhabung und eigentlich keinen Bedarf das Gesetz zu ändern. Wenn mehr Organe gebraucht werden, als zu bekommen sind, wird das wohl einen Grund haben... welchen auch immer. Deshalb Datenbanken für den Wiederspruch an zu legen, halte ich eigentlich eher für sehr gefährlich, in unserer heutigen Zeit.-


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