Innenpolitik Religionsfreiheit ist kein Rechtsgut
Ich glaube, die Welt wäre kein schlechterer Ort hätten sich die Götter Asgards oder die des Olymps durchgesetzt, Hugin.... Ich denke die Aufklärung muss behutsam arbeiten, Schritt für Schritt. Religionen können nicht einfach abgeschafft werden, ohne etwas an ihre Stelle zu setzen. Das aber braucht Zeit.Einfach abgeschafft werden wahrscheinlich nicht. Wenn aber ein Staat Religion in den rein privaten Bereich verweist, dauert es gar nicht so lange bis die Religion in der Gesellschaft nur noch ein Schattendasein führen wird. Die DDR war ein Paradebeispiel dafür. Es gab keine Religionsunterricht an Schule. Ergebnis, in meiner Schulklasse nahmen von 30 Schülern 28 an der Jugendweihe teil. Lediglich 2 Mädels, beide katholische , Ungarndeutsche, wählten die religiöse Weihe. In den anderen zwei Parallelklassen sah es kaum anders aus. Religiöser Glaube wurde als Aberglaube verlacht, frei nach dem Motto, wer an einen Gott glaubt, der kann auch an den Weihnachtsmann glauben. Das passierte schon 7 Jahre nach Gründung der DDR und damit Verweisung der Religion in den privaten Bereich. Ich habe bisher Religion nicht in meinem Leben vermißt und mir auch keinen Religionsersatz suchen müssen, um zufrieden zu leben und soviel ich weiß, meine ehemaligen Mitschüler/ -innen auch nicht. Wenn Kindergehirne nicht mit Religion kontaminiert werden, stirbt Religion aus.
Karl
geschrieben von Bote Asgards
Ansonsten teile ich Karls Meinung.
Neuzeitliche Religionen enden auf "ismus".
Ihre Altäre stehen in den Börsen der Handelsplätze und in Regierungspalästen. Sage mir keiner, das sei ein Produkt verunreinigten Kindergehirne.
Mir ging es rein um die Religion, @Bias Mein Gedankengang dazu war: Wenn es keine Lämmer mehr gibt, stirbt die Schafherde aus und mit ihr stirbt die Religion.
Daß dadurch nicht auch für die Clans der jährlich mit vielen Milliarden Steuergeldern fett gefütterten Oberhirten und Wölfen im Schafspelz in ihren Palästen die Hungertodglocken läuten, ist klar. Dafür hat unser Staat gesorgt und wird auch weiterhin dafür sorgen, das garantiert das immer noch gültige Reichskonkordat von 1933 - Staatsleistungen an die Kirche können nur „im freundschaftlichen Einvernehmen“ abgeschafft werden. (Artikel 18). Dazu kommen die eigenen wirtschaftliche Aktivitäten sowie einflußreichen Verflechtungen in der Politik.
So ist es, beim Hammer des Thor 😉
Die Taufe findet in der Regel im Verlaufe des 1. Lebensjahres statt, die Eltern entscheiden sich dafür, um das Kind dem Schutz Gottes zu empfehlen, so ist der Glaube. Besonders dann, wenn es in der Familie Tradition ist. Bei Volljährigkeit kann jeder selbst entscheiden, ob er den kirchlichen Glauben ablegen möchte und ohne einer Konfession anzugehören sein Leben gestalten will. Taufen finden schon seit dem 5. Jh. statt.Wenn Kindergehirne nicht mit Religion kontaminiert werden, stirbt Religion aus.Das glaube ich und sicher die führenden Leute in der Religion auch. Sie haben das schon früh erkannt und so z.B. die Kindestaufe eingeführt Sekten praktizieren die Kindervereinnahmung stark. Ganz imtensiv sind wohl die Koranschulen.
Übrigens war m.E. Jugendweihe und Konfirmation in den späteren Jahren in der DDR möglich. Aber da kann ich mich auch irren.
lupus
In der DDR haben viele Jugendweihe und Konfirmation gewählt, weil sie einerseits dem Glauben nicht entsagen, aber sich auch andererseits die Ausbildung und die berufliche Laufbahn nicht einschränken lassen wollten, hätten sie auf die sog. Jugendweihe verzichtet.
...Das widerspricht völlig meinen Erfahrungen. Gläubige Jugendliche waren Ausnahmen - und das, obwohl meine Heimatstadt nur 12 km von dem Geburtsort Martin Luthers entfernt war. 20m von meinem Elternhaus entfernt stand die ev. Kirche. Diese besuchten fast ausnahmslos alte Leute, auch meine Oma und mein Opa. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß meine Oma meinen Eltern vorwarf: Ihr erzieht den Jungen zum Heiden 😁 , weil ich nicht am außerschulischen Religionsunterricht teilnehmen mußte und infolge natürlich die Jugendweihe wählte, wie eben fast alle meine Mitschüler/-innen. Behinderungsgefahr für die späteren Berufslaufbahnen mag vielleicht für Eltern ein Grund gewesen sein, ihr Kind an der Jugendweihe teilnehmen zu lassen, aber für die Jugendlichen selbst sicher nicht. Ich kann mich noch gut an meine Jugendweihe erinnern. Ich bekam meinen ersten Anzug samt ungeliebter Fliege und vom Staat das superschön illustrierte Buch "Weltall, Erde, Mensch", in dem es natürlich um die biologische Evolution ging und nicht um religiösen Glauben.
In der DDR haben viele Jugendweihe und Konfirmation gewählt, weil sie einerseits dem Glauben nicht entsagen, aber sich auch andererseits die Ausbildung und die berufliche Laufbahn nicht einschränken lassen wollten, hätten sie auf die sog. Jugendweihe verzichtet.
Der atheistische Staat hatte Ersatzriten geschaffen, die den Umstieg erleichtern sollten.
Für die Konfirmation gab es die Jugendweihe, für die 10 Gebote gab es die "10 Gebote
der sozialistischen Ethik und Moral" etc.
Man sollte nichts verallgemeinern, weil man es persönlich so erlebt hat!
Klara
soviel ich weiß gab es in der DDR gar keine Konfirmation,
nur die Jugendweihe. Und man tat besser dran, da mitzumachen.,
denn es ging Ihnen viel besser dadurch, wenn man in der Partei war.
Wollte eigentlich nicht so abweichen vom Thema, doch meine Verwandtschaft
war teils im gehobenen Dienst drüben und auch wieder nicht, nur einfache Leute.
Da konnte man schon den Unterschied spüren.
Es hat halt alles immer so seine zwei Seiten.
LG, Monika
Wie es aussieht, haben wir komplett unterschiedliche Erfahrungen. Meine Konfirmation fand im Jahre 1961 in Berlin-Treptow statt. In meiner Klasse waren wir 6 Jungs/Mädchen, die allein die Konfirmation wählten, der Rest die Jugendweihe, wobei darunter ca. 8 waren, die beides wählten. Die spätere Berufs- und Studienlaufbahn spielte eine große Rolle bei der Entscheidung für die Jugendweihe. Das war auch ein Grund, weswegen die Kirchen diese "Doppeltwahl" hinnahmen....Das widerspricht völlig meinen Erfahrungen. Gläubige Jugendliche waren Ausnahmen - und das, obwohl meine Heimatstadt nur 12 km von dem Geburtsort Martin Luthers entfernt war. 20m von meinem Elternhaus entfernt stand die ev. Kirche. Diese besuchten fast ausnahmslos alte Leute, auch meine Oma und mein Opa. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß meine Oma meinen Eltern vorwarf: Ihr erzieht den Jungen zum Heiden 😁 , weil ich nicht am außerschulischen Religionsunterricht teilnehmen mußte und infolge natürlich die Jugendweihe wählte, wie eben fast alle meine Mitschüler/-innen. Behinderungsgefahr für die späteren Berufslaufbahnen mag vielleicht für Eltern ein Grund gewesen sein, ihr Kind an der Jugendweihe teilnehmen zu lassen, aber für die Jugendlichen selbst sicher nicht. Ich kann mich noch gut an meine Jugendweihe erinnern. Ich bekam meinen ersten Anzug samt ungeliebter Fliege und vom Staat das superschön illustrierte Buch "Weltall, Erde, Mensch", in dem es natürlich um die biologische Evolution ging und nicht um religiösen Glauben.
In der DDR haben viele Jugendweihe und Konfirmation gewählt, weil sie einerseits dem Glauben nicht entsagen, aber sich auch andererseits die Ausbildung und die berufliche Laufbahn nicht einschränken lassen wollten, hätten sie auf die sog. Jugendweihe verzichtet.
Der Konfirmation ging ein Jahr Konfirmandenunterricht voraus, nicht nur theoretisch, auch ein mehrtägiger Besuch eines ev. Krankenhauses mit Praktikum (bei uns in Wittenberge) war eingeschlossen.
Erinnerung an meinen Deutschlehrer Der sagte mal während eines Deutschunterrichtes in der 8. Klasse zu mir: "Michiko, Deine Hände kannst Du in der Kirche falten, hier bist Du in der Schule!"
Nach meiner Erinnerung besuchten (und besuchen) nicht nur ältere Leute die Gottesdienste, auch jetzt an Ostern werden die Kirchen wieder gut besucht sein. Und obwohl ich seit dem 19. Lebensjahr keiner Konfession mehr angehöre, war mein Lebensweg bis dahin gut und richtig.
Liebe Michiko,Liebe Monika,
soviel ich weiß gab es in der DDR gar keine Konfirmation,
nur die Jugendweihe. Und man tat besser dran, da mitzumachen.,
denn es ging Ihnen viel besser dadurch, wenn man in der Partei war.
Wollte eigentlich nicht so abweichen vom Thema, doch meine Verwandtschaft
war teils im gehobenen Dienst drüben und auch wieder nicht, nur einfache Leute.
Da konnte man schon den Unterschied spüren.
Es hat halt alles immer so seine zwei Seiten.
LG, Monika
natürlich gab es die Konfirmation in der DDR, sogar bis 1989. Es ist natürlich ein offenes Geheimnis, dass die die meisten Familien für ihre Sprößlinge die Jugendweihe wählten, so war es in der breiten Masse üblich. Aus genau den von mir genannten Gründen. Wahrscheinlich machten sich die Meisten überhaupt keine Gedanken über die "Weihe", die der Jugendliche empfangen sollte, es war einfach usus in der DDR.
Zum Thema zu lesen bei www.fowid.de
(...)Die in den frühen Jahren der DDR verbreitete Darstellung zeigt anschaulich, dass sich der SED-Staat nichts schenkte, wenn es um platte Polemik gegen kirchliche Jugendliche ging. Auch die vor 60 Jahren erstmals gefeierte Jugendweihe war von massiven Attacken gegen die Kirchen begleitet. Schon im März 1954 hatte die SED-Spitze die hohe Beteiligung an Konfirmation und Kommunion kritisiert. Zugleich bemängelte die Partei das Fehlen einer nichtkirchlichen Alternative zur „feierlichen Einführung“ der 14-Jährigen in den neuen Lebensabschnitt.
Die verbliebenen Jugendlichen unter den Kirchenmitgliedern ließen sich (seit 1978) wieder mehr konfirmieren. Das entspricht der Logik, dass die Zweifler vorher eher ausgetreten sind. Während die evangelischen Sachsen jedoch bis 1989 eine Konfirmationsquote von 94 Prozent realisieren, sind es bei den evangelischen Mecklenburgern 73 Prozent und bei den Anhaltinern 52 Prozent. (...)
LG Michiko
Liebe Astrid,
dass es keine Konfirmation in der DDR gab, stimmt nur in einem Punkt: sie wurde vom Staat nicht gern gesehen und in keiner Hinsicht unterstützt. Wer daran teilnahm, hatte wirtschaftliche Nachteile.
(Ich selber bin konfirmiert und habe keine Jugendweihe!)
Klara
(Sehe gerade die Korrektur - danke Astrid)
habe hier einen Artikel im Internet gefunden, der Deine Aussage bestätigt.
Konfirmation aus Tradition, Jugendweihe aus Staatsräson
LG, Monika