Innenpolitik Sexuelle Übergriffe

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir sollten auch dringend unsere Sprache
anschauen und aufmerksamer sein.

Wie oft wird einfach "sexy" in den Raum geworfen.
Auf ARTE wurde mal ein schön gestalteter Tisch vor-
gestellt, und er war sexy. Gleichwohl war auch
schon eine Handtasche so bezeichnet.

RTL hatte mal dies Thema, ich schrieb daraufhin, dass
sie als Medienmacher wachsamer sein sollten, denn:
innerhalb von 5 Minuten wurde dreimal das Wort sexy
benutzt.
Ich muss gestehen, dass RTL dies angenommen hat.

Kürzlich war eine Sendung über die E-Autos, dass
immer noch zuwenig gekauft werden. Da sagte doch
eine Moderatorin, dass die E-Autos auch nicht
gerade sexy seien!

Wie gedankenlos und wie einfältig wird doch
geredet von Leuten, die täglich in unsere Stuben
kommen und unentwegt die Gedanken in den Bereich
lenken, der dauernd wachgerüttelt wird.

Ihr könnt mich jetzt eine alte Schachtel nennen,
und Ihr habt auch noch recht!

Clematis
ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2016, 09:21:41
Wenn du schon das Wort *sexy* erwähnst -

wie oft hört man im täglichen Leben das Wort: GEIL.

Einfach schlimm, so eine Gossensprache, die schon im Kindergarten
manchmal zu hören ist.
Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied29 vom 17.01.2016, 09:34:05
Das Wort "geil" hab ich absichtlich ausgelassen.

Dies war vor einiger Zeit das Thema und ich wurde
arg zurechtgewiesen, wie dies doch seit langem
ganz normal sei und eine ganz andere Bedeutung
bekommen habe.usw. usw.

Ja, es gehört natürlich auch dazu. Die Sprache
bildet den Menschen, das war noch nie anders.

ich danke Dir.
Clematis

Anzeige

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.01.2016, 20:41:10
Ich habe gestern von der Initiative #ausnahmslos über Aspekte im ZDF gehört und finde die gut.

Karl
geschrieben von karl


Nun,"ausnahmslos" ist noch nicht so bekannt und nutzt diese Stunde...

Ich bin wie Katja Suding der Meinung,hier soll ein Problem verdrängt werden.
„Sie wollen ein Problem verdrängen“

„Was ist in Sie gefahren, wenn Sie so die schweren Übergriffe der letzten Wochen verniedlichen?“, fragt Suding jetzt in ihren Brief. Und weiter: „Natürlich gab und gibt es, Belästigungen, Gewalt gegen Frauen, Raub und Vergewaltigung in diesem Land wie auf der ganzen Welt schon immer. Natürlich konnten und können die Täter jedweder Herkunft und Nationalität sein. Aber diese traurigen Selbstverständlichkeiten ausgerechnet jetzt zu betonen, kann doch nur einem Zweck dienen: Sie wollen öffentlich verdrängen, dass es in der Tat ein signifikantes Problem mit einem Teil der in der letzten Zeit zu uns gekommenen jungen Männer aus fremden Kulturkreisen, vor allem aus Nordafrika und dem arabischen Raum, gibt. Dieses Problem kleinzureden, nutzt niemandem.“

geschrieben von WAZ


Wie war das doch :

Aufrechnung von Gewalt ist Verharmlosung und dient der Entschuldigung.
lupus
lupus
Mitglied

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2016, 09:21:41
Es ist schon sonderbar.
""Holz vor der Hütte" wurde aufgeregt diskutiert
aber " Gut zu Vögeln" findet man lustig.
lupus
ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf lupus vom 17.01.2016, 10:59:43
Du bist auf dem falschen Dampfer.

Der Titel ist anders zu verstehen, als manche Männer, wohl auch du,
es verstehen.

Vögeln wird im Titel groß geschrieben, was die Aussage
gänzlich verändert.

Anzeige

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied29 vom 17.01.2016, 11:18:49
Allerdings sollte es dann auch heißen: gut zu Vögel
Bruny
P.S.: das Wort geil war mir seit früher Kindheit bekannt, wobei das l nicht ausgesprochen wurde. Sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Küche wurde als geil auf fetten Boden bzw. fette Speise hingewiesen.
Federstrich
Federstrich
Mitglied

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2016, 09:21:41
Wir sollten auch dringend unsere Sprache
anschauen und aufmerksamer sein.


Ja, Clematis, was die Verarmung der Sprache bei manchen anbelangt, stimme ich dir zu. Was selbst in der englischsprachigen Welt als Spracharmut erkannt wird:
(Sexy) "Supposed to mean sexually attractive, however recently it has become a word of ambiguous meaning that morons use when unable to think of a better adjective for something they like. "
http://www.urbandictionary.com/define.php?term=sexy
wird von einigen dann oft unreflektiert übernommen.
Mit der Verbreitung des Wortes (hier:sexy) werden auch die neuen Wortbedeutungen ins Deutsche übernommen und so wird sexy heute oft in der erweiterten Bedeutung von interessant, spannend, aufregend verwendet, wie deine Beispiele gut zeigen. Dadurch soll Weltläufigkeit signalisiert werden.
Für mich grenzt es allerdings an Donquichotterie, diesen Prozess beeinflussen zu wollen. Auch wenn sie Besserung beteuern, sind die Medien auf allen Kanälen hier oft Stichwortgeber für die Jüngeren, damit sie für diese Zielgruppe "sexy" )) (ich bin mal so frei) bleiben.
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaligesMitglied29 vom 17.01.2016, 09:34:05

...........
wie oft hört man im täglichen Leben das Wort: GEIL.

Einfach schlimm, so eine Gossensprache, die schon im Kindergarten
manchmal zu hören ist.
geschrieben von Eponine


Zur Gossensprache gehört das Wort "Geil" schon lange nicht mehr.

Sprache unterliegt einer ständigen Evolution und Veränderung.
So kann sich auch die Bedeutung eines Wortes von Generation zu Generation ändern.
"Dass Wörter ihre Bedeutung ändern oder zusätzliche Konnotationen mit der Zeit erfahren, ist ein ganz normaler Prozess. So können nicht nur vormals neutrale Bedeutungen zu Tabuwörtern werden, auch Tabuwörter können durch den häufigen Gebrauch zu neutralen Wörtern avancieren, die beschämende Bedeutung nutzt sich ab. Das merken wir auch an geil: Isoliert wirkt es mittlerweile ziemlich fad, da müssen dann schon supergeil, leider geil oder oberaffentittengeil herhalten. Warum fährt uns das Wörtchen geil nicht mehr in Mark und Bein, wie es noch bei unseren Vorfahren wirkte? Die Jugendsprache dient in unserem Fall als Katalysator & führt zur allmählichen Akzeptanz innerhalb der gesamten Sprachgemeinschaft: „Eine Methode zu imponieren – sie ist unter Jugendlichen besonders beliebt – besteht darin, sich besonders farbig und expressiv auszudrücken“, schreiben Rudi Keller und Ilja Kirschbaum. Und was ist besonders farbig, expressiv und verstörend? Eben, ein Tabuwort."
geschrieben von http://www.sprachschach.de/geil-bedeutung-und-etymologie-des-tabuworts/


Geil: Bedeutung und Etymologie des Tabuworts

Monja.
Re: Sexuelle Übergriffe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Federstrich vom 17.01.2016, 11:49:37
In Eduard Mörikes "Der alte Turmhahn"
wird geil verwendet, und zwar sagt es sich der alte Turmhahn
zu sich selber.
Er war hundertunddreizehn Jahre auf dem Kirchturm, wurde
altershalber heruntergeholt und im Pfarrhaus auf den großen
Kachelofen gepflanzt.
Nun schildert er den Ablauf der Woche, erzählt von einem
Wunsch, den er noch hat:
da haben sie einen Schlitten, auf dessen Bogen sich
ein fremder Vogel hoffärtig brüstet.
Dann:
Wenn man mich etwas putzen wollt,
nicht dass es drum viel kosten sollt,
ich stünd so gut dort als wie der
und machet niemand nicht Unehr!
Narr, denk ich wieder, du hast dein Teil!
Willst du noch jetzo werden geil?
Mich wundert, ob dir nicht gefiel,
dass man, der Welt zu Spott und Ziel,
deinen warmen Ofen gar zuletzt
mitsamt dir auf die Läufe setzt!
...

Hier wird "geil" als Möglichkeit gesehen, als
Alter nochmal frisch mit einem neuen Vogel
(grün gelb und schwarz, er ward verwichen
erst wieder sauber angestrichen)
zu konkurrieren.

Dies als kleiner Ausflug zum geliebten "Alten Turmhahn"
von Eduard Mörike.

(Muss und darf auch mal sein.)
Clematis

Anzeige