Innenpolitik Populisten

Crimmscher
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Re: Populisten
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf Karl vom 21.05.2014, 16:23:48
Ne ganze Menge mein lieber Karl.

Wenn den Leuten vorgegaukelt wird, dass sich in der Europa-Politik vieles ändern muss, dann aber plötzlich mehrere Hundert Arbeitnehmer aus einem Traditions-Unternehmen in die Arbeitslosigkeit rutschen, dann erinnert man sich schon an die "Schönredner" .

Da wird nicht mehr differenziert wenn die Wut im Bauch wächst.

Crimmscher
panda
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Re: Populisten
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.05.2014, 18:16:23
" Die EU ist gut für unser Land "


Richtige Aussage!

UND - da hier der Begriff Populismus gleichgesetzt wird mit unrealistischen populären Versprechungen ( was nicht unbedingt der eigentlichen Bedeutung entspricht) - ist dieser Satz auf Wahlplakaten oder in Werbe-Spots NICHT populistisch.
Ob die EU für alle Staaten gut ist, ist eine andere Frage. In deinem Beispiel geht es aber um "unser Land".
Die EU hat die Staaten in Europa nach dem 2. Weltkrieg zusamenwachsen lassen, viele Vorteile gebracht, u.a. verhindert, dass die hunderte Jahre alten Feindschaften wieder Oberhand gewinnen konnten.
Allein das ist ein Riesenerfolg, der nicht vergessen werden darf.
Ulkigerweise sind einige der größten Feinde der EU gleichzeitig auch diejenigen, die die Vorteile "genüsslich" nutzen.
Damit wären dann viele der Parolen dieser Feinde der EU - typisch populistisch.

Ich habe mir gestern ( zwangsweise) die vielen Werbeplakate bei einem Ausflug nach Dresden anschauen "dürfen".
Da war massenweise Populismus bei. Ich erspare mir die Slogans und die dazugehörigen Parteien - es würde dir nicht gefallen.


Die CDU reagiert mit " gut für unser land " auf die objektiv vorhandene Erkenntnis vieler Bürger , daß UNSER Wohlstand ( den bestreitet ja niemand , außer vielleicht die drei-vier Mini-Jobber ) )eben aber leider NICHT den Wohlstand einiger anderer Länder bedeutet.

Der EURO-Zusammenhang ist ja deswegen klar , weil VORHER diese Länder zwar nicht so " wohlhabend " waren wie wir , aber solche sozialen Verwerfungen gabs da nicht.
Und auch wenn man im Beispiel Spanien die " Immobilien-Blase " nicht vergessen darf--- auch sie hat indirekt mit dem EURO zu tun.
Die Banken-Krise von 2007 galt für ALLE , und erklärt diese Verwerfungen nicht.

Ein vernünftiger Mensch kann nur FÜR ein friedliches Europa sein.
Aber , m.M.n. , nur eins der souveränen Staaten ! SOO wurde das damalc vereinbart , und die EWG behielt das auch bei.
Nach Tisch klingts jetzt anders....
Mit d.V.v.Maastricht und Lissabon hat man trickreich die Supra-Nationalität eingeführt , um ein Wirtschafts-IMperium Europa zu schaffen.Bald vereint mit dem Wirtschafts-Imperium USA.

Der Friede in ( EU )- Europa wurde und wird NUR durch die Nato garantiert.

Das " Zusammenwachsen " Europas wird sehr deutlich , wenn man die haßerfüllten Reaktionen in Griechenland gegen UNS betrachtet , auch in anderen Ländern ist der Unmut über die " EURO-Profiteure " da -- nur wird das hier thematisiert.
nostalgie
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Re: Populisten
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf panda vom 21.05.2014, 19:20:10
Jetzt kommt eine wahrscheinlich doofe Frage,
aber ich will es wissen. Tante Wicki ist da auch nicht viel schlauer.

Was ist Populismus denn nun genau?
Es hört sich an wie ein Schimpfwort, ist aber wohl ein Modewort, und jeder, der eine andere oder eigene Meinung vertritt scheint ein Populist zu sein bzw. wird so bezeichnet.

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Crimmscher
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Re: Populisten
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf Crimmscher vom 21.05.2014, 19:01:05
Noch etwas zu Populisten!

Populisten sind Politiker die in Wahlkampfzeiten mit gezielter Rhetorik die Gefühle von Wählern ansprechen und dabei für aktuelle Probleme simple Lösungen vorgaugeln.

Dabei wird mit Unzufriedenheit, Angst und Hoffnung der jeweiligen angesprochenen Gruppen gearbeitet um sie für sich zu motivieren.

Wir kennen in Deutschland den neoliberalen Populismus genau so wie den Links-oder Rechtspopulismus.

Crimmscher
panda
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Re: Populisten
geschrieben von panda
als Antwort auf nostalgie vom 21.05.2014, 19:34:59
Die Frage ist gar nicht doof....

Oft kann man den Gebrauch eines Wortes nicht mehr aus dem ursprünglichen Wort-Bedeutung mehr ableiten .
die wäre ja : populus = lat.für Volk Demos ( Demokratie )= griech.für Volk.

Man gebraucht aber heute populistisch im Sinne einer abwertenden Bezeichnung für " aus dem ( niederen ) Volk kommend , die niederen Instinkte ansprechend " .
Damit hat sich die " Deutungs - Elite " durchgesetzt , die bestimmt , was " politisch korrekt " ist.
So wird Demokratie gleichbedeutend verwendet für eine " gute " Staatsform ---obwohl sie gar nicht genau definiert ist.Denn es gibt basis-demokratische und paröamentarische Demokratie , solche mit Mehrheits-und Verhältnis-Wahlrecht , Präsidial-Demokratien ( wie in den USA und Frankreich ) , usw.

Also entscheidet z.B die Elite , daß die Diskussion über die Todesstrafe bei uns populistisch ist , die Entscheidung über Abtreibung aber nicht.
Also alles was den etablierten Parteien nicht paßt , was sie aber nicht direkt verbieten lasseen könne --ist populistisch.
Hinter den Parteien steht eine schwer einzugrenzende " Meinungs-Bildende Gruppe " die eben nicht nur aus Politikern besteht , sondern auch aus Journalisten , der Wirtschafts-und -Finanz-Welt ( den oberen Zehntausend ) , usw. - kurz das ESTABLISHMENT.
nostalgie
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Re: Populisten
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf panda vom 21.05.2014, 20:12:46
Aha......danke Crimmscher + panda

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Re: Populisten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 21.05.2014, 19:34:59
"Es hört sich an wie ein Schimpfwort, ist aber wohl ein Modewort, und jeder, der eine andere oder eigene Meinung vertritt scheint ein Populist zu sein bzw. wird so bezeichnet."


Ja - nostalgie - das hast du schon richtig formuliert.

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