Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!

Innenpolitik Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!

susannchen
susannchen
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von susannchen
als Antwort auf hugo vom 27.11.2008, 12:15:12
vielmehr werden sie noch behandelt wie Erstklässler
geschrieben von hugo


Da lache ich mich doch rund! Haha
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susannchen
wikinger
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von wikinger
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 27.11.2008, 12:13:22
Bin Fischkopp. Mit Sachsen habe ich kein Problem, nur beim Dialekt muß ich schmunzeln, hört sich für uns witzig an. Bayrischer Dialekt geht schon mal garnicht, so wie schwäbisch . Aber dafür sind die Menschen nicht schlechter
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wikinger
uki
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 27.11.2008, 12:15:12
Na klar fühlen sich die Ostdeutschen als Bundesbürger und nicht als Grusinier, Sudanesen, Franzosen, Polen usw,,aber sie sind eben nicht ,besser noch nicht ,,richtiger, immer noch nicht, erstklassig,,,vielmehr werden sie noch behandelt wie Erstklässler aber das ist doch wohl nicht das Gleiche,,also sind wir mal wieder bei der Gleichberechtigung bei der Gerechtigkeit und ausschließlich diese ungerechte ungleiche Behandlung ist es die den Unterschied ausmacht,,
geschrieben von hugo


Da wäre ich auch für, dass die Ungleichbehandlung endlich aufhört.
Keine Zuschüsse (Solidaritätsbeiträge) mehr, keine differenten Berechnungen der Einkommen mehr.
Die Berechtigung für derlei Maßnahmen sind meiner Ansicht nicht mehr gegeben.

Eine Fragestellung an Menschen der ehem. DDR, die darauf hinausläuft, ob man sich als Ost oder Westdeutscher fühlt, beinhaltet eine subtile Provokation gegenüber der Wiedervereinigung.
Eine ehrliche Fragestellung müsste anders lauten.

Für mich nicht vergleichbar mit den anderen Bundesländern, d.h., ob ich gefragt werde, ob ich mich als Sachse, Bayer oder Westfale fühle.

Wie wäre denn eine Frage aufzufassen, ob ich mich als Weißer fühle, wenn ich Mulatte wäre?
Es ist auf jeden Fall ein Mensch.

Solche, für mich, blöden Fragen sollten besser nicht gestellt werden.

Um noch einmal auf die "Gleichbehandlung" zu kommen, warum werden nicht "Westdeutsche" nach ihrer Meinung, ihrem Fühlen gefragt?
So eine Ungerechtigkeit aber auch.




--
uki

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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wikinger vom 27.11.2008, 12:47:57
@wikinger,
"Mit Sachsen habe ich kein Problem, nur beim Dialekt muß ich schmunzeln, hört sich für uns witzig an."

Nun wird ja der sächsische Dialekt im Westen oft automatisch mit der DDR verbunden. Will man in einem Film, Fernsehspiel oder auch bei anderen Gelegenheiten einen Ostdeutschen darstellen, lässt man ihn meist sächsisch sprechen. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass Ulbricht Sachse war.
Ich mag den sächsischen Dialekt, weil man mit ihm so herrlich Witze erzählen und dann trotz inhaltlicher Leere vielleicht noch einen Lacherfolg erzielen kann.
Meine Frau spricht noch sehr gut einen plattdeutschen Dialekt( es gibt ja viele verschiedene) - sie stammt aus Mecklenburg. Diesen Dialekt mag ich auch.
In meiner Region spricht man einen "versauten" berliner Dialekt. Hört sich für viele grauenvoll an.
Aber gute Leute und Blödmänner(-frauen) gibt es wohl in allen Regionen.

--
klaus
ehemaligesMitglied56
ehemaligesMitglied56
Mitglied

Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von ehemaligesMitglied56
als Antwort auf uki vom 27.11.2008, 13:00:16
Also hugo, wenn Du mich fragst, ich fühle mich gar nicht. Obwohl in NRW geboren, bin ich kein Westfale sondern ein ziemlich gemischter Mischling, aus Hesse und Ostpreußin. Dann waren da noch thüringische und masurische Einflüsse. Weiter habe ich nicht geforscht, sonst wären evtl. noch levantinische Juden und alte Römer aufgetaucht, was mich aber gar nicht stören würde. Es stört mich jedoch, dass die rassereinen Deutschen gegenüber fremden Stämmen, die in abgewandelter Form auch ihre Sprache sprechen, so viele Vorurteile haben.
--
frank65
uki
uki
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaligesMitglied56 vom 27.11.2008, 14:41:46
Mir geht´s ähnlich.
Geboren in NRW, Vorfahren; Vater/Mutter, aus Schlesien und Ostpreußen, teilweise gewohnt im Schwarzwald, im jetzigem Polen und Thüringen. Nach dem Krieg zurück nach NRW.

Ich fühle mich nicht nur als Deutsche/r, ich bin es, könnte mich aber auch außerhalb Deutschlands wohlfühlen, wenn alles um mich herum stimmig ist.

Die nostalgischen Gefühle einiger ehem. DDR-ler, hängen wohl viel damit zusammen, dass jeder Mensch vergangene Zeiten manchmal verklärter sieht als sie in Wirklichkeit waren. Denken wir an unsere Jugend, die Kriegs- und Nachkriegsjahre zurück, sehen wir nicht nur die von Entbehrungen geprägten Jahre, sondern auch die Freiheiten und Möglichkeiten, die die Jugend und Kindheit von damals uns bescherte. Was waren wir frei, hatten die Straße für uns zum Spielen, nur ab und an kam ein Pferdekarren vorbei, ganz selten ein Auto. Die Trümmergrundstücke erlaubten wilde Spiele.

Ich suche nach einer Erklärung für das Gefühl, sich als Ostdeutscher zu fühlen..
Die heute bereits 20 Jahre älter gewordenen Menschen der ehem.DDR hängen in Wirklichkeit mehr der verlorenen Jahrzehnte hinterher, in denen sie sich eben jünger und vitaler gefühlt haben, als dem DDR Regime nach.



--
uki

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf uki vom 27.11.2008, 15:49:02
Es gibt süddeutsche, norddeutsche und westdeutsche.
Warum also soll es keine ostdeutschen geben?
Das mit dem gefühl ist eine andere sache.
Da hängen viele sicher der alten versorgungsmmentalität nach, die heutigen freiheiten, möglichkeiten und den komfort möchte kaum einer missen.
Sicher nicht mal Hugo.
--
gram
susannchen
susannchen
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von susannchen
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 27.11.2008, 16:03:04
Ich fühle mich als Deutsche!
--
susannchen
uki
uki
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von uki
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 27.11.2008, 16:03:04
Es gibt süddeutsche, norddeutsche und westdeutsche.
Warum also soll es keine ostdeutschen geben?
Das mit dem gefühl ist eine andere sache.
Da hängen viele sicher der alten versorgungsmmentalität nach, die heutigen freiheiten, möglichkeiten und den komfort möchte kaum einer missen.
geschrieben von gram


stimme ich überein.
Dazu habe ich noch die vorher erwähnten Gedanken.

uki
pilli
pilli
Mitglied

Re: Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!
geschrieben von pilli
als Antwort auf hugo vom 26.11.2008, 19:50:49
na siehste arno, da brauchen wir uns hier gar nicht zu wundern über die vielen unverständlichen Streitereien,,,,

ein gestandener Wessi wird das nicht begreifen können und wird den Kopf schütteln über so viel (na ich sag das spontane Adjektiv jetzt mal nicht) Dummheit Sturheit,,,,

da bleibt uns also in den nächsten Jahren noch reichlich Gelegenheit hier im ST aufeinander zu zu gehen um uns die jeweilige Meinung zu geigen, uns in die Wolle zu kriegen wegen Kleinigkeiten, Nichtigkeiten bis hin zur gaaanz großen Politik,,

aber so ungefähr ist auch meine Wahrnehmung ,,es gibt noch allerhand Reserven bei der Aufgabe, der Zielstellung des Zusammenwachsens, da ist noch lange nicht das gesamte Repertuare ausgeschöpft ,*g*
geschrieben von hugo


auch wenn ich nicht den kopp schüttle hugo

ob der von dir zitierten "Dummheit/Sturheit" und von anderen in der vergangenheit gerne und oft missverstanden wurde; ich sehe das ähnlich.

verstanden habe ich das aber erst in den letzten jahren aufgrund der zahlreichen dokumentationen und filmberichte sowie der zu diesem fragekatalog reichlich veröffentlichten aussagen ehemaliger bewohner, die gezwungen wurden, hinter einer mauer zu wohnen und deren leben über nacht auf so grausame weise mittels minen und stacheldraht verändert wurde. es ist m.e. nicht die dummheit oder gar sturheit; sondern das, was diese menschen erfahren haben an zwang, gewalt und psyschichen druckmitteln und das m.e. auf eine so geschickt, perfide art, das manche bis heute nicht erkannt haben, wie ihre denkprozesse gesteuert werden sollten!

dankenswerterweise hat der MDR sich zahlreicher themen; auch von heute sich gerne noch bekennder ossis angenommen und da möchte ich als einen von vielen, den regisseur

Volker Koepp

der seinerzeit filme und dokumentationen für die DDR gedreht hat, nennen. Koepp hat in der filmischen mehrteiligen dokumentation zum ort Wittstock die damaligen dreharbeiten aus seiner heutigen sichtweise mit zahlreichen kommentaren angereichert und vieles, dass mir unverständlich war, konnte ich ansatzweise verstehen...wenn auch nicht alles!

Der Berliner Volker Koepp hatte 1974 zunächst nur die Absicht, einen 20 Minuten langen, vornehmlich auf die Faktenmitteilung abgestellten Dokumentarfilm über die Gründung des Werkes und dessen junge, überwiegend weibliche Belegschaft zu drehen. Er ist jedoch dann alle paar Jahre wiedergekommen. Nun liegt sein sechster, und wie er selbst meint, letzter Film über Edith, Elsbeth und Renate vor. Er zeigt die Geschichte der drei Frauen seit 1991. Das Textilwerk ist inzwischen abgewickelt, auf die übliche unschöne Weise. Edith hat die Lage sehr schnell durchschaut und ist mit ihrem Mann nach Westen, ins Schwäbische, gegangen, wo sie heute Elektroteile montiert. Im Kopf und im Herzen aber bleibt Wittstock immer noch ihre Heimat. Elsbeth, die Jüngste und Munterste der drei, und immer noch auf den Spitznamen Stupsi hörend, ist in das Karussell der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Umschulungen geraten. Jeder will sie, überall bewährt sie sich, aber keiner ist bereit, sie regulär einzustellen. Renate, die Obermeisterin von einst, Vorgesetzte für damals 400 Arbeiterinnen, ist nun Zimmerfrau in einem Nach-Wende-Hotel. Im Inneren ist sie aber noch immer kämpferisch eingestellt. Zum Entsetzen ihrer erwachsenen Kinder behauptet sie: "Das alles kann nicht gut gehen, nur ein Bürgerkrieg kann das lösen."


Koepp greift in seinem Film immer wieder auf frühere Aufnahmen zurück, vergleicht Einst und Jetzt und schenkt uns einen der aufrichtigsten und bewegendsten Filme über unser eigenes Land - gespiegelt in den Gesichtern und Lebensläufen von drei tapferen Frauen:
geschrieben von MDR


in den verschiedenen filmen begleitet Koepp die frauen mit der kamera vom ersten ausbildungstag bis zur auflösung des werkes und wenn auch vorsichtig geäussert; lassen viele der szenen und interviews zu den Wittstock-Filmen erkennen, welche probleme sich zeigten...dereinst und jetzt!

Wittstock an der Dosse in der Mark Brandenburg war zu DDR-Zeiten Sitz eines der größten Textilbetriebe der Republik, des "VEB Obertrikotagenwerks". Wie viele DDR-Unternehmungen entstand das Werk auf der grünen Wiese, ohne dass eine örtliche Tradition bestanden hätte. Durch die Beschlüsse eines von Berlin aus gesteuerten zentralen Wirtschaftsplanes musste das Landstädtchen plötzlich an die 2000 Facharbeiterinnen, vor allem junge, allein stehende Frauen, aus der ganzen DDR aufnehmen und ihnen eine Heimat bieten. Kein Wunder, dass neugierige Dokumentarfilmer der DEFA Lust bekamen, sich dieses soziale und menschliche Experiment aus der Nähe anzusehen.

geschrieben von MDR


--
pilli

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