Innenpolitik Schon Wählen mit 16 ?

Ein Problem beim Klimaschutz ist, dass im Denken die "Alten" nicht die Ü 70 sind, sondern schon viele der  30 Jährigen zur Erhaltung des Lebensstandards sich die Positionen der Alten zu eigen machen. Wobei ich in diesem Zusammenhang die "Alten" im Bereich der 30 bis 65 jährigen sehe. Das ist die Altersgruppe, die gerade eine Firma aufgebaut, sich eine gute Position erkämpft haben, im Arbeitsleben einen guten Lauf haben und sich dafür belohnen wollen, mit dem Anspruch ihr Leben in vollen Zügen zu genießen, wie es Frau Olga ähnlich schreibt. Allerdings kann ich nicht zustimmen, dass diese Bürger nur FDP Wähler seien. Meinungsforscher sehen den Mittelstand auch zum großen Teil als Klientel der Grünen. 
 "Leben genießen" werden wir in Kürze wieder mit dem Skitourismus erleben. Jeder weiß, wie schädlich das künstliche Beschneien der Pisten für die alpine Flora und Fauna ist. Trotzdem wird die Kapazität der Seilbahnen erhöht und um Schneesicherheit zu erzeugen werden große Wasserreservoire angelegt. 
Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass das Hotelgewerbe und die Gastronomie der Alpentäler auf den Skitourismus ausgerichtet ist. Corona hat gezeigt, wie anfällig diese Sparten für das Ausbleiben der Gäste sind. Eigenartiger Weise spielt der Benzinpreis beim Weg in den Alpinzirkus keine Rolle.
Und noch ein kleiner Nachtrag zum Alter. Die Macher in der Wirtschaft sind nicht eine senile Altherrenriege sondern eine erheblich jüngere Gruppe. Wie weit die Politik in der Lage und Willens ist, der Wirtschaft Leitlinien vor zu geben weiß ich nicht. Jedoch der Weg zum E-Auto wurde letztlich mit Steuermitteln erkauft und für die Industrie geebnet. 
So lange AKW's im europäischen Ausland als Allheilmittel gegen die Klimaerwärmung gelten, ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, dass der Funke vielleicht nicht doch noch überspringt. Die einzige Lösung des Dilemmas ist in meinen Augen die Energiequelle Wasserstoff. Der Umbau der Gesellschaft wird selbst bei weiteren großen Schadensereignissen nicht funktionieren weil da die "Ellbogengesellschaft" nicht mitspielt. 
Da wird auch die Senkung des Wahlalters nichts helfen, denn aus einem Teil der 16 jährigen werden 25 jährige werden, die sich ums Klima nichts scheren und das Problem auf die "Anderen" abwälzen. 
Anderl            
 

.... Meinungsforscher sehen den Mittelstand auch zum großen Teil als Klientel der Grünen.... 

Das ist so. Dabei geht es aber um die Wähler - ganz unabhängig vom Alter - die wollen, dass sich endlich was tut. Dass sie dabei als Mittelstand auch zu den mittleren (und höher) Einkommensgruppen gehören ist ein anderes Thema.
 

... Anspruch ihr Leben in vollen Zügen zu genießen ...

Damit sprichst Du den entscheidenden Punkt an: den Anspruch auf einen bestimmten life-style, den man meint sich durch harte Arbeit auch redlich verdient zu haben. Wer sich das nicht leisten kann, der hat entweder die falschen Verbindungen oder er 'bringts' leistungsmäßig nicht. Pech gehabt oder selbst schuld. Es ist schwierig den Jüngeren zu vermitteln, dass es auch mit weniger sowas wie Lebensqualität geben kann (sie können sich nicht vorstellen, wie es ist mit weniger auszukommen) , das gilt aber auch für die Alten, die sich an das 'mit ganz wenig -Auskommen' in der Kriegs-Nachkriegszeit erinnern und nicht mehr bereit sind, sich einzuschränken.

 ... muss man allerdings berücksichtigen, dass das Hotelgewerbe und die Gastronomie der Alpentäler auf den Skitourismus ausgerichtet ist ...

Das ist leider so . Ist aber nicht vom Schicksal so arrangiert worden, sondern vom (meist lokalen, alteingesessenen)  Familien'kapital' Hand in Hand mit den (oft auch verwandten) Kommunalpolitikern durchgedrückt worden. Ein Rekord jagte den anderen, es konnte nicht mondän, nicht attraktiv genug sein (meist vergaß man dann auch, die die Touristen mit dem Auto kamen, und deshalb ganze Talstraßen zuparken mussten, was dann auch den Einheimischen auf den Nerv ging ...).
Umweltfolgen wurden nicht, oder nur sehr investitionsfreundlich gestaltet. Alpenkonvention und deren Vorgaben zum nachhaltigen Tourismus ? Nie gehört ! .... Ich verkneif mir näher darauf einzugehen. Nur soviel: Ischgl war für mich keine Überraschung (Augen zu und durch  ...).

Die einzige Lösung des Dilemmas ist in meinen Augen die Energiequelle Wasserstoff. Der Umbau der Gesellschaft wird selbst bei weiteren großen Schadensereignissen nicht funktionieren weil da die "Ellbogengesellschaft" nicht mitspielt. 

 

Nicht die einzige, vielleicht eine , aber eben nur in weiter Ferne. Und das ist die Herausforderung. Es muss jetzt, sofort, die Verbrennung ersetzt werden durch nicht CO2 emittierende Energien. Dächer zupflastern mit PV Paneelen oder Windparks errichten (auch entlang von Verkehrslinien !) lässt sich in wenigen Jahren schaffen wenn man klotzt. Wasserstoff dagegen braucht Jahrzehnte und ist auch nur begrenzt einsetzbar, um die fossilen Energien zu ersetzen.

aixois

Aber den letzten Absatz verstehe ich nicht ganz

Ganz einfach, ich meinte wenn die Alten wollen, dass die Zukunft für die Jungen nicht durch das Klima kaputtgemacht wird, dann müssen sie das auch durch ihr Wahlverhalten zum Ausdruck bringen.
Die Ü60 haben aber mehrheitlich ihre Stimme  denen gegeben, die schon bisher gezeigt haben, dass das Aufhalten des Klimawandels nicht gerade eine Priorität ist.

Das hat mit der FDP nichts zu tun. Wer FDP gewählt hat (egal ob jung oder alt) tat dies nicht , damit es endlich fixer mit dem Klimaproblem voran geht.


aixois

 Allerdings kann ich nicht zustimmen, dass diese Bürger nur FDP Wähler seien. Meinungsforscher sehen den Mittelstand auch zum großen Teil als Klientel der Grünen. 
 

Ein Biobauer sagte mir, wenn alle die "grün wählen" auch "grün einkaufen" würden, wären wir Biolandwirte fein raus.
LG Heidrun

Reden und tun sind eben zwei Paar Stiefel. Die Geiz ist geil Gesellschaft lässt grüßen und die Wirkung nach außen ist beim Essen eben wesentlich geringer wie z.B. bei Auto oder Reisen.
Anderl  

...Das hat mit der FDP nichts zu tun. Wer FDP gewählt hat (egal ob jung oder alt) tat dies nicht , damit es endlich fixer mit dem Klimaproblem voran geht.

aixois

Schön, der Satz erinnert mich an die Zeit, in der meine Ausbildung begann sich bezahlt zu machen.
Da hat sich mein Bekanntenkreis verringert weil man dort verwundert war, dass sich jetzt meine politische Meinung nicht geändert hat.   

Ganz einfach, ich meinte wenn die Alten wollen, dass die Zukunft für die Jungen nicht durch das Klima kaputtgemacht wird, dann müssen sie das auch durch ihr Wahlverhalten zum Ausdruck bringen.Die Ü60 haben aber mehrheitlich ihre Stimme  denen gegeben, die schon bisher gezeigt haben, dass das Aufhalten des Klimawandels nicht gerade eine Priorität ist.Das hat mit der FDP nichts zu tun. Wer FDP gewählt hat (egal ob jung oder alt) tat dies nicht , damit es endlich fixer mit dem Klimaproblem voran geht.
geschrieben von aixois

Du schließt aus, Aixois, dass der eine oder andere alte Wähler sich situationsbedingt zwei, drei Gedanken mehr als hopp oder topp vor seiner Wahlentscheidung gemacht hat.
Dass er sowohl die nächsten Jahre als auch die nächsten Jahrzehnte finanziell überleben (eventuell auch Konflikte mit Russland nicht ausweiten) wollte und das in seine Überlegungen einfließen ließ?

@ ingo

Jedenfalls gehört schon eine ordentliche Portion Courage dazu, sich heute zu seine Ungeimpftheit zu bekennen. Ist hinsichtlich der medialen "Empörtheit" nur noch mit einem "Schwulen-Outing" vergleichbar.
Dass er damit allerdings kein Vorbild für die Jugend sein soll (sind das unsere persönlichkeitsbefreiten Millionäre denn überhaupt?) - ich weiß es nicht. Vielleicht ist er es gerade aufgrund seiner Entscheidung und seiner Haltung dazu.

@wandersmann_1,

Kimmich ist ein begnadeter Fussballer, als Virologe sollte er sich aber zurückhalten, das kann er nicht.

M. E. ist es ok. wenn er sich nicht impfen lassen möchte (obwohl es nicht für seinen Intellekt spricht), er hätte es aber besser nicht öffentlich gemacht, weil er für viele Junge Vorbild ist und jetzt das falsche.

Karl

Ich schließe gar nichts aus.

In meiner möglicherweise konvivialen oder lokativen Beschränkheit habe ich aber bislang noch keinen ausmachen können, der fürchtet, in Zukunft  ums finanzielle  "Überleben" kämpfen zu müssen und deshalb seine 'Überlebensgarantie' in der Partei der Leistungsträger sieht. Und sollte er so tief fallen : die Grundsicherung, das war keine Idee der FDP.

Auch  will ich nicht ausschließen - wie mir von Dir in voll entfalteter bialistischer Empathie empfohlen, bin ich ja noch am Dazu-Lernen 😂 - dass sich jemand mehr vor einem Einmarsch der Russen sorgt als vor den nächsten Wetterkatastrophen.
Warum so jemand aber die FDP wählt, das werde ich wohl erst noch lernen müssen.

aixois

(obwohl es nicht für seinen Intellekt spricht)

das muss ich mir noch auf der Zunge zergehen lassen....

Da schafft der Kimmich ein gutes 2-er (2+ = 1,7) Abitur am Wiggi in Untertürkheim,  einer MINT-Elite-Schule (allerdings auch Fussball-Eliteschule unweit des VfB und sicher entsprechend gesponsert  ... !) ... was bedeuten würde, auch ohne 'intelligent' zu sein kann man einen guten Abschluss schaffen oder auch Schüler ,die kein Einser - Abitur haben (und auch  nicht gut Fussball  spielen)  können intelligent sein ... da ist was Wahres dran.

Im übrigen besteht Hoffnung  : auch der (Rottweiler) Schwabe wird erst mit 40 gescheit  (die anderen aber nicht in Ewigkeit). 😁

aixois